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Doris Ausserladscheider Büchereien der Stadt Wien / Zweigstelle Philadelphiabrücke

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Academic year: 2022

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Doris Ausserladscheider

Büchereien der Stadt Wien / Zweigstelle Philadelphiabrücke 1120 Wien, Meidlinger Hauptstraße 73

RIOT KIDS

Konzeption einer feministischen Veranstaltungsreihe für Kinder und Jugendliche

Projektarbeit im Rahmen der hauptamtlichen Ausbildung für Bibliothekarinnen und Bibliothekare

Lehrgang HA-2

13.01.2020

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Doris Ausserladscheider

Bücherei Philadelphiabrücke / Büchereien der Stadt Wien Meidlinger Haupststraße 73

1120 Wien

RIOT KIDS

Konzeption einer feministischen Veranstaltungsreihe für Kinder und Jugendliche

Abstract

Diese Arbeit beschreibt und reflektiert die Veranstaltungsreihe RIOT KIDS, die im März 2018 in Kooperation mit dem Rrriot Festival in der Bücherei Philadelphiabrücke stattgefunden hat.

Das Ziel war, Raum zu bieten für die Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen und feministischen Anliegen.

Die Konzeption der Veranstaltungen, die Umsetzung des Mottos Feminismus für alle! ist ebenso Thema wie Überlegungen zu Gender und Medien.

Anregungen für die praktische Arbeit und eine Zusammenstellung von Ressourcen für feministische Literatur- und Medienempfehlungen, aber auch Initiativen, die sich mit Mädchen- und Frauenförderung, Gleichstellung und Genderpolitiken befassen, schließen die Arbeit ab.

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung...4

2. Gender und Medien...6

3. Konzeption der Veranstaltungen...9

3.1 Kooperationspartner Rrriot Festival...9

3.2 Planung...10

3.3 Öffentlichkeitsarbeit...11

4. Durchführung der Veranstaltungen...12

4.1 Lesung Nadia Budde...12

4.2 Bilderbuchkino Küssen nicht erlaubt!...13

4.3 Workshop Mädchengeschichten...14

4.4 Workshop Comic-Heldinnen...16

4.5 Workshop Jobs for Rebel Girls...18

4.6 Frauenrechte-Quiz...19

4.7 Geschichtenzeit: RIOT KIDS...20

5. Tipps und Ressourcen für die Praxis...21

5.1 Praktische Tipps für die Arbeit zum Thema Gender...21

5.2 Ressourcen...22

6. Schluss...25

7. Anhang: Fotos...26

8. Literaturverzeichnis...30

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1. Einleitung

Feminismus für alle! - das Motto des Rrriot Festivals 20181, in dessen Rahmen mein Projekt, die Veranstaltungsschiene RIOT KIDS für Kinder und Jugendliche in der Bücherei Philadelphiabrücke stattfand, stellte mich vor die Aufgabe, feministische Anliegen und Inhalte den Zielgruppen entsprechend aufzubereiten und Veranstaltungen zu konzipieren, die sich auch für möglichst heterogene Gruppen eignen.

Feminismus für alle! geht über die Forderungen der formalen Gleichstellungspolitik hinaus.

Natürlich braucht es Anti-Diskriminierungsgesetze, Mentoring-Projekte und Quotenregelungen, um Gleichberechtigung zu ermöglichen. Angesichts dessen, dass Care- und unbezahlte Reproduktionsarbeit zum größten Teil von Frauen geleistet wird, auch zusätzlich zur weniger gut bezahlten Lohnarbeit, ist der Verweis auf schon erreichte Gleichberechtigung ohnehin ein Hohn.

Es gilt also, das dahinter stehende Frauen- und Männerbild, das diese Arbeitsteilung als natürliche propagiert, zu hinterfragen. Weitaus größere finanzielle und gesundheitliche (bis hin zum Femizid reichende) Auswirkungen haben diese Bilder für Frauen, daraus resultierende Einschränkungen der Entwicklung von Lebensentwürfen und Handlungsspielräumen erfahren natürlich auch Männer.2

Die Erweiterung von Handlungsspielräumen – entgegen der festgelegten Geschlechter-Rollenbilder – war daher ein logischer Fokus in der Veranstaltungskonzeption. In diesem Rahmen schienen mir zwei Wege zielführend und umsetzbar zu sein: einerseits durch die Arbeit mit möglichen Vorbildern, dem Vorstellen von unterschiedlichen Frauen und Lebenswegen - und durch die Auseinandersetzung mit Frauengeschichte Anregungen und Denkanstöße gegen eine Einschränkung von Lebensentwürfen durch Geschlechter-Zuschreibungen zu bieten.

Und andererseits durch die Auseinandersetzung mit fiktionalen Mädchen- und Frauenfiguren in der Kinder- und Jugendliteratur ein Nachdenken über die Fiktionalität von Genderstereotypen im Allgemeinen anzustoßen.

1 Detaillierte Informationen zum Riot-Festival siehe S. 9

2 Es darf nicht vergessen werden, dass Männer in einer patriarchalen Gesellschaft qua Mann-sein profitieren, etwas das Raewyn Connell in Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten (Connell 2015 [1995]) als patriarchale Dividende bezeichnet. Aber Conell weist auch darauf hin, dass Männer, die nicht dem hegemonialen Bild von Männlichkeit entsprechen, strikt sanktioniert werden.

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Die im Rahmen des hier vorgestellten Projekts konzipierten Veranstaltungen sollen als Beispiele für eine mögliche Auseinandersetzung mit Gender in der Büchereiarbeit diskutiert werden. Dazu möchte ich erst auf den Rahmen von RIOT KIDS, das Rrriot Festival als Kooperationspartner eingehen. Anschließend stelle ich den Zeitplan und die Ressourcen vor, auf die ich zurückgreifen konnte, und die Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit und der Bewerbung der Veranstaltungen.

Überlegungen zu Gender und Medien stelle ich dem Hauptteil voran, welcher der Beschreibung der Veranstaltungen, der Zielsetzung und Idee dahinter, der Durchführung und der Reflexion der Einheiten gewidmet ist.

Abschließend werde ich einige für die Arbeit und die Veranstaltungen wichtige Ressourcen vorstellen. Ich führe Initiativen an, die sich mit Gleichstellung, Geschlechterpolitiken und geschlechtssensibler Kinder- und Jugendliteratur auseinandersetzen und die ich gerne empfehlen möchte.

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2. Gender und Medien

„Kinder – und Jugendliteratur in ihren ästhetischen, poetologischen und sozialhistorischen Varianten ist seit ihrer Herausbildung stark von Geschlechternormen geprägt und hat ihrerseits als diskursive Hüterin dieser Normierungsprozesse fungiert. Die Trennung in Literatur für Mädchen und Jungen ist verknüpft mit dem stets drohenden Verlust eines kindlichen androgynen Ideals und der anzustrebenden geglückten Entwicklung der adoleszenten Geschlechtsidentität. Überspitzt formuliert lässt sich die Kinder- und Jugendliteratur als als historisch und ästhetisch variables Schlachtfeld der Geschlechternormen lesen, auf dem spätestens seit der Reformpädagogik um 1900 um Durchsetzung und Kritik an diesen Normen gerungen wurde. Darüber hinaus bieten fantastische Texte ihren jungen LeserInnen stets die Möglichkeit, diese und andere Normen für die Dauer der Lektüre wirksam außer Kraft zu setzen[…].“3

Was hier von Sigrid Nieberle so pointiert beschrieben wird, möchte ich in Bezug auf die explizit für Mädchen verfasste Literatur etwas näher ausführen. Vorerst prägt Ratgeberliteratur, die sich an junge Frauen wendet, das Feld. Später wird Geschlechtsrollenkonformität auch in fiktionaler Form verhandelt. An der in der feministischen Literaturwissenschaft nachgezeichneten Entwicklung von Mädchenliteratur lässt sich der Stand des jeweiligen Geschlechterdiskurses ablesen.4

Während es im 18. Jahrhundert noch um Tugenden ging, die als notwendig für das Funktionieren des ganzen Hauses gedacht wurden, veränderten sich mit dem Empfindsamkeitsdiskurs auch die Anforderungen an junge Frauen: nicht mehr die vernünftige Hausfrau, sondern die den Mann mit Gefühl komplettierende Frau wurde das neue Modell.

Die Ende des 19. Jahrhunderts entstehenden Backfischbücher verarbeiten Emanzipationsbestrebungen dahingehend, als sie entgegen jugendlicher Wildheit und Widerstand die Mädchen schließlich doch ihrer Bestimmung, der Ehe, zuführen.

Die emanzipatorischen Aufbrüche zu Beginn des 20. Jahrhunderts finden genauso in der Literatur Niederschlag wie das konservative Geschlechtermodell der Nazi- und Nachkriegszeit, welches im Wesentlichen auch das der antifeministischen Neuen Rechten ist. Mit der Zweiten Frauenbewegung verändern sich die Stoffe der Kinder- und Jugendliteratur, das emanzipatorische Mädchenbuch integriert Themen wie selbstbestimmte Sexualität oder Homosexualität und stellt Rollenzuschreibungen infrage.

In der gegenwärtigen Kinder- und Jugendliteratur werden vermehrt Trans- und Intersexualität zum Thema. Gerade die Auseinandersetzung mit intersexuellen Figuren birgt das Potential, sich dessen bewusst zu werden, welche Ausschlüsse das Konzept der Binarität produziert und wie rigide

3 Nieberle 2016, S. 25

4 Vgl. Grenz 1981 und 2000

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Verstöße gegen die geschlechtliche Eindeutigkeit geahndet wurden und trotz Erfolge hinsichtlich der rechtlichen Anerkennung immer noch werden. Die Thematisierung von Transsexualität wiederum kann deutlich und bewusst machen, dass die Verkörperung eines Geschlechts nichts mit den „richtigen“ primären Geschlechtsmerkmalen zu tun hat, sondern dass Geschlecht durch doing gender auch permanent hergestellt werden muss.

Parallel zur progressiven Themen- und Formenvielfalt der Kinder- und Jugendliteratur sind Strömungen auszumachen, die ein konservatives Geschlechtermodell propagieren, wenn auch aus unterschiedlichen Motiven.

Einerseits wird auch am Buchmarkt versucht, Umsatzsteigerung durch Gendermarketing zu erreichen: durch Gestaltung (Farben, Motive), Themen, explizite Ansprache am Cover („Nur für Jungs“, „Erstlesegeschichten für Mädchen“ usw.) werden geschlechtsrollenkonforme Lektürewahlen gefördert und verstärkt.

Ein zweites Phänomen wurde von Kerstin Böhm in Pinkifizierung und Archaisierung. Mythen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Kinder- und Jugendliteratur5 ausgeführt: ein aufgrund der ersten Pisa-Testungen, bei denen Jungen im Lesen wesentlich schlechter als Mädchen abschnitten, erfolgter boy turn in der Leseförderung, dem der Ruf nach Kinder- und Jugendliteratur folgte, die (wieder) Identifikationspotential für Jungen bieten soll. Hier gilt es, sich genau anzuschauen, ob und welche Geschlechtermythen transportiert werden: Vorstellungen von archaischer „echter“

Männlichkeit finden sich in der Männer(rechte)bewegung wieder, die sich gerne als Opfer des Feminismus darstellt, und sind weit entfernt von den Konzepten der emanzipatorischen Männlichkeitsforschung und Jungenarbeit.

Wie im Eingangszitat postuliert, ist Kinder- und Jugendliteratur auch Trägerin von Normen. Die Reproduktion und Verhandlung von Gendernormen, um die es hier geht, sind einmal in Hinblick auf die Rezeptionstheorie zu befragen und andererseits soll es um die Werkzeuge der Textanalyse gehen. Welche Fragen können an einen Text herangetragen werden, der auf seine Genderimplikationen hin untersucht werden soll?

Die Medienwirkungsforschung geht schon seit den 60er Jahren von einem einfachen Stimulus- Response Modell ab. In den Vordergrund rückt ein Gratifikations-Ansatz, der mehr die verschiedenen Voraussetzungen der Rezeptionssituation und RezipientInnen untersucht. Das erste

5 Böhm 2017

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Modell sieht Kinder und Jugendliche als Opfer von Medien(inhalten), zweiterer Ansatz hebt ihre Kompetenz als MediennutzerInnen hervor.

Schilcher/Müller stellen einen Ansatz vor, der die Wechselwirkungen zwischen Sender und Empfänger in den Mittelpunkt rückt.So können z.B. medial vermittelte Rollenvorbilder abgelehnt, aber eben auch als brauchbar integriert werden oder bereits vorhandene Geschlechtsrollenbilder bestätigt werden: „Die in den Medien eingeschriebenen Geschlechtsrollenstereotype wirken in der Regel nicht unmittelbar auf die Rezipientinnen und Rezipienten, scheinen aber in der Lage zu sein, vorhandene Prädispositionen zu verstärken.“6

Es ist deshalb wichtig, sich darüber im Klaren zu sein, welche Stereotype mit welchen Mitteln in die Texte eingeschrieben sind und wie eine Analyse aussehen kann.

Hans Krah schlägt verschiedene Analysekategorien vor, die hilfreich sind, einen Text auf seine Genderimplikationen hin zu befragen.

Wie er aufzeigt, sind vordergründig natürlich die Gender-Träger eines Textes, die Merkmale, Beziehungen usw. der Figuren für die Gender-Analyse eines Textes von Bedeutung. Weiters welches Setting der Text konstruiert, in welcher zeitlichen, räumlichen Ordnung die Geschichte sich abspielt, welche Gender-Aktionen gesetzt werden – insbesondere im Sinne der Abweichung und Norm(überschreitung). Wird eine bestimmte Gender-Rhetorik verwendet, also Strategien, die verschleiern, dass die vermittelten Gender-Normen gesetzt werden durch z.B. ein historisierendes Setting? Eine weitere Frage wäre, ob Geschlecht explizit im Text als Gender-Diskurs verhandelt wird und in welcher Weise. Werden im Text Gender-Zeichen verwendet, die auf Dichotomisierungen aufbauen, wie z.B. geschlechtlich konnotierte Zuschreibungen wie Verstand- männlich versus Gefühl – weiblich usw. …7

Für die Arbeit zu Texten und Gender sind die genannten Analysekategorien sehr hilfreich, sie können dazu beitragen, zu durchschauen, warum z.B. oberflächlich als nicht stereotyp gezeichnete Figuren je nach Setting und Handlungsverlauf trotzdem ein konservatives Geschlechtermodell bestätigen können. Für die Vermittlung können diese Kategorien helfen, Fragen zu formulieren.

6 Schilcher/Müller 2016, S. 25

7 Krah 2016, S. 54 ff.

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3. Konzeption der Veranstaltungen

3.1 Kooperationspartner Rrriot Festival

Seit 2015 organisieren Katharina Brandl und Therese Kaiser, die auch die Gründerinnen des Frauen-Netzwerks Sorority8 sind, das Business Riot Festival, das Frauen in ihren Karriereverläufen, als Erwerbstätige und Unternehmerinnen unterstützen soll. Workshops zu den verschiedensten Bereichen des Themas Erwerbstätigkeit von Frauen sollen das Selbstbewusstsein stärken, Skills vermitteln und nicht zuletzt Austausch und Networking zwischen den Teilnehmerinnen anstoßen.

2018 fand das Business Riot Festival von 8.-10. März statt, das in diesem Jahr erstmals erweitert durch das Rrriot Festival (von 1.-7. März) stattfand. Über 50 Events in unterschiedlichsten Locations unter dem Motto Feminismus für alle! fanden alleine in dieser Schiene statt. Für die Kinderevents wurde die Bücherei Philadelphiabrücke Kooperationspartnerin. Das Rrriot Festival fand auch 2019 statt, das Business Riot Festival ist mittlerweile in den ganzjährigen Betrieb übergegangen.9

Die Kooperation zwischen der Bücherei und dem Rrriot Festival war für beide PartnerInnen gewinnbringend. Durch die Bewerbung im Rrriot Festivalprogramm wurden für die RIOT KIDS- Veranstaltungen Personen angesprochen, die nicht zu den bestehenden BüchereibesucherInnen zählten. Durch die Präsenz auf der Webseite und im Programm waren die Veranstaltungen natürlich auch Werbung für die Büchereien Wien im allgemeinen. Andererseits wurde auch das Rrriot Festival als Kooperationspartnerin in allen Veranstaltungsprogrammen der Büchereien Wien genannt und die Plakate und Rrriot Festivalprogramme in der Bücherei Philadelphiabrücke prominent platziert.

Bei der Konzeption der Veranstaltungen hatte ich freie Hand, der Name RIOT KIDS wurde von den Organisatorinnen des Rrriot Festivals gewählt.

8 https://sorority.at/

9 https://futurezone.at/digital-life/riot-festival-es-braucht-feminismus-fuer-alle/308.097.278 (aufgerufen am 24.11.2019)

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3.2 Planung

Die Wahl der Veranstaltungsreihe als Ausbildungsprojekt fand in der ersten Ausbildungswoche im November 2017 statt. Eine Kooperation zwischen Rrriot Festival und Bücherei Philadelphiabrücke war zu diesem Zeitpunkt schon vereinbart, es bot sich also an, die Konzeption und Durchführung zu meinem Ausbildungsprojekt zu machen. Einen groben Plan der einzelnen Themenblöcke für die Genehmigung des Projekts durch die Leitung der Büchereien Wien hatte ich im Dezember 2017 fertig.

Die Anfrage an Nadia Budde für die Lesung zum Auftakt der Veranstaltungen musste noch im Dezember erfolgen, auch weil noch mit anderen Zweigstellen weitere Lesungen koordiniert werden sollten, da sich für nur eine Lesung die Anreise der Autorin aus Berlin nicht gelohnt hätte.

Die genauere Planung der einzelnen Einheiten erfolgte bis Jänner 2018, auch die Erstellung der Texte fürs Veranstaltungsprogramm der Büchereien Wien mussten zu diesem Zeitpunkt erledigt sein, um noch rechtzeitig in Druck gehen zu können.

Im Februar mussten die Bücher, die in den Veranstaltungen verwendet wurden und die für den Büchertisch gebraucht wurden, vorbestellt werden. Material von Institutionen zum Auflegen, Flyer, Infofolder wurde bestellt bzw. abgeholt. Tablets für das Kahoot-Quiz und die Buttonmaschine mussten reserviert werden. Plakate und Flyer für die Bewerbung in der Bücherei wurden gestaltet, Vorlagen für Buttons und Material, das für die einzelnen Veranstaltungen gebraucht wurde, besorgt.

Von Vorteil war sicher, dass ich auf die Ressourcen der Büchereien Wien zurückgreifen konnte, zum Beispiel bezüglich Bewerbung im allgemeinen Programm wie auch auf der Homepage. Der Medienbestand der Büchereien Wien bot für die einzelnen Veranstaltungen, wie auch für den Neuheitentisch in der Bücherei, auf dem die Veranstaltungswoche hindurch nur feministische Literatur präsentiert wurde, genug Material. Weiters sind Tools wie Tablets oder die Buttonmaschine im Verbund vorhanden, so dass sie bei Bedarf wie hier genutzt werden können.

Last but not least waren die KollegInnen der Zweigstelle sowohl bei der Ausarbeitung der einzelnen Veranstaltungen als auch an der Durchführung beteiligt, sonst wäre dieses Projekt so nicht möglich gewesen.

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3.3 Öffentlichkeitsarbeit

Die Veranstaltungen wurden über das Programmheft und den Veranstaltungskalender der Büchereien Wien beworben. Auch auf der Startseite der Büchereihomepage wurde die Veranstaltungswoche prominent platziert. Für die Bücherei Philadelphiabrücke wurden Plakate und Flyer gestaltet, am Infobildschirm in der Bücherei wurden die Veranstaltungen angekündigt.

Von den Organisatorinnen wurde natürlich über das Programmheft und die Website des Rrriot Festivals beworben. Das Festival war intensiv auf Facebook unterwegs, die Highlights der einzelnen Festivaltage mit Fotostrecken dokumentiert. Das Rrriot Festival-Team richtete auch eine Facebook-Seite für die RIOT KIDS-Schiene ein.

Vom Kooperationspartner wurde auch ein Termin für die Kinder-Sendung von Ö1 vermittelt. Der Beitrag für Rudi! Radio für Kinder mit dem Titel Peppermint Patty, Wonderwoman und Eichhörnchengirl10 wurde über den Comic-Workshop gestaltet. Die Interviews mit den teilnehmenden Kindern zeigten die verschiedenen Aspekte des Workshops sehr gut - besonders schön im Sinn des Festival Mottos fand ich die Bezugnahme einer Teilnehmerin auf die Graphic Novel Votes for Women11, sinngemäß dass Superheldinnen nicht immer Superkräfte haben müssen, sondern Heldinnen sind, wenn sie für eine Sache einstehen.

10 https://oe1.orf.at/programm/20180313/508748/Peppermint-Patty-Wonderwoman-und-Eichhoernchengirl (aufgerufen am 24.11.2019)

11 Talbot u.a. 2015

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4. Durchführung der Veranstaltungen

Im Rahmen des Rrriot Festivals fanden fünf Veranstaltungen zwischen 1. und 7. März 2018 statt.

Um in der zweiten Woche durchgehend bis freitags Programm zu bieten, wurden darüber hinaus noch zwei Veranstaltungen angeboten. Die Veranstaltungen begannen jeweils um 16 Uhr, die Dauer variierte von 45 Minuten bis 2+ Stunden bei den Workshops.

Die Veranstaltungen fanden in der Bücherei statt, im sogenannten Veranstaltungszelt – einem durch einen Vorhang im Kinderbereich der Bücherei je nach Erfordernis mehr oder weniger abgeschlossenen Veranstaltungsraum, der auch die BüchereibesucherInnen neugierig auf das Geschehen machte. Die Lesungen und Workshops wurden zusätzlich zu den Programmen, die in der Bücherei aufgelegt und ausgehängt waren noch einzeln am jeweiligen Veranstaltungstag mit aufgestellten Infotafeln beworben.

4.1 Lesung Nadia Budde

Als Auftaktveranstaltung sollte die Lesung von Nadia Budde, vor allem bekannt durch Eins, zwei, drei Tier12, einerseits Aufmerksamkeit für das restliche RIOT KIDS-Programm in der Bücherei generieren, andererseits Publikum hereinholen, das sich sonst vielleicht nicht für die Themen des Festivals interessieren würde. Ein für die Büchereien Wien schöner Nebeneffekt war natürlich, dass Nadia Budde noch für drei weitere Lesungen in anderen Zweigstellen der Büchereien Wien gewonnen werden konnte.

Die Veranstaltung war gut besucht, Nadia Budde las und erzählte von ihrer Arbeitsweise, die Bilder wurden via Beamer auf die mobile Leinwand projiziert. Die Lesung war zugleich die erste Veranstaltung des Rrriot Festivals, dessen Veranstalterinnen anwesend waren. Zur Begrüßung hatte ich die Gelegenheit, das gesamte Festival zu bewerben.

Die Frage, was eine AutorIn zu einer feministischen macht, was ein Kinderbuch zu einem feministischen macht, stand am Anfang der Überlegung, wer für eine Lesung eingeladen werden soll und welche Bücher für die Veranstaltungen verwendet werden können.

12 Budde 2000

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Selbstverständlich macht weder eine weibliche Protagonistin ein Kinderbuch feministisch noch ist weibliche Autorinnenschaft ein Garant für feministischen Inhalt. Aber im Sinne der Sichtbarmachung von Frauen in allen Bereichen ist es trotzdem wesentlich, Frauen auf die Bühne zu holen, ist es für Kinder und Jugendliche wichtig, Frauen als Expertinnen auf den verschiedensten Gebieten wahrnehmen zu können. Schon beim Brainstorming zur Veranstaltungsplanung zum Themenbereich Körper und Körperbild ist mir eines von Nadia Buddes Büchern, das wunderbare Und außerdem sind Borsten schön13 eingefallen, das den Wunsch, Schönheitsidealen zu entsprechen, gelungen ironisiert. Mit Nadia Budde eine Meisterin der Illustration und des Humors im Bilderbuchbereich für die erste Veranstaltung gewonnen zu haben und den Kindern vorstellen zu können, war ein schöner Erfolg.

4.2 Bilderbuchkino Küssen nicht erlaubt!

Die zwei Freitag-Nachmittage von RIOT KIDS wurden für die Zielgruppe der jüngsten BüchereibesucherInnen gestaltet. Da am Freitag Nachmittag immer die Vorlesestunde stattfindet, behielt ich diesen Zeitpunkt bei, um auch BesucherInnen, die nicht explizit wegen der Veranstaltungsreihe gekommen waren, die Teilnahme zu ermöglichen. Die erste Veranstaltung war ein Bilderbuchkino, Kollegin Martina Lammel las und erzählte Küssen nicht erlaubt!14

Der Fokus des Bilderbuchs ab vier Jahren liegt auf den Themen Selbstbestimmung und körperliche Integrität – ausagiert im Kindern bekannten Kontext, Zusammenhang Familie.

Die Geschichte behandelt eine nicht unübliche Situation: Verwandte, die von Kindern Umarmungen und Küsschen bekommen wollen bzw. die Kinder von den Eltern dazu gedrängt werden. So harmlos das „Gib der Oma ein Bussi“ daherkommt, es überschreitet natürlich eine Grenze, wenn das entgegen den Willen der Kinder eingefordert wird.

Im Bilderbuch wird der Widerwillen gegen das zu nahe kommen mit komischem Geruch, kratziger Bart etc. illustriert, die Übertreibungen verschaffen Entlastung in der Komik.

Die Analogie, die die Protagonistin heraufbeschwört, um das Problem an der Sache deutlich zu machen, hier ein Elefant, der die Erwachsenen bedrängt und die Größen-/Machtverhältnisse verdeutlichen soll, ist gut gewählt.

13 Budde 2013

14 Mönter/Wiemers 1999

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Im Buch wird auf kindgerechte Weise deutlich gemacht, dass Erwachsene keine körperlichen Zuwendungen verlangen dürfen, und dass Kinder sie verweigern können. Das es in Ordnung ist, auch Menschen, die man gerne mag, nicht (oder auch nur nicht immer) körperlich nahe sein zu wollen. Kinder mit diesen Themen vertraut zu machen, die eigenen Gefühle wahrzunehmen und artikulieren zu üben hilft, die Grenzen von anderen zu respektieren und das Respektieren der eigenen Grenzen einfordern zu können.

Es gibt einiges an Büchern zum Thema „nicht mit Fremden mitgehen“, wenn aber mitbedacht wird, dass die meisten Übergriffe im Nahbereich passieren, finde ich gerade Bücher wie Küssen nicht erlaubt! wichtig.

Für Volkschulkinder ist zum Thema Körper und Sexualität das großartige Buch von Lilly Axster und Christine Aebi DAS machen? Projektwoche Sexualerziehung in der Klasse 4c15 wärmstens zu empfehlen. Die Website16 zum Buch bietet eine Fülle von Informationen zum Thema Sexualität, Links, Spiele und Unterrichtsmaterial.

4.3 Workshop Mädchengeschichten

Der erste Workshop von RIOT KIDS widmete sich literarischen Mädchenfiguren. Konzipiert war die Veranstaltung für Kinder ab 8 Jahren. Im Ankündigungstext wurde die Frage gestellt nach den Heldinnen der Lieblingsgeschichten und was sie für die TeilnehmerInnen besonders macht.

Um den Einstieg in die Veranstaltung aufzulockern wurde mit einem Spiel begonnen.

Auf zwei Tischen verteilt lagen laminierte Kärtchen mit Zitaten oder Beschreibungen von Mädchenfiguren und die jeweiligen Bücher mit diesen Protagonistinnen. Die TeilnehmerInnen sollten Zitat oder Beschreibung der Figur dem jeweiligen Buch zuordnen.

Die verwendeten Bücher waren einmal Klassiker wie Ronja Räubertochter, Pippi Langstrumpf, Geschichten aus dem Mumintal und Harry Potter aber auch neuere Buchreihen wie Detektivbüro Lasse Maja17, Liliane Susewind18 und Hedvig19.

Zitate wie: „Halt dir die Ohren zu, denn jetzt kommt mein Frühlingsschrei“, sagte sie und schrie, dass es von den Bergen widerhallte.20 oder: „Ich hoffe, ihr seid zufrieden mit euch. Wir hätten alle

15 Axster/Aebi 2012

16 http://dasmachen.net/

17 Widmark 2010

18 Stewner 2007

19 Nilsson 2012

20 Lindgren 2013, S. 147

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sterben können – oder noch schlimmer, von der Schule verwiesen werden!“21 um Ronja Räubertochter oder Hermine Granger zu charakterisieren, erforderten die Kenntnis des Buches und der Figur. Andere Zitate bzw. Figurenbeschreibungen wie z.B.: Sie wohnt nicht einmal am Ende der Welt, sie wohnt dahinter. In einem roten Holzhaus, mit ihren Eltern, einem Schaf, einigen Hühnern, einem Hund zwei Katzen22 konnten aufgrund des Buchcovers erkannt und zugeordnet werden.

Für dieses offene Veranstaltungssetting war das eine Möglichkeit, allen das Mitmachen zu ermöglichen, da nicht gesagt werden konnte, wie viele der ausgesuchten Bücher den TeilnehmerInnen bekannt waren.

Die Idee des Workshops war, einen Austausch der TeilnehmerInnen über die Figuren anzustoßen, ein Sprechen darüber, worin sich die fiktionalen Mädchenfiguren unterscheiden oder welche Gemeinsamkeiten sie haben. Welches Setting in den Büchern hat es den Figuren ermöglicht eine Heldin zu sein? Das hat nur in Ansätzen funktioniert, da die teilnehmende Gruppe sehr heterogen war. Im nächsten Schritt gab es die Möglichkeit für die TeilnehmerInnen ihre Lieblingsfiguren vorzustellen und mithilfe eines Steckbriefs zu beschreiben. Zum Abschluss wurde ein gemeinsames Plakat gestaltet, auf dem die Kinder ihre Lieblingsfiguren zeichneten.

Die schon am Anfang auftauchende Frage nach einer feministischen Kinderbuchheldin stand hier im Zentrum. Schnell wurde allerdings auch klar, dass mit einer starken Mädchenfigur allein noch gar nicht so viel gewonnen ist, wenn die Auseinandersetzung damit nicht reflektiert passiert. Und es sagt auch nichts über den tiefer gehenden semantischen Gehalt des Textes aus, wenn die Figur isoliert betrachtet wird, wie der in Kapitel 2 vorgestellte Analyseansatz23 zeigt.

Ein Ansatzpunkt, den auch schon Dorothee Markert in Momo, Pippi, Rote Zora... Was kommt dann?24 vorschlägt, ist sich nicht so sehr die Figuren als einzelne anzuschauen, sondern das Augenmerk auf die Beziehungen zwischen den Figuren zu legen.

Markert stellt die Frage nach den dargestellten Beziehungen zwischen weiblichen Figuren untereinander sowie zwischen weiblichen und männlichen Figuren. Welche Formen von Beziehungen gibt es? Wie werden Beziehungsverhältnisse wie Konkurrenz, Solidarität oder auch Autoritätsverhältnisse dargestellt? Gibt es beispielsweise positiv dargestellte weibliche Autorität?

21 Rowling 1998, S. 178

22 Nilsson 2012

23 Krah 2016

24 Markert 1998

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Diese Fragen ermöglichen es auch eher, die Figuren als auch reale Personen als eingebettet in bestimmte Verhältnisse zu begreifen und Möglichkeiten des Verhaltens auszuloten.

Wenn davon ausgegangen werden kann, dass auch fiktive Figuren Vorbildwirkung für Kinder und Jugendliche haben können, ist es gut, Möglichkeiten der Reflexion zu vermitteln. Darüber nachzudenken und zu artikulieren, was für eineN selbst an einer Figur wesentlich ist, ist im Workshop mithilfe des Steckbriefs angeregt worden. Wie diese Eigenschaften oder Verhaltensweisen in Einklang oder im Widerspruch zu gesellschaftlichen Normen und Erwartungen sind, wäre ein nächster Schritt.

4.4 Workshop Comic-Heldinnen

Der Comicworkshop wurde für TeilnehmerInnen von 10 bis 14 Jahren konzipiert.

Folgende Fragen standen in diesem Workshop im Mittelpunkt: Wie werden Geschichten in Comics erzählt? Wie sieht die Figurengestaltung aus? Welche formalen Mittel werden eingesetzt? Die Heldinnen der verschiedenen Comics, die vorgestellt und gemeinsam angeschaut wurden, sollten die Bandbreite und Diversität der Figuren wie auch des Mediums zeigen.

Die Bücherei Philadelphiabrücke verfügt über einen großen Comic– und Graphic Novel Bestand, sowohl für Erwachsene als auch für Kinder und Jugendliche. Es bot sich also an, auch mit diesen Ressourcen zu arbeiten. Für die Veranstaltung wurden auch Medien aus anderen Zweigstellen verwendet, insbesondere aus der Bücherei Hernals, die einen Comic-Schwerpunkt hat, und aus der Hauptbücherei.

Für den Workshop habe ich mir überlegt, den SuperheldInnen-Topos zum Thema zu machen und den TeilnehmerInnen eine Aneignung zu ermöglichen. Es war mir wichtig, auch theoretischen Input anzubieten, im Sinne der Vermittlung von Medienliteracy ein bisschen über die Entstehung und die Stilmittel des Comics zu sprechen und dies mit der Fülle an ganz verschiedenen Comics und Graphic Novels auch direkt anschaulich und vergleichbar zu machen, also deutlich zu machen, wie unterschiedlich und mit welchen Mitteln Geschichten erzählt werden können.

Die Comics und Graphic Novels, die in der Veranstaltung vorgestellt wurden und zur Ansicht auflagen, hatten alle weibliche ProtagonistInnen. Dieser zweite Aspekt der Veranstaltung war zu zeigen, welche verschiedenen Darstellungen und Geschichten von und über Mädchen und Frauen es in diesem Medienformat gibt, den Begriff Comic-Heldin also sehr weit zu fassen...

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Die vorgestellten Comics waren unter anderem Klassiker des SuperheldInnen-Genres wie Batwoman25, Comic-Adaptionen wie Der Zauberer von Oz26, Alice im Wunderland27 usw., oder Graphic Novels, die Zeitgeschichte zum Inhalt haben, wie z.b. die Adaption des Tagebuchs von Anne Frank in Das versteckte Kind28.

Die Thematisierung von Frauengeschichte, dem Kampf um Frauenrechte ist beispielsweise in Votes for Women29 und Die Frau ist frei geboren30 gelungen. Wichtig war mir auch, Comics und Graphic Novels vorzustellen, die Migration zum Inhalt haben, wie der Klassiker Persepolis31, aber auch neuere wie Running Girl32 oder Homestories33.

Schließlich sollte auch die Vorstellung ganz unspektakulärer Geschichten wie in Supercool!34 zeigen, dass kein Thema zu klein ist, um eine gute Geschichte auszumachen und eine Coming of age-Geschichte wie z.B. Pssst!35 auch gerade durch die collageartige Kombination von Comic und Texten die Adoleszenz gut widerspiegelt.

Die TeilnehmerInnen bekamen viel Zeit, um sich nach der theoretischen Einführung36 die Comics und Graphic Novels anzusehen, auch schon im Hinblick auf die abschließende Gestaltung einer eigenen Superheldin. Es wurden Vorlagen vorbereitet, die verwendet werden konnten, die meisten TeilnehmerInnen entschieden sich aber dafür, eigene Figuren zu zeichnen.

Das Basteln von Pop up-Karten mit eigenen Superheldinnen-Figuren sollte außer dem Spaß an der kreativen Gestaltung natürlich eine Reflexion anregen: wie muss eine Superheldin für mich aussehen? Welche Fähigkeiten muss sie haben? Müssen es immer Superkräfte sein?

Die TeilnehmerInnen wurden während des Workshops von einer Ö1-Journalistin interviewt, die einen Beitrag für Rudi! Radio für Kinder gestaltete. Ich habe die Statements der TeilnehmerInnen erst im fertigen Beitrag gehört, unter anderem dieses, dass eine Superheldin jemand ist, die für ihre Rechte kämpft... Die Sendung ist leider nicht mehr online nachzuhören, im Archiv gibt es noch einen kurzen Text dazu.37

25 Rucka/Williams 2011

26 Shanower/Young 2012

27 Chauvel/Collette 2010

28 Dauvillier/Lizano/Salsedo 2013

29 Talbot/Charlesworth/Talbot 2015

30 Bocquet/Muller 2013

31 Satrapi 2005 und 2006

32 Luo 2016

33 Yun/Patu/Hilal 2017

34 Esch 2016

35 Herzog/Clante 2016

36 Vgl. Abel/Klein 2016

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4.5 Workshop Jobs for Rebel Girls

Der dritte Workshop der RIOT KIDS Woche hatte das Buch Good Night Stories for Rebel Girls38 zum Ausgangspunkt. Es sollten einige der im Buch portraitierten Frauen vorgestellt werden. Die Auswahl sollte zeigen, dass Frauen immer schon - auch entgegen heftiger Widerstände, in allen Bereichen tätig waren. Andererseits sollte ein Austausch darüber stattfinden, welche beruflichen Vorstellungen es von Seiten der TeilnehmerInnen gibt.

Der Workshop wurde mit einem Spiel gestartet: den Portraits der bekannten und weniger bekannten Frauen aus den Good Night Stories mussten die auf Kärtchen stehenden Berufsbezeichnungen zugeordnet werden. Da die ganz verschieden illustrierten Portraits eine Vielzahl an Hinweisen zu dem jeweiligen Beruf oder der Geschichte der Frauen bot, mussten die TeilnehmerInnen die Frauen nicht gekannt haben, sondern die Bilder nur genau ansehen, um das Zuordnen bewältigen zu können.39

Einerseits sollte der Start mit dieser Aktivität die TeilnehmerInnen schon ein bisschen miteinander bekannt machen, einen Austausch darüber fördern, wie die Karten warum wem zuzuordnen sind.

Andererseits wird durch das Beachten (müssen) von Details, die zu der portraitierten Person gehören, die Person gleich plastischer und durch die Ermöglichung von Verknüpfung von Informationen die Lust am Wiedererkennen befriedigt.

Wenn nach Abschluss der Zuordnungen die Biographien der einzelnen Frauen näher angeschaut wurden, konnten weitere Details aus den Bildern gefunden werden. Wie zum Beispiel bei Zaha Hadid: Beim Durchschauen eines Bandes mit Entwürfen und Bauten der Architektin konnten die geschwungenen, organischen Formen, die auf der Illustration zentral sind, wiedererkannt werden.

Für diesen Teil der Veranstaltung hatte ich Bücher zu den einzelnen Portraitierten vorbereitet, Biographien, Kunst- und Architekturbände, auch Bilderbücher und Comics/Graphic Novels zu einzelnen Frauen.

Näher eingegangen sind wir auf, wie schon angeführt, Zaha Hadid, Frida Kahlo und die Dirigentin Xian Zhang. Allen drei Bereichen ist gemein, dass Frauen unterrepräsentiert sind, am meisten wahrscheinlich im Bereich der klassischen Musik, aber auch im Kunst- und Architekturbetrieb.

37 https://oe1.orf.at/programm/20180313/508748/Peppermint-Patty-Wonderwoman-und-Eichhoernchengirl (aufgerufen am 5.12.2019)

38 Favilli/Cavallo 2017

39 Ich habe das Format später auch noch mal mit einer Gruppe jüngerer Kinder durchgespielt, ein paar Zuordnungen waren knifflig, aber im Großen und Ganzen waren die jüngeren eher noch schneller beim Kombinieren.

(19)

Es ergab sich mit den Teilnehmerinnen (an diesem Workshop nahmen ausschließlich Mädchen teil) eine angenehme Gesprächssituation, durch die Verknüpfung der vorgestellten Frauen mit die eigene Lebenswelt und -realität betreffenden Fragen wurde der Austausch über die eigenen Berufswünsche und Vorstellungen über berufliche Möglichkeiten angeregt und die Teilnehmerinnen brachten sich gern ein. Es wurden von meiner Kollegin und mir auch Initiativen vorgestellt, von Ausbildungsförderung junger Frauen und Frauennetzwerken bis zum Girls Rock Camp40, das besonderes Interesse weckte.

4.6 Frauenrechte-Quiz

Das Frauenrechte-Quiz fand am 8. März in der Bücherei statt. 25 Fragen zum Thema Frauenrechte und Frauengeschichte wurden ausgearbeitet und damit ein Kahoot-Quiz erstellt. Mit dem Programm Kahoot!41 lassen sich Quizzfragen in eine Art Gameshow integrieren: Einerseits werden die Fragen mithilfe eines Beamers projeziert, anderseits können sich die TeilnehmerInnen mit Tablets oder Handys mit dem Programm verbinden und dann auf ihren Geräten die Antwortmöglichkeiten auswählen. Es wird angezeigt, welche TeilnehmerIn bzw. welches teilnehmende Team am schnellsten die richtige Antwort angeklickt hat, was natürlich Ansporn und Tempo ins Quiz bringt.

Da diese Veranstaltung schon nach dem Ende des Rrriot Festivals stattfand, fehlte die Werbung über diesen Kanal. Die TeilnehmerInnen, die sich schließlich für das Quiz zusammenfanden, waren jünger als die angepeilte Zielgruppe, und viele Fragen waren sicherlich zu schwer, aber nichtsdestotrotz hatte die Gruppe Spaß beim Raten – und hat spielerisch auch einiges gelernt.

Alle vorbereiteten Spiele wurden auch innerhalb des Büchereiteams durchprobiert, wobei wir gerade beim Frauenrechtequiz, zu dem alle Fragen beisteuerten, alle Neues lernten.

Das möchte ich gerne positiv hervorheben: Die ganze Projektwoche und die Vorbereitungszeit hat viel Austausch und Auseinandersetzung mit feministischen Themen innerhalb des Teams mit sich gebracht.

40 https://girlsrock.at/

41 https://kahoot.com/

(20)

4.7 Geschichtenzeit: RIOT KIDS

Zur abschließenden Veranstaltung, einer wie immer am Freitag Nachmittag stattfindenden Vorlesestunde, wurden Bilderbücher zu den in der RIOT KIDS Woche vorgestellten Frauen ausgewählt.

Vorbereitet wurden Bücher für verschiedene Altersgruppen, es gibt mittlerweile einiges an Bilderbüchern, auch für Kleinsten, die sich der Biographien von Frauen in VorreiterInnenrollen annehmen. Die Reihe Little People, Big Dreams42 des Insel Verlags bietet für Kinder ab drei Bilderbücher über Persönlichkeiten wie Rosa Parks, Jane Goodall, Amelia Earhart oder Marie Curie, die sich gut zum Vorlesen für die Jüngsten eignen.

Für ältere Kinder eignen sich Bilderbücher wie die beiden von Claire A. Nivola: Bäume für Kenia43 über die Nobelpreisträgerin und Initiatorin des Green-Belt-Movements Wangari Maathai, oder Das blaue Herz des Planeten44 das vom Leben der Meeresforscherin Sylvia Earle handelt. Beide Bücher sind ab 5 Jahren empfohlen, wobei das schon eher niedrig angesetzt ist.

Ada Lovelace wird in im Bilderbuch Ada Lovelace und der erste Computer45 portraitiert, beim Vorlesen stellte sich heraus, dass sich das Buch durch die verwendeten Begriffe auch besser für ältere Kinder eignet. Eher an jüngere LeserInnen richtet sich Frida Kahlo und ihre Tiere46, auch aufgrund der farbenfrohen Illustrationen sehr schön zum gemeinsamen Betrachten.

Sibylla und der Tulpenraub47 ist eine recht abenteuerliche Geschichte über die Malerin und Forscherin Maria Sibylla Merian.

Sehr empfehlenswert fürs Vorlesen ist das in Reimen verfasste Rosie und der Käsekopter48, im englischen Orginal etwas eingängiger Rosie Revere, Engineer betitelt, das von einem Mädchen mit großem Erfinderinnengeist handelt. Die sehr detaillierten Illustrationen geben viel her zum gemeinsamen Entdecken, die Reimform macht beim Vorlesen immer großen Spaß.

42 https://www.suhrkamp.de/little-people-big-dreams_1527.html

43 Nivola 2012

44 Nivola 2015

45 Robinson 2017

46 Brown 2017

47 Roth 2017

48 Beaty 2014

(21)

5. Tipps und Ressourcen für die Praxis

5.1 Praktische Tipps für die Arbeit zum Thema Gender

Voranstellen möchte ich einige grundsätzliche Überlegungen zum Medienankauf: Das Auftauchen einer Vielzahl von eindeutig stereotyp gegenderten Reihen und Medien wie Erstlesebüchern „für Jungs“ und „für Mädchen“ usw. sollte kritisch betrachtet werden. Ohnehin tendieren Eltern, Großeltern, Erziehende oft dazu, Annahmen über gendergemäße (Lese-)Interessen in die Buchauswahl und Empfehlungen einfließen zu lassen. BibliothekarInnen sollten hier möglichst nicht der Verengung der Interessen zuarbeiten.

Auch bei Themen- und Sachbilderbüchern für die jüngste LeserInnengruppe wäre auf eine nicht- stereotype Darstellung von Geschlecht, Familien, Arbeitsteilung usw. zu achten, hier ist zu beobachten, dass in Büchern aus dem englischsprachigen Raum in diesem Segment mehr auf die Darstellung von Diversität gesetzt wird.

Weiters lassen sich Sachbücher im Hinblick ist auf die Repräsentation von Frauen anschauen:

werden in Überblicksdarstellungen nur Künstler, Wissenschaftler etc. vorgestellt? Wenn sowohl Frauen als auch Männer dargestellt werden, würde ich bei der Bestellung auch Sachbüchern den Vorzug geben, in dem die weibliche Form schon im Titel vorkommt und nicht nur die männliche, auf jeden Fall wäre beispielsweise der Titel Erfindungen dem häufigen Erfinder vorzuziehen. Ein schönes Beispiel wie es auch gemacht werden kann ist der Titel Entdeckerinnen & Abenteurer49, der einfach abwechselnd männliche und weibliche Form benutzt. Seit dem großen Erfolg von Good Night Stories for Rebel Girls ist eine Menge an Büchern mit ähnlicher Ausrichtung auf den Markt gekommen, davon sind nicht alle so überzeugend, aber auf jeden Fall gibt es jetzt mehr Auswahl als noch vor ein paar Jahren.

Zur möglichen Gestaltung des Kinderbereichs der Bücherei: bei Postern oder Bildern, die in der Bücherei hängen, könnte ein Blick darauf geworfen werden, ob und wie die dargestellten Personen geschlechtlich markiert dargestellt werden. Die Seite A Mighty Girl hat z.B. tolle Postervorlagen zum Download.50

49 Sheppard 2019

50 https://www.amightygirl.com/blog?p=16123 (aufgerufen am 11.12.2019)

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Auch wenn in der Bücherei Vorlagen zum Ausmalen aufliegen, müssen das nicht immer Prinzessinnenvorlagen sein, sondern können diversere Bilder zeigen, Supergirls statt Topmodels51 von PinkStinks bietet coole Vorlagen, denen doch noch viel eigenes beim Ausmalen hinzugefügt werden kann.

Ich halte es für sehr wichtig, auf Details wie diese zu achten, gerade da Gendermarketing so massiv in viele Bereiche vordringt. Je vielfältiger die Bilder sind, die Kindern und Jugendlichen tagtäglich begegnen, desto besser.

5.2 Ressourcen

https://buuu.ch/

Kinder- und Jugendbuchblog mit Fokus auf progressive Rollenbilder und Diversität. Der Gemeinschaftsblog bespricht Klassiker und neue Kinder-und Jugendliteratur, es gibt

Buchempfehlungen zu bestimmten Kategorien, Ausschau gehalten wird immer nach Büchern, die die Lebensrealitäten mit ihrer Diversität widerspiegeln.

http://chicklit.at/

Feministische Buchhandlung in Wien. Belletristik und Sachbücher und eine kleine feine Auswahl emanzipatorischer Kinder- und Jugendliteratur.

https://www.fembooks.de/

Online-Buchhandlung mit feministischer Ausrichtung mit übersichtlich aufbereiteten Suchmöglichkeiten.

https://weiberdiwan.at/

Feministische Wiener Rezensionszeitschrift, auch einige Rezensionen zu Kinder- und Jugendliteratur

www.amightygirl.com

Sehr umfangreiche englischsprachige Seite mit Buch- und Filmtipps, Empfehlungen für Musik, Spiele/Spielzeug, nach Alter und Genre/Thema durchsuchbar. Artikel zu genderrelevanten Inhalten, frauenpolitischen Themen und Infos/biographische Artikel zu bemerkenswerten Frauen.

51 https://pinkstinks.de/supergirls-statt-topmodels/ (aufgerufen am 11.12.2019)

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https://feministfrequency.com/

Der Videoblog, gestartet von der feministischen Gamerin Anita Sarkeesian, leistet Analyse von medialen Darstellungen von gender, race und Sexualität. Die Videos sollen dazu ermutigen, sich selbst kritisch mit (Massen)Medien auseinanderzusetzen.

https://pinkstinks.de/

Pinkstinks richtet sich gegen Sexismus und Homophobie in Medien und Werbung.

Pinkstinks hat schon einige Kampagnen gegen sexistische Werbung lanciert, was gerade in Zeiten von massivem Gendermarketing wichtig ist. Weiters werden Kampagnen für die Sensibilisierung von Unternehmen und an Schulen gemacht, auch mittels einem eigenen Youtubekanal mit Videos für Teenager. Daneben findet sich auf der Seite auch eine Werbemelderin für sexistische Werbung uvm.

https://maedchenmannschaft.net

Gemeinschaftsblog zu feministischer Geschichte, Theorie und Praxis. Es geht um Sexualität, Körper, Mutterschaft, Emanzipation, aktuelle Themen aus Popkultur und Politik. Ein Teil ist auch Links und Empfehlungen zu anderen feministischen Blogs und Initiativen gewidmet.

https://sprungbrett.or.at/

Beratungsstelle für Mädchen und junge Frauen, tolle Angebote für Orientierung in der Ausbildungswahl, aber auch allgemein zu Problemen von Jugendlichen.

https://www.dissens.de/

Dissens – Institut für Bildung und Forschung e.V.: Bildungs-, Beratungs-, und Forschungsinstitut in Berlin. Hervorzuheben sind speziell folgende Projekte: Jungen*pädagogik und Prävention von sexualisierter Gewalt und Social Media Interventions! - rechtsextremen Geschlechterpolitiken im Netz begegnen.

http://efeu.or.at/

Der Verein zur Erarbeitung feministischer Erziehungs- und Unterrichtsmodelle bietet Infos und Publikationen zum Thema.

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https://genderplanet.univie.ac.at/

Webaufbereitung zweier Projekte zu feministischer Wissenschaftskritik (gefördert und durchgeführt im Rahmen von Sparkling Science). Im Zentrum steht die Nachzeichnug der Naturalisierung von Geschlecht in der Wissenschaft(sgeschichte) – insbesondere für Jugendliche empfehlenswert.

https://www.poika.at/willkommen/

Der seit 2008 bestehende Wiener Verein zu gendersensibler Bubenarbeit bietet Workshops und Seminare für Schulen und PädagogInnen. Publikationen und Bestand der poika-Bibliothek online einsehbar.

Education Box der MA5752

Umfangreiche Sammlung an Literatur, Material und Leitfäden für PädagogInnen zum Thema geschlechtssensible Pädagogik.

Gender-Themenboxen des Bibliothekspädagogischen Zentrums 53

Das bibliothekspädagogische Zentrum der Büchereien der Stadt Wien bietet mit den Themenboxen eine für PädagogInnen über die Büchereien beziehbare Sammlung von Büchern und AV-Medien.

http://selbstlaut.org/

Die Fachstelle richtet sich gegen sexualisierte Gewalt an Kindern und Jugendlichen. Beratung, Prävention und Interventionsbegleitung sowie Fortbildungen für Fachleute und erwachsene Bezugspersonen werden angeboten.

http://dasmachen.net/

Onlinepräsenz zum Buch DAS machen? Von Lilly Axster und Christine Aebi. Die Seite ist multilingual, enthält viele weiterführende Links und Infos zum Thema Sexualerziehung und Spiele bzw. Material für den Unterricht.

52 https://www.wien.gv.at/menschen/frauen/stichwort/bildung/educationbox/pdf/educationbox2015-fachlit.pdf (aufgerufen am 8.12.2019)

53 https://buechereien.wien.gv.at/B%C3%BCchereien-Wien/Standorte-%C3%96ffnungszeiten/Bibliotheksp

%C3%A4dagogisches-Zentrum (aufgerufen am 8.12.2019)

(25)

6. Schluss

Für einen feministischen Anspruch in der Auseinandersetzung mit Kinder- und Jugendliteratur ist ihre Rolle bei der Konstruktion aber auch Dekonstruktion von Genderbildern genauer anzuschauen.

„Differenzierte Betrachtungen scheinen insbesondere angesichts des thematisch und formal weit gespannten Spektrums gegenwärtiger literarisch-medialer Verhandlungen erforderlich: von populären Buchserien und Medienverbund- Angeboten, die sich zwischen Prinzessinnen und Piraten, wilden Kerlen und frechen Mädchen, Vampiren und schönen Schwänen in ihren Adressierungen deutlich positionieren, bis hin zu postmodernen Bilderbüchern und

Adoleszenzromanen, die in komplexen Formen Genderzuschreibungen und Identitätskonstruktionen durchkreuzen.“54

Diese „deutliche Positionierung“, die Vorstellungen von Geschlechtsidentitäten als natürlich und auf einer grundsätzlichen Dichotomie von Mann und Frau fußend transportiert, ist in vielen kinderliterarischen Texten, wenn auch mit modernen Versatzstücken aufgepeppt, die Norm.

In den Veranstaltungen wurde zum einen versucht, Möglichkeiten der Reflexion aufzuzeigen, indem angeregt werden sollte, dargestellte Figuren und Handlungsoptionen auch zu hinterfragen.

Andererseits sollten die TeilnehmerInnen durch die Vorstellung der unterschiedlichsten Frauen und Lebenswege darin bestärkt werden, auch ihre eigenen Handlungsspielräume als erweiterbar zu denken.

Auch unter der Prämisse, dass die RezipientInnen von Literatur nicht passiv, sondern die Aneignung von Inhalten ein aktiver Vorgang ist, der von der individuellen LeserIn abhängig ist, ist trotzdem dafür zu plädieren, dass das Angebot an Literatur in der Bücherei die breitgefächerten Lebensrealitäten widerspiegelt und darüber hinausgehend das im besten Sinne utopische Denken und Wünschen anregt. Auf jeden Fall sollte das Angebot für alle Altersgruppen ersichtlich machen, dass es nicht nur eine Art von geschlechtlichen Möglichkeiten und Möglichkeiten des Zusammenlebens gibt. In den Angeboten der Vermittlung wäre es wünschenswert, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, die Normen und Werte, die Texte transportieren zu erkennen und zu hinterfragen. Auf jeden Fall wäre darauf zu achten, welche Geschlechterbilder wir als VermittlerInnen transportieren und hier reflektiert zu bleiben.

54 Josting/Roeder/Dettmar 2016, S.11

(26)

7. Anhang: Fotos

Screenshot Facebookseite

Präsentationstisch in der Bücherei55

55 Alle Fotos: Doris Ausserladscheider

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Workshop Mädchengeschichten

(28)

Workshop Comic-Heldinnen

(29)

Workshop Jobs für Rebel Girls

Bilderbuchauswahl für die Geschichtenzeit

(30)

8. Literaturverzeichnis

Primärliteratur:

Axster, Lilly/Aebi, Christine: DAS machen? Projektwoche Sexualerziehung in der Klasse 4c.

Wien: de`A, 2012

Beaty, Andrea: Wie Rosie den Käsekopter erfand. München: Knesebeck, 2014.

Bocquet, José-Louis/Muller, Catel: Die Frau ist frei geboren. Olympe de Gouges. Bielefeld: Splitter Verlag, 2013.

Brown, Monica/Parra, John: Frida Kahlo und ihre Tiere. Zürich: NordSüd, 2017.

Budde, Nadia: Eins zwei drei Tier. Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 2000.

Budde, Nadia: Und außerdem sind Borsten schön! Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 2013.

Chauvel, David/Collette Xavier: Alice im Wunderland. Bielefeld: Splitter Verlag, 2010.

Dauvillier, Loïc/Lizano, Mark/Salsedo, Greg: Das versteckte Kind. Stuttgart: Panini, 2013.

Esch, Tanja: Supercool! Eine Grundschulgeschichte. Berlin: Jaja Verlag, 2016.

Favilli, Elena/Cavallo, Francesca: Goodnigt Stories for Rebel Girls. 100 außergewöhnliche Frauen.

München: Carl Hanser Verlag, 2017.

Frier, Raphaële /Fronty, Aurélia: Malala. Für die Rechte der Mädchen. München: Knesebeck, 2017.

Herzog, Annette/ Clante, Katrine: Pssst! Wuppertal: Peter Hammer Verlag, 2016.

Luo, Yi: Running Girl. Berlin: reprodukt, 2016.

(31)

Mönter, Petra/Wiemers, Sabine: Küssen nicht erlaubt! Freiburg u.a.: Kerle, 1999.

Nilsson, Frida: Hedvig! Das erste Schuljahr. Hildesheim: Gerstenberg, 2012.

Nivola, Claire A.: Bäume für Kenia. Die Geschichte der Wangari Maathai. Stuttgart: Freies Geistesleiben, 2012.

Nivola, Claire A.: Das blaue Herz des Planeten. Die Geschichte einer Meeresforscherin: Sylvia Earle. Stuttgart: Freies Geistesleben, 2015.

Robinson, Fiona: Ada Lovelace und der erste Computer. München: Knesebeck, 2017.

Roth, Benita: Sybilla und der Tulpenraub. Die wilde Kindheit von Maria Sibylla Merian. Leipzig:

E.A. Seemann in der Seemann Henschel GmbH & Co. KG, 2017.

Rucka, Greg/Williams, J.H.: Batwoman. Elegy. New York: DC Comics, 2011.

Satrapi, Marjane: Persepolis. Eine Kindheit im Iran. Wien: Ueberreuter, 2005.

Satrapi, Marjane: Persepolis. Jugendjahre. Wien: Ueberreuter, 2006.

Shanower, Eric/Young, Skottie: Der Zauberer von Oz. Stuttgart: Panini, 2012.

Sheppard, Sarah: Entdeckerinnen & Abenteurer. Stuttgart: Klett Kinderbuch, 2019.

Stewner, Tanya: Liliane Susewind. Mit Elefanten spricht man nicht. Frankfurt am Main: Fischer KJB, 2007.

Talbot, Mary M./Charlesworth, Kate/Talbot, Bryan: Votes for Women. Der Marsch der Suffragetten.

Köln: Egmont, 2015.

Widmark, Martin: Detektivbüro LasseMaja. Das Schulgeheimnis. Wien: Ueberreuter, 2010.

(32)

Yun, Vina/Patu/Hilal, Moshtari: Homestories. Koreanische Diaspora in Wien. Wien: Eigenverlag, 2017.

Sekundärliteratur:

Abel, Julia/Klein, Christian: Comics und Graphic Novels. Eine Einführung. Stuttgart: Metzler, 2016.

Böhm, Kerstin: Archaisierung und Pinkifizierung. Mythen von Männlichkeit und Weiblichkeit in der Kinder- und Jugendliteratur. Bielefeld: transcript, 2017.

Connell, Raewyn: Der gemachte Mann. Konstruktion und Krise von Männlichkeiten. Geschlecht &

Gesellschaft 8. Wiesbaden: Springer, 2015.

Forschungsgruppe Ideologien und Politiken der Ungleichheit (Wien) (Hrsg.): Rechtsextremismus Band 3: Geschlechterreflektierte Perspektiven. Wien, Berlin: Mandelbaum kritik & utopie, 2019.

Josting, Petra/Roeder, Caroline/Dettmar, Ute (Hrsg.): Immer Trouble mit Gender?

Genderperspektiven in Kinder- und Jugendliteratur und -medien(forschung). kjl&m 16.extra.

München: kopaed, 2016.

Müller, Karla/Decker, Jan-Oliver/Krah, Hans/Schilcher, Anita (Hrsg.): Genderkompetenz mit Kinder- und Jugendliteratur entwickeln. Grundlagen – Analysen - Modelle. Baltmannsweiler:

Schneider Verlag Hohengehren, 2016.

Markert, Dorothee: Momo, Pippi, Rote Zora ... Was kommt dann? Leseerziehung, weibliche Autorität und Geschlechterdemokratie. Königstein, Taunus: Helmer, 1998.

Nieberle, Sigrid: Gender Trouble als wissenschaftliche und literarische Herausforderung, in:

Josting, Petra/Roeder, Caroline/Dettmar, Ute: Immer Trouble mit Gender? Genderpersepektiven in Kinder- und Jugendliteratur und -medien(forschung). kjl&m 16.extra. München: koaped, 2016.

Referenzen

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