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B - 6 Matrizen und ihre Algebra

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Academic year: 2022

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Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

B - 6 Matrizen und ihre Algebra

Definition B.48 (Matrix)

Ein Zahlenschema

A = (αij)j=1...ni=1...m =



α1 1 α1 2 · · · α1n

α2 1 α2 2 · · · α2n

. . . . αm1 αm2 · · · αm n



heißt einereelle(m×n)Matrix, die ausmZeilen undnSpalten besteht. Man sagt auchAist vom Typ oder Format (m,n) und schreibt A∈Rm×n(siehe Definition B.55).

Die Elemente in der i-ten Zeile vonAbilden den sogenannten

Zeilenvektor (αi j)j=1...n∈Rn und die Elemente in der j-ten Spalte den Spaltenvektor (αi j)i=1...m∈Rm.

Der Zusammenhang zwischen Matrizen und linearen Abbildungen ergibt sich nun wie folgt.

Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

Sind (vj)j=1...n und (wi)i=1...m Basen vonV undW, so gibt es genau eine lineare AbbildungF :V 7→ W mit der Eigenschaft

F(vj) = Xm

i=1

αi jwi.

Dann gilt f¨ur beliebige Vektorenv=Pνjvj

F(v) = Xn

j=1

νjF(vj)

= Xn

j=1

νj

Xm

i=1

αi jwi

!

= Xm

i=1

wi Xn

j=1

αi jνj

| {z } ωi

.

Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

Definition B.49 (Matrix-Vektor-Produkt)

Die durch die letzte Gleichung implizierte Rechenvorschrift nennt man ein Matrix–Vektor–Produktund schreibt einfach



 ω1

ω2

... ωm





=



α1 1 α1 2 · · · α1n

α2 1 α2 2 · · · α2n

. . . . αm1 αm2 · · · αm n





 ν1

ν2

... νn





oder kurz

w=Av.

Diese Matrix-Vektor-Gleichung ist eine Abk¨urzung f¨ur die komponentenweise Identit¨at

ωi = Xn

j=1

αi jνj f¨ur i = 1, . . . ,m (1)

Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

Beispiel B.50

Bez¨uglich der monomialen Basis hat die schon im Beispiel B.46 erw¨ahnte Abbildung durchDifferentiationinPn f¨urn= 5 die Matrix-Darstellung

A =





0 1 0 0 0 0 0 2 0 0 0 0 0 3 0 0 0 0 0 4 0 0 0 0 0





 .

Diese Matrix ergibt sich f¨uri = 1, . . . ,5 aus der Grundbeziehung F(vi) =v0i = (i−1)vi−1 da vi=xi−1, wobei hierW =V und deshalbwi =vi.

(2)

Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

Definition B.51 (Hintereinanderausf¨uhrung linearer Abbildungen)

Betrachtet man zwei lineare Abbildungen

G:U 7→ V und F:V 7→ W, so ist derenKompositionoderHintereinanderausf¨uhrung

F◦G :U 7→ W mit (F◦G)(u) = F(G(u)) eine lineare Abbildung vonU nachW.

Bez¨uglich geeigneter Basen{uk}k=1...p vonU,{vj}j=1...n vonV und {wi}i=1...mvonW entsprechen den AbbildungenF undG Matrizen

A= (αi j)j=1...ni=1...m und B= (βj k)k=1...pj=1...n .

Hierbei entspricht die Spaltenzahl vonAder Zeilenzahl vonB, da diese beide gleich der Dimensionndes ZwischenbereichesVsind.

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Definition B.52 (Matrixmultiplikation)

Unter diesen Bedingungen kann man nun durch wiederholte Anwendung von (1) die Koeffizientenωi eines Bildesw=F(G(u)) direkt aus den Koeffizientenµk vonuberechnen. Und zwar gilt f¨ur jedesi= 1. . .m

ωi = Xn

j=1

αi jνj = Xn

j=1

αi j Xp

k=1

βj kµk

!

= Xp

k=1

µk Xn

j=1

αi jβj k

| {z } γi k

.

Mittels der (m×p) Matrix (γi k)k=1,...pi=1,...merh¨alt man also das neue Matrix–Vektor–Produkt



 ω1

ω2

... ωm





=



γ1 1 γ1 2 · · · γ1p

γ2 1 γ2 2 · · · γ2p

. . . . γm1 γm2 · · · γm p





 µ1

µ2

... µp



 .

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Definition B.53 (Matrix-Matrix Schreibweise)

Den Zusammenhang zwischen denαi jj k und den resultierendenγi k

nennt man einMatrix–Matrix–Produkt(kurzMatrix-Produkt) und schreibt

γ1 1 · · · γ1p

. . . . γm1 · · · γm p

 =

α1 1 · · · α1n

. . . . αm1 · · · αm n

β1 1 · · · β1p

. . . . βn1 · · · βn p

oder ganz kurz

C = (γi k)k=1...pi=1...m = A B mitA∈Rm×n,B∈Rn×p und deshalbC∈Rm×p.

Dabei ist das Elementγik in deri-ten Zeile undk-ten Spalte des ProduktesC gerade das innere Produkt deri-ten Zeile des linken Faktors Aund derk-ten Spalte des rechten FaktorsB.

Faustregel Matrix-Multiplikation

Zeile·Spalte

Mathematik f¨ur Informatiker I Matrizen und ihre Algebra

Beispiel B.54

Man betrachte die beiden (3×3) Matrizen

A=

 1 0 0 0 0 1 0 1 0

, B=

σ σ 0

−σ σ 0 0 0 1

,

wobeiσ= 1/√ 2 ist.

Bez¨uglich der kartesischen Basis des dreidimensionalen Anschauungs- raumes

beschreibtAdieSpiegelungaller Vektorenv=xe1+ye2+ze3 an der diagonalen Fl¨ache y=z.

Bbeschreibt bez¨uglich der kartesischen Basis eineAchtel-Drehung entgegen dem Uhrzeigersinnum diez-Achse e3(Achtung:

Rechtssystem!!).

(3)

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Fortsetzung Beispiel

Wird nunzuerst rotiert und dann reflektiert, so ergibt sich die Matrix

σ σ 0 0 0 1

−σ σ 1

 =

 1 0 0 0 0 1 0 1 0

σ σ 0

−σ σ 1 0 0 1

Hier ergab sich zum Beispiel das Element in der dritten Zeile und zweiten Spalte des Produktes als (0,1,0)·(σ, σ,0)T = 0·σ+ 1·σ+ 0·0 = σ.

Tauscht man jedoch die Reihenfolge der Faktoren aus, so erh¨alt man die Matrix

σ 0 σ

−σ 1 σ 0 1 0

 =

σ σ 0

−σ σ 1 0 0 1

 1 0 0 0 0 1 0 1 0

.

Diese Matrix beschreibt dieHintereinanderausf¨uhrung der Spiegelung und dann der Drehung, was zu unterschiedlichen Ergebnissen f¨uhrt.

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Bemerkung:

Wie das Beispiel zeigt, ist die Matrixmultiplikationnicht kommutativ.

Sie ist allerdings assoziativ in dem Sinne, daß (A B)C = A(B C)

f¨ur beliebige MatrizenA,B undC ist, vorausgesetzt die Spaltenzahl von Agleicht der Zeilenzahl vonB und die Spaltenzahl vonB gleicht der Zeilenzahl vonC, da die Produkte sonst gar nicht definiert w¨aren.

Diese Identit¨at kann man durch Ausmultiplizieren ¨uberpr¨ufen oder aus der Tatsache ableiten, daß die Hintereinander ausf¨uhrung von

Abbildungen auch assoziativ ist, d.h. es gilt (F◦G)◦H = F◦(G◦H), vorausgesetzt der Bildbereich vonH geh¨ort zum Definitionsbereich der AbbildungG und der Bildbereich vonG geh¨ort zum Definitionsbereich vonF. In jedem Falle wird hier ein gegebenes Elementu∈Dom(H) nach F(G(H(u)) abgebildet.

Diese Eindeutigkeit der Komposition von Abbildungen ¨ubertr¨agt sich auch auf die Multiplikation von Matrizen.

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Definition B.55 (Vektorraum R

m×n

)

Allereellen Matrizen eines gegebenen Typs(m,n) bilden eine Menge, die man mitRm×n bezeichnet. Diese Menge ist sogar ein reeller

Vektorraumbez¨uglich komponentenweiser Addition und Multiplikation, d.h.

A+B= (αi ji j)j=1...ni=1...m und λA= (λ αi j)j=1...ni=1...m f¨ur beliebige Matrizen

A= (αi j)∈Rm×n,B= (βi j)∈Rm×n undλ∈R.

Vorausgesetzt die Typen vonA,BundCsind kompatibel, so daß die folgenden Ausdr¨ucke ¨uberhaupt definiert sind, gelten die

Distributivgesetze:

A(B+C) = A B+A C (A+B)C = A C+B C.

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Definition B.56 (Identit¨atsmatrix)

Bez¨uglich der Multiplikation von Matrizen gibt es ein neutrales Element, n¨amlich dieEinheits-oderIdentit¨atsmatrix

I = In =





1 0 · · · 0 0 1 · · · 0 ... ... . .. ...

0 0 · · · 1



 .

Der die Gr¨oße der Matrix angebende Indexnkann wegfallen, wenn er sich aus dem Zusammenhang ergibt. Es gilt nun insbesondere

ImA = A = A In f¨ur A∈Rm×n.

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