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(3) Digitized by the Internet Archive in. 2015. https://archive.org/details/altdeutscheweise01mose.

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(5) Altdeutsche Weisen aus. XII. bis. dem. XVII. Jahrhundert.. —. >^o^.. Urtext, mit. Uebertragungen. von. ERNST MOSER.. ;. <^^<>. Brünn. 1886.. Druck und Verlag von. Friedr. Irrgang..

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(7) Vorwort. Obwol im Lauf verloren. gegangen,. Auswahl. Lach. wie. ma n n. Oscar Schade. gekommenen. uns. auf. die. genug,. reichhaltig. eine. große. zu können.. für die Interpretation bieten. Männer,. Uh. sind. so. noch. doch. Dichtungen. des Altdeutschen. der Zeiten viel. von der Hagen,. ,. haben zwar altdeutsche Lieder p. p. herausgegeben, brachten solche aber im Urtext, durch Avelchen unserer Ueberzeugung nach die Lieder 1. dem. a n d,. A.. u.. Allgemein-Verständnis nicht naher geführt wurden.. Dem. grofSen. insbesondere. Publicum, darunter. durch. ihre. Weisen mundgerecht zu und hoffen wir: re^es. den Schülern. und Erzieher, diese machen, war uns're Absicht, Lehrer. erwecken. dafür. Interesse. zu. können, denn:. Welchen Deutschen jugendliche E m p f n d fahren begeistern? i. W^ir. ung. sollte nicht die so s. w^ e. i. s. e. seiner. angeeignet. o. r-. haben hauptsächlich solche Lieder gewählt,. welche das Gepräge des Volksliedes tragen Volkslied. ^^. sind;. Weisen, die sich. haben,. spätere. oder selbst. Jahrhunderte. nur. welche noch einmal. in neue Sprachform gebracht, moderne Dichter belebten und so. von Neuem zum Volksliede wurden. Eng haben wir uns're Uebersetzung dem Original angepasst,. vielleicht. zu. eng.. Wir sahen absichtlich.

(8) IV. von einer. freieren. Uebertragung, welche das Ganze rhyt-. mischer gestaltet haben würde, ab; w^o jedoch einzelne. Abweichungen vorgenommen werden mussten,. am Fuß. „Anhange'*. einem. In. sind solche. der betreffenden Seiten angegeben.. Dichter aus. dem. glaubten wir auch. sechszehnten und. hundert aufführen zu müssen, welche in. und Form den welcher durch Luther und Darstellung. Wort und. Fortschritt die. einige. siebenzehnten JahrSinn,. darthun sollen,. Reformation. eingeleitet. wurde.. Der Urtext. und. Hoffend,. nahme noch. ist. nach. von der Hage n in. zu. daß. Haus. FI.. Kurz. das. Gebrachte. und Schule. bemerken:. (Literaturgeschichte). (Minnesinger). eine. findet,. günstige Auf-. erlauben wir uns. daß wir auf diese. Uebertragung. bezügliche Hinweisungen und Belehrungen gern entgegen-. nehmen werden.. Königsberg. i.. Pr.. im Brachmonat. 1. 886.. Ernst Moser..

(9) Zwölftes Jahrhundert.. Moser, Altdeutsche Weisen.. 1.

(10) 2. Her Dietmar von. Aist (Aste).. Ahi' nu kumet uns diu. zit,. der kleinen vogelline fanc.. Ez gruonet wol diu zergangen Nil liht. ilt. linde breit,. der winter lanc.. man bluomen wol. üeben an der beide. Des wirt^. vib^. ir. manic herze. getänfchin'\ fro:. des felben troeftet beb daz min.. ^. *. Ausruf.. dessen wird,. s. '2. ^vohlgestaltet, schön.. viel,. sehr.. ^. Glanz, Pracht, Herrlichkeit..

(11) Herr Dietmar von Sein Geburtsjahr. 1180—90. ist. Eist.. unbekannt; ungefähr 1143; dichtete etwa von. in Oesterreich.. —. Die Lieder dieses Dichters sind einfach,. leicht verständlich, ungekünstelt;. reich. an Elementen:. sie. erinnern. an das Volkslied.. Frühlingslied.. Haheil nun. kommet uns. die Zeit,. Der kleinen Vög'lein Sang. Es grünet. voll die. Vergangen. Nun. sieht. ist. Linde der. breit.. Winter. man Blumen schön. lang.. gepflegt. Entfalten auf der Haide ihre Pracht.. Das hat manch' Herze froh bewegt;. Auch meinem. hat es Trost gebracht.. 1*.

(12) 4 Her Dietmar von. Aist (Aste).. II.. 'Släfertü,. Wan-. friedel ziere'. ein vogellin fo daz;. ili. 'Ich. nü. ?. wecket uns leider fchiere^. wol getän^. der linden an daz zwi"^ gegän.'. was. fanfte entlläfen. vil. ruofellu, kint, wäfen''. Liep äne. leit. mac. niht gefin.. Swaz; du gebiutell,. leill. ich, friundin. Diu frouwe begunde weinen 'Du ritll: und läÜ mich einen. Wenne. ^. ach,. fuorft. schöner Freund.. weh. !. ^. min. froide''^. man, nur, denn.. Freude, Glück.. r. fament. ^. !'. :. wiltü wider her zuo mir. Owe, du. 5. —. dir.'. schnell, bald.. Zweig..

(13) Herr Dietmar von. Eist.. Trennung. „Schläfst du.. schmucker Freundr. Es wecket leider uns so bald. Ein. \'ö2:elein.. Das. öfters. ....Ich. Nun. war sehr. rufst. und zahm.. so froh. auf die Linde kam.sanft entschlafen:. du, Kind!. O wehe nimmer. Lieb' ohne Leid kann. Was. du gebietest. leist'. ich. mir! sein:. dir!"". Die Frau begann zu weinen ..Du reitest. fort,. läßt. mich. allein:. AA'ann willst du wieder her zu mir?. O weh!. du führst mein Glück mit. dirl.

(14) Her Heinrich von Veldekin.. Diu minne betwank Salomone, der was der alleiwifelt man,. Der ie' getruok^ küniges kröne wie möht ich mich erwerren dan, Sin^ betwunge ouch mich gewaltekhche Sit. Ii. folchen. man. der fo wife was. den. je. 2. folt. trug.. han. sie. ich. nicht.. und ouch von ir ze. *^. ?. verwän'^,. ergriff.. fo riche'^. lone.. mächtig, vornehm, herrlich.

(15) Herr Heinrich von Veldeck. Ueber diesen Dichter lebte. im. gibt. 12. Jahrhundert,. es. am. Vater der hörischen Poesie. tieferes. nur unvollkommene Nachrichten; Niederrhein, starb etwa 1190.. Seinen. Liedern. —. fehlt reale Basis;. er. Der kein. Gefühl spricht aus ihnen; eine gewisse Grenze des höfischen. Lebens überschreitet dieser Dichter. wenn auch noch. nie.. nicht ausgebildet, der. Die Sprache. ist. künstlerisch,. Reim vollkommen und. rein,. A'ersbau zierlich und anmuthig; Darstellung und Inhalt sind mannigfaltig.. .. Die Lieb' bezwang (selbst) Salomone,. Der war der allerklügste Mann, So. je. Wie. getragen Königs kröne niöclit'. i. c. h micii erweliren dann. r. Die Lieb' bezwang auch mich gewaltiglich. iSeit. sie. verwandelt solchen Mann,. Der weif und. reich: erhalte ich. Den Sold von. ihr gewiss. zum Lohne.

(16) Her Friedrich von Hufen.. waenent dem tode entrunnen. Si die. Gote erliegent fme. Deswär, d'dz. Ii. lieh. Swer. dem. eft. fin,. värt,. der geloube min,. übel han bewärt^. daz;. criuze. nam, unt niender. vert-,. wirt doch ze iungefte^ fchin,. fwanne im diu porte die er tuot üf. gezeigt, bewährt.. ift. vor verfpert,. den liuten. fin.. nahm, und nh'gend. fährt.. zuletzt..

(17) 9. Friedrich von Hausen. Höchstwahrscheinlich in der Gegend von Trier, Mitte des 12. Jahrhunderts geboren. Kreuz-Ritter, tapfer und muthig; Friedrich Barbarossa's, in. einem Treffen. Philomelium (Kleinasien). bei. lebte. am. 6.. aber noch keineswegs. ent\^'ickelte). mitunter hart, doch. Kunstform. in. (bei. die Lyrik ein.. Die falschen Kreuzfahrer. Sie. wähnen dem Tode entronnen zu. um. seine Faiirt belügen.. Fürwahr! so. Daß. sie. sich. ist. der Glaube mein:. damit selbst betrügen.. Wer's Kreuz so mühelos begehrt. Dem. wird's zu allerletzt erscheinen. Daß ihm. die. —. ihm Dar-. unverkennbar Gedankenreichthum verrathend.. Die Gott. tiel. Mai 1190.. Stand an der Spitze der streng höfischen Lyrik; führte die. stellung. am Hofe. zog mit diesem gegen die Türken und. Pforte wird verwehrt,. Die Gott eröffnet nur den Seinen.. sein,.

(18) 10. Her Heinrich von Rugge.. Mich. grue2;et. menger mit dem munde,. den ich doch wol gemeiden künde,. Da^. mir ze keiner IKmde. er. rehter vröude nie niht gunde:. Den. geliche ich. einem hunde,. der dur vallchen muot' lieh. des. d-dz. er bizet. den, der. vliz;et^,. im. Ich erkenne daz; er. Wan. nie. v niht entuot-\. minen vriunt mer milTetaete,. dur boefer Hute. fö llaete"*,. raete,. der die ungetriuwen baete. da^. Ii. niht in fchoener waere''. trügen valfchen muot, daz; ir. lUiende in wol. lachen. mich. 1. fol. feiten d unken guot.. Muth, Gesinnung.. Kleidung, Rüstung.. ^. betieissigt.. ^. aufthut, öffnet.. ^. beständig..

(19) 11. Herr Heinrich von Rucke. Lebte. um. Friedrich. 1190 im Thurgau. I.. —. •. Seine. Jedenfalls ein Kreuz-Ritter unter Kaiser. Lieder gehören. zu den. bessern.. Sprache berühren angenehm.. Mancher mit dem Munde Von dem ich melden will die Kunde: Mich. grül3et. Dal3 er mir zu keiner Stunde. Rechte Freude gönnt. Den. stelle. ich. gleich. einem Hunde,. Der durch falschen Trieb Sich befleißet: Dai3 er beii3et. Den, der ihm nicht. lieb.. Ich erkenn' den Freund, der stete Sinn't. :. dal3. er nicht. Unrecht thäte,. Noch auf böser Leute Räthe Hört',. Daß. noch Ungetreue bäte. sie nicht in schönem Aeussern Trügen falschen Muth; Das stünde ihnen wohl: Ihr Lachen soll Mich selten dünken ^ut.. Form und.

(20) 12. Meifter Spervogel.. fchadent. Güz;2:e. dem brunnen,. fam' tQot rifen diu funne,. Sam. tuot. dem. ftouhe der regen,. armuot hoenet den degen So fchadet ouch dem jungen man, wil er ze vil gehalten-;. triuwe unde wifer. rät,. daz zieret wol den alten.. Wurze"^ des waldes unt erze des goldes. Unt diu. fint. Diu. elliu"^. dir,. ahgründe. herre, künde^.. Stent in diner. hende. alle? himelfchez; her, daz;. ^. bis. enmöhte dich niht. s,\elch\\ic.. zum Ende. loben.. erhalten. in. volloben^'. Wurzel,. an ein ende*.. Kraut.. allen Bezieliungen.. alle.. bekannt.

(21) 13. Meister Speervogel. Lebte hüchsnvahrscheinlich gegen Ende des 12. Jahrhunderts deutschland.. haben. —. Seine Gedichte, die. ein echt l<.erniges, deutsches. zum größten Gepräge.. in. Über-. Theil Sprüche sind,. Statt. Reim bloßer An-. klang; Sprache schlicht.. Was. schadet.. Güsse schaden dem Brunnen,. Sowol dem Reif Als auch. dem. die. Sonne,. Staub' der Regen.. Armutli höhn't den Degen;. So schadet auch dem jungen Mann,. wenn. er. zu. begehrt;. viel. Treu' und weiser Rath allein. den Alten. ehrt.. Hymnus. Würze. Und. des. Waldes. Erze des Goldes. Und. alle. Abgründe,. Die sind Dir, Herr, bekannt. Die steh'n in Deinen Händen:. Das ganze himmlische Heer Lobt Dich nicht aus bis an. sein. Ende..

(22) 14 Meifter Spervogel.. III.. Ich bin ein. nü. wege mueder man,. mir einer vor,. vert. der rennet, fvvenne ich dräbe;. Als ich der. straz;e. nicht entkan',. volge ich finem fpor;. 16. nü. wirfet er mir abe. Die brügge, da ich über. doch het ir. er. ftimme. fol:. mir gehei2:en wol. bez;z;er-,. ift. danne. muot\ die dem blate glient^:. ir. mit ein vällcher vriunt der fchat. noch mer,. danne offenbar ein Entwerfen"". ift. ein fpaeher'^. vient.. lift*,. da hoeret fpotten zuo, al. nach der ougen fpaehen**; Ich waene, reht der maier. ift,. ob-' einer miffetuo'^,. daz ez die andern fehen,. Unt fvver. minnen. fpottens, niht dur. er fchepfe. häz,. iiniu bilde baz;.. malzes. pfiigt,. die. wüe. ez;. dCir. ligt. derren üf der lobe. min. hier,. unz^- er befehe, wie fin. '. kenne.. Gesinnung.. ihre Stimme, ^. Ruf. ist. besser.. ^. würze. als. entwerfen, bilden, gestalten,. Kunst. ^ urtheilen, untersuchen, unrecht thun. n Schlot, Rauchfang. ^'^ bis.. Klugheit, ^0. 2. geborgt.. dem. f'. fläte,. im gerate.. ihr Muth, Sinn,. Weiser, Kluger.. prüfen.. wenn, ob..

(23) 15 Meister Speervogel.. III.. wegemüder Mann,. Ich bin ein. Nun. zieht mir Einer vor,. Der rennet, wenn. Wie So. folg'. Nun. ich trabe,. auf der Stralk ich nicht kann seiner Spur.. ich. wirft er aber ab. Die Brück", da ich hinüber soll:. Mich täuschend durch \^erheißung. wol"^'-. man das Wild durch auf dem Blatt' verlockt.. Beirrt er mich, wie. Pfeifen. Ein falscher Freund, der schadet mehr, offenbar ein Feind.. als. Entwerfen. Dem. des Künstlers. ist. Werk;. fehlen Spötter nie,. wie. Sie preisen's,. sie. Ich wähn': mit Recht. So Missgebiid'. er. sehen.. der Maler. wird.. schafft,. Die Kenner, prüfend,. Spotten nur,. um ihm. zu nützen. :. Sein Schaffen besser bilden.. Wer Malz. gebraucht, derweil es liegt. zum. Dörren auf dem Schlote,. Der. lob'. mein. Bier,. bis. ihm. >. Nach. V.. d.. Hagen,. dass er sehe, wie. seine. Minnesinger. Würz'. gerathe.. Theil, Seite 688..

(24) Meifter Spervogel.. Swer des biderben fwache. pfligt,. da bi des boefen wol, der hat. beide verlorn.. Ii. Gewalt den wi2;^en än^^. gefigt;. ein finnik herze fol. mit zühten tragen zorn:. Des daz;. er. ez;. järes. kumt. lihte. vil. ein tac,. wol verenden mac.. unrehter gaehe nie. man. pfligt,. ern ir. guoter gebit noch nie. gebraft^"^. müg. wol engelten. mit fchoenen. zühten. feiten.. Swer mir dar fine kündekeit den minen toerfchen muot wil breiten an daz lieht,. Der kumt ob erz. allo. lin. liht. in arbeit,. getaot,. daz ich erkenne nicht.. Daz doch vil wol gefchehen mac, kamt ez uz der vinfter an den tac fo. fuoche. ich,. vind ich iender da loch an verlegener w^aete,. gewinnen muez. ich. nie. mer. vriunt, ern. Ii. die lenge'^ ftaete!. ohne.. '"^. gebrach, fehlte.. r^^it. die. Länge, Dauer..

(25) 17 Meister Speervogel.. Wer. dcs. Guten Schwäche ausnutzt,. Auch dabei. das Böse preist.. Der hat Beide Gewtüt. sie. verlor'n.. nimmer,. tiiut's. Ein weises Herze. dald. ich falle;. soll. Mit Anstand tragen Zorn:. Im Jahr" kommt doch vielleicht ein 1~ag, Daß glücklich er"s verwinden mag. L'nd Unrecht treibe Niemand man könnte ;. vergelten:. es. Ein gut Gebot. und Art. in rechter Zeit. lärmt selten.. A\'er. mir durch seine Klugheit. Meinen thörichten Muth, \\dll. breiten an das Licht,. Der macht. sich leichte Arbeit,. AA'enn er es also thut, Daij ich es nicht erkenne.. So. viel. Es. kommt. auch noch geschehen. So suche. mag. aus Dunkel an den Tag: bis. ich,. ich ein. Loch an. alter. Kleidung. Ob. hnde,"^'. dadurch ich auch den F'reund von. Dauer nicht gewinne.. * etwas. 31 o 5 e r.. am Zeuge. zu. Altdeutsche ^Veisen. flicken.. 2.

(26) 18 Meifter Spervogel.. we. Daz; ich ungelücke hän, daz; tuot mir des'. muoz: ich ungetrunken gan von einem. Dar. üz;. brunne. vloz;,. was micheP unde gro^;. des kraft. Da. ein küeler. buozete^ maniger finen durst unt. wart da wol fwie dicke"* ich. minen napf da. ein reine. Treit^"". fo kleidet Ii. doch vil. ir. funne üf. mich kan. ftät,. fchinet vruo, fo luter. fwie^ vil ein valfche kleider. trägt.. groß, bedeutend.. begreifen, verstehen,. '. unde reine:. treit,. doch. ^deshalb, darum.. an,. entstän*^,. gät,. Diu gegen den morgen. oft.. genez;2;et.. wip niht guoter kleider. tugent, als ich. wol geblüemet. alfo diu liebte. erge:5^et. bot, er wart. mir nie. Daz;. fe,. ^. lint. ir. cre kleine.. besserte, gutmachte,. obgleich.. stillte,.

(27) Meister Speervogel.. Unstern. Unglück habe, thut mir weh Ich mußt' unbefriedigt gehn von einem. Daß. ich. Daraus ein. küliler. Brunnen. :. See,. floß,. Desselben Kraft \var wundervoll und groß. Dort ward ergetzet Mancher, so ihm sein V\. ic. oft. ich. meinen Becher bot. —. Durst er. gestillt:. ward. mir nie. Tugend das schönste. gefüllt.. Kleid.. AA'enn eine keusche Frau nicht gute. Kleider angethan,. So. kleidet ihre. Tugend doch, wie. ich 's. verstehen kann. Daß. sie. sehr. wohl geschmücket. steht. Gleich\\ie die lichte Sonn' aufgeht,. Die gegen den Morgen scheinet früh, so lauter. Wie. Viele trüglich. und. so rein. Kleider tragen,. doch. ist. ihr. Anseh'n. klein..

(28) 20. Her Ulrich von Singenberk, Truhfae^e ze Sant Gallen.. Der werke' voget-, des himels künig, ich lob iuch gerne, daz;. ir. mich habet. wie dirre unt. erlän,. der^,. daz;. ich. an vremder. niht lerne,. minem. ze. ftäf*,. fange fcherne-.. Min meifter. von der Vogelweide, in tvvinge daz;, in twinge jenz, da^ mich noch nie betwanc den länt ii bi fo richer künft an habe ze kranc'"', klaget fo fere. daz ich mich küme^ üf. ir. dem. genäde^ von. minen Sus-' heize ich. wirt,. unt. rite. hein, da. fcheide.. ift. mir niht we, da linge ich von der heide unt von. dem grüenen. '. Stelle. ^. ^. Welt,. Menschheit.. höhne, spotte.. auf diese Weise, also.. kle. milter Got, daz es mir iht'^ zerge.. daz; foltu ftaeten,. ". ^. Fürst.. arm.. ^. dieser. kaum.. und. der.. auf ihre. Ort, Stätte,. Gnade, Gunst.. auf irgend eine Weise, nicht..

(29) 21. Ulrich von Singenberg. Stammt aus dem Thurgau, war Erhtruchfeß lebte. im. des Abtes zu St. Gallen,. 12. Jahrhundert; jedenfalls ein Freund, mindestens. Walthers von der VogeI\\-eide, dessen. Name. fast. Hchen und heitern Gedichte Singenberg's herausleuchtet.. Form,. \^"ahre. Verehrer. aus jedem der lieb-. —. Schöne. Emprindung, reiche Phantasie.. Der Welten Schirmer und des Himmels König lob' ich. Daß. er. Wie. Diese, die an. mir. Fahrten"-''. gerne,. hat erlassen und daß ich nicht lerne. fremdem Hof, verspotten meinen Sang.. Wie. klaget doch so sehr. mein Meister von der Vogel weide. Ihn zwinge Das, ihn zwinge Jen's, das mich. noch. Den. Und. lassen sie bei reichsten Künsten. Herrengunst ergab er sich. !. nie. bezwang;. arm und krank. was. sich. von. mir wol scheidet; Ich heiße. Wirth und Herr und. reite. mir. Dort. sing'. ich. heim;. ist. nicht weh'. von der Haide und von dem grünen Klee. Das. lasse. dauern, milder Gott, daß mir es nicht vergeh'.. *. der Sänger..

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(31) Dreizehntes Jahrhundert..

(32) 24. Grave Otte von Bottenlouben.. Vröude. al. ifi. der Werlte körnen,. niht ze niinen vromen, fit. mich. fin. üjLiete. Der walt. ift. hver. vromven. Ii. eil. der lohe die. zir,. Elliu- herzen an fwa^'^ eht"*. '. echt.. gibt.. '•^. alle.. '. allo. vermiden. fol,. diu. gil'. wanne. vil. vröuden jangent. vröuden. gert,. was, was. immer, was. denn, außer, wie.. wil.. griiene unt langes vol;. lieh,. wan^' ich.. irgend.. ^. nur, bloß;.

(33) 25. Graf Otto von Botenlauben. von Henneberg,. Heißt eigentlich:. Wohnsitze. in. Franken.. heirathete sich 1217. Benedictinerkloster Klosters. Lieder. starb. ist. er. neu; er. nannte sich später nach seinem. Geboren Ende des. Frauenrode den. 4.. bei. 1231. Kissingen.. October 1254.. —. ist. der. Probst. Seit. mich. Wer Der. sich. ihre ist. durch Anklänge an. sprechen.. Welt gekommen Gunst gemieden. grün und Sanges voll;. freuen. soll,. lob' die Zeit, sie gibt der. Wonne. viel. hinieden Jedes Herz in Freuden junget sich,. Das echte Freud'. erstrebt,. wie. das. dieses. Darstellung seiner. Nicht zu rneinem Frommen,. Der Wald. \er-. er. gewählt sind. Tiefes,. aus, die. zum Herzen. das \'olkslied. stiftete. Als. Die. liebt Bilder, die oft glücklich. wahres Gefühl zeichnet seine Weisen. Freude. 12. Jahrhunderts;. mit einer Königstochter;. ich.-.

(34) 26 Grave Otte von Bottenlouben.. Genuoge Hute ma^ent' vröuden. Diu. groz.,. liebe. Minne, ich. lieh. diu hürde d unket. muoz. pflegen. ir. Ii. ze fwaere;. mich. niht erlabet. me. danne'^ ich. gewon waere. Daz;. machent. die tugende,. hohe mir daz herze ob Ii genade an mir. ^. mäßigen, enthalten.. ität,. begät.. als.. die. Ii. hat.

(35) 27 Graf Otto von Botenlauben.. Genugsam Leute In. halten. Maß. großen Freuden, deren Bürde dünket. sie. zu schwer;. Der Liebe Lust. erlässt. Der Liebe Last,. ich. Das macht. die. mir nicht. muss denn. Tugend,. ihr dienen je. die. gewohnt sie. iiat. Hoch mir das Herze steht, Wenn Gnade sie an mir begeht.. mehr, ich war'..

(36) 28. Her Albrecht von Johannsdorf.. \Vi2:e,. brüne,. Von. hluomen, grüene. rote rofen, blawe gel,. dirre'. gras,. aber rot, dar zuo des klewes blat.. varwe under einer grüenen linde was,. Life fangen vogele, da^ was ein fchoeniu ftät, Kurz gewahfen bi ein ander ftuont ez fchone: noch gedinge- ich, der ich viel gedienet hän,. dar. daz. Ez ift manik wile, daz und enweiz joch'^ rehte. niht. ich. mir lone.. von vröuden. wes. niht,. Ii. ich. fanc,. mich. vröuwen mac. Daz. ich der guoten niht. .. .. fach, des. mich doch vürhte. ich,. line. vil. lanc. gewönne'' noch nie nach. mir langen Ich fol ze maze'' lachen, als. ich. ;. dunket. muoz. danne erbinde, wie'z. ich. ir. tac.. genade erkenne;. allez ftat^. da nach. lache ich denne.. s. in. ^ von denke, dieser. gebührendem Maße.. hoffe. auch, selbst, freiHch.. erfuhr,.

(37) 29. Herr Albrecht von Johansdorf. Lebte Baiern.. Ende des. 12.. und Anfang des. \\'ahrscheinlich. der Form, ebenmäßiger. Reim,. edle. gebildete. Rhvthmus und. —. —. 1>. in. Schönheit, \'olIendung. kunstreicher, wohllautender. Lieder. Seine. Sprache.. 12Ul. 13. Jahrhunderts.. Kreuzfahrer.. ein. von besonderer. sind. Treuherzigkeit.. Maienlied. \Veil3e, rothe. Rosen, blaue Blumen, grünes Grus,. Braune^ gelbe?. ^iter rothe,. und des Klees. Blatt,. Diese Farbe unter einer grünen Linde was;. Darauf sangen Vöglein das war eine i-chöne Kurz gewachsen bei einander stand es schön und ;. Noch. ich. hoti^'l. der viel gedient ich hab',. Statt!. fein,. sie. lohne mein.. Es. manche Weile,. ist. dalJ. ich. von. nicht. Freuden sang. Und weiß. felbst nicht. recht,. worüber. ich. mich freuen mag; Dali die Gute ich nicht sah, das dünket. mich sehr. Doch. ich. fürcht\. sie. lang'. sehnte sich nach mir. noch keinen Tag. Ich soll nur in. Maßen. lachen, bis ich ihre. Gunst erkenn'; Bis ich. dann. erfahr',. wie's Alles steht, cirauf lach'. i. c. h denn..

(38) 30. Her Reimär von Zweter.. Unedeler Adel. 'Ich. bin cdel'^ Iprichet manic man,. dem man. cre,. zuht noch wirde. Ich \volde, d'dz der waere niht. wol geborn, noch. an. tugent noch. erkennen kann.. edels. Dur und. daz;'. d'dz. er pflaege. die edeln. edeler. fwachen. mannes. fün,. fite,. adel erten noch. ir. da mite, unt. da2;. man. zallen- zitn die edelen faehe. adelichen tuon.. Der edel. ftein. zimt wol. fvver edeln ftein. da mite alfo. lin. in. in. rotem golde:. kupfer legen wolde,. wirde waer vermachet^:. gefchiht eime edelen man,. der edele niht erkennen kan. mit reinen fiten. ^. weil,. verdorben,. dami%. ;. des edele wird gefwachet.. vielleicht,. zu. allen.. ^. zu. nichte. gemacht,.

(39) 31. Reinmar von Zweter. Ein. erwuchs. Hof. \\'enzels. und. umlier.. in. Ein Grübler und sich. Oesterreich,. kehrte. I.;. soll in. 125.']. Unzufriedener. \'on. .,Ich. zweigt. sich. dem .Minnesang. —. zur. er. christlich-physiologischen. Die Wirkung seiner (zahlreichen) Sprüche und didac-. Weisen war der. tisch zugespitzten sie. sein.. \^-endet. Eßlingen (P^ranken) gegen 12(30 gestorben. ganz und gar ab;. Richtung* ab.. Alten. Geboren um 1'2(K) am wohnte 1220—45 in Böhmen, am wieder an den Rhein zurück. ^\ anderte. Reinmars des. St)hn. Ritter;. Rhein;. Zeit nicht sehr lebendig, weil. selten verstand.. —. bin adelig'%. Unedler Adel. spricht mancher Mann,. -. man. Beispiele benutzt er mit A'orliebe.. Der weder Tugend noch Ehre, Zucht noch A\'ürde. üben kann. Ich wölk', der war'. nicht wohlgebor'n noch edehi. Mannes Sohn,. Wenn. er nicht pfleget. edler. Sitt';. Solch Edle schwachen ihren Adel, und ehr'n ihn nicht damit;. Man. sieht zu. Edlen adeliches Thun.. allen Zeiten der. Der Edelstein ziemt wol dem rothen Golde:. Wer. edeln Stein in Kupfer legen wollte,. Damit. erniedrigte den. Also geschieht. dem. Werth:. adelichen Mann,. Der Adel nicht verbinden kann Mit reinen Sitten; der Adel wird entehrt. Eine für sich abgeschlossene Richtung bildete die christ-. lich-physiologische d.. Zweter,. Eschenbach,. noch. :. Gelehrsamkeit, zu welcher, außer Reinmar. Walther. Konrad. \larner, Sunenberg,. v.. v.. d.. Vogelweide,. \Mirzburg,. Boppe,. Nithart,. Wolfram. v.. Regenbogen, Frauenlob.. Ehrenbot und Bruder Wernher sich. bekennen..

(40) 32. Her Nithart von Riuwental.. Uf dem berge und Hebt. in. dem. tal. aber der vogelm fehal,. lieh. Hiure, als. e,. grüener kle. rume'. winter, du tuoft \ve. ez;,. Die boume, die da Ituonden gris-. Die habent. alle. ir. niuwe^. ris. Vogelin vol, daz;. tuot wol,. da von nimt der meie den. Ein. altiu. unt ^. dem.. ^. die naht.. lider"^. ein wider^^ ftiez;. räume, weiche.. Widder.. tode vaht^,. und ouch. Die fprang als. dem. mit. Beide, tac. zol.. die alt,. jungen greis.. ^. alle focht.. nider. später,. sodann,. seit-.

(41) 33. Herr Neidhart (von Fuchs) von Reuenthal. Ein Bayer oder Oesterreicher. Lebte Antangs. Eigenthum:. Reuenthal. (Riuu'enthal),. in. Bavern auf seinem. nahm an einem Kreuzzuge. und kehrte 1221 nach Deutschland zurück. Im Jahre 1230 Bayern (infolge eines Zer\%ürfnisses mit Herzog Ludwig L von Bayern), ging nach Oesterreich, um seine. Theil. verließ er Reuenthal, überhaupt. letzten Jahre. Schloss Mödling. auf seinem. zu verleben, woselbst er. Born der Xamr,. um. 12-K3 starb.. Land, seine. das. schildert. —. Repräsentant der hötischen Dorfpoesie. zarte. wo. Gedanken, hübsche Form,. und arm. (Medeliche) bei Vv'ien. Schöpft aus. dem. vollen. Leute und ihr Leben. Seine Lieder wirken gut;. er nicht ausartet,. doch monoton. in der Darstellung.. Zum. Lauf gesungen. Auf dem Berge und in dem Thal Hebt. sich aber der \'ögelein Schall^. Höre, wie. eh',. Grüner Klee. Weiche ihm, AMnter, du thust weh. I. Die Bäume, die da standen weiß,. Die haben. ihr. alle. Vögelein voll. —. neues Reis. Das rhut wohl,. Davon nimmt Iva. Tode. Sowol. die. der. Mai den. Zoll.. eine Alte lag. Xacht. als. auch den Tag;. Sie sprang in Lenzeslust,. Und. sang aus voller Brust. L'nd hat's die Jungen noch zu lehr'n gewußt!. Mose!'; .^.Itdeutsehe Weisen.. D.

(42) 34. Sue^kint von Trimberg.. Ich var üf der toren vart. '. mit miner künfte zwäre' daz mir die herren niht weint geben daz;. ich. hof wil vliehen,. ir. Unt wil mir einen langen D wahfen grifer häre,. hart. län. ich wil in alter Juden leben mich hinnan vür wert ziehen.. Min mantel tief. demüeteclic unt feiten üt. ^. der fol wefen''^ lanc,. unter einem huote,. mich. fol. me. lln. ganc,. von. die herren fcheiden. wahrhaftig, in Wahrheit.. gebildeten.. min. gelingen hovelichen-^ fanc,. werden.. 3. ir. guote.. vornehmen, hötischen,.

(43) 35. Süßkind von Trimberg. Ein Jude, der zu Anfang des 13. Jahrhunderts, 1218 feurg lebte.. —. Sprache und. Form. seiner Strophen. — 25. in. Würz-. behandelt er mit. Gewandtheit und Leichtigkeit.. Ich reise auf der. Thoren Fahrt. Mit meinen Künsten zwar,. Wozu Nun. die. Herren mir nichts geben,. will ich. Und. will. ihre. Höfe. fliehen,. dann einen langen Bart. Mir wachsen lassen, grauer Haar' Ich will als alter Jude leben. Und. als. geachtet fürder ziehen.. Mein Mantel, der soll werden lang, Tief unter einem Hute, Demüthiglich soll sein mein Gang, Will nunmehr selten singen höfischen Gesang, Seit. mich. die Herr'n. gebannt von ihrem Gute..

(44) 36 Sue^kint von Trimberg.. Ein wolf ,wä fit. fol. vil. jaemerlichen fprach. ich nCi beliben,. ich dur mines libes nar'. muo2; wefen in der ähte? dar zuo fö bin ich geborn, diu fchult, diu. ift. niht. mm.. manic man hat guot gemach,. Vil. den. man. fiht. valfcheit triben. unt guot gewinnen offenbar mit fündeclicher trähte; der tuot wirfer-. vil,. dann ob. ich. naem. ein genfelin. Jan-^. hab. ze gebene. des. muoz. ich niht des goldes rot. umb mine ich. fptfe,. rouben uf den. lip. dur. hungers nöt. der valfch in finer wife ift. fchedelicher. vil,. dan ich unt wil unfchuldic fin/. ^. Nahrung, Rettung,. aus nicht.. Heil.. schlechter, schlimmer.. •'^. Durch-.

(45) 37 Süßkind von Trimberg.. Ein Wolt sehr kläglich sprach .A\'o soll ich Seit ich. nun. :. verbleiben.. durch meines Leibes Unterhalt. Muss hausen. in. der Acht:. A\'ozu bin ich geboren so: Die Schuld,. mein bequem,. die ist nicht V\'ol. mancher Mann. Den man. hat"s. sehr. I. sieht Falschheit treiben. Und Gut gewinnen. orfenb?a-. Mit sQndehaftem Trachten;. Der thut weit schlechter dann, ich. nähm". Ich habe nicht des Goldes. Zu geben hin So muss. ich. für. als. wenn. ein Gänselein.. Roth. meine Speise. :. rauben für den Leib durch. Hungers Der Falsche. Mel. ist,. Xoth"^.. in seiner A\'eise,. schädlicher als ich,. und. will. unschuldig sein,". ^. gezwungen.

(46) 38. Bruoder Wirner oder Wernher.. Nieman. fol. fint. ich gedenke, vil der järe. da.z. guot vor mir verfparn:. hän ich der lande vil durch varn; fo ken ich ouch der dorfe defte mere. Ich kan ouch defte ba^' gefagen,. wä. mit der. man. verliufet. wirde unt ere:. fwar^ ich da^ iendert^ muoz; verdagen*, daz;. vrümet vor fchanden niht gegen eime. Ich wil ouch unverworfen. fin,. derwile unde ich gerüeren. mac. fo. tuon ich mit gefange. die. häre.. zungen,. fchin,. ob ich ein fchelten prüeven^^ kan den. alten. unt den jungen; ich. meine. die alten, die mit. gelebet. fchanden hän. von kindes. jugent,. dar zuo mein ich die jungen, die da wahfen. äne tugend.. ^. besser.. -. wenn. irgend wohin.. heimlichen, verschweigen.. ^. 3. irgend wo, nirgends. ^ ver-. erkennen, beweisen..

(47) 39. Bruder Werner. Vermuthlich ein Oesterreicher. Lebte Sänger und. Form. W'aHfahrer, dessen. um. 1220. — 1248.. Ein fahrender. Lieder meisterhaft componiert sind.. und da wol metrisch abweichend, Darstellung gelungen;. hie. Sprache gewandt, rein und fruchtbar, voll bildlichen und sprichwörtlichen Ausdrucks.. Vor mir. soll. Niemand. gedenken kann,. Seit ich. Hab' ich. die. Lande. So kenn'. ich. auch. Ich. oft. die. in vielen. Jahren. durchfahren;. Menge. desto mehr.. kann auch desto besser sagen,. Womit. Wo. seinen guten Sinn verschließen,. der. ich. Mann. Würd' und Ehr' muss verschweigen,. verlieret. das irgend. Das nützt vor Unehr' wenig, wie Ich will. auch nicht verworfen. So lang' So thu'. ich's. Wenn. ich rühren. ich. in. kann. die. ein Haar.. sein,. Zunge,. Gesang's Gestalt,. und. 'nen Tadel darthun kann den Alten. den Jungen; Ich mein' die Alten, die gelebt mit. Schand von Kindes-Jugend,. Und auch. dazu die Jungen, die da wachsen ohne. Tugend'.

(48) 40 Bruoder Wirner oder Wernher.. dem. Ich wil. kriuze fingen. unt dem, der dran die marter. leit. hän der werlde üf kranken' Ion gefungen. ich. Wie mak mir. leider. vil.. ba^ gelingen. lange wernder faelikeit?. an*^. wes. ouch der gedingen hän, der. fol. Nu. fchaffe ein iegeflich wife. daz;. fin der engel pflege. da wil?. vert, dar ich. man,. fwie vil der tievel danne valfcher. lifte. kan,. der engel wert^ in doch der flehten'' wege, der fchiuhet allez ungeverte ftige, ftraz unt ouch die ftege.. Ze. wart uns allen. tröfte. von. einer. der. ift. magt. ein kint geborn,. fin felbes. Wir waren. vater unt. ift. ouch. fin. felbes kint.. gar vervallen. der ewiklich verluft verlorn,. wir waren in der vinfter mit gefehenden ougen. Wir. fin. fwer. daz;. von ime behalten. ze liehte körnen: w^il,. der helfe rechen, da^ fin. blint.. im. ift. fin lant. kriuz unt ouch fin grap, des. genomen, ze vil. ift. den gar verworhten, die da mit uns hän ze leide ir. 1. gering.. um.. ^. gewährt, verschatft.. ^. reizen'. gerade, eben.. ^. fpil.. lockend..

(49) 41 Bruder Werner.. Kreuzlied. Ich will dem Kreuze singen Und dem, der dran die Marter Ich hab' der. Welt. für. litt. wenig Lohn gesungen. leider viel.. Wird's besser mir gelingen. Um. lange wahrende Seligkeit?. Soll der auch. Hotfnung haben, welcher. Nun. schaff' ein jeder. Daß. sein der. fährt,. wohin ich will?. weise Mann,. Engel pflege;. Wieviel der Teufel da auch treulos täuschen kann,. Der Engel weis't ihm doch. Der scheuet. Zum Von Das. alle. graden. die. unwegsamen. —. Wege;. Stiegen, Straßen, Stege.. Tröste ward uns Allen einer. ist. Magd. ein. Kind gebor'n,. der Allmacht Vater,. Wir waren ganz. und auch der Allmacht Kind.. verfallen,. Verdorben ewig und verlor'n. Wir waren in der Finsterniß mit seh'nden Augen Wir sind durch ihn zum Licht gekommen: V\'er. Der. blind.. das bewahren will, helfe rächen,. daß ihm. ist. sein. Heimatland. genommen, Sein Kreuz. und auch. sein Grab, das. Den ganz Verworfnen'^,. die mit. ist. zu. viel. uns und unserm. Leide treiben boshaft Spiel.. * Die. Heiden unter Sa ladin. welche das Grab. ihrer Gewalt hatten.. Christi. in.

(50) 42. Her Hiltbold von Swanegöu.. Kalte nfen unde fne,. kumt als bluomen unde kle unzergangen ift min not, der diu^ zergant, fo. fö. e,. beide,. Swie man wi2;^,. iiht. alder"*. wirt. ie. die beide ftän,. fCimerlich getan,. mir enwil^ min. leit. zergän. da^ klage icb der fcboenen, von der ich. O. we, minne^ wes ziheftu mich. Ich. hän. dir. me.-. doch niht ze. .. .. ^ hän.. ?. getan;. leide. Da^ du mich müejeft, dar an fündestu dich, du folteft mich wol än^ die not hän verlän'. Daz;. du mir. kereft. da^ herze und den. fin,. gar an ein wip, diu niht weiz, wer ich bin,. unt diu mich doch, beide,. unde hoeret;. liht. mich hat ir rat unt ir fchoene vertoeret: Sus ift min vröude von in beiden zerftoeret.. ^. oder.. so, 5. wenn. die.. nicht will.. der wird stets mehr.. ohne.. ^. verlassen.. ^. weiß, glänzend, schön,.

(51) 43. Herr Hildbold von Schwanegau. Lebte. um. 1221. —. 5-4.. geboren. in Sch-.vanegau. und nach. eine Fahrt nach Svrien. und herzlich;. Kalter Reif. Italien.. oft sinnig;. und. Doch geblieben. Wie man. ist. sieht die. am. obern Lech. Ahichte. Seine Lieder sind heiter. Reim. ist. rein.. Schnee,. kommen. Blumen und. Beide:. der. ^veii3er. ^^"enn zergangen,. —. sie. wie eh,. der Klee:. mein AVeh. Haide stehn. Weiij, oder sommerlich angethan. Mir nicht will mein Leid vergehen Meiner Schönen klag". O wehe. !. Du Dai3. an.. Minne, weß' zeihest du mich. Ich hab' dir. Dai3. ich's. :. doch nichts zu Leide gethan;. du mich verdrießest d'ran sündigst du solltest. ohn' Kümmerniij zieh'n deine Bahn.. du mir. Ganz an. dich.. richtest das. Herz und den Sinn. ein ^^'eib, das nicht weiij. wer. ich. bin,. Die nur gezwungen mich sieht und höret;. Mich hat ihr Rath, ihre Schönheit bethöret: So ist meine Freude nun zwiefach zerstöret..

(52) 44. Her Heinrich von Hardegger.. man. Die werlt darf nie fi. niemanne arges. Ii. fprichet. fi. vrümt^ ouch nie. Ii. Ii. ift. noch keine. in. alfi. von. erft. gefchuof und. alle. creatiure. ftille,. fich. lät. daz;. niht,. man. Si ftet al. der. zihen keiner miffetät,. unfchuldig, als ich iuch befcheide,. ift. niez;en-. reht,. ir. Diu werk. ift. den ewekUchen ir. anders niht gebot.. er^ ir. ein fpil bret, daz liften. müget. ir. kiefen,. gar,. man gewinnen mag,. daz drinne ein. hiez;,. wild unt zam, gehiure*^ und ungehiure;. fit"^. gewürket wol mit. fchepfer. herzeieide, tot:. unt drinne ouch. wol den wer. 1. 5. ftein. tritfet. man, laege. gebrauchen.. schickt.. er; d. h. Gott.. nie. ^. nackt, bloß.. 3. Hebhch,. er. verliefen:. iemer bar^.. anmuthig.. ^. seitdem,. da..

(53) 45. Heinrich von Hardeck. Ein. Schweizer;. oder. Oesterreicher. und meist. gebildet. tadellos;. Reim. lebte rein,. 1226. — 64. —. Versbau metrisch. Sprache richtig.. Die Welt darf Niemand zeihen einer Missethat,. Unschuldig Sie spricht Sie fördert. ist. sie. ^vie. euch bescheide=. ich. von Niemand Arges, bringt kein Niemand in den ewiglichen Tod.. Sie steht so. Der. sie,. und. wie. still,. alle. zuerst ihr Schöpfer hieß,. ihr's. Creatur'n erschaffen hat.. Sie lässt geniei3en sich, unstät. Das. ist. ihr Recht,. Die Welt. ist. Herzeleide,. seit. Gott. ein Spielbrett;. und fromm, geheu'r und ungeheu'r;. ihr's. das. anders nicht gebor.. mögt. ihr. wählen;. Durchwebt mit Schwierigkeiten gar, Darin ein Mensch gewinnen kann und drinnen auch verlieren. Den. Wehrstein'^'. *. Das Rechte. tritft. man. nie,. la^'. er. auch oifenbar..

(54) 46. Burghard von Wengi oder Wangen.. Ein niuwer mäne^ hat nach wunfche. fin. fich. geftalt,. gevangen harte- werdekliche^. er hat. fchoene kunft hat gemachet manigen armen riche;. danne gelouhet mir vür war, daz ich. iu^. ^^agel. fm wunnekhchin zit diu machet hohen muot, er wil im lant lobe und ere bringen danne geloubet mir vür war, daz ich. Mond.. ^. Weise.. ^. euch.. 2. sehr,. gar.. 3. auf würdige,. iu fage.. herrliche,. ehrenvolle.

(55) 47. Burghard von Wengen. Ein Ritter; lebte. um. 1228 — 64. Ein schwaches Talent. Form unvoll^'ers und Rhythmus nicht immer vor-. kommen; Sprache uneben,. handen.. Ein neuer Monat hat nach. Er. fing auf. Sein schönes. Und. Wunsche. sich gestaltet,. würd'ge Weise dauernd an. Kommen. machte manchen Armen reich;. deshalb glaubet mir fürwahr,. wenn. ich. euch sage:. Des Mondes wonnigliche Zeit bringt froh Gemüth.. Er. will. Und. dem Lande Lobgesang und Ehre bringen: wenn ich's euch sage.. deshalb glaubet mir fürwahr,.

(56) 48. Chuonze von Rofenhein.. We,. min fingen?. wa2; hilfet al. wil nie. jone^. Niwan^. al. man. wefen^ vro,. mit ühelen dingen. twinget lieh diu werlt. alfo.. Vröude, züht, triuwe, lint. ere. verwifet gar:. mich. des jamert. feht,. nach den wolde. ich,. vil. fere,. wiffe'*. Swer den vrouwen an. ir. ich,. war.. ere. gerne fprichet, äne not, Seht, der fündet fich vil fere,. unt. ift. ouch der. Wande^. wir. feie. lin. tot;. alle. von den vrouwen komen: fwie wir fezzen. fi. maniger wirt von. ^ 5. denn.. durchaus auf. nicht.. Ruhm.. werden.. ze fchalle^, in ze. ^. vromen.. nichts. als,. außer.. *. wüsste..

(57) 49. Kunz von Rosenheim. Seine. \\'irksamkeit. schauung;. und da. hie. \\'eh. was. I. Wahrlich Außer,. I. dal3. Jahre. die. in. fällt. Sprache lobenswerth. ;. 1230. Reinheit. — 75. — des. Gesunde An-. Reim's,. dürftig; Darstellung klar.. mir alF mein Singen?. hilft. del3. wird Niemand froh. I. mit schlechten Dingen. Welt also Freude, Zucht und Treue, Ehr'. Zwinget sich. die. Sind verwaiset gar: Seht, del3'. Darin. Wer. ist. jammert mich gar sehr; mein Wissen wahrl. den Frauen ihre Ehr'. Gerne abspricht, ohne Noth, Seht, der sündigt gar zu sehr,. Das. ist. auch der Seele Tod;. Vielmehr sind wir Alle. Von den Frau'n gekommen: Wie mit Loh sie zu erheben: Darnach. Moser,. trachtet,. Altdeutsche Weisen.. euch zu frommen. I. 4. wenngleich.

(58) Her. von. Gotfriet. Nifen.. Diu nahtegal diu fanc fo wol, man irs iemer danken fol,. dsiz. unt andern kleinen vogeilin.. d6 dähte diu. ift. frouwen min. ich an die. mis herzen künigin.. Nu wol. üf,. grüe^en. wir den füe2;en der uns büe2:en^. wil des winters pin,. Der uns wil bringen YOgellin fingen,. bluomen fpringen unt der funnen fchin;. Da man. fach e. den kalten da. fiht. fne,. man. von touwe^. gras,. naz,. prüewxt daz, die. bluomen unt den. bessern, vergelten.. Thau.. kle..

(59) !. ;. 51. Gottfried Lebte. um. 1235. volksliedartig. — 78;. von Neifen.. unweit Tübingen ansäßig.. geprägt; fortgepflanzt von. —. Seine Weisen sind. Mund zu Munde. sind die-. selben heut' noch populär. Schmucklose, schlichte Sprache, Verständlichkeit, Gorrectheit, Pflege. und. kräftiger Trieb. ab und bringen eins oder das and're. zum Bessern wechseln zum Ausdruck.. Die Nachtigall. Die Nachtigall, die singt so. voll,. Daß man ihr's immer danken soll Auch andern kleinen Vögelein: Dann denk' ich an die Herrin mein, Die meines Herzens Sonnenschein. Nun wolauf! grüßen Wir den Süßen, Der uns büßen Will des Winters Pein,. Der uns. will bringen. Vög'lein-Singen,. Blumenspringen. Und der Sonne Schein; Und wo man eh' Sah kalten Schnee,. Da sieht man Von Lenzthau. Gras, nass;. —. Prüfet das,. Die. Blumen und den. Klee!. 4*.

(60) 52 Her. Gotfried. Vor hin. von. Nifen.. walde,. in. üf der halde'. man. hoert. balde. wunnekiichen. fchal,. In füez;er wife,. gar von prife,. hohe,. life. finget diu nahtegal. Der vogellin der. fanc,. niht ze kranc^. ift. hin gegen. megde,. dem meigen^. leigen"*,. wir füln reigen. den. .. .. .. fumer. Des meigen. lanc.. blüete,. des fumers güete. höh gemüete^ git^ den vogellin Da^ hilft mich kleine', wan^ diu reine. troefte al eine. noch. da:^. herze min.. Ir. brüne2: här,. ir. ougen. ir. roter. klär,. munt. hat mich verwunt bi^ an den grünt,. fwie vro ich doch gebär^.. liche. ^ Abhang. 2 schwach, gering. 3 Mai, Frühling. Stimmung. " gibt. ' wenig. ^ denn. ^ benahm,. ^. Laien.. zeigte.. ^. fröh-.

(61) von Neifen.. Gottfried. Vor sich, im Walde, Auf der Halde Hört man balde. Wonniglichen Schall. Weise Gar von Preise^ Hoch und leise In süßer. Singt die Nachtigall;. Der Vög'lein Sang nicht zu krank. Ist. Verglichen zu. dem. Maien.. Mägde, Laien, W^ir sollen reigen. Den. Sommer. lieben. lang.. Des Maien Blüthe,. Des Sommers Güte. Hoch Gemüthe Gibt den Vö^elein. o. Das. hilft. mir wenig. Als die Reine Tröst't alleine. Noch. das Herze mein.. Ihr braunes Haar, Ihre. Augen. Ihr rother. klar,. Mund. Hat mich verwund't Bis auf den Grund; W^ie fröhlich ich doch war.

(62) 54. Meifter Chuonrat von Würzeburk.. Jär lanc wil diu linde. vom winde fich velwen',. Diu ßch vor dem walde ze balde. kan felwen^; Trüren^ üf der beide mit leide. man. üebet:. füs hat mir diu. minne. die llnne. betrüebet.. Mich hant gebunden. fende''. wunden. ze forgen. Diu muo^. '. liebte,. entfärben.. 2. ich. von fchulden. beschmutzen, verdunkeln.. schmachtende, sehnsüchtige.. 3. Traurigkeit.. ^. ver-.

(63) 55. Meister Konrad von Würzburg. Würz-. Lebte zu Mitte des 13. Jahrhunderts höchstwahrscheinlich in burg,. gestorben. einem. in. 31.. August 1287.. und. kunstfertig;. —. Kloster. zu. Freiburg. im Breisgau, am. Fruchtbarer Dichter. Seine Sprache. Erfindungsgabe. fehlt. deckt das oft; den musterhaft reinen. hie. und da;. die. Reim behandelt. ist. zierlich. Darstellung. er mit spielen-. der Leichtigkeit; Versbau unübertreftlich schön, leicht und gewandt.. Jahrlang will die Linde. Vom Winde Sich entfärben,. dem Walde Zu balde Kann sterben. Die vor. Trauer auf der Haide Mit Leide. Man. übet:. So hat mir. die. Minne. Die Sinne Betrübet.. Mich haben schmerzhafte. Gebunden. Zu Sorgen; Die. muß. ich in. Schulden. Wunden.

(64) 56 Meifter Chuonrat von Würzeburk.. nü dulden verborgen.. Diu mit. ougen. fpilnden"^. tougen''. vil. mich. feret\. diu hat. min. leit. niuwe. mit riuwe gemeret.. Genäde, vrouwe reine. du meine. mich armen! La dich minen fmerzen. von herzen erbarmen. Min gemüete entbinde gefwinde. von üz;. leide!. der minne viure^. din ftiure^. mich fcheide!^^. 5. wundet, entferne.. scherzend, glänzend.. spielend, verletzt.. ^. Feuer.. ^. ^. Unterstützung,. geheim, Hilfe,. heimlich. Steuer.. '^^. vertrenne,.

(65) Meister Konrad von Würzburg.. Nun. dulden. V erborgen. Die mit blitzenden Augen. So heimlich Mich. versehret,. Die Leiden auf's Neue. Mit Reue. Vermehret.. Gnade, Frau!. Du. Du. Reine!. liebe. Mich Armen Lass Dich meiner Schmerzen Von Herzen I. Erbarmen Mein Gemüth entbinde Geschwinde I. Von. Leide. I. Aus der Liebe Feuer Dein Steuer. Mich scheide. I.

(66) von Würzeburk.. Meifter Chuonrat. Heide, fint. velt,. berg unde. täl. gezieret über al;. von der boume blüete ftant fi wol bekleit. Hoeret, wie diu nahtegal füeze doenet äne zäl;. wan. des meien güete. machet. fi. geraeit';. Si kan daz;. fingen lüte, als. diu beide erkrachet^.. manic bluome dur den wol betouwet äne we gegen der funnen lachet gar an under fcheit.. Meien bluot. mannes. lip. vroelich tuot, liebez:. wip. troeftet finen. ^. fröhlich, freudig.. muot.. erschallt.. kle. e,.

(67) Meister Konrad von Würzburg.. Haide, Feld, Berg und Thal. Sind gezieret überall;. Von. Bäume Blüthen. der. Steh'n. sie. gut bekleidet.. Höret, wie die Nachtigall Singet Lieder ohne Zahl;. Wie. des Maien Güte. Macht. sie. Sie. froh gestimmt.. kann singen. laut,. wie. Daß die Haid' erwachet. Manche Blume durch den Klee Thaubeschillert, ohne. Weh,. Gegen die Sonne lachet. Ganz ohn' Unterschied. Maienblut Mannesleib Fröhlich thut.. Liebes. Weib. Tröstet seinen Muth.. eh'..

(68) 60 Meifter Chuonrat von Würzeburk.. Meie wunnekliche üf. dem. zit. liebten velde wit. mit den bluomen teilen aber^ fchoene wil.. Swer nü. nahe. liebe. wie der an allen. hei,. lit,. ftrit. kan mit vröuden heilen fender^. wunden. vil. Liep von leide manicvalt. üch. bi liebe loefet,. fö geloubet ftet der walt,. unt diu beide wol geftalt. fchoene in. ir. lit. geroefet'^. Wunne. fpil.. Meien bluot. manne s. lip. vroelich tuot, liebez;. wip. troeftet finen. 1. abermals,. geschmückt.. wieder,. muot.. Schmerzen, Sehnsucht.. ^. mit. Rosen.

(69) Meister Konrad von Würzburg.. Mai, die wonnigliche Zeil. Auf dem. lichten Felde weit. Mit den Blumentheilen. Nur verschönen. Wer. will.. der Liebe. nun geweiht. Heil wie den ohn" allen Streit. Kann. die. Solcher. Freude heilen,. Wunden. Lieb'. viel. I. von Leide mannigfalt. Sich bei Liebe loset.. So belaubet. der. steht. Wald,. L'nd die Haide wohlgestalt't Lieblich sich erröthet In ihrer. Wonne. Spiel.. Maienblut Mannesleib Fröhlich thut, Liebes. Weib. Tröstet seinen Muth..

(70) Meifter Chuonrat. Wip wip hant nach. ir. guot,. fint. füez;. unde. wis,. reiner tagende pris.. minne tougen^. mannes herze. Wip. kwilt.. fmt heiles wunfchel. ris. vröuden paradis. aller. üz. von Würzeburk.. ougen. liehten. ir. blüejet. unde. Swen. fpilt.. minne zwi. berndez;^. ir. niht ergeilen^ künne,. der ge fterben unde. fi. lebender vröude üf erde vri!. wip hant. alle. wünne. mit trofte über. zilf^.. Meien bluot. mannes. lip. vroelich tuot liebez;. wip. troeftet finen. ^. heimlich.. muot.. gebährend, tragend.. ^. erfreuen.. ziert,. verschönt..

(71) Meister Konrad von Würzburg.. Frau"n sind gut, süß und weis',. Frau hat reiner Tugend. Preis,. Nach ihrer Liebe heimlich Mannes Herz sich quält. Frau'n sind rettend Wünschelreis, Aller. Freuden Paradeis;. Ihren lichten. Augen. Blüthenspiel nicht. fehlt.. ^^'en ihre zwiefach blüh'nde Liebe. Nicht erfreuen kann,. Der geh' sterben und der sei Lebender Freud" auf Erden freil Frauen haben alle A\'onne Stets mit Trost verschönt.. Maienblut Mannesleib Fröhlich thut Liebes. Weib. Tröstet seinen Muth..

(72) 64. Mifener der. Daz; fanc da.z hofte. 11. in. alte.. himele unt üf erden,. des ziuh' ich an die engel. die mit fange lobent. Got. in. himele dort.. Mit Worten mac von brote Gotes lichnam werden; des. ift. fanc. unde wort. daz; hoefte,. Sanc. leret. tugende. pflegen"*, vlien. fanc vröuwet, fanc fanc. ift. gotelich, fanc der. gedoene äne wort,. daz;. ift. was^ Gotes wort. valfchen. ringet-"*. vil. rät,. der fwaere*^»;. lonebare'. gahn^. ein toter. ift. unde. daz; ie. fit. ie-. fo. ift. vor Gote fanc gehört.. und. ziehe.. ^. stets. gen, brauchen.. ^. erleichtert,. ^. 8. Schall.. stets ^. ;. immer und immer.. Sorge, Leid.. ". ^. war.. besor-. lohntragend, -bringend..

(73) 65. Meißner, der. alte.. Der. Aeltere. Lebte in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts (blühte. um. 1260. — 80). in Meißen,. höher geschätzt wurde, Diese sind wol. — als. kaum mehr. gleich er sich selbst stolz. Ein (fahrender) Sänger, der seiner Zeit ihn. seine. Dichtungen. können.. stellen. Nachahmungen früherer Poeten, obeinen Lehrer und Pfleger der Kunst nennt. als. Die Gesänge, darunter viele didactisch, geistlichen Inhalts. etc.,. sind. gedankenarm und prosaisch.. Gesang Daß Sang. das Höchste.. ist. das Höchste. ist. im Himmel und auf Erden,. Das. seh' ich an. den Engeln, die mit Sange lohen Gott im. Und Deshalb. dort;. wie mit Worten kann das Brod in Gottes. ist. Sang Gesang. Himmel. Leib verwandelt werden Sang und Wort das Höchste, seitdem gewesen Gottes Wort.. Tugend üben, fliehen falschen Rath, Gesang erfreut und mildert schwere Last; göttlich, Sang gar reichen Lohn erfährt:. lehret. ist. Lied ohne Wort, das. ist ist. * d. h.. Sang mit Wort.. Moser, Altdeutsche Weisen.. ein todter Schah.. So"-^-. vor Gott Gesang erhört..

(74) 66. Meifter Heinrich von Mifen, der Vrouwenlop.. Armuot, ich wil niht wiz;z;en und du mir leides haft getan Ez waere fümelichen ba^, möht ez; nach finem willen gan. Wa2;. taet er. f6 pfüchte^. er,. denne unt haet. als. ein eberfwin.. Armuot, du müez;eft faelic fin, du ftilleft manegen ühermuot.. 1. fauchte.. waz;. er. guot?.

(75) 67. Meister Heinrich von Meißen, der Frauenlob.* Doctor; der Jüngere, 12G0 in Meißen geboren reich. Baiern,. und. starb. —. zu Grabe getragen.. am. ;. Böhmen, Oestervon F r a u e n. lebte in. November lolS. 29.. in Mainz,. Sprachgewandtheit. Sehr fruchtbarer Dichter.. und schwierige \^ersform zeichnen seine Dichtungen aus. Er leidet oft an Selbstüberschätzung, was er in einigen seiner \\'eisen unverfroren ausspricht. Er liebt. Leben,. gibt. dem. es,. sich zu überkünsteln; schöpft aus. und Wort, was in der interessiert dann besonders.. Gestalt. Zeit. liegt. dem und. Preis der Armuth.. Armuth,. Was Wol. ich will nicht wissen. du mir Leides hast gethan; war' es. Manchem. besser,. Ließ sich's nach seinem Willen an.. Was. thäte. er,. besaß' er Gut:. Er fauchte wie ein Eberschwein.** Ach, Armuth, du musst. Du. *. stillest. selig sein.. manchen Uebermuth.. Den Beinamen „Frauenlob". deshalb, weil er zuerst das Vv'ort. Frau. trägt. vor. Heinrich. Weib. von seinen Vorgängern (Walther, Meißner der und Rumezland). **. Er würde herrlich und. in. pries,. Aeltere,. von Meißen abweichend. Regenbogen. Freuden leben; schwelgen..

(76) 68. Der Schuolmeifter von E^^elingen.. Mit dienfte man iezunt harte küme^ g^^ot erwirbet; nü merket alle, wä von ciieneft vil verdirbet: du dien jungen, der vergiz2;et du dien alten, der erftirbet. Ja, herre Got, wer kan der rehten mittel varen, da^ er alfo gediene, da^ im dieneft iht^ fi verlorn ? ;. fwer felbe. iht hat, daz;. ift. guot, weiz; Got, vür den zorn.. Die herren künnen gegen. diener fchalkelich^. ir. gebaren.. fwer fich dur finen herren fumet'' daz er fin felbes dink niht der. effet. ^. fich^:. ift. niht, als do^. damals.. ^. wenn. er kann.. ^. äfft. mer ob. sich,. tak,. er. man. sehr schwerlich, mit großer Mühe.. aufhält, zögert, '. es. ie. fchaffet,. ^. arglistig.. sich. zum. nicht.. hat. mak^,. triuwen pflak.. sich. Besten..

(77) 69. Der Schulmeister von Eßlingen. Von. seinen. Lebensumständen. ist. nichts weiter bekannt, als. daß er. zu Ende des 13. Jahrhunderts (um 1280) in ElBlingen (altschwäbische Reichsstadt. Scharfen. am. Neckar),. —. gelebt haben soll. und Weltanschauung bekunden. Schul-Rector,. als. Menschenkenntniß. Blick,. seine Satyren.. man. Mit Dienst. Nun. schwerlich dauernd Gut erwirbt.. merket Alle, was durch Dienst verdirbt. Dien' Jungem, der vergisst Dich; Altem dien', der Ja,. stirbt.. Herre Gottl wer kann nach rechter Weise da verfahren?. Daß. er so diene,. Wer. Dienst hat. daß sein Dienst nicht etwa ihm. —. •. gut. I. 's. ist. sei leid. ?. Verdruß. besser als. und. Streit.. Die Herren können gegen ihre Diener schalkhaft sich gebahren.. Wer Daß. sich er. um. seines. Herren willen säumet einen Tag,. den eig'nen Dienst nicht. Der täuscht. sich,. wenn. schaff',. er glaubt,. daß. obgleich je er. er's. kann.. Treuen. pflag..

(78) Meifter Boppo.. Diu triuwe. ift. ein diu befte tugent,. fagent uns die meifter wis, ir. hoher. pris. der werke wol an Si tiuret alter. man unde mannes. ftät;. unde jugent, lip,. magt unde wip, unt. haz;2:et. valfchen rät;. Si pruevet füeze tat,. diu triuwe. ift. wol. ein kleit der eren,. diu triuwe kan wol faelde^ meren, diu triuwe. ift. hie unt dort. der hohfte hört w^ol im, fwer triuwe hat. Segen, Seligkeit..

(79) 71. Meister Poppo. Anzunehmen: Avurde.. —. liche. und. auch. be'. um. ein Baseler, welcher. die Zeit. von 1280. — 87 bekannt. Die Sprache seiner Dichtungen hat manches Ungewöhneinige. kühne Bildungen.. weltlicher. und. Preist oft die Natur, verweilt aber. geistlicher Gelehrtheit.. Reim. oft. ziemlich rein.. Die Treue. Die Treu'. ist. So sagen uns. mit die beste. Tugend. die Meister weis';. Ihr holier Preis. Der Welt wol ansteht; Sie preist das Alter. und. die. Mann und Mannes Leib, Magd und Weib, Und hasset falschen Rath. Jugend,. ;. That wol ein Kleid der Ehren,. Sie prüfet süße. Die Treu'. ist. Die Treue kann wol Segen mehren,. Die Treu'. ist. hier. und. dort. Der höchste Hort:. Wol. ihm, der Treue hat!. frei,. sonst.

(80) 72. Der Unverzagete.. Ez. ein lobeliche kunft,. ift. der feiten fpil ze rehte^ kan. vröuwent maniges muot:. die giger. Hie vor trag ich ze dem fange gunft; fank. lert. fank. ift. vrouwen unde man, ze Gotes tifche guot;. Er. da in der feiten klank.. blieft. fwer iu da lobet vor meifter fank, der. mines lobes äne wefen. fol. fank. mac man. mit fank. ift. fchriben unde lefen, diu werlt genefen.. kome dur fchouwen und dur guot. Ich in. al. maniges riehen herren hof;. dar. ümbe Swde. da gegen. wil ich. vremde. fin,. hocii, fwie nider ftet. breite ich. ich erkenne. gerne. ouch wol. ir. ir. muot.. lof;. die winkel"'^. fchin.. Swer wil Im guot mit fchanden fparn, derne kan fich niht vür mich bewarn, da2;. ich. dur. fine vriunt. den fank. mit fprüchen fende ich im den wank,. da^ er ^. zu rechte,. muoz werden richtig. ^ die. lobes krank^.. Winkel, Ecken; das Geringste.. 3. arm..

(81) 73. Der Unverzagte. Ein fahrender, deutscher einfach. —. Sänger; höchstwahrscheinlich. ritterlicher. Heinrich,. und schön,. ist. ;. Namen;. poetischer. voll. gelungen. Es. mit. Reim. wol. Der Saitenspiele. — lebte. um. 1287.. und Größe; und wirksam.. Kraft. trefflich. ein. —. Nord-. Sprache. Darstellung. eine lobenswerthe Kunst, fertig. kann;. Die Geigersleut' bestehen manchen. Math. :. Vor diesen trage icii des Sanges Gunst; Gesang lehrt Frauen, lehrt den Mann, Sang ist zu Gottes Tische gut; Er bläst da in der Saiten Klang.. Wer. Spieler lobt vor Meistersang,. Soll meines. Lobes ledig bleiben:. Sang kann man schreiben, kann man lesen. Durch Sang ist all' die Welt genesen. Ich. komm' durch Umschau und durch Güte hin. —. manches reichen Herren Hof Darüber will ich stille sein: Ob hoch, ob niedrig steht ihr Sinn.. In. Deshalb verbreit' ich gern' ihr Lob. —. ;. nehm' das Winzigste in Augenschein. Wer will sein Gut mit Schanden sparen, Der kann sich nicht vor mir bewahren Komm' ich mit seinem Freund', dem Sang'; Mit Klagen nehm' ich ihm den Zweifel, Daß er muß werden Lobes krank. Ich.

(82) 74 Der Unverzagete.. Ein creatiure daz;. ift. kan den herren. äne fchame, ere fteln,. unt hat doch felher ere niht.. Da^ im diu fine. kan. man. die gefte. Sin. ja. ziinge fin erlame. feiben niht verheln,. fich. fpotten ßht.. lie. bediutet oft ein nein,. unt machet manigen hof unrein,. möhte. der wol mit eren ir. herren, weit. ir. ftän:. lob empfan,. den fchalk von oren gän.. fo lat. Mir grawent ze hove,. wen. mit ambet,. alliu. den. ich. daz;. er. miniu här, kerl. an. fe. runen kan,. Ze hant wirt min gemüete fwär, vil tougen ich fie wol erfpe; manigen guoten man. fi irrent Müefte ich ein derne. liez;e. ich wolte. antelote'^. wefen,. ich einen niht genefen; lie. pläzzen^ mit der hant,. daz iu der kerl würde erkant: Ii. habent. Swer. vil. ritters. den kan ich daz;. 4. ant. =. er. herren hove gefchant.. namen. leren,. ob. halten. fol,. er wil,. an lobe wirt vernomen:. Schmerz, Sehnsucht;. der Größe, eigentlich gewachsen.. ^. löte. =. schlagen.. beschaffen hinsichtlich.

(83) Der Unverzagte.. Ein Geigersmann"^-. ist. ohne Scham,. Der kann der Herren Ehre. stehlen,. Und. hat doch selber Ehre nicht.. Daß. seine. Er kann. Zunge ihm erlahm'. I. selber nicht verhehlen. sich's. :. Der Gast verspottet solchen Wicht. Sein. ..Ja'". bedeutet oft ein. Und machet manchen Hof Der wol mit Ehren möchte lasst. steh'n:. Lob empfangen,. Ihr Herren \vollt ihr. So. ..Nein--,. unrein,. den Schalk von dannen geh'n.. Mir grauen. alle. meine Haare. wenn den Niedrigen ich Im Amte, daß er wispern kann; Bei dieser Art wird mein Gemüthe Bei Hofe,. Sehr heimlich ich. sie. seh'. schwer.. wol erspäh":. manchen guten Mann. Müsst' ich in Schmerz erwachsen. Sie täuschen. Von. diesen ließ' nicht. Ich wollt'. Daß. sie. leben,. ich genesen. schlagen mit der Hand,. der Xied're würd' erkannt. stets. Sie setzen vieler. Wer. Herren Hof. in. Rittersnamen Wcthren. Den kann. ich lehren,. Das ohne Lob. ^ Die den. einen. er. wenn. Schand'.. soll. er will,. wird vernehmen:. Geschmack damals verderbenden Bänkelsänger..

(84) Der Unverzagete.. Der triuwe. wefen vol;. fol er. rüemen niht ze vil, ob er üf ahentiuere ift komen. Zuht, milte, manheit, fchäme gegen eren halt^ unt wol gemuot, erne. fol. lieh. mit willen nach. dem. ift. guot,. prife ftreben,. YÜrder hant vol vride gehen:. fin. da^ hei^e ich. Ir. ritterlichez;. leben!!. gelerten vürften, fchouwet,. wä mite ir die werlt ervrouwet: man fiht rouben unde brant überal. Waenet Nein, fo. ir. füs heilic. müe^et wdder. ir. werden?. zer erden,. iuwer hochmuot gelegen unt der fchal, Un^e uns kumt der hefte tak, daz Got fol. ift. rihten über unfer fchulde. gerne heten wir dan fine hulde fo. 6. kumt. tapfer,. iu ein ewic. schnell.. val zornes vol..

(85) 77 Der Unverzagte.. Der Treue. Er. soll. soll. sich. er. werden. rühmen. voll. nicht zu viel. Der Abenteurer; mög'. er. sich. Zucht, Milde, Mannheit,. Um. bezähmen.. Scham. ist. gut,. Ehre Kühnheit^ wohlgemuth. dem Lobe streben, Hand in Frieden geben:. Mit Willen nach Sich vor der. Das heiß'. ich ritterliches. Leben. I. Ihr gelehrten Fürsten, schauet,. Womit ihr die Welt erfreuet Man sieht Brand und Rauben. überall.. W'ähn't ihr heilig so zu werden. —. ?. Wieder müßt ihr zu der Erden Aus ist euer Hochmuth, euer Ruf. Bis uns. kommt. der letzte Tag, daß Gott soll. Richten über uns're Schuld;. Gerne hätten wir dann seine Huld. Dann kommt noch. ein ew'ger Fall,. des. Zornes voll. I.

(86) 78. Meifter Johans Hadloup.. Der. fite. ift. in. Oefterrich. unminnenclich, da.z. fchoene frouwen. tragent alle hüete breit;. Wan mag man feiten. ir. minnenclichen vär. gar. gefchouwen,. fös ir hüet hänt üfgeleit.. Manigen waer diu faech. unt. ir. Wan. man. dicker. Hellten. waeren. Tuonowe. ir. ougen. zit. gar unverdro2;^en,. wengelin fchin.. die hüete gefloz;z;en. ab, fö. mochte. ez;. fin..

(87) 79. Meifter Johannes Hadlaub. Geboren. in Zürich.. Lebte Ende des dreizehnten (1293) und Anfangs. des vierzehnten Jahrhunderts. Er starb. sentimental. 1325.. und abenteuerlich, phantasievoll;. —. Seine Richtung. die. Eorm. dichte kunstmäßig; correcte Darstellung.. Die Hüte. Die Sitte. ist. in. Oesterreich. Unliebenswerth,. Daß schöne Frau'n Die Hüte. tragen breit.. alle. Denn ihre Kann man Gar. lieblich. schöne Färb'. selten schau'n,. So, wie die Hüt'. sie. Wie Mancher. aufgesetzt.. war' die Zeit ganz. unverdrossen, Säh' voller. Und. Wenn Die. man. ihrer lichten. wären. Donau. alle. die. Wängelein. Augen. Schein.. Hüt' geflossen. ab: so möcht' es sein!. ist. seiner Ge-.

(88)

(89) Vierzehntes Jahrhundert.. Mo se r,. Altdeutsche Weisen.. 6.

(90) 82. Her. Cantzler.. Fenix ein vogel. ift. genannt,. der wunderlicher arte pfligt er lebt alleine, funder pär,. dekeine vruht er. Swenne daz im. daz;. fin. birt.. nätüre im tuot bekant,. alter angefigt,. diu fchrift betiutet uns vürwär,. wie. er geiunget wirt..

(91) 83. Der Kanzler. Ein schweizerischer Fischer die. selbst. render. :. einer der zwölf alten Meister. spätem Meistersänger zählen. Er. Sänger. (von. langer. gewandt, künstlerisch. innig. —. Gestalt).. formend,. lebte. Sein. daneben. auch. um. ",. wozu. 1300. Talent. ist. ihn fah-. vielseitig;. und. einfach. als. leicht;. und wahr im Gefühl.. Der Phönix. Ein. \'ogel,. Piiönix. Der Avundeiiicher Arten. Er. ist. lebt allein, lebt ohn". Da. genannt,. pflegt:. Geschlecht,. keine Frucht er trägt.. A\'enn die Natur Dal3. ihm. ihm macht bekannt,. das Alter angezeigt,. Die Schrift bedeutet uns fürwahr,. Wie. er verjünget. * Die zwölf gleicher Zeit,. wird.. Meistersänger. welche den. Meistergesang zu. ohne Wissen des Andern, erfunden haben. sollen, sind. :. Heinrich von Ofterdink (Ofterdingen). Heinrich von Mügeln, Heinrich. von Mifen der Vrouwenlop, Poppo (oder Boppe), Walther von der Vogelweide, Wolfgang Röhn (Wolfram von Eschenbach), Hans Ludwig (oder. Konrad) Marner (nicht unmöglich, daß in diesem, oder). Her. Cantzler (Biterolf zu suchen (Meister Stephan Stoliei,. (Klingsohr). ist),. Reinmar. Barthel Regenbogen, Der Schreiber (der. Römer) und Nicolaus Clinför. von Ungerlant.. 6*.

(92) 84 Her. Cantzler.. In viure er lieh verbrinnen. lät,. ze welcher not in fin nätüre twinget,. der funnen kraft, der viuhte rät. den fenix. 112;. dem. Sus genätüret,. pulver wider bringet.. wolt. da.z. ich,. die biderben edeln unt die boefen die biderben, daz die boefen, daz;. fi. fi. jungeten. waeren. fich,. niemer vruht gebaeren..

(93) 85. V Der Kanzler.. In Feu'r er sich verbrennen lässt,. Zu welcher Drangsal. die. Natur ihn zwinget,. Der Sonne Kraft, des Wassers Rath Den Phönix aus der Asche wiederbringet. So von Natur, das wollte. ich,. Die guten Edeln und die Bösen Avären:. Die Guten, daß. sie. sich verjüngen.. Die Bösen, daß. sie. nimmer Frucht. gebären..

(94) 86. Barthel Regenboge.. Ich Regenboge,. was. ich. ein fmit,. üf hertem aneb62:. gewan gar kümberhch min Armuot hat mich befezzen. brot.. QZ wart niht lenger üf gezogen. dar nach gar fchier greif ich ein andere an.. Nach fange s. gir. vuor ich wit;. fo. het ich die rehten mäz;,. an rimen. ich. keine not,. w^ol. gemezzen,. lit. die. kan ich. da^. fült ir al. daz;. ich wil tihten, als ein künftic. Ez; hat. gelouben mir,. mich dick unt. vil. man.. gerüwen, ich. mir zaem ouch baz zwti hendlin. daz;. hän getan:. \niz,. da. zuo ein müezic leben: ie. doch. fit. fich. fo. läz;. ich niht da von,. min herz. in folich. kunft hat geben.

(95) :. 87. Barthel Regenbogen. Seines Berufs ein Schmid;. Rhein sein.. (in. —. Mainz). ;. Ahmte. gelang es ihm. anfangs. später. um. im 14. Jahrhundert, Ende des Jahrhunderts. lebte. dürfte gegen. Frauenlob. seinem Meister. gesunden, schlichten. durch. 1317,. am. erst gestorben. doch. nach;. Sinn und Selbst-. bewusstsein eigene Bahnen zu wandeln. So bekunden seine Gedichte ein Talent, das, trotz einiger Ünbeholfenheiten, nicht. höhern Werth's bewusst. Form. ist.. Die Sprache. ist. innig. gewöhnlich und. und. gefühlvoll,. jedoch unvollkommen; Darstellung übermüthig und. Ich,. frei.. Regenbogen,. Ich \var ein Schmid,. Auf hartem Amboß. Gewann ich kümmerlich mein Brod. Armath hat mich besessen: Es war nicht länger zu ertragen. Darum. gar schnell griff ich ein Andres an.. Nach Sang begehrlich So fuhr ich weit; Hätt' ich die rechte Kraft,. An Reimen. litt. ich. Noth. keine. Die kann ich gut bemessen.. Das. Daß. sollt ihr. Alle glauben mir".. ich will dichten,. wie ein gelehrter Mann.. Es hat mich sehr und. viel. 2;ereut,. dai3. ich es hab' gethan. Mir ziemen wol zwei Hände. weil3,. ein. Und dennoch Seit sich. lass'. dazu. müßig Leben:. ich nicht davon.. mein Herz. in. solcher. Kunst ergeben!.

(96) 88. Heinrich von Mugellen oder Mügeln.. Der. warum. zunferm herren fprach. tüfel. :. 'Sag, mevfter. myn,. befchuff du tugenthatften. mannen pin mit einem böfen wyb? kan nit wan raffen, Wan fie den yren frummen man mit krieg vil fchelten, fweren, wo Tie in dem hufz umbgät,. beftät,. man. es hört fo wyten an der gaffen.' Got fprach zu ym: 'Icli wil dir fagen,. daz. mit böfen w^yben. man. Die yren. büfz;t. man. fine funde.. nit wil vertragen,. die für du, tüfel, in der hellen. man. die. gründe. :. für ich ins himelrvch,. darinn gib ich in freud 6n mvffe wende;. nü. nvmm. daz;. böfe. wyb. Der. tüfel fprach:. 'Du. folt. fie. an dich. 'War. fol. rvtten berg unt. !'. ich mit tal. !'. ir. lenden?'. fprach aller werlt ein herre;. 'daz;. fol. ir. kurze wyle. fin. in helle pin, tüfel,. nim hin. daz böfe. wyb und. für. lie. von uns. ferre!'.

(97) 89. Heinrich von Müglin. um. Geboren. looO. abwechselnd. in. Mügeln (im. in. Böhmen und. Meißen"schen);. —. Oesterreich.. lebte. Gewände der Parabel. Die Sprache holfen, Reim gelungen.. meistens Sprüche im. 136 J. — 80. Seine Erzeugnisse sind ist. unbe-. Von einem bösen Weibe. Der Teufel zu unser'm Herrn. einst sprach:. „Sag, Meister mein,. Warum. erschufest Du, zu tugendhafter. Ein böses Weib. Daß. Männer. Pein,. Sie kann's nicht lassen. ?. ihren. stets sie. frommen Mann mit Krieg besteht. wo sie im Haus' umgeht,. Viel scheltet, lästig wird. man. Dai3. es. hört so weithin auf den Gassen.". Gott sprach zu ihm:. Die ihren. Mann. will dir sagen:. ,,Ich. Mit bösem Weibe büß't man. seine Sünde.. nicht will ertragen,. Die führ' du, Teufel, in der Hölle Gründe:. Die Männer führe. ich in's. Himmelreich,. Darin geb' ihnen Freude ich ohn' Festtag's-Ende;. Nun nimm. das böse. Weib an Dich!"". Der Teufel sprach: ,,„Du. sollst. ^„Das. soll. es. ,,Wo. ich mit ihm hin?" und Thal!"". soll. treiben über Berg. erscholl das. Wort. des Herrn;. seine Kurzweil sein:. In Höllenpein,. Teufel, fang' es ein. Das böse Weib und. führ' es. von uns fern!"".

(98) 90. Oswald von Wolkenftein.. Vier hundert Jär vff erden, die gelten ainen tag;. Und wä Da war. fich. zu. lieb. haimlich verfchlieffen mag,. lieb. ich nit ain zag*. Ich truckt, ich fchmuckt die mynneclichen an. mein. prüft,. Nach meines hertzen luft, So war mein leid vertuft. Die lieb trüg mich zu lieh 6n vngemach Ich lob den tag. vnd preys den wunneclichn. Seid fy mich hatt vfzerwelt Ja für. So gär 6n. !. ir. fchertz.. aigen hertz. allen fchertz,. Defzgleichen vnuergeffen. ymmer vnd. ewicleich. In meines hertzen teich-.. Von. der ich doch nit weich,. Wann. ich das. ir. mündtleich vnd hoch verfprochen han.. ein Zaghafter.. ^. Gewässer; Gründe-.

(99) 91. Oswald von Wolkenstein. Ein Tyroler, geboren in Groeben 1367; sang auf der Veste Hauenstein. nahm. vor der Königin von Aragonien,. bald darauf Dienste bei. wurde Gesandter; bereiste das heilige Land und Nordküste von Afrika; kriegte und wurde besiegt, und kehrte. Kaiser Siegmund; die. im Jahre 1420 nach der Veste Hauenstein zurück, woselbst starb.. —. kalischer. Seine. Lieder sind. Kenntniß,' zeigen. zart,. rein,. gebildeten. reich an Technik. Geist. er 144:5. und musi-. und echt dichterische. Begabung.. Vierhundert Jahr' auf Erden, die gelten einen Tag;. Und wo Da war'. sich Lieb' zu Liebe heimlich verbinden. ich nicht. von Bangigkeit. mag. erfüllt.. Ich drückt', ich legt' die Liebliche an meine Brust. Nach meines Herzens Lust; So war' mein Leid gestillt, Die Lieb' trüg' mich zu ihrer Lieb' ohn' Ungemach. Ich lob' den. Tag und. preis'. der. Wonne. Lust und Scherz,. mich auserwählet für So ganz ohn' allen Scherz, Seit sie. —. Desgleichen unvergessen und. —. ihr eigen Herz,. immer. ewig-gleich. In meines Herzens Reich. Von Weil. der ich doch nicht weich'. ich. es. mündlich. ihr. und hoch versprochen. hab'..

(100) 92 Oswald von Wolkenftein.. Mit vrlaub, fraw, kain fchaiden. Vnd. folt. Das wär. So rewt. ich,. tett. mir nve fo wee!. fraw, dein leib gefehen. ein gifftig. nvmmermer^. wee. micii, fraw! dein rofenvarber, zucker füffer. Hatt mir raein hertz verwundt Bis vff des todes. pundt^. Des mordaio vnd ach vnd immer wee!. 3. Zeitpunkt, Spitze; Tlieü, Stück.. mundt.

(101) 93 Oswald von Wolkenstein.. weh;. Frau, mit A'erlaub! kein Scheiden that jemals mir so. Und wenn. ich. deine. Reize, Frau,. nimmer wieder. sah'. Weh'.. Das war'. ein giftig. Das. mich, Frau! Dein rosenfarb'ner zuckerlußer. reut'. Mund Hat mir mein Herz verwund't Bis zu des. Todes Stund',. Des Todes Achl und immerwährend Weh'I.

(102) Lieder unbekannter Dichter.. I.. Du. min, ih hin din:. hift. des foltü gewis. Du in. bift. minem. Verlorn. fin.. befloz^en herzen.. ift. daz;. fluz^elin:. du muoft immer dar inne. fin.. II.. varwe. In liehter. ftät. der walt,. nü doenet, Diu Wunne ift worden mannicvalt,. der YOgelin fchaP. des meien tugende kroenet. Sendiu liebe da. wer waere. zit. fo. fchoenet?. Her meie,. iu. ift. lieh. diu. der winter. 1. :. Ruf, Schall.. fi. alt,. der pris gezalt,. gehoenet!.

(103) 95. Lieder unbekannter Dichter. Die. höchste. hundert.. —. Blüthe des \'olksgesanges. weisen. Möglich, daß dieselben falls. sind. kommen.. liegt. im. 14.. und. 15. Jahr-. Die folgenden Lieder singen und lesen sich wie A'olks-. diese. —. durch. Lieder. Gefällige,. von Meistersängern gedichtet; jedenden Volksmund unsVer Zeit über-. anmuthige Liedchen, aus. Emphndung. A-\-elchen. Macht der. leuchtet.. Das Herzensschlüsselein.. Du. bist. mein, ich bin dein. Del3 sollst du gewiss sein.. Du In. bist. Verloren. Du. eingeschlossen. meinem Herzen; ist. das Schlüsselein:. musst immer darinnen. sein.. Maienlust. In lichter Farbe steht der AA'ald,. Der Vögel Lied nun. tönet,. Die Wonne ist worden mannigfalt, Des Maien Tugend krönet: Botin Liebe; wer wäre. Da. sich. alt,. die Zeit so schönet?. Herr Mai!. Der Winter. sei. dir ist. der Preis gezahlt;. verhöhnet. I.

(104) 96 Lieder unbekannter Dichter.. III.. Kiufche. in. der jugent,. erbarmic in gewalde,. milde Lint. der tugent,. in. guotes muotes rieh, In zorne zQhticlich,. willich in einvalde, in. ftaete. der triuwen,. ümbe. Linnidik. fich,. Zegelich ze älre miffetaete, ze guoter tat küene. fwer. daz;. allez;. unde. halt'. an im hete,. der diuhte mich ze. minnen wol. ^eftalt.. IV.. Chume, chum,. gefeUe min,. ih enbeite^ harte dtn; ih. enbeite harte. chume, chum,. gefeile. dm:. mm!. Süe^er, rofevärwer munt,. chum unt mache mich gefunt; chum und mache mich gefunt: füez;er,. ^. tapfer,. rofevärwer munt!. muthig.. warte.

(105) ;:. :. :. 97 Lieder unbekannter Dichter.. Keuschheit. -Erbarmen. in. in. der Jugend,. Gewalt,. Milde in der Tugend,. Und. gutes Muthes reich,. Im Zorne. züchtiglich,. Willig in Einfalt, Stätig in der Treue,. Nicht neidisch sein. um. sich,. Feig' zu aller Missethat,. Zu. guten Thaten muthig bald. Wer. das Alles an sich hat. Dünkt mich, zu. lieben, wohlgestalt't.. Liebesruf.. Komme, komm,. Geselle mein.. Ich erwarte schmerzlich Dein; Ich erwarte schmerzlich Dein. Komme, komme. Liebster mein. Süßer, rosenfarb'ner. I. Mund,. Komm', und mache mich gesund Komm', und mache mich gesund Süßer, rosenfarb'ner. Moser, Altdeutsche Weisen. Mund. I.

(106) 98 Lieder unbekannter Dichter.. V.. Der eren voget daz. man. fwelch junger richer edel der befizzet. Helm. der fchilt unt ouch dsiz fwert:. ift. folher ehren niht engert,. nimmer werdes mannes üf houbet. ftät.. der eren kröne gar;. ift. fper in der hant ze richer tjoft', des. nement die vrouwen war.. heim gelegen junger man trit nimer in den Da vrouwen ere gat mit ir in gefmden, fo. muo^. fo. mohte. fwer eren. er. dan üf hoher. ftan,. unt guot. umb. ere lieber. bi. den werden. er lip. gert, der fol fich. pfät,. han vertan: la2;en vinden.. VI. Floret filva undique-:. näh mime. gefellen. Gruonet der. wä. ift. min. Der. ift. ift. mir we.. w^alt allenthalben;. gefelle alfe lange. geritten. ?. hinnen. öwi, wer fol mich minnen?. ^. Zweikampf; Turnier.. ^. Im Walde blüht. es überall..

(107) :. :. :. 99 Lieder unbekannter Dichter.. Der Ehre Schirmer. der Schild. ist. und auch das Schwert. Welch' junger, reicher Edelmann. solch'. Ehren nicht begehrt,. Besitzet. nimmer wQrd'gen Mannes Stand.. Der Helm. ist,. dem. auf. Haupte,. Den Speer zu reichem Kampfe Denn. thatlos liegen, junger. aller. Ehren Krone. Mann. :. tritt. nimmer. in. den Der Frauen Ehrverletzung,. So muss. er. gar;. Hand, das nehmen Frauen wahr.. in der. dieses. zum. Pfad!. Gefolge hat.. höher stehen dann. Als möcht' er lieber haben Leib und Gut. um. Ehr'. verthan. Wer. Ehr' begehrt, den. treff ich. Würd'gen. Wer soll mich lieben? Im Wald' seh' überall ich's hlüh'n Nach meinem Liebsten ist mir bange. Und steht der W^ald im hellsten Grün. Wo. bleibt. mein Liebster allsolange?. Der Liebste. O. weh! wer. soll. :. sicher bei den. von hinnen: mich minnen?. ritt. 7*. an..

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