• Keine Ergebnisse gefunden

Quintessenz Zahnmedizin, 08/2014

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Quintessenz Zahnmedizin, 08/2014"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

EDITORIAL

Quintessenz 2014;65(8):915 915

Feminisierung oder:

Quo vadis Zahnmedizin?

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ich komme gerade von einem „Board Meeting“ aus den USA, der Jetlag begleitet mich noch ein wenig beim Schreiben. Thema der transatlantischen dentalen Zu- sammenkunft war die Zukunft der Zahnmedizin. Es ging dabei natürlich auch um moderne Technologien wie CAD/CAM oder 3-D-Printing, aber darüber hinaus um allgemeine Trends, nicht zuletzt in der Demographie. Bei meinem Vortrag erntete ich von den Zuhörenden aus aller Welt erstaunte Blicke, als ich erzählte, dass in Deutschland bis zu 80 % der Absolventen unseres Studiengangs heute dem weibli- chen Geschlecht angehören. Im postgradualen Bereich – gerade in der Kinderzahn- heilkunde – sind es in fast allen Veranstaltungen sogar weit über 90 %.

Woher kommt das? Nun, dazu gibt es Spekulationen, eigene Erfahrungen und deutliche Zahlen:

t Durch die frühere Reife der Mädchen sind im Schnitt schlicht und einfach die Abiturnoten der jungen Frauen besser.

t Zahnärztin ist ein perfekter Beruf, um ihn in Teilzeit auszuüben, wenn man möchte.

t Junge Männer zielen instinktiv oft auf Berufsfelder, die mit einem hohen Ein- kommen assoziiert werden, und hier ist die Zahnmedizin heute einfach nicht mehr im Rennen.

Was hat das für Konsequenzen? Das ist schon wesentlich schwerer zu beantworten.

Wir Universitätsleute bekommen von den Politikern gerne vorgeworfen, wir wür- den zu viele Zahnärzte ausbilden. Das ist in Anbetracht der geschilderten Situation schon einmal grundfalsch. Kein Mensch kann sicher prognostizieren, wie viele der heutigen Absolventinnen später in welchem Umfang in ihrem Beruf arbeiten. Es lässt sich aber schon jetzt vermuten, dass die Einzelpraxis im ländlichen Umfeld für viele junge Frauen weniger attraktiv sein wird als die mehrköpfige Praxis in einer Metropolregion, gerade vor dem Hintergrund etwaiger Spezialisierungen. Aber auch die Herangehensweise von Frauen an spezifische Probleme im Therapiespektrum ist im Vergleich zu Männern noch mehr von Begriffen wie Empathie oder Minimal- invasivität geprägt.

Wir bei der „Quintessenz“ wollen dieses Thema weder negieren noch dramati- sieren, sondern einfach objektiv auch die Chancen einer solchen Entwicklung her- ausarbeiten. Eine Schwerpunktausgabe wäre doch auch einmal ein guter Anker für ein Thema aus der Genderforschung. Langer Rede kurzer Sinn: Freuen Sie sich ein- fach mit mir auf das kommende Heft der „Quintessenz“.

Für heute viel Spaß bei der Lektüre.

Ihr

Prof. Dr. Roland Frankenberger Chefredakteur

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

im Supermarkt oder von Wellnessanbietern verkauft werden, ist im Vergleich zu 2004 stark geschrumpft, während sich die Umsätze im professio- nellen Markt, also in

Wir alle wissen jedoch, dass in den nächsten Jahrzehnten eine große Welle Wurzel karies auf uns zurollt, und dies umso massiver, je mehr Zähne wir erhalten und je länger diese in

„Die Zahnmedizin wird weiblich“, „Die Zahnmedizin entwickelt sich zu einer Frauen- domäne“ oder gar „Feminisierung der Zahnmedizin“ – all das sind Schlagworte, die auf

Auch wenn ich nicht müde werde, sowohl auf dieser Editorial-Seite als auch im Rahmen diverser Veranstaltungen für echte Minimalinvasivität zu werben, bin ich kein Anhänger

Im Vorgriff auf die im Mai erscheinende Schwerpunktausgabe über minimalinvasive Zahn- medizin finden Sie in der Sektion Zahnerhaltung auch im vorliegenden Heft schon einen Beitrag

Neben den Leistungen an sich und vor allem der multimedialen Präsenz ist es aber vor allem ein Faszinosum, das mich nachhaltig beeindruckt: Nach monate-, ja jahrelangem Training

Und ja – es sind Innovationen, die uns im Lauf der nächsten Jahre zwar schon wieder alltäglich vor- kommen werden, die aber wie so oft anlässlich der IDS erstmals der Öffentlichkeit

Price wurde im Mai 2014 eine Konsensuskonferenz zum Thema Lichtpolymerisation einberufen, welche einen Leitfaden hervorbrachte, der Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, in der