• Keine Ergebnisse gefunden

SCHÖN WIE EINE BALLADE

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "SCHÖN WIE EINE BALLADE"

Copied!
6
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

SF REISE

BALTIK UM

—Seite 66/67 —

Imposanter spät - mittelalterlicher Bau aus Feld-, Bruch- und Backsteinen:

Wasserburg Trakai, Litauen.

EINE LANDSCHAFT,

SCHÖN WIE EINE BALLADE

Eine Reise durch Litauen und Lettland eröffnet neue Welten.

Überall schlummern Schätze reicher Kultur und unberührter Natur, die einem nachgehen wie eine unvergessliche Melodie.

— Text Giulia Pompeo Fotos Thomas Egli

60 S C H W E I Z E R F A M I L I E 4 3 / 2 0 2 1 S C H W E I Z E R F A M I L I E 4 3 / 2 0 2 1 6161

(2)

Zwischen den vielen kleinen Sumpfseen ist die wilde Schönheit Lettlands besonders beeindruckend: Natio- nalpark von Kemeri.

REISEN REISEN

(3)

Sekte haben die Verfolgung im letzten Jahrhun- dert wie durch ein Wunder überlebt, ihre Tradi- tion ebenso bewahrt wie ihre Sprache und genies- sen als Gemüsezüchter bis heute grosses Ansehen.

Zu erkennen sind ihre Wohnstätten daran, dass die farbigen Holzhäuser mit dem Giebel zur Stras- se stehen und drei Fenster haben: eines für Gott, das zweite für Vytautas, das dritte für sie selbst.

Nur schon dieser eine kleine Ort in Litauen steht exemplarisch dafür, wie reich das seit der Frühzeit besiedelte Baltikum nicht nur an Natur, sondern auch an Kulturschätzen und Geschichte ist. Und das, obwohl Lettland, Litauen und auch Estland junge Nationen sind. Sie konnten sich erst vor dem Ersten Weltkrieg vom Joch der über die Jahrhunderte wechselnden Fremdherrschaften befreien. Das Glück der Eigenständigkeit währte nicht lange. Es folgte die Besetzung durch Nazi- deutschland im Zweiten Weltkrieg, anschliessend durch die Sowjetunion – eine lange Leidenszeit für die Völker des Baltikums. Hunderttausende Juden wurden von den Nazis ermordet, Litauer, Letten und Esten von den Sowjets russifiziert, Zehntausende in Gulags verschleppt, von wo die meistens nie zurückkehrten. Erst im Zuge der Perestroika, die 1991 in der Auflösung der Sowjet- union mündete, erlangten die baltischen Länder ihre Unabhängigkeit wieder. Ihr gemeinsames Be-

Singen gehört zum

Baltikum wie Sauer­

rahm auf die traditio­

nellen Gerichte.

Die kalte litauische Randensuppe Salti barsciai ist so pink

wie lecker.

W

eite, unendliche Weite tut sich Reisenden auf, die durch Lettland und Litauen fah- ren. Die Landschaft, ein immerwähren- der Wechsel von Feldern, Wiesen, Kiefern- und Birkenwäldern. Manchmal erscheint ein Hof, ein Fluss, ein Ort, eine Kirche. Manchmal sind Vogel- schwärme zu sehen, weidende Kühe, manchmal drehen Störche ihre Runden im weiten Himmel der nahezu flachen Gebiete.

Es tauchen nun Seen auf. Blau leuchtende Zip- fel und Enden erst, später ganze Flächen. Dann erhebt sie sich plötzlich vor dem Fotografen und mir: die Wasserburg Trakai auf einer Insel zwi- schen Galve-, Luka- und Totoriskes-See. Ein Mo- nument aus Backstein mit Türmen, Zinnen, Wehrgängen, das wie die Seenlandschaft in seiner fotogenen Schönheit einem Märchen zu entstam- men scheint. Die nahe der litauischen Hauptstadt Vilnius gelegene Burganlage ist stolzes Herz des Landes. Hier herrschten im Mittelalter Grossfürs- ten wie Vytautas über ein immenses Reich, das von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer reichte.

Die Seeburg wurde um 1600 zerstört, erst Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Wiederaufbau.

Eine Entdeckung ist das Dörfchen Trakai in nächs- ter Nähe der Wasserburg: An die 70 turkstämmige Karäer leben hier, Nachfahren der einstigen fürst- lichen Leibwache. Die Anhänger einer jüdischen

64 S C H W E I Z E R F A M I L I E 4 3 / 2 0 2 1 SF Reise auf Seite 66/67 6565

streben fand Ausdruck in einer Aktion, die zumal im analogen Zeitalter beispiellos ist: An der Singenden Re- volution schlossen sich am 23. August 1989 rund zwei Millionen Esten, Letten und Litauer zu einer über 600 Kilometer langen Menschenkette von Vilnius in Litauen über Riga in Lettland bis nach Tallinn in Estland zusam- men, um singend ihr Recht auf Freiheit zu fordern.

Vom Burgberg strömt Gesang in die Stadt Singen und Gesangsfeste gehören zum Baltikum wie Sauerrahm auf die traditionellen Gerichte. Immer mal wieder sind sie anzutreffen, Frauen und Männer, die ihre Stimme erheben. In Vilnius eine Sängerin auf dem Gedi- minas-Hügel, dem Burgberg. Ihr Gewand ist grün und wallend lang, ihr Gesang, für den sie weder Applaus noch Geld erwartet, klar und durchdringend. Sie schickt die Klänge hinunter auf die südländisch anmutende litauische Hauptstadt, in der an diesem Augusttag rekordverdächtig hohe 24 Grad gemessen werden. «Rom des Ostens» wird Vilnius wegen der über 50 Kirchen genannt. Darunter die St.-Anna-Kirche, eines der schönsten spätgotischen Gotteshäuser Nordeuropas, die Napoleon am liebsten auf seiner Handfläche nach Hause getragen hätte. «Rom des Ostens» könnte Vilnius – eine der ältesten Universitäts- städte Europas – aber auch wegen ihres mediterranen Flairs heissen. Mit dem autofreien Zentrum und hübschen gepflasterten Gassen wie der Piliesstrasse, an denen sich Boutiquen, Cafés und Restaurants aneinanderreihen. Mit

dem weitläufigen Kathedralenplatz, Ausgangspunkt für Stadtrundgänge, und der weissen Kathedrale, die mit ihrer mächtigen Säulenfront wirkt wie ein griechischer Tempel. Wer Musse hat, sucht auf dem Kathedralenplatz die Stebuklas-Platte. Die «Wunder»-Steinplatte markiert eines der Enden der Menschenkette zwischen Vilnius und Tallinn und kann, so glauben Einheimische und Gäste, noch heute Wünsche in Erfüllung gehen lassen.

Bevor wir nach Kaunas weiterreisen, der zweitgröss- ten Stadt Litauens, erfüllen uns Guide Vilija Gerulaitie- ne, 62, und ihr Mann Dalius Gerulaitis, 61, kulinarische Wünsche: Saltibarsciai (kalte Randensuppe mit Dillkar- toffeln), Zemaiciu blynai (Kartoffelpuffer mit Fleischfül- lung) mit – wie könnte es anders sein – Sauerrahm, der hier Grietine heisst. In dem zu einer Wohnsiedlung umgestalteten einstigen Schrebergartenquartier, in dem Vilija und Dalius leben, dreht sich das Gespräch um die Wesensart der baltischen Völker, deren Ähnlichkeiten und Unterschiede. Die Litauer beschreibt Vilija als be- scheiden, etwas unfähig gar, wenn es um das Herausstrei- chen hervorragender Eigenleistungen geht, etwa in der Biotech- und Laserindustrie. Der Gruss der Gastgeberin zum Abschied ist denn auch typisch litauisch zurück- haltend: «Verzeihung, wenn etwas nicht gestimmt hat.»

Das hübsch am Zusammenfluss von Nemunas (Me- mel) und Neris gelegene Kaunas, gut 100 Kilometer westlich von Vilnius, wird für uns zu einem kurzen Ab- stecher. Denn die Kulturhauptstadt Europas 2022 macht Erzählen viel über die Wesensarten der Balten: Die

Reiseleiterin Vilija Gerulaitiene und ihr Mann Dalius.

Von ihm aus überblickt man die vielen roten Ziegeldächer der litauischen Hauptstadt: Gediminas-Turm in Vilnius.

Drei bizarre Beton- skulpturen erinnern an die Opfer der Natio- nalsozialis- ten: IX. Fort in Kaunas,

Litauen. Die prachtvollen Stuckarbeiten machten sie weltberühmt:

Die Barockkirche von St. Peter und Paul in Vilnius.

Wo litauische Grossfürsten gekrönt und Edelsleute begraben wurden: Kathedrale St. Stanislaus von Vilnius.

(4)

Genussreicher Höhepunkt einer Altstadttour: Besuch der Bierbrauerei Svyturys in Klaipeda, Litauen.

Flirrendes Nachtleben mit mediterranem Flair: Restaurant an der Flusspromenade in Klaipeda.

Auf einem Rundgang durch die Stadt stösst man ab und an auf grossfor- matige Wand- malereien:

Street-Art in Kaunas, Litauen.

→ Das Leben

pulsiert in der pit­

toresken Altstadt von

Klaipeda direkt am

Meer.

Mindaugas führt anek- dotenreich durch die Bierbrauerei Svyturys.

ment von Alfonsas Ambraziunas ein Holocaust- Mahnmal an die Gräuel und das unfassbare Leid.

Etwa dreieinhalb Stunden dauert die Fahrt von Kaunas westwärts zu einem Highlight des Balti- kums, der Kurischen Nehrung an der Ostsee. Zeit, die Gedanken schweifen, die weiten Landschaften vorüberziehen zu lassen – und sich das Sommer- haus auszumalen, das Schriftsteller Thomas Mann mit dem Nobelpreis-Geld auf der Kurischen Neh- rung erbauen liess. Zuvor aber erwartet uns die Hafenstadt Klaipeda. Die 1253 gegründete Sied- lung ist die älteste Stadt Litauens, hiess in ostpreus- sischer Vergangenheit Memel und ist seit je eine bedeutende Verbindung zwischen Ost und West.

Die Brauerei Svyturys in der Neustadt, durch die uns der 30-jährige Mindaugas führt, ist ein Bei- spiel für die pulsierende Wirtschaft und der Mo- derne, die im Baltikum seit der EU-Mitgliedschaft 2004 mit viel Elan vorangetrieben wird. Pulsierend ist das Leben auch in der pittoresken Altstadt di- rekt am Meer. Junge Menschen, Studentinnen und Studenten zumeist, bevölkern die von stattlichen Fachwerkhäusern der ostpreussischen Ära flan- kierten Plätze oder die am Dane-Fluss vertäuten, zu Partybooten umgebauten Schiffe. Den zentralen Theaterplatz dominiert der Simon-Dach-Brunnen mit der Bronzefigur des Ännchen von Tharau. «Sie ist mein Leben, mein Gut und mein Geld», so be- sich derzeit schön für ihr Titeljahr. Die älteste

Strasse und Nerv der Stadt, die Vilniaus gatve, ist aufgerissen, Restaurants und Läden der Fussgän- gerzone sind geschlossen. Nicht nehmen lassen wir uns aber eine Fahrt mit der 1935 eröffneten, von Schweizern gebauten, entzückend altertümlichen Standseilbahn Aleksotas auf die Hochterrasse mit Weitblick über die Stadt. Nicht nehmen lassen wir uns auch den Besuch des Marktplatzes und des

«Weisser Schwan» genannten Rathauses. Ein Fas- zinosum in Kaunas ist die Koexistenz von alter und neuer Kunst. Nahe der sehenswerten Burg aus dem 14. Jahrhundert bedeckt ein 2013 entstandener, 440 Quadratmeter grosser Graffito eine ganze Hauswand: Der «Wise Old Man» (Bild oben) mar- kiert den Beginn der stadtweit blühenden Street- Art, derer sich Kaunas rühmt. Sie ist heute ebenso Wahrzeichen wie die modernistische Zwischen- kriegsarchitektur an der Freiheitsstrasse.

Prächtiges Barockkloster am Wasser Etwas ausserhalb von Kaunas ist das idyllisch am Kaunasser Meer gelegene Barockkloster Pazaislis ebenso einen Besuch wert wie – harter Gegenschnitt – das IX. Fort. In den Verteidigungsanlagen, die vor dem Ersten Weltkrieg entstanden, errichteten die Nazis 1941 ein Konzentrations- und Vernich- tungslager. Heute erinnert mit dem Betonmonu-

REISEN

ginnt das Barockgedicht von Simon Dach über seine gros- se Liebe, das der Dichter Johann Gottfried Herder ins Hochdeutsche übertrug und unsterblich machte.

Fünf Minuten dauert die Fahrt mit der Fähre von Klai- peda auf die 98 Kilometer lange und an ihrer schmalsten Stelle nur 380 Meter breite Halbinsel, die Kurische Neh- rung. Die Legende erzählt, die gutherzige Riesin Neringa, nach der die Nehrung benannt ist, habe die Fischer geliebt und ihnen geholfen, wo immer sie konnte. Weil die hefti- gen Stürme des Meeresgottes Bangputis immer wieder Menschenleben forderten, trug Neringa in ihrer Schürze Sand für einen Deich heran, der das Haff vom offenen Meer trennte – und schuf so die sandige Halbinsel. Die Küstenlandschaft der «litauischen Sahara» ist ein Paradies für Velofahrer und offenbar auch für Elche, vor deren möglichem Auftauchen Schilder warnen. Nida ist der letz- te litauische Ort auf der Nehrung, der Rest gehört zur rus- sischen Exklave Kaliningrad, dem einstigen Königsberg.

Nida ist ein verträumter Ort, das Thomas-Mann-Museum idyllisch am Hang mit Blick aufs Haff gelegen. Im beschei- denen Holzhaus mit seinen für die Nehrung typisch blauen Läden und dem Reetdach verbrachte der Schriftsteller mit seiner Familie drei Sommer, bevor er 1933 ins Exil ging. Er liebte die Eigenheiten der Nehrung. Etwa die heidnischen

gekreuzten Pferdeköpfe auf den Giebeln der Häuser, aber auch die Kurenwimpel: kleine Kunstwerke, die mit Farben und Symbolen auf die Lebensgeschichte eines Bootseigners verweisen. Ein Muss in Nida ist das Besteigen der grössten Wanderdüne Europas und der Verzehr jenes Erzeugnisses, von dem die Menschen hier seit Jahrhunderten leben:

Fisch. Die Flunder, die uns Jonas direkt neben dem Ofen serviert, wo die Fische täglich mehrmals am Tag geräuchert werden, ist köstlich. Der 31-Jährige beklagt den Rückgang der Fischbestände, aber er liebt seinen Beruf. «Am meis- ten liebe ich die Gäste aus dem Westen», sagt er. «Sie sind freundlich und reklamieren nie wegen des Essens.»

Zärtlich und leise ist das Land

«Fernes, nebliges, zärtliches und leises Land.» Was der litauische Politiker Oscar Milosz über seine Heimat sagte, könnte genauso gut für Lettland gelten. Vor kurzem haben wir den litauischen Badeort Palanga mit seinem berühm- ten Bernsteinmuseum passiert. Und soeben haben wir die

«Grenze» hinter uns gelassen, die es seit der EU-Mitglied- schaft der baltischen Länder als solche nicht mehr gibt, und sind unterwegs zur drittgrössten lettischen Stadt Lie- paja mit ihrem ganzjährig eisfreien Hafen an der Ostsee.

Der Besuch lohnt sich, weil im Ortsteil Karosta die Zeu-

Der Sand von Liepaja ist so fein, dass er ohne Filterung für Sanduhren verwendet werden kann.

REISEN

Die Russen sind abge- zogen, ihre

Trümmer blieben:

Kriegshafen Karosta in Liepaja, Lettland.

(5)

gen der Sowjetzeit besonders gut sichtbar sind. Wind- schiefe, aber nach wie vor bewohnte Plattenbauten, ein zum Museum umfunktioniertes Gefängnis, in dem noch bis 1997 Gefangene einsassen. Blickfang ist die Marine- kathedrale St. Nikolaus, das grösste orthodoxe Gottes- haus in Lettland und der höchste Kuppelbau im Balti- kum. Im Zentrum von Liepaja fallen die grossen Speicherhäuser ins Auge, die «Grosser Bernstein» ge- nannte Konzerthalle und jener Ort, wo sich die Men- schen im Alltag treffen: Die 1910 erbaute Markthalle am Peter-Marktplatz ist ein Jugendstiljuwel. Wie viele ältere

Menschen spricht auch Janis noch gebrochen Deutsch.

Er leistete 1967 in sowjetischer Zeit Militärdienst im olympischen Dorf in Ostberlin. Heute verkauft er mit seiner Frau Lillita Eingemachtes am Markt und ist seines Lebens froh. Die Geschichte hat ihn von da nach dort getragen, jetzt scheint er angekommen zu sein. Am Strand ist spürbar, wieso Liepaja «Stadt des Windes»

heisst – und sichtbar, was es mit dem berühmten Sand auf sich hat: Er ist so fein, dass er ohne Filterung für Sanduhren verwendet werden kann.

Die Ostseestrände im Baltikum sind ohnehin eine Entdeckung für sich: 1400 Kilometer lang ist die Küste

Die Ostseestrände

sind eine Entdeckung für sich:

lang, wild und zumeist menschenleer.

Sommerhaus mit literarischer Vergangenheit: Thomas- Mann-Haus auf der Kurischen Nehrung, Litauen.

Besatzer: Der Berg der Kreuze bei Siauliai, Litauen.

Spezialität auf der Kurischen Nehrung:

Geräucherter Fisch in Nida, Litauen.

ANZEIGE

Frühzeitig für alles gesorgt:

Vorsorgemappe SRK

– Patientenverfügung SRK – Vorsorgeauftrag – Testament

– Anordnung im Todesfall Jetzt bestellen vorsorge.redcross.ch

70 S C H W E I Z E R F A M I L I E 4 3 / 2 0 2 1 SF Reise auf Seite 66/67 71

Bei Nida auf der

Kurischen Nehrung. Traditionelle mittelalter-

liche Häuser am Livu-Platz:

Riga, Lettland.

71

S C H W E I Z E R F A M I L I E 4 3 / 2 0 2 1

(6)

alles in allem, wild und zumeist menschenleer. 40 Kilo- meter weisser Sandstrand entfallen allein auf das Seebad Jurmala nahe Lettlands Hauptstadt Riga. Jurmala be- steht aus fünfzehn ehemaligen Fischerdörfern, ent- wickelte sich um die vorletzte Jahrhundertwende zum beliebten Naherholungsgebiet und versprüht mit seinen Promenaden, Jugendstilvillen und romantischen Holz- datschen den Charme jener Epochen.

Weite, unendliche Weite tut sich Reisenden auf, die durch Litauen und Lettland fahren. Und überall sind

Schätze unberührter Natur und reicher Kultur zu fin- den. Der Berg der Kreuze in Litauen, ein Pilgerort mit Tausenden von Kreuzen, der die Menschen innehalten lässt. Der Moorpfad im lettischen Kemeri-National- park, der im inneren Fotoalbum haften bleibt. Oder das Barockschloss Rundale südlich von Riga, das «Versailles des Ostens», das mit seiner Pracht und der symmetri- schen Parkanlage den Vergleich mit dem französischen Vorbild nicht scheuen muss. Und schliesslich Riga sel- ber, die lettische Hauptstadt. Eine europäische Metro- pole wie das litauische Vilnius und doch ganz anders.

Die deutschen Ordensritter haben im Mittelalter der Hansestadt mit romanischen und gotischen Bauten wie dem Schwarzhäupterhaus ihren Stempel aufgedrückt.

Doch auch Jugendstilquartiere, Pärke, Kirchen, schicke Restaurants und Beizen sind zu finden – und die Stadt- erkundung ist trotz einsetzendem Regen ein aufregen- des Abenteuer. Da ist plötzlich Gesang zu hören. Wir gehen den Klängen nach und treffen auf dem Rathaus- platz auf demonstrierende Menschen. Wofür auch im- mer sie die Stimme erheben – sie tun es singend.

Diese Repor- tage entstand in Zusammen- arbeit mit

unserem Partner Kontiki

Reisen.

Das ehemalige Kaufmanns- haus am Rathausplatz wurde zum Wahrzeichen der Stadt: Schwarzhäupterhaus in Riga, Lettland.

REISEN

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Der BUND Naturschutz fordert seit 2012 eine Strategische Umweltver- träglichkeitsprüfung und die Alternativenprüfung eines dezentralen Energie- konzeptes für Deutschland und

Der BUND Naturschutz fordert seit 2012 eine Strategische Umweltverträglich- keitsprüfung und die Alternativenprüfung eines dezentralen Energiekonzep- tes für Deutschland und

Die Ursachen sind neben einer Unterkühlung (z.B. durch Sit- zen auf kalten Steinen) unsachge- mäße Unterwäsche oder eine fehler- hafte Wischtechnik nach dem Stuhlgang..

Aber die Arbeit unter den Bedingungen der Pandemie ist auch eine große Chance: Wir haben neue Aufgabenfelder für die Apotheken er- schlossen?. Und es hat sich gezeigt, dass

Auch ohne in kulturellen Rela- tivismus abzugleiten ist es sinnvoll, Gespräche über Konzepte vom „guten Leben“ in einen weiter ge- steckten Vergleichsrahmen einzuordnen, um

Auch um Salalah ist viel vom alten, aber auch vom neuen Oman zu sehen.. Schon die Römer versuchten, den Dhofar zu erreichen, um in den Besitz dessen zu bekom- men, was damals

Für alle Veranstaltungen, die offiziell vom Veranstalter abgesagt wurden, erhalten Sie Ihr Geld zurück, wenn das Wochenblatt die entsprechende Freigabe vom Veranstalter erhalten

Zur Überleitung auf „Die Bürgschaft“ wird die erste Strophe der Ballade auf Folie präsen- tiert (Vorlage vgl. Texte und Materialien M1) und den Schülern erklärt, dass es sich