Aufgabe 1 a)Dies wurde zwar in der Vorlesung schon berechnet. Aber Widerholung dieser sch¨onen Rechnungen schadet d. ¨U.E. nichts:
tan0(x) =sinx cosx
0
= sin0xcosx−sinxcos0x
cos2x = cos2x+ sin2x
cos2x = 1 cos2x. Wir k¨onnen dies auch anders umformen:
tan0(x) = cos2x+ sin2x
cos2x = 1 + sin2x
cos2x = 1 +sinx cosx
2
= 1 + tan2x.
Sei y = tanx. Dann gilt x = Arctany und nach der Regel f¨ur die Ableitung der Umkehrfunktion
tan0x= 1
(tan−1)0(y) = 1 Arctan0y. Damit erhalten wir
Arctan0y= 1
tan0x = 1
1 + tan2x = 1 1 +y2. b) F¨ur alle x >0 gilt
f0(x) = 1
1 +x2 + 1
1 + (x−1)2 · −x−2
= 1
1 +x2 − 1
x2 + 1 = 0.
Da die Ableitung auf ganz (0,∞) verschwindet, ist die Funktion dort konstant. F¨ur alle x >0 gilt f(x) =f(1) = 2 Arctan(1) = 2· π4 = π2.
Aufgabe 4 a)Wir betrachten die Funktionf, die durchf(x) = cosxgegeben ist. Zu jedem x >0 existiert dann laut Mittelwertsatz ein ξ∈(0, x) mit
f0(ξ) = f(x)−f(0)
x−0 , also −sinξ = cosx−1
x .
Insbesondere gibt es zuxn = n1 ein solchesξn. Dann gilt ξn →0 f¨urn → ∞und n 1−cosn1
= 1−cosxn
xn = sinξn
−−−→n→∞ sin 0 = 0.
b)Hier nehmen wir f(y) = cos√
y. Zu jedemx existiert dann einξ ∈(x−1, x+ 1) mit f(x+ 1)−f(x−1)
(x+ 1)−(x−1) =f0(ξ), also cos√
x+ 1−cos√ x−1
2 = −sin√
ξ 2√
ξ . Also ergibt sich die Absch¨atzung
cos√
x+ 1−cos√ x−1
≤ 1
√ξ
und da f¨urx→ ∞ auchξ → ∞gilt, ist der zu bestimmende Grenzwert 0.
c)Hier sei f(x) :=xβ und g(x) := xδ. Zu x6=a gibt es dann ξ zwischen a und x mit xδ−aδ
xβ −aβ = g(x)−g(a)
f(x)−f(a) = g0(ξ)
f0(ξ) = δξδ−1
βξβ−1 = δξδ−β β . F¨ur x→a gilt auchξ →a und der Quotient strebt gegen (δ/β)aδ−β.
1
Aufgabe 6 a)Wir teilen das Intervall auf:
Z 2
−2
|x−1|dx= Z 1
−2
|x−1|dx+ Z 2
1
|x−1|dx= Z 1
−2
1−x dx+ Z 2
1
x−1dx
= x− 1 2x2
1
−2
+ 1
2x2−x
2 1
= 1− 1 2
−(−2−2) + (2−2)− 1 2 −1
= 5.
b) Wegen (sin2x)0 = 2 sinxcosx ist 12sin2x eine Stammfunktion von sinxcosx:
Z π/2
0
sinxcosx dx= 12sin2x
π/2
x=0 = 12 sin2(12π)−sin2(0)
= 12(1−0) = 12.
c)Auch hier kann man die Stammfunktion leicht finden:
Z 1 0
√ x
9−4x2 dx=−1 4
Z 1 0
−8x 2√
9−4x2 dx
=−14√
9−4x2
1 x=0
=−14(√ 5−√
9 ) = 14(3−√ 5 )
d)Hier wenden wir die Substitutionsregel mitφ(t) =√
t an. Wir ersetzen also√
t durch x und φ0(t)dt = (2√
t )−1dt durch dx. Dabei m¨ussen wir auch die Integrationsgrenzen anpassen: t= 1 entspricht x=φ(1) = 1 und t= 4 entspricht x=φ(4) = 2.
Z 4 1
√ 1
t(1 +√
t )dt= Z 4
1
2 1 +√
t · 1 2√
t dt
= Z 2
1
2
1 +xdx= 2 ln|1 +x|
2
x=1 = 2 ln(3)−ln(2)
= 2 ln32
e) Um dieses Integral zu berechnen, verwenden wir Produktintegration f¨ur f(x) = lnx und g0(x) =x. Mit f0(x) = x−1 und g(x) = 12x2 folgt
Z e
1
xlnx dx= Z e
1
f(x)g0(x)dx=f(x)g(x)
e x=1−
Z e
1
f0(x)g(x)dx
= 12x2lnx
e x=1−
Z e
1 1
2x2x−1dx= 12(e2lne−ln 1)− Z e
1 1 2x dx
= 12e2− 14x2
e x=1
= 12e2− 14(e2−1) = 14(e2+ 1). f ) Betrachten wir zun¨achst das Integral ohne Betrag:
Z kπ
(k−1)π
sinx dx=−cosx
kπ
x=(k−1)π =−cos(kπ) + cos((k−1)π)
=−(−1)k+ (−1)k−1 = 2(−1)k−1.
Da die Sinusfunktion ihre Nullstellen genau in x=kπ mit k ∈Z hat, ist sinx auf dem ganzen Intervall [(k−1)π, kπ] entweder≥0 oder ≤0. Folglich gilt
Z kπ
(k−1)π
|sinx|dx=
Z kπ
(k−1)π
sinx dx
= 2.
2
Aufgabe 2 F¨ur t < 0 trifft die Aussage nicht zu, denn in diesem Falle gilt xt → ∞ f¨ur x→0. F¨ur t= 0 ist sie hingegen offenbar richtig.
Wir m¨ussen im folgenden also nur noch den Fall t >0 betrachten: Logarithmieren wir die Absch¨atzung ex > xt, so ergibt sich
x >ln(xt) =tlnx, also t−1 > lnx x .
Setzen wir g(x) := (lnx)/x, so l¨asst sich unsere Frage wie folgt umformulieren: F¨ur welchet >0 nimmt g nur Werte< t−1 an?
F¨ur x ∈ (0,1] gilt g(x) ≤ 0. Aus g0(x) = (x1 ·x−lnx)/x2 = (1−lnx)/x2 k¨onnen wir folgendes schließen: F¨urx∈(1, e) istg(x)>0, alsog monoton steigend, f¨urx∈(e,∞) istg(x)<0, also g monoton fallend. Die Funktion erreicht ihr Maximum somit an der Stelle x = e mit g(e) = e−1. Also: Genau dann nimmt g nur Werte < t−1 an, wenn e−1 < t−1, also e > t.
Die Antwort auf die Frage lautet: Die Aussage gilt genau dann, wenn 0≤t < e.
Aufgabe 3 a)Die Funktion ist auf dem gesamten Intervall differenzierbar. In jedem Maximum oder Minimum im Innern des Intervalls verschwindet daher die Ableitung.
D.h.
f0(x) = 4x3−8x= 4x(x2−2) = 0.
Die Nullstellen dieser Funktion sind 0 und ±√
2. Wir m¨ussen also diese drei Stellen untersuchen (die auch alle im Intervall liegen!), außerdem noch die R¨ander des Intervalls:
f(0) = 2, f(√
2) =f(−√
2) =−2,f(−3) = 47, f(2) = 2. Das Maximum ist folglich 47, das Minimum ist −2.
b) Die Funktion ist, außer in 3 differenzierbar. Wir m¨ussen also die Randpunkte, den Punkt 3 und alle Punkte im Innern des Intervalls untersuchen, an denen die Ableitung verschwindet.
Auf [0,3] gilt
f(x) =−6x+ (3−x+ 2)2 =−6x+ (5−x)2 =x2−16x+ 25, also f0(x) = 2x−16.
f0(x) = 0 gilt nur f¨ur x = 8, das ist aber nicht im Intervall [0,3]. Also hat f0 in [0,3]
keine Nullstelle. Auf [3,10] gilt
f(x) =−6x+ (x−1)2 =x2−8x+ 1, also f0(x) = 2x−8.
f0(x) = 0 gilt nur f¨urx= 4∈(3,10). Wir m¨ussen also die Punkte 0,3,4,10 untersuchen.
f(0) = 25, f(3) = −14, f(4) = −15, f(10) = 21. Also ist −15 das Minimum und 25 das Maximum von f.
Aufgabe 5 Oberfl¨acheA und Volumen V einer zylindrischen Konservendose mit Ra- dius r und H¨ohe h berechnen sich wir folgt:
A= 2πr2+ 2πrh und V =πr2h .
3
Bei vorgegebenem VolumenV gilt somith=V /(πr2) und f¨ur die Oberfl¨ache ergibt sich A(r) = 2πr2 + 2πrh= 2πr2 + 2V /r.
Die Oberfl¨ache soll m¨oglichst klein werden. Wegen A(r) → ∞ f¨ur r → 0 und f¨ur r→ ∞ folgt aus der Stetigkeit vonA(r), dassAauf (0,∞) ein Minimum hat. (Genaue Begr¨undung: Es gibt und M mit < 1 < M und A(r) > A(1) f¨ur r < und f¨ur r > M. Das Minimum, das A als stetige Funktion auf [, M] besitzt, ist also auch das Minimum auf (0,∞).) Dort muss die Ableitung verschwinden:
A0(r) = 0 ⇐⇒ 4πr− 2V
r2 = 0 ⇐⇒ r3 = V
2π ⇐⇒ r= 3 rV
2π. F¨ur die H¨ohe ergibt sich dann
h= V
πr2 = V
π(2πV )2/3 = V1/3·22/3 π1/3 = 3
r4V
π = 2r .
Aufgabe 7 Wir setzenf(x) := Rx
0 sin(et) dt und g(x) := sinx.
Damit gilt F(x) =f(g(x)) (also F =f◦g), weshalb aus der Kettenregel folgt F0(x) = g0(x)f0(g(x)).
Wir wissen: g0(x) = cosxund nach dem Hauptsatz der Integral und Differentialrechnung gilt f0(x) = sin(ex). Zusammen haben wir also
F0(x) = g0(x)f0(g(x)) = cosxsin(esinx).
Aufgabe 8 Nach Definition giltf(x) =x
√x =elog(x)
√x. Wir setzten g(x) := log(x)√
x damit gilt f(x) =exp(g(x)), also
f0(x) = g0(x)exp0(g(x)) =g0(x)exp(g(x)) = g0(x)f(x).
Weiter gilt nach der Produktregel g0(x) = log0(x)√
x+ log(x) (√
x)0 = 1 x
√x+ log(x) 1 2√
x =
√x(2 + log(x))
2x ,
Also
f0(x) =
√x(2 + log(x))
2x f(x).
4