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Ein beschriftetes Schwert aus der späten mittelbabylonischen Zeit

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Academic year: 2022

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N.A.B. U. 1995 n°3 (septembre)

74) Ein beschriftetes Schwert

a u s

der späten mittelbabylonischen Zeit

- Ein Antiquitätensammler, d e m auf d e m K u n s t m a r k t ein m e s o p o t a m i s c h e s B r o n z e s c h w e r t , das mit einer K e i l i n s c h r i f t versehen ist, z u m K a u f angeboten w o r d e n war. brachte mir einen Plastikabguß der in die Schwertklinge eingegrabenen z w e i z e i l i g e n Inschrift (vgl. die U m z e i c h n u n g ) . D a s Schwert ist 67,7 c m lang und hat eine m a x i m a l e Breite v o n 5,05 c m . Es handelt sich u m ein sog. Randgriffschwert (die H ö h e des G r i f f r a n d e s beträgt 1,8 cm). Bedauerlicherweise habe ich das Schwert weder auf einer Photographie noch i m O r i g i n a l gesehen, sein V e r b l e i b ist mir unbekannt.

Damit die Inschrift der Wissenschaft nicht verlorengeht, sei sie hier kurz mitgeteilt. A u f d e m A b g u ß ist gut zu

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Originalveröffentlichung in:Nouvelles assyriologiques brèves et utilitaires, 1995, S. 63-64

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N.A.B.U. 1995 n°3 (septembre)

erkennen, daß die Inschrift auf der Schwertklinge kurz vor dem Griff des Schwertes angebracht ist. Die beiden Zeilen sind durch die dreifache Mittelrippe des Klingenblattes getrennt. Wie nicht anders zu erwarten, enthält die Inschrift einen Eigentumsvermerk. Er lautet:

sa [dNabü(AG)-nädin(SU14)-ahhi(SESMES) märtPUMU) lO-zib-dSu-qa-mu-nal

4 c*i

Aufgrund der Zeichenformen, die der sog. kudurru-Schriü sehr ähnlich sind, kann das Schwert in die späte mittelbabylonische Zeit datiert werden. Sein Besitzer dürfte wohl eine höher gestellte Persönlichkeit im Dienste einer der Könige der zweiten Isin-Dynastie (1156-1025 v. Chr.) gewesen sein. Zwar ist ein im Dienste des babylonischen Königs stehender satam bit unäti namens Nabü-nädin-abbI aus dem frühen 11. Jh. v. Chr.

bekannt (vgl. J. A . Brinkman, A Political History of Post-Kassite Babylonia 1158-722 B.C., A n O r 43, R o m 1968, S. 253 Nr. 48). Da er jedoch als "Sohn des Namri" (mär Namri) bezeichnet wird, dürfte er wohl kaum mit unserem Nabü-nädin-abt)i identisch sein.

Offenbar ist der kassitische Name Uzib-Suqamuna hier das erste Mal belegt2. Zu Namen des T y p s Uzib-äGN siehe: A . T. Clay, Personal Names from Cuneiform Inscriptions of the Cassite Period, Yale Oriental Series [Researches], Vol. I, New Haven/London/Oxford 1912, S. 41.144.151 und J. A . Brinkman, PHPKB S. 254.

Zu Suqamuna-Namen vgl. A. T. Clay, Personal Names S. 4 0 ; J. A . Brinkman, PHPKB S. 256f. und K. Balkan, Kassitenstudien l. Die Sprache der Kassiten, A O S 37, New Häven 1954, S. 122; zum kassitischen Gott Suqamuna siehe: K. Balkan, Kassitenstudien 1, S. 118-122 und ferner A . Deimel, Pantheon babylonicum, R o m 1914, S. 256 Nr. 3142 und S. 257 Nr. 3176.

(Besitz) des Nabü-nädin-ahhi, des Sohnes des Uzib-Suqamuna

1. Das Zeichen Su m^Su-qa-mu-na besteht nur aus einem waagerechten und einem senkrechten Keil. Die drei kürzeren waagerechten Keilchen, die über dem unteren waagerechten Keil stehen sollten, sind nicht zu erkennen. Dennoch kann kein Zweifel daran bestehen, daß das vorliegende Zeichen su gelesen werden muß.

2. Nach J. A. Brinkman, PHPKB S. 257 ist Suqamuna als theophores Element babylonischer Personennamen von der Mine des 10. Jh. v. Chr. an nicht mehr bezeugt.

Stefan M. MAUL (10-08-95) Altorientalisches Seminar Bitterstr. 8-12

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