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Es fällt also in die Zeit des späten Schlegel

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Academic year: 2022

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ZUR PROBLEMATIK DER ORIENTALISTISCHEN

STUDIENHEFTE FRIEDRICH SCHLEGELS (Resümee)

Von Ursula R. Struc-Oppenburg, Calgary, Canada

Geboten wwde zunächst ein kurzer Überblick über den handschriftli¬

chen Nachlaß Friedrich Schlegels zu seinen orientalistischen Studien. Von

diesen Manuskripten wurden seine Orientalistischen Studienhefte vor¬

gestellt, die im Zusammenhang mit seinem Werk ÜBER DIE SPRACHE

UND WEISHEIT DER INDIER (1808) entstanden. Sie sollen noch in die¬

sem Jahr im Rahmen der KRITISCHEN FRIEDRICH SCHLEGEL-AUS¬

GABE erscheinen. Mein Referat enthielt einige der wichtigsten Punkte aus

der Einleitung dazu.

Von diesen Handschriften stammen zwei aus der Zeit der Vorbereitung

des erwähnten Werkes. Sie sind datiert von November 1805 bis Sommer

1807. Das dritte Ms. sollte der Neubearbeitung des Indischen Werkes die¬

nen und wurde 1823 begonnen. Es fällt also in die Zeit des späten Schlegel.

Die Hss. enthalten außer Aufzeichnungen aus orientalischen Sprachen,

zur grammatischen Struktur und zur historischen Verwandtschaft der indo¬

germanischen Sprachen vor allem wichtiges Material zur Kulturge¬

schichte. Aufschlußreich für Schlegels Begegnung mit orientalischen Kiü-

turen, hauptsächlich der Sanskrit-Literatur, sind seine sich wandelnden

Ansichten zu Mythologie und Religion.

Ausgehend von den christlich-humanistischen Tendenzen, die ihm von

Lessing und Herder überliefert waren, und ausgerüstet mit der gängigen

idealistischen Philosophie, die vor allem von Schelling vertreten wurde,

erscheint Schlegel durch eine wachsende Voreingenommenheit für die

Mosaische Offenbarung charakterisiert.

Daß der späte Schlegel mit der scholastischen Tradition des katholi¬

schen Glaubens ebensowenig im Einklang war wie mit den neuscholasti¬

schen Tendenzen des 19. Jh. , steht seit Jahren fest. Aus den Hss. gelang es

mir zu erweisen, daß die Entwicklung seines Denkens über die Kirchenvä¬

ter, den Neuplatonismus zur Mystik der Christlichen Kabbala führte.

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DEUTSCHE INDIEN-BERICHTE DER FRÜHEN NEUZEIT.

ÜBERLEGUNGEN ZU GENESE UND GEHALT DES

DEUTSCHEN INDIENBILDES (Resümee)

Von Gita Dharampal, Regensburg

Historische Existenz und kulturwissenschaftlicher Wert der empiri¬

schen Indien-Berichte des 16. bis 18. Jh.s, die eine Vorstufe der Indologie

darstellen, sind bis jetzt fast übersehen worden. Im Wege ihrer Erfor¬

schung war daher eine gründliche archivalische Erschließung der Druck¬

werke und des hs. Materials unabdingbar. (Eine Bibliographie von ca. 350

gedruckten Werken erscheint in der ZDMG 1984.) Die Verfasser des Mate¬

rials unterteilen sich in weltliche (Seefahrer, Kaufleute, Militärs,

Gesandte, Privatreisende, Gelehrte u.a.) und geistliche (Missionare,

überw. Jesuiten und Lutheraner) Autoren; inhaltlich und im stüistischen

Duktus läßt sich zwischen narrativ-deskriptiven Berichten und quasi „vds-

senschaftlichen" Abhandlungen unterscheiden. Zu Beginn des dt. Kon¬

takts mit Indien wirken die Informationen punktuell und wenig systema¬

tisch, z. B. in Hans Schiltbergers Reisen in Europa, Asia und Afrika (Anfang

des 15. Jh.s); Balthasar Sprengers ausführlicher Augenzeugenbericht von

der Malabarküste (Merfarl, 1509) bleibt für das ganze 16. Jh. ein dt. Son¬

derfall im Kontext des portug. Informationsmonopols. Mit dem Eintritt dt.

Kaufleute und Soldaten in die holl. Verenigde Oostindische Companie

steigt die Zahl deutschsprachiger Veröffentlichungen über Indien im

17. Jh. steil an. Wirtschaftliche Beobachtungen über die Küstemegionen

treten in den Vordergrund; die Beschreibung der ind. Gesellschaft bleibt

infolge des nur kurzfristigen Kontakts mit der einheimischen Bevölkerung oberflächlich, vor allem unterliegt die Beurteilung politischer Verhältnisse - auch bedingt durch die koloniale Konstellation - starken Schwankungen.

- Privatreisende wie Mandelslo, Andersen, Poser oder Gelehrte wie Bondt

oder Kaempfer liefem detailliertere Auskünfte über ind. Geographie,

Gesellschafts- und Herrschaftsformen bzw. über Arzneikunde und Botanik.

- Von Seiten der Jesuiten hegen früh astronomische Werke vor (u. a. Kir-

witzer und Schall von Bell, 1620); aufgmnd intensiver Beschäftigung mit

mündlichen und schriftlichen Zeugnissen entstehen sprach- und religions¬

wissenschaftliche Abhandlungen, die teils berühmt werden (Roth, Kircher,

Hanxleden), großenteils aber bis heute unbekannt bleiben. - Unter den

Beiträgen lutherani scher Provenienz sind Bartholomäus Ziegenbalgs

Arbeiten über Kultur, Religion und Sprache Südindiens z.T. bekannt; wei¬

tere Leistungen von hohem Niveau stellen u.a. die medizinischen For¬

schungen J. E. Gründlers, die philosophisch-kulturhistorischen Arbeiten

Ch. Th. Walthers (veröffentlicht durch den Petersburger Gelehrten

ITi. S. Bayer, 1738) sowie linguistische Werke von B. Schultze (Telegu)

und P. Fabricius (Tamil) dar.

In der Analyse des Materialkorpus sind Konstanz bzw. Varianz der The¬

men im Untersuchungszeitraum aufzuklären, desgleichen individuelle und

kontextuelle Gründe für Präferenz und Auswahl von Aspekten der ind. Kul-

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