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Aus einem Briefe des Hofralh Slickel an Prof. Broekhaus. 839

werden , wie sie seit Konslanlin ausgemünzt wurden. Sie sind ^ Unze

schwer, d. i. 4,872 Pariser Gramme. Der sehr schön erhaltene muslimische Dinar Abdulmelik's aber, den das hiesige Grossherzogl. orient. Münzcabinet bewahrt, vom Jahre 77 d. Hidschr., zugleich die älteste rein-arabische MUnze nach der neuen Münzeinrichtung jenes Cbalifen, wiegt 4,15 Gramme.

Die Byzantiner sind also um 0,722 schwerer, ols die besten arabiscben Dinare. Auf diese Data geslützt, glaube ich nnter *_j^_y«a]| y.*iL3i>JI die christliche Münzsorte der Byannttner verstehen zu müssen.

Nocb aber kann ich eine Vermuthung nicbt unterdrücken. Wie erwähnt, stand ein besonderes syrisches Gewichtssystem, als ein schwereres, dem mekkaniscben entgegen ; worüber de Sacy im Magaz. encyclop. a. a. 0.

S. 501 ff. weitere Aufschlüsse gegeben bat. Indem nun den ebenfalls, in Vergleich mit den arabischen , schwerern Dinaren , die in Syrien Cur« hatten, das Beiwort ijj_yai\ gegeben wird , halte ich es für wahrscheinlicher, dass dieses Epitheton nicht von Tyrus abzuleiten sey , sondern ans der Lan¬

dessprache , nach einer Verwechslung des syr. UB mit dem arab. (_>o ,

1*'- * 5*'*

so viel sey wie syrische Dinare (.»j'iQa) • ^ wie anderwärts von

ägyptischen Dinaren l'i^^ 'r^'} Rsde ist; vgl. Bernstein, Cbrest.

syr. S. 29.

Für die Münzgeschichte der Araber ergiebt sieh endlich ans dieser Dar¬

legung , doss die Muslimen in dem bier in Rücksicht kommenden Zeiträume, vom Ende des zwölften bis zum Ende des dreizehnten Jahrhunderts, in deo Landschaften, wo sie während der Kreuzzüge im vieirältigsten Verkehr mit den Franken lebten, durebaus kein Bedenken dagegen gebabt baben, sich neben des muslimiscben Geldes auch der christlichen Goldmünzen zu bedienen.

Aus einem Briefe des Hrn. Hofrath Stickel an Prof. Broekhaus.

Jena, 25. Ma! 1854.

Meine neulich ausgesprochene Bemerkung, dass in unserem Deotscfa- land nocb ein bedeutender Vorratb merkwürdiger mnbammedanischer Miinzen versteckt sein möge in den Sammlungen , deren Besitzer der morgenrdndiscben Spracben unkundig sind , bat sicb mir so eben in erfreulicher Weise bezüg¬

lich des Münzstückes bewährt, welches ich im VII. Bd, 2. H. S. 228 f. unserer Zeitschrift nach einem ziemlich stark verbrauchten Exemplare im Besitze des Hrn. Vossberg in Berlin zu erklären versuchte und in einem Facsimile vor¬

legte. Ganz kürzlich ist mir ein zweites , ungleich besser erbaltenes Exem¬

plar dieser bis dabin unedirten Münze aus der Sammlung des Hrn. von Haugk

in Leipzig zu Händen gekommen. Es wird dadurch die Legende des Re¬

verses voltständig so bestätigt, wie ich sie las, gewonnen wird aber noch die Umschrift, die in dem Segmente znr Rechten beginnend, in dem obern und dem zur Linken sich fortsetzt und lautet: üjUÄ*» Ü.*.«« ^L^Umj V/*»

geprägt in Sindschnr im Jahre sechshundert (1203/4 n Cbr,). Im untern

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840 '^«s einem Briefe des Hofralh Slickel an Prof. Broekhaus.

Segnienlv iiimiiil mun dieselbe Figur eines nur (^Iwns kleiner, \vie uul' der Zenkiden-Münze vun Sindsebar wabr , welche Casliglioni (Monele Cufiche Tay. IX. Nu. 8) abgebildel und S. 159., als im Jahr 596 gesehlagen, er kliirl bal. Aueb die Legende um den Kopf des Adverses wird nun bis auT die beiden lelzlen Wurle vullsländig deullieh. Sie lautet:

iß-ij tX*,s? ^^J.^' wJ^ likU!

nl-MnWc al-lUansur Koth al-din Muhammed, Sohn Zenki's , Berr oder Verlandeter (Walij) «on

Zwar ist in dem jyjaiX^ dns ^as nieht ganz wahrnehmbar , weil der Rand der Münze hier etwas ausgebrochen ist, aber dieses Beiwort wird dem Kolh al-din cbensp wie hier in einer Berliner Handschrirt der Annalen Taliari's beigelegt, wo vorn eingeschrieben ist: |JIjJI ^^<aÄlt i^Ul

Joj lX**^ _ i^OJt, LJaJt waIoS ^*».,Ji J3}l_,li uX*L.S\il JJL«il ,

und noch stimmen die übrigen Elemente des Wortes zu der vorgeschlagenen Lesung. Zweifelhaft bleibt mir dagegen der Scbluss der Umschrift, obgleich die Erhaltung der Charaktere nichts zu wünschen übrig lässt. F.s sind zwei Worte , deren letzleres entweder jLiSVJLtMj oder jjLbJL«»^ zu lesen ist, und ersteres deutlich uuf ^~~i* endet, welchem ein ähnlicher Zug uud noch ein Buchstabe wie * oder c oder i oder i vorhergeben. Isl die Le¬

sung des Schlusswortes ^L^Um^ vorzuziehen , wie ich glsnbe , so muss das vorletzte auch einen Orts- oder Provinznamen aus dem Bereiche des Kolb al-din entbolten. Trotz aller Nachforschungen habe icb aber noch keinen zn den Elementen passenden Namen aullBnden können.

Endlich erscheint noch vor dem nach rechts gewendeten Kopf in kleiner

Schrift recht deutlich eine Legende, die man nicht anders als iCJu«

lesen kann. Eine höchst merkwürdige Jabresbesliminung, mit welcber ich, da natürlich an ein Noah-Jahr nicht gedacht werden kann, obgleich die Sage ging, dass auf dem Sindsebar-Berge Noab's Arche geruhet habe, nicbts zu heginnen wusste, bis mir die Nachrichten Ibn-al-Albir's und Abulfedä's zu Hülfe kamen. Ersterer (cd. Tornberg. II. S, IJO. ) berichtet nämlicb, dass das Jahr 600 d. Hidschr. , in welchem unsere vorliegende Münze ge¬

schlagen wurde , in doppelter Hinsichl ein ganz besonderes Unglüeksjahr war, einmal durch das WatTenglück der Franken gegen die Muslimen , die mil einer Flotte sogar in Aegypten einen Einfall macbten, dem Lande nl-Adil's, als dessen Lehnsträger sieb Kotb al-din bekennt, sodann dnrch ein furcht¬

bares Erdbeben voa der weitesten Ausdehnung , welches Aegyplen , Syrien, Mesopotamien, Romanien, Sicilien, Cyprus verwüstelc , und bis nacb Mossul, Irak und weiler reichte ', vgl. auch Abulfed. Annal. IV. S. 210. Do nun

b '

KJuw ein Wehklage-Jahr bedeutet , wenn in seiner oppellativischen Bedeutung gcsommen wird , so kann bei solcher Zusauimenstimmung cs wohl keinem Zweifel unterliegen, dass dieses eben der hier in Anwendung kom¬

mende, richtige Sinn scy. Wir gewinnen damit ein gar nicbt unwichtiges neues Datum in der mubammedaniscben Münzgcschicblc , welches eine Analogie uud

(3)

.(us einem Briefe Jes Slaulm aths von Dorn an Prof. Fleischer. 841

weitere Beslätiguiis' gewährt für die Erklärung, die Krähn (dessen Saminig.

kleiner Abhandlungen I. S. tl4) über die sogenannte Trauermünze Saladin'.s vorschlug, welche wenige Jahre vor unserer Münze in der IVachharschaft iiirer Prägestätte in Saladin's Todesjahre mit Hinsicht auf dieses Factum von dem Ortokiden Husam al-din Juluk Arslan , Könige von Diarbekr, geschlagen wurde. Was auf dieser letztern die vier, sichtlieh in klagender Stellung dargeslellen Figuren plastisch ausdrücken, das ist auf unserer vorliegenden, bezüglich auf einen Trauerfall anderer Art, mit den, sonst noch auf keiner Münze wahrgenommenen Worten klar ausgesprochen. Vielleichl wird dieses Datum dazu dienen, weiter noch mancbe andere, bis jetzt dunkele Legende aufzuklären. VVir gewinnen die Thatsache , dass aueh einmal solcbe beson¬

dere Zeitereignisse auf mubauiinedanischen Münzen Erwähnung gefunden haben, es also aucb eine Art Gedächtnissmünzen gegeben hat.

Würde dieses Eine sehon genügen , diesem Stücke unsere Theilnabme zuzuwenden, so kommt nocb dazu, dass gerade in dem Jahre seiner Prägung der Prägeherr Kolb al-din Mubammed, der Herr von Sindschar und Nissibin, sicb freiwillig dem Ajjübiden al-Adil unterworfen halle; so dass nun Alles, wie ich es früher nur vermutbungsweise andeuten konnte, zu voller histori¬

scher Gewissheil heraustritt. Ueber die Zugehörigkeit der .Münze an die Dynastie der Zenkiden bleibt kein Zweifel. Sie hal so in mehrfacher Hin¬

sicht eine Wichtigkeit , dass ieb eine Copie nacb dem neu aufgetauchten, besser erhaltenen E.vemplare in dem Mubaminedaiiischen Münzschalze nieht verfehlen werde zur Oelfenllichkeit zu bringen.

Aus einem Briefe des Staatsratlies von Dorn

un Prof. Fleischer.

St. Petersburg, d. 5. Od. 1853.

— Endlich ist cs mir vergönnt, Ihnen einige berichtigende Bemerkungen zu den Aufsätzen der HH. Professoren Stickel und Tornberg über die Se- reiidscher Münzen (Zeitschr. d. D.M.G. Bd. VI. S. It5. 285. 398 u. Bd. VII.

S. 110) zuzusenden. Dieselben dürften aucb den beiden genannten Gelehrten um so willkommener sein , als sie einige der besprochenen Scbwierigkeilen heben , welche rücksicbtlich der St. Petersburger Münzen nur aus einem Miss- versläiidnisse hervorgegangen sind.

1) Die St, Petersburger Münze mit dem verfdnglichen u.s.w. (Ztsc'hr.

VI. S. 40O u. VII. S. III) isl von mir nie in das Jahr 192 versetzt worden.

Sie trägt deutlich das J. 182, und so bal es Frähn in seinen Kovis swpplc- menlis , deren Druck unler meiner Aufsiebt schon im vorigen Jahr begonnen, aber durch ineine Krankheit unlcrbrochen wurde, gelesen und angegehen.

Dagegen gebe ieb gern zu, d.iss in dem zweifelhaften Worte wirklich ein ( als Anfungsbachslabe angenommen werden muss, obgleich Frähn es niehl gelhan hnt.

?) Auf der Münze vom J. 193 {Zeilschr. Bd. VI. S. 402. u. VII. S. III)

■1 «

(4)

842 Eine Münze des Chalifen QalaH.

babe ich Qi nicbt durch erlilärt, sondern blos ausdrücken wollen,

dass das erste Wort, in welcbem Hr. Prof. Tornberg jjb»'!, ^*jCs>l, |>0^1 u. s. w. vermuthet, nicbt deutlicb sei; die beiden Striche („) I. c. S, 402, no, 3) sind nicbt Gleichbeitsstricbe , sondern zeigen an, dass ein oder meh¬

rere Buchstaben unlesbar seien. So bat Frähn diese Striche in seiner ite- censto, bei der in Rede stehenden Münze in den Novis supplcmentis und

sonst immer gebraucht. Die Münze entbält also vor noeb ein Wort,

dessen Anfang Frähn ^«.^1 gelesen bat. Man möchte da fast |>L»^t sehen, obgleich diese Lesart ans mehrern Gründen die richtige nicht sein kann.

Es wird also nur ein besser erhaltenes Exemplar das Dnnkel aufznhellen im Stande sein.

Zum Scbluss theile icb Ihnen nocb einige Serendscher .Münzen mit, die nach der iiecensto nnd den Novis supplemeniis (1842) dem asialischen Mu¬

senm zugekommen sind , und in den von mir beabsichtigten Additamentit ad Nova supplementa etc. ihren Platz finden werden. Es sind die folgenden:

1) Serendsch. a. 179. IL kX*^jJl WJL^I . Oben /4»»^ J unten 2) ibid. 181. II. II ^*Jl*«j »-ile «JUt J_*o || »JLii J^^^

lXa^mjII ÄäJL^t. Oben ^* unten sX^ß

3} ibid. 181. II. It. aber oben nnten \\jß

, t

4) ibid. s, 182, II, it. oben J«; unten iSji^i

Eine MQnze des Chalifen ^atarl.

Von diesem wenig genannten Chalifen besitzt die Münzsammlung der Königsberger l'niversität eine merkwürdige Münze mit pehlewiseber und ara¬

biscber Aufschrift. Es ist dieselbe deren Herr Prof. IVesselmnnn gedenkt in der Schrift: Ein Münzfnnd bei Putzig. Königsb., 1853. Seite 12. nm Ende (oder neue Prenssische Provinzial-Blätter, andere Folge, IV. S. 430.).

Die Kehrseile zeigt unzweideutig die Jahrszabl 75 (nach der Flucht).

Auf der Vorderseite würde man den Namen des Münzbern K{a)tra oder

K{a)t(a)Ta zu lesen geneigt sein, wenn ihm nicbt jene noch immer nicbt mit Sicberbeit gelesene Bezeichnung beigenigt wäre, die mit gutem Grunde

rür ein Aequivalent des orabischen /*^' gehalten und in Herrn

Dr. Moritmamn's schöner Arbeit bei No. 786. 803. 849, sowie im Nachtrage dozu bei No. 46 erwähnt wird. Mit Rücksicht hierauf ist ober unzweifelbaft K(fl)t{a)rij zu lesen; denn es kann nur ' Ahdu-l-n\ali}Cs Gegner in Persien

- ' * -

gemeint sein, derselbe BsL^^I ^jc&^ von dem im Commentar zur

"* * \

Hamäsa, bei Freylog S. 44, gesagt wird: Ä*lc ^^1^1 Jc&.|

%*JM ü^c eJlj «U^ib. Vgl. über ibn Weil, Gesch. der Chalifen, I.

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