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Kurzbericht zur Inspektion der Schule am Rathaus (11K06)

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Academic year: 2022

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1. Voraussetzungen und Bedingungen

Im Schuljahr 2010/2011 ist die ehemalige Hauptschule im Zuge der Berliner Schulstrukturre- form zur Integrierten Sekundarschule geworden. Die letzten Schülerinnen und Schüler der Hauptschulklassen haben die Schule im Sommer 2013 verlassen.

Die dreizügige, in der 9. Jahrgangsstufe vierzügige Schule wird nicht nur von Jugendlichen aus der näheren Umgebung für den Schulbesuch gewählt, sondern sie kommen auch aus weiter entfernten Stadtteilen. Rund die Hälfte der Erziehungsberechtigten ist von der Zuzahlung zu den Lernmitteln befreit, etwa ein Drittel der Schülerschaft kommt aus Familien nichtdeutscher Herkunftssprache.

Neben der 1. Fremdsprache Englisch kann im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts Französisch als 2. Fremdsprache belegt werden. In den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Chemie werden die Schülerinnen und Schüler ab der Jahrgangsstufe 8 in leistungsbezogene Grund- und Erweiterungskurse eingestuft.

Die Schule führt auch zwei sogenannte „Willkommensklassen“ für Kinder und Jugendliche, die sich erst seit kurzem in Deutschland aufhalten und keine oder geringe Deutschkenntnisse ha- ben. Sie erhalten dort für höchstens 11 Monate speziellen Unterricht und werden dann in die Regelklassen der Schule am Rathaus oder anderer Schulen aufgenommen.

Die Schule ist als teilgebundene Ganztagsschule organisiert. Die Unterrichtszeit reicht bis in den Nachmittag, darin eingeschlossen sind Arbeitsgruppen, die die Schülerinnen und Schüler wäh- len können.

2. Stärken und Entwicklungsbedarf Stärken der Schule

• gelungene Umwandlung der ehemaligen Hauptschule zur Integrierten Sekundarschule durch ein engagiertes und Neuerungen gegenüber aufgeschlossenes Kollegium

• zielgerichtetes und motivierendes Führungshandeln der Schulleiterin

• Schülerinnen und Schülern zugewandte und Eltern gegenüber offene Haltung aller pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

• strukturierte Zusammenarbeit der Lehrkräfte auf der Basis gemeinsamer pädagogischer Ziele und Vorgehensweisen

• Förderung hilfsbereiten und respektvollen Verhaltens der Schülerinnen und Schüler

• erfolgreiche Kooperationen mit außerschulischen Partnern

Entwicklungsbedarf der Schule

• Förderung des selbstständigen, kooperativen und problemlösenden Lernens der Schülerinnen und Schüler

• Verwirklichung des Differenzierungskonzepts im täglichen Unterricht

• Umsetzung der im Sprachbildungskonzept festgelegten Maßnahmen

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3. Erläuterungen

Die Einführung der neuen Schulart im Rahmen der Schulstrukturreform im Jahr 2010 haben Kollegium und Schulleitung der Schule am Rathaus als pädagogische Entwicklungsaufgabe an- genommen. Es ist ihnen gelungen, ihre Zusammenarbeit zu verbessern, Vorgehensweisen stär- ker abzustimmen, das Duale Lernen auszubauen sowie das Ganztagsangebot attraktiver zu gestalten. Die Zahl der Wunsch-Anmeldungen für diese Schule ist gestiegen. Laut dem aktuel- len Schulprogramm hat sich das Kollegium auf folgende Schwerpunkte der Schulentwicklung geeinigt: personale und soziale Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler, Berufsori- entierung, äußere und innere Differenzierung im Unterricht sowie Kooperationen mit externen Partnern.

Motor der Schulentwicklung ist die Schulleiterin. Sie ist seit 1990 im Amt und wurde bereits im ersten Schulinspektionsbericht von 2008 als „präsent und fürsorglich“ beschrieben. Ihr Ziel ist eine Schule, die gute Bildungschancen ermöglicht und an der sich alle wohlfühlen. Durch ihre vielfältigen Außenkontakte bringt sie selbst immer wieder Anregungen in die Schule ein.

Mit Verbindlichkeit und Konsequenz erreicht sie, dass Projekte etabliert und dann auch tatsäch- lich fortgeführt werden. Sie sorgt dafür, dass alle Beteiligten an den gemeinsamen Schwer- punkten mitarbeiten. Ihr Stellvertreter und sie ergänzen sich gut und arbeiten reibungslos zu- sammen. Sie delegiert Verantwortung an ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ist aber den- noch über alle Vorgänge im Bilde. Dadurch, dass sie einen intensiven Kontakt zu den einzelnen Lehrkräften pflegt, kann sie Aufgaben und Belastungen passend verteilen. Über die Probleme der Schülerinnen und Schüler informiert sie sich bei Bedarf durch Besuche in den Klassen. Bei Konflikten schreitet sie sofort ein. Auch für die Eltern ist sie jederzeit ansprechbar. Alle Seiten bescheinigen ihr im positiven Sinne „Autorität“ als Schulleiterin.

Auch die Lehrkräfte wenden sich den Schülerinnen und Schülern unterstützend zu. Die Eltern bestätigen, dass das pädagogische Personal die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen durch individuelle Zuwendung konsequent fördert. Ergänzend berät die Schule die Eltern inten- siv über die schulischen und beruflichen Möglichkeiten ihrer Kinder und ermöglicht einen schnellen und unbürokratischen Kontakt zwischen Eltern und Klassenleiterinnen bzw. -leitern.

Ein wichtiges Element der schulischen Unterstützung sind die Angebote der beiden Sozialpäda- goginnen, die es sowohl für Klassen als auch Einzelne gibt. Sie helfen bei persönlichen Prob- lemen, sprechen mit Eltern und Lehrkräften und stellen bei Bedarf auch den Kontakt zum Ju- gendamt her. In allen Klassen richten die Sozialpädagoginnen gemeinsam mit den Klassenlehre- rinnen und -lehrern zu Schuljahresbeginn Klassenräte ein. Hier werden wichtige Neuigkeiten und Probleme der Klasse besprochen. Nach anfänglicher Anleitung werden die Klassenräte mit fest verteilten Rollen von den Schülerinnen und Schülern eigenverantwortlich fortgesetzt. Für einzelne Jugendliche führen die Sozialpädagoginnen die Beratung zur Berufsorientierung mit Bewerbungstrainings und Besuchen im Berufsinformationszentrum durch.

Durch vielfältige Angebote des Dualen Lernens werden die Jugendlichen in ihrer beruflichen Orientierung unterstützt. Mit allen Schülerinnen und Schüler wird in der 7. Jahrgangsstufe eine berufsbezogene Potenzialanalyse durchgeführt. In der 8. Klasse absolvieren sie bei dem ge- meinnützigen Ausbildungszentrum OTA GmbH ein zweiwöchiges „Schnupperpraktikum“ in ver- schiedenen Berufsfeldern und in den nächsten beiden Jahrgangsstufen je drei Wochen Prakti- kum in selbst gewählten Betrieben. In den Jahrgangsstufen 9 und 10 können sich die Schüle- rinnen und Schüler in der schuleigenen Schülerfirma „City Hall Production“ betätigen, die seit 2005 besteht. Einige Jugendliche, die Schwierigkeiten haben sich für den Schulalltag zu moti- vieren und bei denen die Gefahr besteht, dass sie keinen Schulabschluss erreichen werden, gehen an zwei Wochentagen zum praxisorientierten Lernen in die nahegelegene OTA. Dort arbeiten sie unter Anleitung von Ausbildern in vier Bereichen: Holz- und Metallbearbeitung,

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Catering, Malerarbeiten sowie Garten- und Landschaftsbau. Eine Lehrkraft der Schule ist dabei ebenfalls eingesetzt. Die Jugendlichen bereiten beispielsweise Buffets vor, fertigen und überar- beiten Sitzbänke für Grünanlagen und pflegen die Bepflanzungen vor einigen Gebäude der Wohnungsbaugesellschaft Howoge, mit der die Schule seit vielen Jahren kooperiert. Schule und externe Partner sehen diese Form des Lernens als erfolgreich an, denn die Schülerinnen und Schülern entwickeln dabei grundlegende Arbeitshaltungen, haben beim Produzieren Erfolgser- lebnisse und lernen unternehmerisches Denken.

In der Ganztagsbetreuung nimmt jede Schülerin und jeder Schüler an einem Tag in der Woche während des 90minütigen „Mittagsbands“ an Arbeitsgruppen ihrer bzw. seiner Wahl teil. Ein- zelne Angebote wie z. B. Handarbeit, Theaterspielen und Musizieren werden von Lehrkräften in der Schule durchgeführt, der Großteil findet jedoch bei externen Partnern wie z. B. dem in der Nachbarschaft der Schule gelegenen Jugendzentrum „Linse“ statt. Dort können die Jugendli- chen aus unterschiedlichen Kursen von „Bollywood-Dance“ über „Beatboxen“ bis zu ökologi- schem Gärtnern auswählen. Diese Angebote erfreuen sich großer Beliebtheit bei den Schülerin- nen und Schülern und die Schulleiterin ist ständig darum bemüht, die Kontakte mit den freien Trägern zu pflegen und auszubauen.

Im Anschluss an das Mittagsband finden jahrgangsweise Förderunterricht und Schülerarbeits- stunden in verschiedenen Fächern statt. Zumeist beaufsichtigen die Klassenlehrerinnen und - lehrer die Jugendlichen. Diese können mit Aufgaben, die sie von ihren Fachlehrerinnen und - lehrern bekommen haben, gezielt für bestimmte Fächer üben und auch ihre Hausaufgaben erledigen. Ab dem kommenden Schulhalbjahr sind Kurse für Leistungsstärkere geplant.

Mit dem Projekt „Gemeinsam Leistung zeigen“, das die Schule in enger Kooperation mit der Polizei und Sportvereinen seit einigen Jahren durchführt, widmet sich das Kollegium der Ent- wicklung sozialer Kompetenz. Höhepunkt dieses Projekts ist das jährliche Drachenbootrennen, an dem Schülerinnen und Schüler unter dem anfeuernden Beifall der gesamten Schulgemein- schaft teilnehmen.

Vor einem Jahr wurde eine „Uni-Woche“ eingeführt. In dieser Zeit orientiert sich der Unterricht an den speziellen Neigungen der Schülerinnen und Schüler. Ihre Themenwünsche werden vor- her abgefragt und die Lehrkräfte bereiten Seminarblöcke vor, die die Jugendlichen entspre- chend einem von ihnen selbst erstellten Plan besuchen. Die Schule erhält dabei Unterstützung von Schülerinnen und Schülern der 9. Jahrgangsstufe des privaten „BIP Kreativgymnasiums Lichtenberg“. Eine interne Befragung zu der Veranstaltung zeigt die hohe Zustimmung aller zu dieser offeneren Form des Unterrichts.

Bei solchen Angeboten spielen neben der Schulleiterin und dem erfahrenen Kollegium auch die neu eingestellten Lehrkräfte eine wichtige Rolle, indem sie ihre Ideen einbringen. Nach Aussa- gen der jungen Lehrerinnen und Lehrer werden sie vom Kollegium offen aufgenommen, gut angeleitet und schnell in die Arbeit der Fachbereiche integriert. Jede Lehrkraft ist in mindestens einer Arbeitsgemeinschaft zu fachlichen oder pädagogischen Themen tätig. Alle Arbeitsgruppen haben Konzepte, Fachcurricula oder Unterrichtsmaterialien erstellt. Die Resultate werden in der AG Schulprogramm gebündelt, in der auch die Schulleitung mitwirkt.

Kennzeichnend für die gemeinsame Arbeit ist auch, dass beschlossene Vorgehensweisen von allen verbindlich umgesetzt werden. Die Teilnahme der Jugendlichen am Mittagsband wird über ein sogenanntes „Verbindungsheft“ erfasst. Die Eltern werden konsequent über nicht an- wesende Kinder informiert. Die Klassenlehrerinnen und -lehrer führen zu Beginn des Schuljahres in jeder Klasse zwei „Kompetenzwochen“ durch. Darin lernen sich die Jugendlichen kennen, verabreden Klassenregeln, bereiten ihre Arbeitsmaterialien vor und erlernen grundlegende Ar- beitstechniken wie z. B. Kalenderführung. Die Klassenregeln werden im Klassenraum ausge- hängt und konsequent durchgesetzt. Auch der erste Elternabend ist Teil des Programms.

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Gemeinsam trägt das Kollegium die Vertretungsregeln. Der Vertretungsplan wird nicht ausge- hängt, da ausfallende Stunden in jedem Fall vertreten werden. Dazu werden Teilungen von Gruppen aufgehoben, Materialien für den Vertretungsunterricht liegen in allen Fächern bereit.

In vielen Fächern sind die verwendeten Arbeitsblätter in den Klassen eines Jahrgangs identisch.

Schulinterne Vergleichsarbeiten werden regelmäßig in allen Fächern und Jahrgangsstufen ge- schrieben.

Die überwiegende Mehrheit der Schülerinnen und Schüler zeigt eine positive Arbeitshaltung und Leistungsbereitschaft. Nicht nur, dass sie freundlich miteinander umgehen, neue Mitschüle- rinnen und -schüler, z. B. aus den „Willkommensklassen“, rasch integrieren und den Lehr- kräften gegenüber angemessen auftreten, sie arbeiten auch fast immer engagiert im Unterricht mit. Bei einzelnen Lehrkräften lässt sich beobachten, dass sie die Motivation der Schülerinnen und Schüler aufgreifen und im Unterricht Raum für selbstständiges Vorgehen, problemorientier- tes und kooperatives Arbeiten geben. Am Schuljahresende gibt es regelmäßig eine Projektwo- che, in der die Jugendlichen solche Arbeitsformen verstärkt erproben können.

Der Unterricht verläuft bei vielen Lehrerinnen und Lehrern ähnlich strukturiert. Die meisten Stunden beginnen damit, dass der geplante Ablauf der Stunde schriftlich an der Tafel fixiert ist. Dies soll den Lernenden Orientierung bieten, eine Vorgehensweise, die die Lehrkräfte von Lehramtsanwärterinnen und -anwärtern übernommen haben. Nach einer Einführung in das Stundenthema arbeiten die Schülerinnen und Schülern einzeln an Arbeitsblättern. Die Lehrkräf- te gehen dabei unterstützend von Tisch zu Tisch. Abschließend folgt die Ergebnissicherung im Plenum. Selten gibt es die Möglichkeit für die Lernenden, mit einem Partner oder in einer Gruppe eine Aufgabe zu lösen. Fast nie fordert die Aufgabenstellung eine offene oder kreative Art der Problemerfassung oder die Entwicklung eigener Lösungsideen. Zur selbstständigen Pla- nung von Arbeitsschritten oder zur Präsentation der eigenen Arbeitsergebnisse bekommen die Kinder und Jugendlichen kaum Gelegenheit - dies entspricht den Ergebnissen, die bei der ers- ten Inspektion 2008 festgestellt wurden.

Das Differenzierungskonzept der Schule enthält für die Fächer Deutsch, Englisch, Mathematik und Chemie Planungen für die Einteilung der Schülerinnen und Schüler in Grund- und Erweite- rungskurse ab der Jahrgangsstufe 7. Auch die angestrebten Kompetenzen innerhalb der Kurse sind aufgeführt. Zahlreiche Möglichkeiten der Differenzierung innerhalb der Lerngruppe werden angegeben. Für einzelne Fächer und Unterrichtsthemen werden konkrete Arbeitsblätter doku- mentiert. Die Binnendifferenzierung im Unterricht, ein Entwicklungsbedarf der Schule gemäß dem Inspektionsbericht von 2008, ist auch einer der beschlossenen Entwicklungsschwerpunkte der Schule. Nach Auskunft der Lehrkräfte gibt es hierzu in den Fachbereichen einen regen Aus- tausch. Einige Lehrkräfte haben Fortbildungen zur Binnendifferenzierung besucht. In mehreren Fachbereichen existieren Ausarbeitungen, in denen auch neue Lernformen wie die „Lerntheke“1 dargestellt werden und einzelne konkrete Stundenvorbereitungen enthalten sind. Das Schulpro- gramm nennt u. a. individuelle Förderpläne und Kompetenzraster2 als Instrumente der Binnen- differenzierung. Die Anwendung dieser Instrumente im Unterricht war jedoch während der besuchten Sequenzen wenig ausgeprägt, wobei nicht unerwähnt bleiben darf, dass es sich um die ersten regulären Unterrichtsstunden im Anschluss an die „Kompetenzwochen“ des Schuljah- res 2013/2014 handelte.

Im Gegensatz zu den Beobachtungen bei der Inspektion im Jahr 2008 schaffen die Lehrkräfte nun vermehrt Anlässe zum Lesen und Schreiben für die Lernenden, selten jedoch zum themen-

1 Eine Lerntheke bezeichnet ein ausliegendes Angebot von Lernmaterialien, die die Schülerinnen und Schüler nach einem Plan selbstständig bearbeiten.

2 In einem Kompetenzraster werden die zu erlernenden Fähigkeiten in verschiedenen Beherrschungsgraden darge- stellt, sodass Lehrende und Lernende damit den Lernstand überprüfen können.

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bezogenen gemeinsamen Gespräch. Die Beiträge der Schülerinnen und Schüler werden häufig auf ihre sprachliche Richtigkeit hin überprüft, das Erweitern des Wortschatzes und das Formu- lieren von Texten werden weniger oft geübt. Als Grundlage für eine stärkere Sprachförderung und durchgängige Sprachbildung haben die Fachbereiche die Ergebnisse der Vergleichsarbeiten der Jahrgangsstufe 8 unter dem Aspekt der sprachlichen Anforderungen analysiert. Als Konse- quenz haben sie z. T. Anregungen für den Fachunterricht entwickelt.

Die der Schule für Sprachförderung zusätzlich zur Verfügung stehenden Stunden werden zur- zeit hauptsächlich zur Teilung der Klassen verwendet. Es gibt keine verbindlichen Absprachen darüber, welche konkreten Maßnahmen in den halbierten Lerngruppen zur verstärkten Sprach- förderung ergriffen werden sollen. Das vorliegende Sprachbildungskonzept der Schule zeigt sprachförderliche Methoden auf, beispielsweise die Fünf-Schritt-Lesetechnik oder die Wort- schatzarbeit mit Operatoren3. Fortbildungen des Kollegiums zur Sprachbildung im Unterricht sind für dieses Schuljahr geplant. Eine bereits eingeführte sprachförderliche Veranstaltung ist neben dem Klassenrat das „Fest der deutschen Sprache“ für alle Jahrgangsstufen, ein jährlicher schulinterner Wettstreit in der Beherrschung der deutschen Sprache.

Die Kooperation mit externen Partnern ist, wie schon bei der 1. Inspektion 2008, eine Stärke der Schule. Die langjährige Zusammenarbeit mit Firmen, Ämtern, sozialen Einrichtungen, Bera- tungsstellen und Sportvereinen bei der Gestaltung des Bildungsangebots ist das Ergebnis kon- tinuierlicher Bemühungen von Schulleitung und Kollegium. Zum Beispiel bieten die Howoge, die OTA und das Möbelhaus Ikea Praktikumsplätze und Bewerbungstrainings an. Die Berufsbe- ratung der Arbeitsagentur ist häufig zu Gast. Besuche von Schülerinnen und Schülern aus um- liegenden Grundschulen finden jedes Jahr statt. Die Hein-Moeller-Schule (OSZ Energietechnik) und die Mildred-Harnack-Schule (ISS mit gymnasialer Oberstufe) stellen regelmäßig ihre An- schlussbildungsgänge in der Schule vor.

3 Operatoren benennen überprüfbare Tätigkeiten (z. B. Aufzählen, Beschreiben, Erklären, Herausarbeiten, Zusam- menfassen) bei der Bearbeitung von Aufgaben.

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4. Qualitätsprofil 4

Bewertung Qualitätsbereich 1: Ergebnisse der Schule

A B C D 1.1 Schulleistungsdaten und Schullaufbahn

Bewertung Qualitätsbereich 2: Unterricht/Lehr- und Lernprozesse

A B C D

2.1 Schulinternes Curriculum und Abstimmung des Lehr- und Lernangebots

2.2 Unterrichtsgestaltung/Lehrerhandeln im Unterricht Unterrichtsprofil 2.3 Systematische Unterstützung, Förderung und Beratung

Bewertung Qualitätsbereich 3: Schulkultur

A B C D

3.1 Beteiligung der Schülerinnen und Schüler und der Eltern 3.4 Kooperationen

Bewertung Qualitätsbereich 4: Schulmanagement

A B C D

4.1 Schulleitungshandeln und Schulgemeinschaft 4.2 Schulleitungshandeln und Qualitätsmanagement

Bewertung Qualitätsbereich 5: Professionalisierung und Personalmanagement

A B C D 5.1 Personalentwicklung und Personaleinsatz

5.2 Arbeits- und Kommunikationskultur im Kollegium

Bewertung Qualitätsbereich 6: Ziele und Strategien der Qualitätsentwicklung

A B C D

6.1 Evaluation schulischer Entwicklungsvorhaben 6.2 Fortschreibung des Schulprogramms

Bewertung Ergänzende Qualitätsmerkmale

A B C D

E.1 Förderung der Sprachkompetenz E.2 Ganztagsangebot

E.3 Duales Lernen

4 Das Qualitätsprofil beinhaltet verpflichtende Qualitätsmerkmale (blau unterlegt) und Wahlmodule. Hinter diesem Qualitätsprofil verbergen sich ca. 200 Indikatoren. Die Schule erhält im ausführlichen Bericht eine detaillierte Rückmeldung dieser Ergebnisse im Bewertungsbogen. Nähere Informationen zu den Instrumenten und den Verfah- ren der Berliner Schulinspektion finden Sie in unserem Handbuch im Internet unter

www.berlin.de/sen/bildung/schulqualitaet/schulinspektion

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5. Unterrichtsprofil

Bewertung Unterrichtsbedingungen

A B C D vergleichend

2.2.1 Lehr- und Lernzeit

b

2.2.2 Lern- und Arbeitsbedingungen

b

2.2.3 Strukturierung und transparente Zielausrichtung

b

2.2.4 Kooperation des pädagogischen Personals

c

2.2.5 Verhalten im Unterricht

b

2.2.6 Pädagogisches Klima im Unterricht

c

2.2.7 Leistungs- und Anstrengungsbereitschaft

b

Unterrichtsprozess A B C D vergleichend

2.2.8 Förderung von Selbstvertrauen und Selbsteinschätzung

c

2.2.9 Fachimmanentes, fachübergreifendes und

fächerverbindendes Lernen

b

2.2.10 Methoden- und Medienwahl

b

2.2.11 Sprach- und Kommunikationsförderung

b

Individualisierung von Lernprozessen

2.2.12 Innere Differenzierung

c

2.2.13 Selbstständiges Lernen

c

2.2.14 Kooperatives Lernen

c

2.2.15 Problemorientiertes Lernen

c

Normative Bewertung A (stark ausgeprägt)

Norm: 80 % und mehr der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv

(bei mind. 40 % „++“).

B (eher stark ausgeprägt)

Norm: Zwischen 60 % und 80 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

C (eher schwach ausgeprägt)

Norm: Zwischen 40 % und 60 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

D (schwach ausgeprägt)

Norm: Weniger als 40 % der Bewertungen des Qualitätskriteriums sind positiv.

Vergleichende Bewertung 5 a (vergleichsweise stark)

Der Mittelwert der Schule liegt oberhalb der durch die Standardabweichung vorgegebenen Obergrenze b (vergleichsweise eher stark)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der Obergrenze.

c (vergleichsweise eher schwach)

Der Mittelwert der Schule liegt zwischen dem Berliner Mittelwert und der durch die Standardabweichung vorgegebenen Untergrenze.

d (vergleichsweise schwach)

Der Mittelwert liegt unterhalb der Untergrenze.

5 Die aktuellen Unterrichtsbeobachtungen werden mit dem Mittelwert von ca. 30.000 Unterrichtsbeobachtungen der ersten Inspektionsrunde verglichen und auf der folgenden Seite grafisch dargestellt.

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6. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der normativen Bewertung)

0%

20%

40%

60%

80%

100%

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

++ + - --

D A/

B B

C

D

7. Auswertung der Unterrichtsbesuche

(grafische Darstellung der vergleichenden Bewertung Schule - Berlin)

1,00 1,50 2,00 2,50 3,00 3,50 4,00

2.2.1 2.2.2 2.2.3 2.2.4 2.2.5 2.2.6 2.2.7 2.2.8 2.2.9 2.2.10 2.2.11 2.2.12 2.2.13 2.2.14 2.2.15

Berlin MW Berlin untere Grenze Berlin obere Grenze 11K06 MW

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8. Standortbeschreibung

Die Schule am Rathaus ist in einem denkmalgeschützten Bau aus dem Jahr 1911 unterge- bracht. Das Haus ist innen in einem guten Zustand, äußerlich weist die Fassade Schäden im Putz auf. Schulleitung, Lehrkräfte und Hausmeister achten sehr auf die Erhaltung und Pflege des Gebäudes. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler haben u. a. mit Unterstützung der Ausbildungsgesellschaft OTA das gesamte Innere nach und nach entsprechend den Vorgaben des Denkmalschutzes in den Originalfarben gestrichen. Der gute Gebäudezustand hat allerdings auch zur Folge, dass nur ein geringer Teil, u. a. die Sanitärräume und einige Fenster, grundsa- niert wurden. Die große Eingangshaupttreppe zum Gebäude wurde wiederholt nur notdürftig ausgebessert und weist Schäden auf. Der im Jahr 1974 abgebrannte Turm wurde 2010 origi- nalgetreu wiederhergestellt.

Zur Schulleitung gelangt man über das Sekretariat im ersten Stock. Die Schulleiterin und ihr Stellvertreter müssen sich einen Raum teilen, dessen große Fensterfront undicht ist. Dadurch ist trotz der Heizkörper die Aufenthaltstemperatur in der kühleren Jahreszeit unangenehm niedrig.

Auf der gleichen Ebene sind im ehemaligen Lehrerzimmer ein Arbeitsraum mit Kopierer und zwei PC, die Fächer für Klassenbücher und die Schließfächer für die Lehrkräfte untergebracht.

Sitzgelegenheiten finden sich im neuen Lehrerzimmer, das an den Wänden mit schalldämpfen- den Elementen versehen ist. Straßenseitig wurden die Fenster aufgearbeitet, andere sind jedoch marode und schließen schlecht.

Viele Klassenräume sind recht klein: In einige Räume passen gerade 24 Schülerinnen und Schü- ler. Bei einem Betrieb mit drei Klassen pro Jahrgang hätte die Schule ausreichend Platz, da sich in der 9. Jahrgangsstufe jedoch vier Klassen befinden, ist die Raumsituation angespannt. Für den Ganztagsbetrieb bieten die vorhandenen Räumlichkeiten wenig Platz für kreative, sportliche oder andere raumgreifende Betätigungen. Die Schulleitung setzt sich für die Einbeziehung eines anliegenden Gebäudes ein, das ursprünglich zur Schule gehörte, zurzeit aber vom Rechtsamt des Bezirks genutzt wird.

Die Klassen- und Fachunterrichtsräume sind mit Postern und Schülerarbeiten zumeist anspre- chend gestaltet. Kleinere Teilungsräume für die Arbeit in Gruppen gibt es nicht. Die Schule praktiziert das Klassenraumprinzip, nur für die Fächer Biologie, Chemie, Physik, Musik, Sport sowie Wirtschaft, Arbeit, Technik (WAT) müssen die Jugendlichen die Räume wechseln. Diese Fachräume sind mit den notwendigen Geräten ausgestattet. Die Lehrküche mit drei Herden, Mikrowelle, Geschirrspüler, Töpfen und Geschirr bietet zwölf Schülerinnen und Schülern Platz, allerdings bewerben sich weit mehr Interessierte für den Kurs Kochen. Ein Nähkabinett mit transportablen Nähmaschinen befindet sich im ehemaligen Ballettsaal im ersten Obergeschoss.

Dort liegt auch die Holzwerkstatt mit Schleif- und Bohrmaschinen sowie weiterem Holzbearbei- tungswerkzeug.

In den Klassenräumen gibt es keine Computer. Die Schule verfügt aber über zwei Computer- räume mit jeweils 15 vernetzten Arbeitsplätzen. Kürzlich wurde im Keller eine Verteilerstation für die Computer installiert. Seitdem hat die Schule technische Probleme mit ihren Geräten.

Einen Server ist noch nicht angeschlossen. Die Schulleitung arbeitet bislang mit unvernetzten Laptops.

Die Toiletten wurden vor ca. 8 Jahren erneuert und befinden sich in einem sehr guten Zu- stand.

Die Schulgemeinschaft freut sich über die neuen Umkleideräume inklusive Duschen im Sportbe- reich. Ein Raum ist als Fitnessraum konzipiert, das Bezirksamt Lichtenberg hat die Finanzierung der Trainingsgeräte zugesichert. Die Sanierung der Sporthalle ist für 2014 angekündigt. Da die Halle nur für eine Klasse ausreichend Platz bietet, wird ein Teil des Sportunterrichts in der et-

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wa 20 Gehminuten entfernten Sporthalle in der Hagenstraße angeboten. Der Sportplatz liegt hinter dem Park, der sich vor dem Schuleingang befindet.

Die Schule hat eine Aula, die zuletzt 1986 renoviert wurde. Darin befinden sich auch die Es- senausgabe und der Speiseraum für die wenigen Jugendlichen, die hier ein warmes Mittages- sen einnehmen wollen.

Im ausgebauten Dachgeschoss sind der Musikraum mit Keyboards, Schlagzeug, Gitarren und Trommeln sowie der Raum für Bildende Kunst untergebracht. Dieser ist vor Kurzem durch die Schaffung eines neuen Fluchtweges zugänglich gemacht worden. Er liegt in der Nähe eines Raumes mit Wasseranschluss, bei allen anderen Klassenräumen ist ein solcher nicht vorgesehen.

Im Souterrain hat die Schulsozialarbeit ein Büro sowie ein kleineres und ein größeres Bera- tungszimmer. Hier liegen auch das Hausmeisterbüro, der Technikraum und die neue Werkstatt.

Die vorhandenen Lagerräume mussten aufgrund der großen Risse in den Decken, aus denen Putzstücke herabrieseln, geräumt werden.

Der hintere Ausgang führt zum Schulhof, der gemessen an der Schülerzahl recht klein ist. Es gibt Sitzgelegenheiten und ein Basketballfeld, das jedoch wegen Rissen und Aufwerfungen im Tartanboden nicht genutzt werden kann. Diese Schäden sind durch die Lagerung von Baumate- rial für den neuen Turm entstanden und stellen nun eine Unfallquelle dar. Für die Schülerinnen und Schüler besteht in der Pause praktisch keine altersangemessene Möglichkeit, sich auf dem Schulgelände zu bewegen.

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