VORWORT.
Die Gliederung meiner Untersuchung entspricht dem Plan des Sammelwerkes, innerhalb dessen die Arbeit erscheint. Der Schwer- punkt der Darstellung muß auf der d r a m a t i s c h e n Seite des Judith- Motivs liegen, da die epischen Gestaltungen den dramatischen gegenüber sehr stark zurücktreten, sowohl was die Häufigkeit des Vorkommens als auch den literarischen Wert anbetrifft. Der Darstellung der „Dra- matischen Bearbeitungen des Judithstoffes" liegt meine gleichnamige nur maschinenschriftlich vorhandene Dissertation, Greifswald 1922.
zugrunde.
So reizvoll die Aufgabe auch erscheint, sie wird doch insofern er- schwert, als die lange Zeit beanspruchende Materialsammlung nicht ganz erschöpfend durchgeführt werden konnte. Der Stoff, der zum Teil erst durch die vorliegende Arbeit an das Tageslicht gerückt wurde, ist an vielen verschiedenen Plätzen verstreut und war nicht immer zugäng- lich. Deshalb kann meine Untersuchung keinen Anspruch auf Vollstän- digkeit erheben. Es wurde aber angestrebt, das fehlende Material im Rahmen des Ganzen wenigstens anzudeuten und darauf hinzuweisen, wo seine entwicklungsgeschichtliche Einordnung zu erfolgen hätte. Für wertvolle Fingerzeige bin ich zu aufrichtigem Dank verpflichtet Herrn Geheimrat Professor Dr. Johannes Bolte, Berlin, und Herrn Professor Dr. Josef Nadler, Königsberg i. Pr., sowie Herrn Professor Dr. Altmann, Direktor der Musikabteilung der Staatsbibliothek zu Berlin. Ganz beson- ders dankbar verbunden bin ich meinem hochverehrten Lehrer, Herrn Professor Dr. phil. et jur. Paul Merker, Breslau, der mit größtem Ent- gegenkommen und aufopfernder Bereitwilligkeit die Abfassung meiner Arbeit gefördert hat.
Dresden, im April 1929.
Dr. O t t o B a l t z e r .