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Gemeinde Bohmte. Energiebericht 2010

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Gemeinde Bohmte

Energiebericht 2010

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Inhalt

• Einleitung

• Anteile Regenerativer Stromerzeugung

• Energieverbrauch der gemeindeeigenen Liegenschaften

• Energiekosten der gemeindeeigenen Liegenschaften

• CO

2

-Bilanz der gemeindeeigenen Liegenschaften

• Energieversorgung Sportzentrum Jahnstraße

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Einleitung

Vergleichsweise arm an wirtschaftlich nutzbaren fossilen Ressourcen insgesamt und damit von Importen abhängig, bekommt Deutschland zunehmend die Auswirkungen des weltweiten Energiehungers zu spüren. Doch auch wenn ausreichend fossile Energieträger zur Verfügung ständen, wären längst nicht alle Probleme gelöst: Ihre Verwendung beeinträchtigt unsere Umwelt in einem unabsehbaren Ausmaß. Kohlendioxid (CO2), das durch die Verbrennung von Erdöl, Erdgas und Kohle freigesetzt wird, trägt maßgeblich zum Treibhauseffekt und damit zur globalen Erwärmung bei, die langfristig unabschätzbare Folgen für das Leben auf unserem Planeten haben kann. Der Ausweg aus dieser Situation kann nur in einer vielschichtigen Strategie liegen, die den gegenwärtigen Energieverbrauch durch effizientere Nutzung der Energieträger senkt und neue Technologien für den mittel- und langfristigen Einsatz bereitstellt.

Die Gemeinde Bohmte ist in Sachen „Regenerativer Energie“ auf einem guten Wege. Wer hätte vor zehn Jahren gedacht, dass der Anteil an Regenerativer Stromerzeugung im Jahr 2009 bei 102 % liegt. Das heißt, dass im Gemeindegebiet mehr erneuerbarer Strom produziert wird, als von Industrie, Gewerbe und Privathaushalten insgesamt benötigt wird. (Quelle: RWE 2009)

Ein echter Glücksfall für die Gemeinde ist die seit Oktober 2009 bestehende Versorgung des Sportzentrum Bohmte mit der Abwärmenutzung eines Biogas - BHKW, wobei hier die Energiekosten ohne jegliche Investitionskosten für die Gemeinde Bohmte, von rund 100.000 €/Jahr auf 7.140 €/ Jahr gesenkt werden konnten und noch zusätzlich eine kostenlose Beheizung des Freibades ermöglicht wird.

Der Bau der mittlerweile sechsten Biogasanlage in Bohmte hat allerdings auch seine Kehrseiten. Mais wird in großflächigen Monokulturen als Energiepflanze angebaut mit den Folgen, dass die Artenvielfalt gestört wird, Kleinlebewesen in Boden und Gewässern absterben sowie Bodenstrukturen durch fehlende Fruchtfolgen veröden können. Stilllegungsflächen und Dauergrünland werden vielfach zunehmend als Maisanbauflächen genutzt. Eine Beschränkung besonders des Mais-Anteils ist deshalb unumgänglich. Gleichzeitig soll durch Strategien zur sinnvollen Nutzung der Abwärme die weitere Entwicklung der Biogasanlagen gesteuert werden. Die Gemeinde Bohmte wird auch künftig bei allen Baumaßnahmen die Möglichkeit zum Einsatz Erneuerbarer Energien bzw. energiesparender Technik prüfen und ggf. nutzen. Des Weiteren werden auch Nahwärmekonzepte für bestimmte Siedlungsbereiche erarbeitet und deren Umsetzbarkeit geprüft.

Aufgestellt im September 2010 Gemeinde Bohmte

Fachdienst 4.2 Im Auftrage Holger Frost

(4)

Anteile Regenerativer Stromerzeugung am jeweiligen Gesamtstromverbrauch

(Stand 2009)

Im Gemeindegebiet werden jährlich rund 54 Mio. kWh für die Stromversorgung der Industrie- und Gewerbebetriebe, sowie der privaten Haushalte benötigt. Durch die Regenerative Stromerzeugung (Biogasanlagen, Windkraftanlagen und Photovoltaikanlagen) in der Gemeinde Bohmte wurden im Jahr 2008 rund 55 Mio. kWh erzeugt. Somit wird in der Gemeinde Bohmte die Stromversorgung zu über 100 % aus Erneuerbaren Energien sichergestellt.

Quelle: BMU, RWE, energymap, juwi

12,7% 15,6% 16,0% 16,0%

102,0%

0,0%

20,0%

40,0%

60,0%

80,0%

100,0%

120,0%

Weltweit Europa Deutschland Landkreis Osnabrück Gemeinde Bohmte

(5)

732.000 kWh

1.900.000 kWh

1.546.000 kWh 1.546.000 kWh

1.542.000 kWh 1.798.000 kWh

1.953.000 kWh

1.715.000 kWh 3.054.000 kWh

3.217.000 kWh 2.907.000 kWh

3.185.000 kWh

98.400 kWh 68.000 kWh

68.000 kWh

124.000 kWh

0 kWh 1.000.000 kWh 2.000.000 kWh 3.000.000 kWh 4.000.000 kWh 5.000.000 kWh 6.000.000 kWh

2006 2007 2008 2009 2010

Strom gesamt Erdgas Holz Biogas

Energieverbrauch der gemeindeeigenen Liegenschaften

Die Gemeinde Bohmte ist im Besitz von insgesamt 29 Gebäuden. Die Wärmeversorgung wird über 24 Gasheizungen, drei Holzhackschnitzelheizungen und einer Abwärmeversorgung eines BHKW`s sichergestellt.

Für die Stromversorgung sind 47 Zählerstellen (inkl. Straßenbeleuchtung) vorhanden. Das folgende Diagramm zeigt den Energieverbrauch der einzelnen Energieträger, der vergangenen Jahre, sowie ein Prognose für das Jahr 2010. Der erhöhte Energiebedarf für die Jahr 2009 und 2010 ist auf die Beheizung des Freibades, durch die Abwärmenutzung des BHKW´s zurückzuführen. Seit 2006 konnte der Erdgasverbrauch um 46 % und der Stromverbrauch um 21 % reduziert werden

(6)

306.680 € 288.711 €

260.811 € 262.723 € 262.723 €

211.312 €

183.722 € 245.199 € 234.928 €

111.487 € 2.460 €

1.700 € 1.700 €

3.100 € 1.785 €

7.140 €

0 € 100.000 € 200.000 € 300.000 € 400.000 € 500.000 € 600.000 €

2006 2007 2008 2009 2010

Stromkosten gesamt Erdgas Holz Biogas

Energiekosten der gemeindeeigenen Liegenschaften

Die Energiekosten sind der zweihöchste Kostenfaktor im Gemeindehaushalt. Obwohl der Energieverbrauch in den vergangenen Jahren trotz zusätzlicher Gebäudeflächen (Kinderkrippe) gesenkt werden konnte, sind die Kosten für die Wärme- und Stromversorgung in den Jahren 2006 – 2009, wegen der gestiegenen Kosten für die Energiebeschaffung, nicht gesunken. Eine positive Auswirkung wird hingegen die „Neue“ Beheizung des Sportzentrum Bohmte zeigen. Hier werden die Kosten im Jahr 2010 vorrausichtlich, um mehr als 100.000 €/Jahr, gesenkt werden. Seit 2006 konnten die Kosten für Erdgas um 47 % und für Strom um 14 % reduziert werden

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CO

2

-Bilanz der gemeindeeigenen Liegenschaften

Die CO2 – Bilanz soll ein Maß für die nachhaltige, ökologisch-langfristige Betrachtung der Menge des Treibhausgases Kohlendioxid CO2 bieten: Fast alles Leben auf unserer Erde bezieht seine Energie aus dem Prozess der Veratmung (z. B. Kohlenhydrate werden mit Sauerstoff umgesetzt - verbrannt - zu CO2 + Wasser).

Tierische Organismen müssen das Substrat dafür mit der Nahrung aufnehmen, Pflanzen sind in der Lage, dieses mittels Fotosynthese (aus CO2 + Wasser werden Kohlenhydrate + Sauerstoff gebildet) selbst herzustellen. Seit der Entstehung des Lebens hat sich auf der Erde inzwischen ein Gleichgewicht mit einer konstanten CO2- Konzentration in der Atmosphäre gebildet. Reduziert man nun die CO2-Verbraucher (durch Zerstörung von für Pflanzen verfügbaren Boden oder Verschmutzung der Meere), und setzt man „altes“ (z. B. in der Biomasse des Regenwaldes gebundenes) oder fossiles CO2, (z. B. aus Erdöl, Erdgas oder Kohle) frei, steigt der Kohlendioxidgehalt der Luft (was zum Treibhauseffekt führt), d. h. hier ist die CO2-Bilanz nicht ausgeglichen. Das wäre sie genau dann, wenn beim Wachsen von Bäumen wieder genauso viel CO2 gebunden wird, wie bei der Verbrennung von z. B. Holz frei wird.

CO2 = Emissionsfaktoren

Strommix (Deutschland) 575 g/kWh

(bei der Herstellung 1 kWh Strom werden durchschnittlich 575 g CO2 freigesetzt, Kohle, Atom, Wind usw.)

Erdgas 198 g/kWh

(bei der Verbrennung 1 kWh Erdgas werden durchschnittlich 198 g CO2 freigesetzt)

Biomasse 0 g/kWh

(es wird bei der Verbrennung von Biomasse genauso viel CO2 freigesetzt, wie die Pflanze zuvor der Atmosphäre entnommen hat)

Quelle: BMU

(8)

637.050 kg 604.860 kg 19.483 kg 24.552 kg

0 kg 164.419 kg 400.752 kg

1.123.476 kg 1.033.878 kg 887.144 kg 889.516 kg 889.516 kg

575.704 kg

630.804 kg 339.605 kg

13.464 kg 13.464 kg 144.936 kg 376.200 kg

13.464 kg 13.464 kg

0 kg 200.000 kg 400.000 kg 600.000 kg 800.000 kg 1.000.000 kg 1.200.000 kg

2006 2007 2008 2009 2010

CO2-Ausstoß durch Erdgas in kg CO2 CO2-Einsparungen durch Holz CO2-Einsparungen durch Biogas jährliche Einsparungen durch Holz und Biogas CO2-Ausstoß Strom gesamt

CO

2

-Bilanz der gemeindeeigenen Liegenschaften

CO2-Ausstoß und CO2-Einsparungen pro Jahr

(2010 Prognose)

2010 werden voraussichtlich 32 % des CO2-Ausstoßes von Erdgas und Strom durch die Nutzung von Holz und Biogas eingespart.

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Energieversorgung Sportzentrum Jahnstraße Abwärmenutzung des Biogas-BHKW

Die Gemeinde Bohmte hat im Sommer 2009 mit der Firma WEB GmbH & Co. KG, Hunteburg einen Vertrag zur Nutzung von Biogasabwärme im Sportzentrum Bohmte abgeschlossen. Vorausgegangen war eine Ausschreibung der Wärmelieferung für das Sportzentrum Bohmte unter Einbeziehung aller Biogasanlagenbetreiber in der Gemeinde Bohmte. Aufgrund der Ergebnisse der Ausschreibung hatte der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Bohmte den Abschluss eines entsprechenden Wärmelieferungsvertrages mit der Firma WEB GmbH & Co. KG beschlossen.

Zur Nutzung der Biogasabwärme für das Sportzentrum Bohmte war es erforderlich, eine Gasleitung von der Biogasanlage der Firma WEB, Herringhauser Straße zum Sportzentrum an der Jahnstraße in Bohmte zu verlegen.

Hier wurde ein Blockheizkraftwerk (BHKW) auf Biogasbasis errichtet. Die im BHKW bei der Verstromung des Biogases anfallende Wärme wird für die Beheizung des Sportzentrums Bohmte genutzt. Dabei garantiert die Firma WEB eine Heizleistung von bis zu 600 KW, was der Heizleistung des bisher verwendeten Niedertemperatur- Gaskessels entspricht. Insgesamt werden pro Jahr rd. 2 Mio. kWh Wärme bereitgestellt. Mit dieser Wärmemenge wird das Hallenbad, die Sporthalle Bohmte und auch das Beckenwasser im Freibad beheizt.

Im Rahmen der Verwirklichung des Wärmekonzeptes entstanden der Gemeinde Bohmte keine zusätzlichen Kosten.

Die bestehende Gasheizung bleibt weiterhin als Absicherung für ggf. benötigte Spitzenlasten bestehen.

(10)

Die Wärmelieferung erfolgt seit Mitte Oktober 2009. In diesem Jahr konnten sich erstmals die Badegäste im Freibad auch bei kühler Witterung über warmes Wasser freuen.

Mit der gefunden Lösung, die u.a. einen festen Wärmepreis für die nächsten 15 Jahre beinhaltet, kann die Gemeinde überaus zufrieden sein, da pro Jahr rd. 94% der Kosten für die Beheizung des Hallenbades und der Sporthalle Bohmte eingespart werden und zusätzlich die Attraktivität des Freibades Bohmte erheblich gesteigert wird. Immerhin hat die Gemeinde Bohmte alleine im Jahr 2008 rd. 100.000 € für die Wärmeversorgung des Sportzentrums aufwenden müssen.

Aber nicht nur die Kosteneinsparung für die Gemeinde Bohmte ist bemerkenswert, sondern auch die positiven Effekte für den Klimaschutz. Durch die Nutzung der Biogaswärme im Sportzentrum wird der CO2-Ausstoß bezogen auf die Liegenschaften der Gemeinde Bohmte um 21% reduziert.

Der Einsatz von Biogas zur Stromerzeugung in einem BHKW setzt nur so viel CO2 frei wie bei der Produktion der Biomasse an fossilen Energieträgern eingesetzt wird. Die Verwertung der Biomasse in einer Biogasanlage ist CO2 neutral, da so viel CO2 freigesetzt wird, wie durch das Pflanzenwachstum gebunden wird. Damit sind die CO2 Emissionen einer Biogasanlage ohne Wärmenutzung schon geringer als die Emissionen, die bei der Stromerzeugung auf der Grundlage des durchschnittlichen deutschen Strommixes entstehen. Wird nun, wie in Bohmte, die Wärme zusätzlich genutzt, wird zusätzlich der Anteil der CO2 Emissionen, der durch die Nutzung von Erdgas anfallen würde, eingespart. Für die Beheizung des Sportzentrums Bohmte wurden bisher 1.400.000 kWh Erdgas eingesetzt. Dabei wurden durchschnittlich 320.000 kg CO2 pro Jahr freigesetzt. Mit dieser Energiemenge wäre die Beheizung von ca. 50 Einfamilienhäusern möglich. Durch den Einsatz von Biogaswärme wird diese Menge CO2 eingespart. Dieses ist ein großer Beitrag zum Klimaschutz.

In der Planung befindet sich derzeit, die Haupt- und Realschule Bohmte über regenerative Energie zu versorgen.

Dort besteht bei Heizkosten von bisher rd. 65.000 €/Jahr ein hohes Einsparpotential.

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Fließschema

Wärmeverteilung BHKW

Sportzentrum Bohmte

Referenzen

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