Wales ist nicht nur durch sein keltisches Erbe einzigar- tig in Großbritannien, son- dern auch durch die Konzen- tration von Fabriken der Schwerindustrie in den grü- nen Tälern. Und kein anderes Land in Europa hat so viele Burgen pro Quadratkilome- ter, insgesamt sind es mehr als 400. Neben diesen histori- schen Bauten ist die Natur des Landes hervorzuheben:
allein zwei Drittel der walisi- schen Küste sind als „Her- itage Coast“ ausgewiesen und unterliegen besonderem Schutz. Dazu kommen drei große Nationalparks.
Kosmopolitische Hauptstadt
Wer in Harwich oder Do- ver übergesetzt hat, durch- quert in bequemer Fahrt den Süden Englands, ehe bei Chepstow eine imposante Autobahnbrücke über den River Severn die natürliche Grenze zu Wales markiert.
Von hier ist es nicht weit nach Cardiff, der mit 300 000 Ein- wohnern größten Stadt des Landes. Erst 1955 erhob ein Erlaß von Königin Elisabeth II. den Ort in
den Rang der Hauptstadt von Wales. Die wichtigsten Entscheidun- gen werden freilich noch immer in Lon- don getroffen.
Die Ge- schichte Car- diffs begann bereits vor mehr als 2 000 Jahren mit dem Bau einer Römerfestung:
Drei Meter dicke Mauer- reste zeugen noch heute da- von. 1 000 Jah- re später folg- ten die Nor- mannen mit ei- ner Burg. Im 19. Jahrhun- dert gab der
Marquis of Bute den letzten Schliff mit dem Bau seines prunkvollen viktorianischen Palastes mitten in den römi- schen und normannischen Resten. Das Resultat: Cardiff Castle. Ein Rundgang im hi- storischen Schloß ist für je- den Besucher Cardiffs obliga- torisch. Kanadier, Schweden und Spanier, Italiener und
Deutsche sind in meiner Gruppe. Auf diese Interna- tionalität sei man besonders stolz, verkündet der Führer.
Schließlich sei Cardiff eine kosmopolitische Stadt, späte- stens seit sie sich während des Ersten Weltkrieges zum größten Kohleexporthafen der Welt entwickelte. Doch das ist längst vorbei, der Weltwirtschaftskrise folgte ein jahrzehntelanger industri- eller Abstieg. Die Stadtväter suchten nach neuen Wegen zur Umgestaltung der verwai- sten Docklands. Die Erfolge können sich sehen lassen.
Hier herrscht wieder Leben.
Nicht weit von Cardiff be- findet sich mit dem Caerphil- ly Castle ein Meisterwerk mi- litärischer Baukunst. Die von ausgedehnten Wassergräben umgebene Festung war un- einnehmbar. Selbst Cromwell gelang es nicht, die Burg zu bezwingen; seine Kanonen vermochten es lediglich, ei-
nen Turm in eine bedenkliche Schieflage zu versetzen, in der er heute noch verharrt.
Schön und dramatisch ist auch die walisische Küste. Sie ist über 1 000 Kilometer lang, mit scheinbar endlosen, gold- gelben Sandstränden, einsa- men winzigen Buchten, schroffen und steinigen Klip- pen, aber auch geschäftigen Strandbädern und maleri- schen Fischerdörfern.
Überall hat das Wasser Badequalität – von den Fol- gen der Tankerkatastrophe vom Februar letzten Jahres ist nichts mehr zu sehen.
John, er arbeitet als Natur- schützer auf der Insel Sko- mer, erklärt, daß zum Glück nur ein kleiner Küstenab- schnitt betroffen war. Den- noch waren immense An- strengungen nötig, um das Öl zu entfernen.
Es bleibe aber die Angst, daß sich das Tankerunglück wiederholen könnte. Skomer Island liegt vor der Küste von Pembrokeshire und ist we- gen seines einzigartigen Vo- gelbestandes Anziehungs- punkt von Ornithologen aus aller Welt. Detlef Berg
Versteuerung von Bonus- meilen – Die Prämien aus dem Vielfliegerprogramm
„Lufthansa Miles & More“
können auch in Zukunft steu- erfrei genutzt werden. Bun- destag und Bundesrat haben im Dezember 1996 einen per- sönlichen Freibetrag für Prä- mien aus dem Bonuspro- gramm von „Miles & More“
von 2 400 DM eingeführt. Für Prämien, die diesen Freibe- trag überschreiten, über- nimmt die Lufthansa pau- schal die Versteuerung, ohne daß der Kunde dies eigens beantragen muß. Das gilt rückwirkend ab Anfang 1993.
Weitere Informationen gibt die Lufthansa – Fax-Abruf unter 01 80/5 59 59. PÖ A-245 Deutsches Ärzteblatt 94,Heft 5, 31. Januar 1997 (57)
V A R I A REISE
Das Wasser von Wales ist wieder sauber
1 000 Kilometer lange Küste mit Badequalität
Blick auf den pittoresken Hafen von Aberaeron Fotos: Detlef Berg
Romantik pur – Tintern Abbey
Auskünfte: Britische Zen- trale für Fremdenverkehr, Taunusstraße 52–60, 60329 Frankfurt, Tel 0 69/23 80 70.