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Kommunikation und Medien

Linz, 22. September 2021

Pressemitteilung

„Lebensqualität Bauernhof“:

neue Beratungsstelle für den Arbeitsplatz Bauernhof

Anlaufstelle in der Landwirtschaftskammer OÖ startet mit Jänner 2022

Fundierte Beratung für den Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof und die Lebensqualität auf den heimischen Höfen erhöhen: Das will eine neue Anlaufstelle in der Landwirtschaftskammer OÖ, die unter dem Namen „Lebensqualität Bauernhof“ ab Jänner 2022 unter

050 6902 1800 oder per Mail unter lebensqualitaet@lk-ooe.at als Beratungsstelle für alle Probleme, Fragen und Herausforderungen am bäuerlichen Betrieb zur Verfügung stehen wird. Diese Beratungsstelle ist Teil der Strategie „Zukunft Landwirtschaft 2030“, die im Herbst 2020 präsentiert wurde. Konkrete Zielsetzungen sind Bürokratieabbau, Existenzsicherung, Beratungs- und Weiterbildungsangebote, Kooperationen, Dialog und auch eine aktivere Öffentlichkeitsarbeit, um für die 24.000 bäuerlichen Familienbetriebe in Oberösterreich die gemeinsamen Zukunftschancen aufzuzeigen.

„Die Beratungsstelle für mehr Lebensqualität am Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof, die in der Landwirtschaftskammer OÖ eingerichtet und gemeinsam mit dem Land OÖ realisiert wird, richtet sich insbesondere an bäuerliche Familien in schwierigen und konfliktreichen Lebenssituationen. Diese neue Erstberatungsstelle ermöglicht in Ausnahmesituationen allen Beteiligten einen Blick nach vorne und soll abseits der betrieblich und fachlich eindeutig zuordenbaren Beratung stattfinden“, erläutert Landwirtschaftskammerpräsidentin Michaela Langer-Weninger, selbst ausgebildete Mediatorin. Sie betont, dass auf keinen Fall eine Konkurrenz zu bereits bestehenden Beratungsinstitutionen aufgebaut werden soll, sondern viel mehr eine koordinierende Stelle, die bereits beim Erstkontakt gut und fachlich richtig Auskunft geben kann.

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Bäuerinnen und Bauern aktiv in die Zukunft begleiten

„Alle rund 1.500 Menschen, die letztes Jahr in den erfolgreich verlaufenen Strategieprozess ,Zukunft Landwirtschaft 2030‘ involviert waren, haben den Wunsch nach einer wirtschaftlich, ökologisch und sozial erfolgreichen Landwirtschaft im Jahr 2030. Nun starten wir mit der neuen Beratungsstelle in der Landwirtschaftskammer OÖ, um unsere Bäuerinnen und Bauern auf ihrem Weg in die Zukunft aktiv zu begleiten und ihnen bei Problemen und Fragestellungen zur Seite zu stehen. Dies ist ein weiterer wichtiger Schritt hin zum gemeinsamen Ziel:

Oberösterreich soll auch im Jahr 2030 ein starkes Agrarland sein“, betont Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger.

Angelpunkt: Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof

Das Thema Lebens- und Arbeitsplatz Bauernhof ist der zentrale Angelpunkt der Strategie

„Zukunft Landwirtschaft 2030“. „In unseren Familienbetrieben sind betrieblichen Abläufe eng mit den persönlichen Beziehungen verknüpft. Das kann eine Stärke sein, ist aber auch oft herausfordernd. Nur auf stabilen Betrieben ist unternehmerischer Erfolg möglich. Daher ist unser vorrangiges Ziel, die bäuerlichen Unternehmerpersönlichkeiten und die Familienunternehmen zu stärken. Dafür braucht es kompetente Unterstützung in herausfordernden Situationen. Bäuerinnen und Bauern müssen lernen, über ihre eigenen Bedürfnisse zu reden. Das ist auch die Grundlage für eine erfolgreiche Hofübernahme. Wir können nur dann eine starke Landwirtschaft für unser Land erhalten, wenn die Jungen die Betriebe übernehmen wollen und entsprechend passende Lebensbedingungen für sich vorfinden.“, betont Hiegelsberger.

Die häufigsten Themen: Generationenkonflikte und die Hofübergabe

Die häufigsten Themen der Anfragen sind Generationenkonflikte, Herausforderungen bei der Hofübergabe, die weit über das Betriebliche hinausgehen, aber die Basis eines stabilen und innovativen Betriebs ausmachen, und das allgemeine Zusammenleben am Hof. Darüber hinaus sind betriebliche Herausforderungen und hier vor allem die Arbeitsüberlastung massive Themen. Leider werden auch die Themen Sucht und Gewalt auf den Höfen zunehmend häufiger aufgeworfen.

„Die neue Beratungsstelle wird in das bereits bestehende Angebot der Initiative ,Lebensqualität Bauernhof‘ eingebettet, eine bundesweite Initiative des Ländlichen Fortbildungsinstituts bzw. der Landwirtschaftskammern. Das Bildungs- und Informationsangebot dieser Initiative richtet sich an bäuerliche Familien in schwierigen und konfliktreichen Lebenssituationen. Die drei Projektsäulen von ,Lebensqualität Bauernhof‘ sind Kurse und Seminare zu Fragen der Lebensqualität, telefonische Erstinformationen am bäuerlichen Sorgentelefon und persönliche Gespräche. Wir ergänzen mit der neuen Beratungsstelle in Oberösterreich das bäuerliche Sorgentelefon. Beim bäuerlichen Sorgentelefon findet die anonyme Erstberatung statt, danach können sich die Bäuerinnen und Bauern an uns wenden, um im persönlichen Gespräch und bei Beratungen Lösungen zu erarbeiten“, erläutert Langer-Weninger.

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Das bäuerliche Sorgentelefon dient seit mehr als zehn Jahren als erste Anlaufstelle bei kleinen und großen Problemen und Sorgen. Im Jahr 2020 wurden rund 1250 Telefonate geführt – zu 70 Prozent riefen Frauen an, zu 30 Prozent Männer. Insgesamt gab es seit Bestehen des Sorgentelefons über 7.000 psychosoziale Beratungen. Die meisten Anrufenden kommen mit fast 35 Prozent aus Oberösterreich.

„Diese Zahlen sprechen für sich und wir sind uns dieser Verantwortung als Landwirtschaftskammer bewusst. Daher setzen wir mit der neuen Beratungsstelle ,Lebensqualität Bauernhof‘ ein Zeichen, um die Beratung vor Ort zu verstärken. Es hilft, wenn am anderen Ende der Leitung jemand sitzt, der die bäuerlichen Hintergründe kennt und versteht. Das ist wichtig, um die verzwickte Situation, die Ängste und Nöte der Bäuerinnen und Bauern gut nachvollziehen zu können. Der Blick von Außenstehenden kann oft sehr hilfreich sein. Der Griff zum Hörer ist oft der erste Schritt zur Veränderung, die aus einer schwierigen Lebens- und Arbeitssituation herausführt. Ziel ist es, die richtige Balance im Leben zu finden“, unterstreicht Präsidentin Michaela Langer-Weninger.

Landwirtschaftskammer ist für viele Bauern die erste Anlaufstelle

Auch bisher gab es bereits viele Anfragen zu psychosozialen Themen an unterschiedlichsten Stellen in der Landwirtschaftskammer OÖ. „Für viele Bäuerinnen und Bauern ist eben die Landwirtschaftskammer bei vielen Themen die erste Anlaufstelle. Durch die Installation der neuen Beratungsstelle können die konflikt- und emotionsreichen Erstkontakte gut und fachlich richtig bewältigt werden und die Anrufer können an die richtigen weiterführenden Beratungseinrichtungen weitervermittelt werden. Durch bestens geschulte Fachkräfte ist eine gezielte Beratung und Veränderung sowie ein Blick nach vorne für alle Beteiligten auf den Höfen möglich“, so die Projektleiterin in der Landwirtschaftskammer OÖ, Mag. Heidemarie Deubl-Krenmayr.

Bereits bisher besteht eine sehr gute Kooperation mit den Partnern der Sozialversicherung der Selbstständigen (SVS), mit BeziehungLeben, mit den Mediatorinnen und Mediatoren von Hofkonflikt und mit dem Maschinenring OÖ. Diese ist weiterhin wichtig und notwendig.

Das Projektteam setzt sich mit den aktuellen Bedürfnissen der Bäuerinnen und Bauern auseinander und besteht aus Vertretern des Landes OÖ, der Rechtsabteilung der LK OÖ, Dienststellenleitern sowie LK-Beratern. Ergänzt wird dieses Team durch Vertreterinnen der Bäuerinnenorganisation. Zudem finden Abstimmungstermine mit den Vertretern der psychosozialen Beratungsstellen, wie BeziehungLeben, Telefonseelsorge, SVS, Maschinenring OÖ, der Schuldnerberatung und diversen anderen Institutionen statt.

Langfristig sollen auch individuelle Einzelberatungen sowie Familienmoderationen und Beratungen bei Hofübergaben bzw. Hofübernahmen, Generationskonflikten und Nachbarschaftsstreitigkeiten angeboten werden.

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Handlungsfelder für die Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“

(Herausforderung) Partnerschaft: Partnerschaften und Ehen haben sich auch in der Landwirtschaft verändert. Trennungen und Scheidungen sind keine Seltenheit mehr.

Manchmal hilft die Unterstützung von außen, dass die Trennung nicht als der einzige Ausweg gesehen wird.

Hofübergabe/-übernahme: Nirgendwo prägt das Thema Übergabe oder Übernahme so wesentlich wie bei bäuerlichen Familienbetrieben. Das Wichtigste bei der Neuorientierung im Zuge der Hofübergabe/ -übernahme ist das Verständnis für die Anliegen und Bedürfnisse des jeweils anderen.

Arbeitsüberlastung: Arbeit gab es auf Bauernhöfen immer reichlich und auf jedem Bauernhof gibt es Arbeitsspitzen. So steht am Ende des Tages oft die Erkenntnis, noch immer zu wenig erreicht zu haben. Burnout ist ein Schlagwort, das auch die Landwirtschaft erreicht hat. Oft muss die eigene Einstellung zur Arbeit und auch die Haltung der mitwirkenden Personen überdacht werden.

Krankheit, Krise & Sucht: Krisen und Sucht haben auch die Landwirtschaft erreicht und verschiedene Lebensumstände können dazu führen, dass Menschen seelisch oder körperlich krank werden. Diese Probleme anzugehen, fällt oft nicht allen leicht.

Wir wollen mit der Beratungsstelle „Lebensqualität Bauernhof“ Auswege bieten.

Betriebliche Entwicklung: Trends im Ernährungsverhalten, Umweltbedingungen, agrarpolitische und finanzielle Rahmenbedingungen auf der einen Seite und ein verändertes Konsumverhalten und Verständnis für die Landwirtschaft seitens der Konsumenten stellen viele Bäuerinnen und Bauern vor die Frage, wie sie ihren Hof in eine gute Zukunft führen können. Themen der betrieblichen Veränderung können für die Betriebsleiter eine Chance darstellen aber auch sehr belastend sein.

Persönliche Entwicklung: Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger, um in unserer technisierten, schnelllebigen Zeit am Ball zu bleiben. Das Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) mit seinem Bildungsprojekt „Lebensqualität Bauernhof“ kann dabei wesentliche Unterstützungsarbeit leisten und bietet Bäuerinnen und Bauern zahlreiche Kurse, Workshops und Vorträge im Rahmen der Bildungs- und Informationsinitiative.

 Beispiele sind Kurse für ein gutes Miteinander am Hof, Veranstaltungen für das Selbstmanagement, Kurse, die das Rollenverständnis von Frauen am Hof stärken oder die Hofübergabe begleiten.

 Details und Informationen sind online unter https://ooe.lfi.at zu finden

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Kontakt: Mag. Elisabeth Frei-Ollmann, Tel +43 50 6902-1491, medien@lk-ooe.at

Erstkontakt bei Konflikten und Problemen am Bauernhof – das wird die von (v. r.) LK- Präsidentin Michaela Langer- Weninger, Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger und Mag.

Heidemarie Deubl-Krenmayr, Projektleiterin in der LK OÖ präsentierte Beratungsstelle

„Lebensqualität Bauernhof“ bieten.

Bildnachweis: LK OÖ Die neue Beratungsstelle

„Lebensqualität Bauernhof“

bietet in Ausnahmesituationen Gelegenheit für ein Gespräch.

Bildnachweis: Whirlfoto, Abdruck honorarfrei

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