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Archiv "Gargano — der Sporn Italiens: Wo das Wasser noch klar und der Strand noch sauber sind" (16.09.1976)

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Hinweise • Anregungen REISE

Wenn man an einem italienischen Strand, auch wenn er nicht ganz einfach zu erreichen ist, unverhält- nismäßig viel einheimische Ferien- gäste findet, kann man damit rech- nen, daß das Wasser sauber und klar ist. Seit einigen Jahren trifft dies auf die zerklüftete Küste des Gargano zu, auf den Sporn (spero- ne d'Italia) des Landkartenstiefels, der auf halbem Weg zwischen Pes- cara und Bari wie ein Fremdkörper der apulischen Ebene nach Osten vorgelagert ist. Und tatsächlich ist dieses grün bewaldete, 60 Kilome- ter tiefe und bis zu 1000 Meter hohe Vorgebirge in seinem Kern weit eher der jenseits der Adria lie- genden dalmatinischen Küste zu- zuordnen als den Bergen des Apen- nin.

Seit die Autobahn über Ascona hinaus um etwa 600 Kilometer verlängert wurde und heute unter dem Namen „Adriatica" Pescara mit Bari verbindet, ist die Fahrt zum Gargano zu einer mühelosen und landschaftlich reizvollen Reise geworden. Wer kurvenreiche Berg- und Talfahrten vermeiden will, ver- läßt die Autostrada schon vor San Severo in Richtung Lesina und er- reicht über die Lagune am Lago di Varano bequem das Hafenstädt- chen Rodi Garganico — ein Obst- bauzentrum, das sich zum Badeort entwickelt hat. Teils am Strand, teils auf vielen Windungen durch das Hügelland führt die Straße wei- ter nach Peschici, einem hoch auf einer Klippe gelegenen Fischer- dorf, und anschließend vorbei an der Feriensiedlung San Nicola auf abenteuerlicher Straße hinunter zum Badevorort Monacore.

Bei Vieste, dem auf einem Fels- rücken erbauten Fischerdorf — es weist viele neue Hotelanlagen auf

— reiht sich an der zerklüfteten Küste eine Badebucht an die ande-

re, zum Teil sind sie wie die zahl- reichen Grotten mit ihren erstaunli- chen Lichteffekten nur mit dem Boot zu erreichen. Nach Mattinata, der nächsten kleinen Hafenstadt, gelangt man entweder über einen fast 700 Meter hohen Paß oder an der Küste entlang über den Er- holungsort Pugnochiuso auf ei- ner schmalen Verbindungsstraße.

Einige Kilometer westlich von Pes- chici führt eine gut ausgebaute Querverbindung durch den be- rühmten Buchenwald „Foresta Um- bra", ein im tiefen Süden unge- wohntes Landschaftserlebnis, zum 800 Meter hoch gelegenen Wall- fahrtsort Monte S. Angelo, dem Ur- sprung der vor allem im europäi- schen Norden heimisch geworde- nen Michaelsverehrung. Der Erzen- gel soll im Jahre 491 hier in einer Höhle einigen Hirten erschienen sein und ihnen einen roten Mantel überlassen haben. Am Ort des Wunders erhebt sich heute die Wallfahrtskirche, eine Basilika mit gotischen Portalen und einer by- zantinischen Bronzetür, sie birgt die Grotte, in der Gläubige vor ei- ner Michaelstatue aus dem 16.

Jahrhundert knien und von einem wundertätigen Brunnen trinken.

Gegenüber dem Campanile der Ba- silika liegt die romanische Kirchen- ruine S. Pietro mit dem Grab des Langobarden-Königs Rothari, ei- nem merkwürdig verzierten Kup- pelbau aus der Zeit um 1200, der vielleicht einst eine Taufkapelle war. Der Wallfahrtsort, den damals Kreuzfahrer vor ihrem Aufbruch besuchten, zieht heute noch viele Pilger an.

Überragt wird Monte San Angelo, der Hauptort des Gargano, von ei- ner Burg, in der dem Stauferkaiser Friedrich zwei Söhne geboren wur- den. Nach einem von ihnen ist die heute noch bedeutende Hafenstadt Manfredonia benannt, die südliche

Peschici auf dem Monte Gargano, einer der malerischen Orte des Gargano-Gebirges, das wie eine Halbinsel in das Adriatische Meer ragt. Felsen, Riffe, steile Wände, Grotten, malerische Ba- debuchten und weiße Dörfer kennzeichnen diesen Küsten- strich Foto: Stuhler

Eingangspforte des Gargano-Ge- bietes. Noch zählt das Gargano nicht zu den Regionen, die man ge- sehen und erlebt haben muß, um mitreden zu können. Noch ist die Zahl der Urlauber, die sich hier er- holen, überschaubar, sogar in der Hauptsaison. Die Anziehungskraft aber, die der Gargano in immer hö- herem Maße vor allem auf die Ita- liener ausübt, läßt es ratsam er- scheinen, nicht gerade zwischen 1.

Juli und 15. August hier Urlaub zu machen, obwohl das nahe Meer die Sommerhitze erträglich mildert.

Die zahlreichen kleinen Städte und Fischerdörfer offenbaren ihre reiz- volle Eigenart weit mehr, wenn sie nicht von Besuchern überlaufen sind. Und wer gar den Vorsatz hat, in den ausgedehnten Waldungen auf die Jagd zu gehen, wozu er nachdrücklich aufgefordert wird, ist sowieso lieber mit sich und der Natur allein. Herbert Hagemann

Gargano — der Sporn Italiens

Wo das Wasser noch klar und der Strand noch sauber sind

2408 Heft 38 vom 16. September 1976 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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