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Lemma A.125

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Academic year: 2022

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Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Beispiel A.123

P(x) =x2+x+ 1 = 0 x0,1=−1

2 h

1±i√ 3i Probe:x0=−12+i12

3

x02+x0+ 1 = (142i

√3 +i2 34)−12+2i√ 3 + 1

= 142i

√3−3412+i2√ 3 + 1

= −i2

√3 +2i√ 3

| {z }

=0

+143412+ 1

| {z }

=0

Also: x02+x0+ 1 = 0 Probe:x0=−12−i12

3 x12+x1+ 1 = 2i

3−2i

√3

| {z }

=0

+143412+ 1

| {z }

=0

=0

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Definition A.124

Betrachtet manz=x+iyals Vektor in der Ebene mit den Koordinaten (x,y)∈R2, so ergibt sich

(i)als L¨ange des Vektors derBetragder komplexen Zahlz

|z|=p

x2+y2∈R+,

(ii)durch Spiegelung an der Horizontalen diekonjugiert komplexe Zahlvonz

¯

z=x+i(−y)∈C, (iii)als Winkel zur Horizontalen desArguments

arg(z) = arctan(y,x)∈(−π, π), so dassx=rcos(ϕ) undy=rsin(ϕ).

H¨aufige Bezeichnung:

r=|z| ϕ= arg(z)

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Bemerkung

Alle Gleichungen aus dem Reellen gelten auch im Komplexen. Nur Ungleichungen, die Betr¨age enthalten, machen auch im Komplexen Sinn.

Lemma A.125

InCgilt

(i)z=|z|(cosϕ+isinϕ) f¨ur ϕ= arg(z) (ii)Re(z) =12(z+ ¯z), Im(z) =2i1(z−¯z) (iii)|z|2= ¯z∗z, z−1= ¯z/|z|2 (iv)arg(z) =−arg(¯z)

(v)|z1+z2| ≤ |z1|+|z2| Dreiecksungleichung (vi)|z1∗z2|=|z1| ∗ |z2|

arg(z1∗z2) = arg(z1) + arg(z2)±2πk (vii)|z1/z2|=|z1|/|z2|

arg(z1/z2) = arg(z1)−arg(z2)±2πk

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Erl¨auterung

Aus (ii) folgt, dass die Zahlz∈Cgenau dann zum Unterk¨orper der reellen ZahlenR⊂Cgeh¨ort, wenn sie mit ihrer konjugiert komplexen ¯z

¨ubereinstimmt.

Entsprechend giltz=−¯zgenau dann wennzrein imagin¨ar, also gleich i Im(z) ist.

Aussagen (iv) und (v) lassen sich so interpretieren, dass| · |undarg Gruppenhomomorphismen vonC\ {0}bzw.Cin die multiplikative GruppeR+bzw. die additive GruppeR/(2πR) sind.

(2)

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Lemma A.126

(i)Konjugierung ist ein K¨orperhomomorphismus aufC, d.h. es gilt f¨ur alle z1,z2∈Cdass

z1±z2= z1±z2 z1∗z2 =z1∗z2 z1/z2=z1/z2.

(ii)Daraus folgt durch Induktion dass f¨ur jedes komplexe Polynom P(z)∈C[z]

P(z) =P(z)

wobei P(z)dasjenige Polynom bezeichnet, dessen Koeffizienten gerade die Konjugierten der Koeffizienten von P(z)sind.

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Korollar A.127

Aus obigen Lemma folgt, dass f¨ur ein Polynom P(z)∈R[z]die Wurzeln jeweils in konjugiert komplexen Paaren auftreten, d.h.

P(z) = 0 ⇔ P(z) = 0

Diese Eigenschaft ist umgekehrt f¨ur ein beliebiges komplexes Polynom P(z)∈C[z]mit mindestens einem reellen Koeffizienten pi∈R, i∈ {1, . . . ,n}, auch hinreichend daf¨ur, dass alle seine Koeffizienten reell sind.

Bemerkung

Dieses Aussage ist immer dann wichtig, wenn man Polynome aus einem eigentlich reellen Modell erh¨alt und nur mehr oder minder widerwillig und hoffentlich vorr¨ubergehend ins Komplexe geht. Dies gilt zum Beispiel f¨ur charakteristische Polynom in der linearen Algebra.

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Eulers Formel und Einheitswurzeln

Ein weiterer Ausflug ins Komplexe wird notwendig, wenn man ein PolynomP(z) wirklich sehr schnell und genau ann=deg(P(x)) + 1 geigneten St¨utzstellenzjauswerten will. Dazu w¨ahlt man dann

zj =cos(j∗2π/n) +i sin(j∗2π/n)

Da nach der sogenannten Eulerschen Formel f¨urϕ=arg(z),r=|z|und k∈N

zk =|z|k[cos(kϕ) +i sin(kϕ)]

sind die obigenzjf¨urj= 1. . .ngenau dienWurzeln des Polynomes Pn(z) =zn−1.

Vorrausgesetztn= 2∗m, dann ergibt sich f¨urj= 1, . . .mdurch Quadratbildung

z2j =cos(2j∗2π/n)+i sin(2j∗2π/n) =cos(j2π/m)+i sin(j∗2π/m) =zj+m2 Es gibt also nurmunterschiedliche Werte vonzj2f¨urj= 1, . . .n, welche genau die Wurzeln vonPm(x) =xm−1 sind.

Mathematik f¨ur Informatiker I Die komplexen Zahlen

Schlussbemerkung

Bei der Erweiterung von den reellen auf die komplexen Zahlen verliert man die M¨oglichkeit, alle Zahlen eindeutig nach einer ’sinnvollen’ Gr¨osse zu ordnen.

Beim ¨Ubergang zum n¨achsten Erweiterungsk¨orper, n¨amlich den sogenannten Quaternionen, geht (notwendigerweise) auch noch die Kommunitativit¨at der Multiplikation verloren.

Dar¨uberhinaus kann es keine Oberk¨orper mehr geben. Stattdessen bedient man sich in der Mathematik zur Beschreibung umfangreicherer, aber nicht notwendigerweise komplexerer Strukturen sogenannter Module¨uber Ringen undVektorr¨aumeoderAlgebren¨uber K¨orpern.

Ahnlich wie bei Polynomringen spielen dabei die Ring- bzw.¨ K¨orperelemente als ’Koeffizienten’ eine zentrale Rolle , mit deren Hilfe sich alle ’praktischen’ Berechnungen durchf¨uhren lassen.

Referenzen

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