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Kurzbericht zur Inspektion der Stötzner-Schule (12S01)

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Academic year: 2022

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1. Voraussetzungen und Bedingungen

Die Stötzner-Schule ist ein sonderpädagogisches Förderzentrum mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt „Lernen“. Die Schülerinnen und Schüler, die die Schule besuchen, wohnen überwiegen im Südwesten Reinickendorfs. Etwa zwei Drittel der Jugendlichen stammen aus Familien, die Anspruch auf staatliche Unterstützung zum Lebensunterhalt haben.

Seit der ersten Inspektion im Jahr 2008 hat sich die Organisation der Stötzner-Schule verän- dert. Mit dem Schuljahreswechsel 2013 liefen die Primarstufenklassen aus, seither werden nur noch die Jahrgangsstufen 7 bis 10 unterrichtet. Der Unterricht ist jahrgangsübergreifend — in drei Lerngruppen der Jahrgangsstufen 7/8 und fünf der Jahrgangsstufen 9/10 — organisiert.

Zurzeit besuchen knapp hundert Schülerinnen und Schüler die Schule.

Einen Schwerpunkt bildet das Duale Lernen1 im WAT2-Unterricht, im Produktiven Lernen3 bzw.

in Betriebspraktika, die die Schülerinnen und Schüler ab Jahrgangsstufe 8 in fünf dreiwöchigen Blöcken absolvieren. Hierbei arbeitet die Schule eng mit dem Netzwerk Berliner Schülerfirmen, gemeinnützigen Kooperationspartnern und ortsansässigen Betrieben zusammen.

Die Stötzner-Schule erhält Mittel aus dem Bonus-Programm4 der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft. Die Personalausstattung der Schule lag zum Inspektionszeitpunkt knapp über 100 %.

1 Das Duale Lernen bietet den Schülerinnen und Schülern aller Jahrgangsstufen der Stötzner-Schule Aktivitäten zur Berufsorientierung sowie Praxisplätze an geeigneten Lernorten. Das sind eigene schulische Werkstätten der Schü- lerfirma, Praktikumsplätze in betriebliche Werkstätten oder Werkstatttage in verschiedenen Innungen.

2 WAT bedeutet „Wirtschaft — Arbeit — Technik“ und hat das frühere Fach „Arbeitslehre“ abgelöst. An der Stötzner- Schule findet der WAT-Unterricht in der Schülerfirma statt.

3 Produktives Lernen ist eine besondere Organisationsform des Dualen Lernens mit verstärktem Praxisanteil. An drei Wochentagen findet das Lernen — in Abweichung von der regulären Stundentafel — an außerschulischen Lernorten statt.

4 Es handelt sich um ein Programm für Berliner Schulen mit einer hohen sozialen Belastung. Diese erhalten zusätzli- che Mittel, um ihre Schülerinnen und Schüler optimal fördern und zu bestmöglichen Ergebnissen führen zu kön- nen.

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2. Stärken und Entwicklungsbedarf Stärken der Schule

• Lern- und Förderangebote — insbesondere durch Schülerfirma und Schulsozialarbeit — zur Vorbereitung der Schülerinnen und Schüler auf die Arbeitswelt und eine

selbstständige Lebensführung

• Einbeziehung neuer Medien in den Unterricht

• ansprechende und lernförderliche Gestaltung von Schulgelände und -gebäude sowie von Unterrichts- und Aufenthaltsräumen

• kollegiales Miteinander aller an der Schule vertretenen Professionen

Entwicklungsbedarf der Schule

• Unterrichtsentwicklung im Hinblick auf

˗ eine dem individuellen Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechende kognitive Aktivierung

˗ den Einsatz kooperativer Arbeitsformen

˗ sprachförderliche Unterrichtsmethoden

• Ausarbeitung eines schulspezifischen Sprachbildungskonzepts sowie verbindliche und überprüfbare Umsetzung

• Entwicklung und Umsetzung eines schulinternen Curriculums mit fachübergreifendem Schwerpunkt

• Förderung einer angemessenen Beteiligung der Schülerinnen und Schüler an der Schulentwicklung

• Installierung eines Qualitätszyklus‘, insbesondere Abstimmung von Entwicklungsschwerpunkten und Evaluationsvorhaben

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3. Erläuterungen

Die Stötzner-Schule strahlt eine sehr freundliche Atmosphäre aus. Der Vorgarten und die hinter dem Schulgebäude liegende, weitläufige Außenanlage werden hauptsächlich von der Gartenab- teilung der Schülerfirma gepflegt. Arbeiten aus verschiedenen Arbeitsgemeinschaften (AGs) oder dem WAT-Unterricht schmücken die Flure, die Treppenhäuser und das Gelände. So befin- det sich im Eingangsbereich ein Produkt der Töpfer-AG: drei Motivtafeln ein Kopf, ein Herz und eine Hand die den Leitgedanken der Schule „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ darstel- len sollen.

Fachkräfte verschiedener Professionen begleiten und fördern die Schülerinnen und Schüler auf diesem Weg gemeinsam. Alle Beteiligten Lehrkräfte, eine Facherzieherin für Integration, eine Schulsozialarbeiterin und Praxisbegleiter5 schätzen diese kollegiale Zusammenarbeit im Team sehr. Ihr Bestreben ist es, die Schülerinnen und Schüler auf eine aktive und selbstbestimmte Teilhabe am beruflichen und gesellschaftlichen Leben vorzubereiten. Diese pädagogische Über- zeugung findet ihren Niederschlag in zahlreichen Konzepten der Schule, u. a. zur Präsentation- sprüfung für einen berufsorientierenden bzw. der Berufsbildungsreife vergleichbaren Abschluss, zum Dualen und Produktiven Lernen, zur sozialpädagogischen Arbeit und zum Umgang mit Schuldistanz.

Eine Schulsozialarbeiterin unterstützt Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte in besonderen Prob- lem- und Konfliktsituationen, ist aber auch regelmäßig im Unterricht tätig. Sie hat eine Ausbil- dung als „Konfrontative Sozial-Kompetenz-Trainerin“ und führt beispielsweise mit den Schüle- rinnen, Schülern und Lehrkräften Trainingsstunden zum Thema „Teambildung“ durch. Hier werden die Jugendlichen angeleitet, ihr soziales Verhalten und ihre Kooperationsfähigkeit zu verbessern, indem sie neue Kommunikationswege und Konfliktlösestrategien trainieren. Darüber hinaus bietet die Sozialarbeiterin Elternberatung an und arbeitet mit Schülerinnen und Schü- lern, die aus unterschiedlichen Gründen zu einem regelmäßigen Schulbesuch nicht imstande oder bereit sind.

Im Februar 2014 hat die Schule aus Mitteln des Bonus-Programms6 einen Mitarbeiter einge- stellt, der die „Trainingsinsel“ betreut. Schülerinnen und Schüler, die vorübergehend eine kon- struktive bzw. störungsfreie Teilnahme am Unterricht verweigern, haben die Möglichkeit, dort mit seiner Unterstützung an der Bewältigung ihrer Situation oder auch an einer fachlichen Aufgabenstellung zu arbeiten. Die beteiligte Lehrkraft vermerkt auf einem Laufzettel, den sie der Schülerin bzw. dem Schüler mitgibt, die Zielstellung sowie den zeitlichen Rahmen bis zur Rückführung in die Lerngruppe. Die „Auszeiten“ werden in einem Wochenprotokoll vermerkt, sodass bei wiederholten Störungen weitere Schritte unternommen werden können.

Die Pädagoginnen und Pädagogen verfolgen laut Schulprogramm im Unterricht drei Haupt- stränge: soziales Lernen in jahrgangsübergreifenden Lerngruppen, Berufsorientierung sowie Förderung und Beratung. Ein schulinternes Curriculum, das einen oder mehrere dieser übergrei- fenden Schwerpunkte für alle Fächer und Jahrgangsstufen konkretisiert, liegt jedoch nicht vor.

Die Fachcurricula für die Doppeljahrgangsstufen sind ansatzweise kompetenzorientiert und für das Fach WAT z. T. sehr differenziert, auch hier fehlen aber fächerverbindende bzw. fachüber- greifende Aspekte. Allerdings liegen einzelne Konzepte zu den oben genannten Hauptsträngen vor, die auch umgesetzt werden. So erhalten die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangs- stufe, die Aussicht auf eine erfolgreiche schulische Abschlussprüfung haben, in Projektwochen gezielte Unterstützung. Die der 9. Jahrgangsstufe können eine Probeprüfung ablegen. Dreimal wöchentlich wird ein Schularbeitszirkel angeboten.

5 Praxisbegleiter unterstützen die Arbeit in der Schülerfirma und der Praxislerngruppe.

6 Siehe Anmerkung S. 5.

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Im Unterricht sorgen die Lehrkräfte für eine angenehme Lernatmosphäre. Der Umgang der Jugendlichen miteinander bzw. mit der Lehrkraft war in den beobachteten Unterrichtssequen- zen freundlich, sie beteiligten sich am Unterrichtsgeschehen. Der Unterrichtsprozess ist durch eine enge Führung der Lehrkräfte gekennzeichnet, was dem Unterstützungsbedarf vieler Schü- lerinnen und Schüler entgegenkommt. Dieses Vorgehen bewirkt aber andererseits, dass auch leistungsstärkere nur in kleinen Schritten arbeiten können. Nach Hinweisen zum Unterrichtsver- lauf schließt sich meist eine Einzelarbeitsphase an.

Die Arbeit mit Wochenplänen für die Fächer Mathematik und Deutsch ist an der Schule etab- liert, jedoch sind Wahlmöglichkeiten zwischen verschiedenen Niveaustufen nur in Ansätzen vorhanden. So werden während der Wochenplanarbeit vorwiegend behandelte Themen geübt, ohne dass der unterschiedliche Lernstand in den generell jahrgangsgemischten Lerngruppen erkennbar berücksichtigt wird. Es ist grundsätzlich nicht klar geregelt, ob die Förderung sich an der Jahrgangsstufe oder dem individuellen Leistungsstand orientiert. Oft stellen die Aufgaben für einen Teil der Schülerschaft keine große Herausforderung dar, sodass einige Schülerinnen und Schüler vor allem in den Basisfächern7 ihr Leistungspotenzial nicht ausschöpfen. Die Kon- trolle der Aufgaben erfolgt vorwiegend durch die Lehrkraft, selten in Form von Selbstkontrolle und -reflexion.

Ein Großteil der Lehrkräfte verwendet Unterrichtsmaterialien und Medien, die geeignet sind, den jeweiligen Unterrichtsgegenstand zu veranschaulichen. Die interaktiven Whiteboards, mit denen die Lehrkräfte sicher umgehen, werden im Unterricht relativ häufig eingesetzt, ebenso wie die zahlreich vorhandenen PCs. Zur Vorbereitung von Präsentationen — vor allem im Zu- sammenhang mit der Abschlussprüfung — arbeiten die Jugendlichen daran einzeln oder in klei- nen Gruppen, in der Regel mit Unterstützung durch eine Lehrkraft oder einen Praxisbegleiter.

Auch wenn kooperative Sozialformen wie Gruppen- oder Partnerarbeit von den Lehrkräften selten eingeplant sind, geben die Schülerinnen und Schüler sich gegenseitig Hilfestellung. Auf- gaben, die durch offene Fragen oder eine Problemorientierung gekennzeichnet sind, sind Be- standteil des Unterrichts, werden aber selten zur Erörterung unter einzelnen Schülerinnen und Schülern oder in der gesamten Lerngruppe genutzt. Anleitungen durch die Lehrkraft und Ein- zelarbeitsphasen bieten nur geringe Möglichkeiten zum sprachlichen Austausch. Die Lernenden kommunizieren innerhalb der Gruppe wenig, eine gezielte Förderung der sprachlichen Fähigkei- ten erfolgt kaum.

Der Schwerpunkt Berufsvorbereitung kommt vor allem im WAT-Unterricht zum Tragen, der in der Schülerfirma „mobile“ stattfindet. Hier können die Jugendlichen der Jahrgangsstufe 7/8 unter sechs verschiedenen Abteilungen wählen, später kommen drei weitere hinzu. Dafür wer- den am Anfang des Schuljahres schulinterne Bewerbungsverfahren organisiert, die den Schüle- rinnen und Schülern sehr früh mögliche Anforderungen im Berufsleben aufzeigen. Handlungs- orientiert und lebensnah werden sie in den WAT-Stunden auf den Berufsalltag vorbereitet. Das Auftragsspektrum der Schülerfirma ist breit gefächert, vom Catering über den Bühnenaufbau bis hin zur eigenen Produktion von Marktständen. Dies ist nur mit hohem persönlichem Enga- gement der Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte und mit finanzieller Unterstützung des För- dervereins umzusetzen.

In der Schülerfirmenarbeit lassen die Lehrkräfte den Jugendlichen Freiraum zur selbstständigen Gestaltung nach individuellem Interesse und Geschick. Komplexe Arbeitsabläufe werden hin und wieder so untergliedert, dass die Schülerinnen und Schüler ihren Fähigkeiten entsprechen- de Teilaufgaben auswählen können. Das produktorientierte Arbeiten veranlasst sie häufig zu einem Vergleich des tatsächlichen mit dem gewünschten Ergebnis im Sinne einer Fehlerkorrek-

7 An der Stötzner-Schule werden die Fächer Deutsch, Mathematik, Gesellschaftswissenschaften, Naturwissenschaften und Englisch als Basisfächer bezeichnet.

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tur. Dies findet in der Regel allerdings als individueller, nicht als gemeinschaftlicher Prozess statt, sodass es auch hier kaum zu einem sprachlichen Austausch zwischen den Jugendlichen kommt. Eine Verbindung zwischen den Inhalten der Basisfächer und dem WAT-Unterricht ist kaum zu erkennen.

Sowohl im WAT-Unterricht als auch in den Basisfächern achten die Lehrkräfte in der Regel darauf, die Jugendlichen für ihre Arbeitsleistungen zu loben. Dies steht im Widerspruch zu einer im schulinternen Evaluationsbericht von 2014 ausgewerteten Umfrage unter den Schüle- rinnen und Schülern, in der es um die Kompetenzförderung in den Basisfächern ging. Hier gab die Mehrheit an, im Unterricht nicht gelobt worden zu sein. Auf Fach- und Jahrgangsstufen- konferenzen soll demnächst diskutiert werden, was Lehrerinnen und Lehrer auf der einen und Schülerinnen und Schüler auf der anderen Seite unter Lob verstehen. In diesem Zusammen- hang ist vorgesehen, dass ausgebildete ETEP8-Lehrkräfte der Schule über Grundsätze und Me- thoden zur Verbesserung der Lern- und Arbeitsatmosphäre informieren. Ein weiteres Ergebnis der Schülerbefragung bezog sich auf die Schwierigkeit der Aufgaben im Unterricht. Die Angabe eines knappen Drittels der Befragten, die Aufgaben seien „immer“ oder „oft“ zu leicht, geht über das während der Unterrichtsbesuche beobachtete Maß hinaus, wird vom Kollegium aber nicht als problematisch angesehen. Dementsprechend wurden Maßnahmen, die auf eine stärke- re kognitive Herausforderung der Schülerinnen und Schüler abzielen, nicht abgeleitet. Die Betei- ligung der Schülerschaft an der Schulentwicklung beschränkte sich auf die Teilnahme an der genannten Befragung; eine weitergehende, aktive Einbindung der Jugendlichen erfolgt bisher nicht. Zwar sind sie grundsätzlich in den schulischen Gremien vertreten, die Mehrheit der Lehr- kräfte steht einer alters- und entwicklungsgemäßen Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler in schulische Entscheidungsprozesse jedoch skeptisch gegenüber.

Nachdem die interne Evaluation im Jahr 2011 die Förderung der Handlungskompetenz und Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler durch den Praxistag in der Schülerfirma zum Gegenstand hatte, überprüfte die Schule 2014 die Kompetenzförderung in den Basisfächern.

Die nächste Evaluation soll sich wieder mit der Förderung der Selbstständigkeit durch die Schü- lerfirmenarbeit befassen. Die beiden bisher durchgeführten Evaluationen wurden zwar ansatz- weise ausgewertet, Ziele und Maßnahmen, die im Sinne eines Qualitätszyklus überprüfbar wä- ren, wurden aber nicht abgeleitet. Insgesamt fällt auf, dass die Evaluationsvorhaben der Schule nur punktuell im Zusammenhang mit den im Schulprogramm genannten Entwicklungsschwer- punkten stehen.

Der Schulleiter der Stötzner-Schule war bereits bei der ersten Inspektion 2008 im Amt. Die Zusammenarbeit und Arbeitsteilung zwischen dem Schulleiter und seinem Stellvertreter funkti- oniert gut. Die Schülerinnen und Schüler schätzen an ihm, dass er fast immer ansprechbar ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schule erkennen seinen freundlichen und kooperativen Führungsstil an. Er führt regelmäßig Mitarbeiter-Vorgesetzten-Gespräche, bei denen es auch um Einsatzwünsche und entsprechende Planungen geht. In einigen Punkten lässt er den Lehrerin- nen und Lehrern weitgehende Freiheit. So ist z. B. nicht eindeutig geregelt, ob im Fach WAT schriftliche Lernerfolgskontrollen geschrieben werden. Anlassunabhängige Unterrichtsbesuche mit dem Ziel einer systematischen Entwicklung der Unterrichtsqualität finden nicht statt. Bei Gängen durch das Schulgebäude mit zumeist offenstehenden Klassenzimmertüren erhält der Schulleiter einen oberflächlichen Eindruck vom Unterrichtsgeschehen. Ihm ist allerdings be- wusst, dass die Förderung der Sprach- und Kommunikationskompetenz im Unterricht zu kurz kommt. Die der Schule dafür zur Verfügung stehenden Stunden werden zum Team-Teaching

8 ETEP (Entwicklungstherapie/Entwicklungspädagogik) ist ein pädagogisches Programm zum präventiven Aufbau von Verhaltenskompetenzen bzw. zur Förderung von Kindern und Jugendlichen mit bereits existierenden Verhaltensauf- fälligkeiten.

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verwendet, ohne dass ein differenziertes Konzept zur integrativen Sprachförderung vorliegt.

Eine Lehrerin der Schule hat gerade eine Fortbildung zur Sprachbildungskoordinatorin abge- schlossen. Unter ihrer Federführung soll ein detailliertes Sprachförderkonzept entstehen. Die laut Schulprogramm vorgesehenen, themenbezogenen kollegialen Unterrichthospitationen stel- len eine Möglichkeit dar, die Umsetzung der Sprachförderung im Unterricht sicherzustellen.

Bisher finden keine Hospitationen statt, auch nicht zu anderen Themen.

Die organisatorischen Rahmenbedingungen an der Stötzner-Schule haben sich mit der Abschaf- fung der Primarstufenjahrgänge grundlegend geändert. Dennoch deckt sich der aktuelle Ent- wicklungsbedarf der Schule in wesentlichen Punkten mit dem von 2008. Dies betrifft die Ent- wicklung eines schulinternen Curriculums, die gezielte Qualitätsentwicklung durch Schulpro- grammarbeit und darauf abgestimmte interne Evaluation sowie die Förderung des kooperativen Lernens. Hinzu kommt die Notwendigkeit, die Schülerinnen und Schüler angemessen in die Schulentwicklung einzubeziehen, ihre sprachlichen Kompetenzen stärker zu fördern und ihnen Gelegenheit zu geben, ihre kognitive Leistungsgrenze individuell auszutesten. Es kommt nun darauf an, die multiprofessionelle Ausstattung und das gute kollegiale Miteinander für ein er- folgreiches „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ zu nutzen.

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4. Qualitätsprofil 9

Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule Bewertung

A B C D 1.1 Schulleistungsdaten und Schullaufbahn

Qualitätsbereich 2: Unterricht/Lehr- und Lernprozesse Bewertung A B C D 2.1 Schulinternes Curriculum und Abstimmung des Lehr- und Lernangebots

2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht Unterrichtsprofil 2.3 Systematische Unterstützung, Förderung und Beratung

Qualitätsbereich 3: Schulkultur Bewertung

A B C D 3.1 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern

3.3 Gestaltung der Schule als Lebensraum

Qualitätsbereich 4: Schulmanagement Bewertung

A B C D 4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft

4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement 4.4 Unterrichtsorganisation

Qualitätsbereich 5: Professionalisierung und Personalmanagement Bewertung A B C D 5.1 Personalentwicklung und Personaleinsatz

5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium

Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung Bewertung A B C D 6.1 Evaluation schulischer Entwicklungsvorhaben

6.2 Fortschreibung des Schulprogramms

Ergänzende Qualitätsmerkmale Bewertung

A B C D E.1 Förderung der Sprachkompetenz

E.3 Duales Lernen

9 Das Qualitätsprofil beinhaltet verpflichtende Qualitätsmerkmale (blau unterlegt) und Wahlmodule. Hinter diesem Qualitätsprofil verbergen sich ca. 200 Indikatoren. Die Schule erhält im ausführlichen Bericht eine detaillierte Rückmeldung dieser Ergebnisse im Bewertungsbogen. Nähere Informationen zu den Instrumenten und den Verfah- ren der Berliner Schulinspektion finden Sie in unserem Handbuch im Internet unter

www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion

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5. Unterrichtsprofil

Unterrichtsbedingungen Bewertung

A B C D vergleichend

2.2.1 Lehr- und Lernzeit a

2.2.2 Lern- und Arbeitsbedingungen b

2.2.3 Strukturierung und transparente Zielausrichtung b

2.2.4 Kooperation des pädagogischen Personals c

2.2.5 Verhalten im Unterricht b

2.2.6 Pädagogisches Klima im Unterricht b

2.2.7 Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft c

Unterrichtsprozess A B C D vergleichend

2.2.8 Förderung von Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung b

2.2.9 Fachimmanentes, fachübergreifendes und

fächerverbindendes Lernen b

2.2.10 Methoden- und Medienwahl c

2.2.11 Sprach- und Kommunikationsförderung c

Individualisierung von Lernprozessen

2.2.12 Innere Differenzierung b

2.2.13 Selbstständiges Lernen b

2.2.14 Kooperatives Lernen c

2.2.15 Problemorientiertes Lernen b

Normative Bewertung

A (stark ausgeprägt)

Norm: 80 % und mehr der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv

(bei mind. 40 % „++“).

B (eher stark ausgeprägt)

Norm: Zwischen 60 % und 80 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

C (eher schwach ausgeprägt)

Norm: Zwischen 40 % und 60 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

D (schwach ausgeprägt)

Norm: Weniger als 40 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

Vergleichende Bewertung 10

a (vergleichsweise stark)

Der Mittelwert der Schule liegt oberhalb der durch die Standardabweichung vorgegebenen Obergrenze

b (vergleichsweise eher stark)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der Obergrenze.

c (vergleichsweise eher schwach)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der durch die Standardabweichung vorgegebenen Untergrenze.

d (vergleichsweise schwach)

Der Mittelwert liegt unterhalb der Untergrenze.

10 Die aktuellen Unterrichtsbeobachtungen werden mit dem Mittelwert von ca. 30.000 Unterrichtsbeobach- tungen der ersten Inspektionsrunde verglichen und auf der folgenden Seite grafisch dargestellt.

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6. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der normativen Bewertung)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

++ + - --

D A/

B B

C

D

7. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der vergleichenden Bewertung Schule - Berlin)

1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

Berlin MW Berlin untere Grenze Berlin obere Grenze 12S01 MW

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8. Standortbeschreibung

Die Stötzner-Schule liegt auf einem weitläufigen Gelände in Borsigwalde, einem Stadtteil des Bezirkes Reinickendorf, inmitten eines historisch gewachsenen Wohnviertels mit aufgelockerter Siedlungsbebauung. Das über 100 Jahre alte dreigeschossige Hauptgebäude ist durch einen schmalen Vorgarten von der Straße getrennt. Der mit Klinkermauerwerk verzierte dreiteilige Bau ist in unterschiedlichen Bauphasen entstanden. Um Raum für eine Cafeteria zu schaffen, wurde eines der beiden straßenseitigen Portale verschlossen. Hier bietet der externe Partner

„brotZeit“11 eine Frühstücksversorgung an. Von der Hofseite aus sind die Treppenhäuser aller drei Gebäudeteile direkt zugänglich. Nur zwei Teile sind im Unter- und ersten Obergeschoss bzw. durch die Aula im zweiten Obergeschoss miteinander verbunden. Der dritte Teil ist nur über den Hof zugänglich. Die sanitären Einrichtungen befinden sich für Mädchen und Jungen getrennt im Keller verschiedener Gebäudeteile. Sofern sich Schülerinnen oder Schüler in einem anderen Abschnitt des Gebäudes befinden, können sie die Toiletten nur über die Außenanlagen erreichen. Es ist ein Anliegen der Schulleitung, hier Abhilfe zu schaffen.

Das Gebäude ist sauber und gepflegt, der bauliche Zustand ist dem Alter des Gebäudes ent- sprechend gut. Treppenhäuser und Flure strahlen durch die ansprechende Gestaltung mit Schü- lerarbeiten und vereinzelten Informationstafeln eine einladende und besucherfreundliche Atmo- sphäre aus.

Lehrerzimmer, Sekretariat und ein Büro, das sich der Schulleiter und der Konrektor teilen, be- finden sich unmittelbar nebeneinander im ersten Obergeschoss. Im Lehrerzimmer haben die Lehrkräfte Zugriff auf die Klassenbücher, ihre Postfächer und Schränke; es stehen ein Kopierer, ein PC-Arbeitsplatz und eine kleine Küchenzeile zur Verfügung.

Die insgesamt elf Unterrichtsräume sind zweckmäßig und ansprechend eingerichtet. Meistens ergänzen Arbeitsbereiche mit Bücher- und Materialsammlungen die Tisch- und Stuhlanordnung.

In insgesamt sechs Fach- bzw. Unterrichtsräumen ist die Tafel bereits gegen ein interaktives Whiteboard ausgetauscht. Alle Räume verfügen über einen Internetzugang und sind mit einem PC ausgestattet. Darüber hinaus gibt es einen EDV-Raum. In einem Nebenraum der Aula im zweiten Obergeschoss ist eine Lernwerkstatt vor allem für die Jahrgangsstufe 9/10 mit interak- tivem Whiteboard und drei PCs sowie einer Bibliotheksecke mit Couch zum Lesen eingerichtet.

Die Aula bietet bis zu 100 Gästen Platz und eignet sich mit der Bühne und einfacher Bühnen- technik gut für schulische Veranstaltungen, Theateraufführungen oder auch Proben der schul- eigenen Rockband „hitzefrei“.

Als Fachräume stehen der Schule ein Raum für Naturwissenschaften und mehrere WAT- Arbeitsräume zur Verfügung. Im Arbeitsbereich für die hauswirtschaftliche Ausbildung sind neben einem Essbereich und einem Vorratsraum auch vier Küchenzeilen eingerichtet. Im Keller befinden sich eine Töpferwerkstatt mit einem Brennofen und die Kunstwerkstatt. Diese Räume sind wegen der niedrigen Decken und Rohrleitungssysteme nur begrenzt als Unterrichtsräume geeignet und außerdem renovierungsbedürftig. Obwohl die halbhohen Fenster über dem äuße- ren Geländeniveau liegen, sind die Räume verhältnismäßig dunkel. Eine Textilwerkstatt in der ersten Etage, eine Holzwerkstatt mit Werkbänken und einem Maschinenraum sowie eine Me- tallwerkstatt in jeweils getrennten Flachbauten auf dem Gelände runden das Angebot ab. Alles zusammen bietet gute Möglichkeiten für die Arbeit der verschiedenen Abteilungen der Schüler- firma.

Die Gebäude umschließen gemeinsam mit der im Jahr 2002 erbauten Sporthalle den weitläufi- gen Schulhof. Die Halle ist sauber, gepflegt und barrierefrei angelegt. Sie ist auch direkt von

11 Die Kooperation mit „brotZeit e. V.“, einem Verein, der Grundschulkinder kostenlos mit Frühstück versorgt, wurde vom Förderverein der Schule initiiert.

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der hinter dem Schulgelände liegenden Straße zugänglich und so für externe Nutzer, z. B.

Sportvereine, gut erreichbar.

Der Schulhof bietet unter altem, von Hecken und Sträuchern aufgelockertem Baumbestand verschiedene Aufenthaltsbereiche mit Sitzgelegenheiten sowie einen Basketballplatz und zwei Tischtennisplatten. Im Zentrum steht ein Pavillon, der als „grünes Klassenzimmer“ genutzt wird oder bei Schulfesten als Grillhütte Verwendung findet.

Auf dem zur Schule gehörenden angrenzenden Grundstück befindet sich ein kleiner Wirt- schaftshof mit zwei Garagen. Hier bewahrt die Schule Gerätschaften der Schülerfirma auf. Wei- terhin unterhält sie hier einen Schulgarten sowie einen Gartenbereich mit einer neu gestalteten Teichanlage. Die sogenannte Schulwiese bietet einen Spielplatz mit Spiel- und Klettergeräten, einen unter Mitwirkung von Schülerinnen und Schülern gestalteten Kletterfelsen, einen Rasen- platz mit Fußballtoren und diverse Sitzgelegenheiten.

Der Förderverein unterstützt die Schule tatkräftig. Die Gestaltung des Schulhofes und die An- schaffung von Sportgeräten wurden z. T. durch Gelder des Vereins ermöglicht.

Die intensive Betreuung und Pflege der umfangreichen Anlagen ist möglich, weil der Hausmeis- ter in einem Teil des Schulgebäudes seine Dienstwohnung hat und in einer eigenen Werkstatt nahezu alle anfallenden Arbeiten umgehend selbst erledigen kann.

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