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Samenbürtige Pilzkrankheiten im Gemüsebau

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Der Gemüsebau/Le Maraîcher 10/2002 Für eine wirtschaftliche Produk-

tion von Gemüse hoher Qualität ist gesundes Saat- und Pflanzgut eine wichtige Voraussetzung. Lei- der kann diese Voraussetzung nicht immer erfüllt werden. Wie bei anderen Pflanzen kommt es auch bei Gemüsesaatgut vor, dass es durch Pilzkrankheiten ver- seucht ist und so bereits im An- satz die Wirtschaftlichkeit des Anbaus gefährdet.

In der Literatur finden sich bei den Gemüsearten über 200 sa- menübertragbare Pilz-Krankhei- ten. Eine wesentliche Anzahl da- von ist von hoher wirtschaftlicher Bedeutung in der Produktion.

Werner E. Heller und Catherine Baroffio, Eidgenössische Forschungsanstalt für Obst-, Wein- und Gartenbau (FAW), CH-8820 Wädenswil

Alternaria-Pilze führend

Am häufigsten infizieren Pilze aus der Gattung Alternaria das Saatgut. Bei vielen Gemüsearten aus den Familien der Doldenblütler, Gänsefussgewäch- se, Korbblütler, Kreuzblütler, Kürbisge- wächse, Liliengewächse und der Nacht- schattengewächse sind Alternaria- Pilze als samenbürtig nachgewiesen.

Weniger bekannt ist, dass auch die so genannten Falschen Mehltaupilze wie Peronospora, Bremia, Plasmopara und auch Phytophthora samenüber- tragbar sein können. Weitere häufig genannte Gattungen von samenbürti- gen Pilzen bei vielen Gemüsearten sind:Ascochyta, Botrytis, Cercospora, Cladosporium, Colletotrichum, Fusa- rium, Phoma, Rhizoctonia, Stemphy-

lium, Sclerotinia, Septoriaund Verti- cillium.

Wirtschaftlich bedeutungsvoll

Samenbürtige Krankheiten verursa- chen Mindereinnahmen durch Verlust an Ertrag und Qualität, zudem verur- sachen sie Kosten für ihre direkte Bekämpfung durch Arbeitszeit, Ma- schinenstunden und Pflanzenschutz- mittel. Unter schweizerischen Bedin- gungen kann zum Beispiel der Ertrags- ausfall durch die Zerstörung der Assi- milationsfläche einer Alternaria-anfäl- ligen Karottensorte 60% erreichen, wenn keine chemische Bekämpfung des Pathogens erfolgt. Zusätzlich ent- stehen hohe Ernteverluste, weil die mechanische Ernte durch die Zerstö- rung des Laubes stark erschwert wird.

Pathogenfreies Saatgut

Eine Produktion von Saatgut, das völ- lig frei von Krankheitserregern ist, scheint bei der grossen Anzahl mögli- cher Pathogene ein unerfüllbarer Wunsch zu sein. Pathogenfreies Saat- gut wäre nur möglich, wenn bereits die Samen der Mutterpflanzen infek- tionsfrei wären, die Mutterpflanzen

Samenbürtige Pilzkrankheiten im Gemüsebau

P F L A N Z E N S C H U T Z

Abb. 1. Keimender Karottensamen mit starkem Alter- naria-Befall.

(Fotos: W. Heller) Fig. 1. Graine de carotte en germination fortement infec- tée par Alternaria.

Abb. 2. Gesunder (links) und stark von Alternaria- Pilzen befallener Petersiliensamen (rechts).

Fig. 2. Graines de persil, saine (à g.) et à forte infection d’Alternaria (à d.).

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Der Gemüsebau/Le Maraîcher 10/2002

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vom Auflaufen bis zur Ernte unter strengsten Pflanzenschutzmassnah- men kultiviert würden und schliesslich das Saatgut während und nach der Ernte vor Kontaminationen mit patho- genen Pilzen bewahrt würde.

Diagnose samenbürtiger Krankheiten

Bei oberflächlicher Verseuchung des Saatgutes mit Pilzsporen oder wenn die Fruchtkörper der Pilze in der Sa- menschale sichtbar sind, ist eine di- rekte Diagnose des Erregers am unge- keimten Samen möglich. Oft muss aber eine Diagnose während der Keimung der Körner erfolgen. Dazu werden die Samen gewaschen und auf Wasser- Agar Medium ausgelegt. Nach 4–5 Tagen können Infektionen festgestellt werden (Abb. 1). Wenn allerdings Mehrfach-Infektionen vorliegen und dabei ein Krankheitserreger sich viel schneller entwickelt als die anderen, wird eine Diagnose der langsamer wachsenden Pilze behindert.

Infektion der Samen sitzt unterschiedlich tief

Nach erfolgter Infektion muss im Hin- blick auf eine erfolgreiche Bekämp- fung untersucht werden, wie tief in das Saatgut hinein eine Infektion durch den Pilz bereits erfolgt ist. Im einfachsten Fall handelt es sich um eine oberflächliche Kontamination, zum Bei- spiel wenn Pilzsporen an den Samen- körnern haften. Solche oberflächlichen Kontaminationen können durch eine Beizung mit entsprechenden Fungizi- den erfolgreich bekämpft werden.

Liegt aber eine Infektion der Samen- schale vor, dann müsste bei einer Bei- zung dafür gesorgt werden, dass der Wirkstoff ebenfalls in die Samenscha- le eindringt, um die Krankheitserreger abzutöten. Dies ist technisch schwie- rig zu erfüllen, wie das epidemische Auftreten derAlternaria-Pilze in Ka- rottenfeldern zeigt.

Wenn eine Infektion der Keimblätter oder sogar des Keimlings selbst vor- liegt, ist eine erfolgreiche Beizung trockener Samen mit Fungiziden tech- nisch fast unmöglich. Eine Anpassung der Bekämpfungsmassnahmen an den Infektionstyp ist somit eine Vorausset- zung für einen Behandlungserfolg.

Physikalische Desinfektion

Bei tief im Samen sitzenden Pilzinfek- tionen ist eine Heisswasserbeizung oft erfolgreich und wird auch ange- wendet. Sie ist technisch aufwändig und insofern problematisch, als sich die Abtötungstemperaturen des Keim- lings und jene der samenbürtigen Pil- ze vielfach nicht wesentlich unter- scheiden. Je nach Art des Pathogens muss also die Temperatur während der Beizung nahe an den Abtötungs- punkt des Keimlings herangeführt werden, um die Krankheitserreger ab- zutöten.

Chemische Desinfektion mit Milchsäure

Bei oberflächlicher Kontamination und bei Infektion der Samenschale, wie zum Beispiel im Fall von Karot- tensamen und Alternaria,kann auch eine chemische Desinfektion mit Oxy- dationsmitteln oder organischen Säu- ren erfolgen. Aus bereits dargelegten Gründen, wie der Rückstandsproble- matik, der Bio-Akzeptanz und der Anwendersicherheit, haben wir die Möglichkeit der Desinfektion von Ka- rottensamen mit verdünnter, 30%- iger Milchsäure untersucht (vgl. Der Gemüsebau 4/2002). Eine Desinfek- tion der Samen hat den Vorteil, dass sie unspezifisch gegen alle Pilzinfek- tionen wirkt, die sich im desinfizierten Bereich festgesetzt haben. Bei Karot- ten würden also nicht nur die Infek- tionen durch Pilze der Gattung Alter- nariaerfasst, sondern auch mögliche Infektionen durch die Gattungen Cer- cospora, Erysiphe, Phoma, Phomo- psisund Septoria.

Wie sich bei weiteren Untersuchun- gen gezeigt hat, ist für dieses Verfah- ren eine absolute Voraussetzung, dass das Saatgut zuvor weder chemisch noch physikalisch behandelt wurde.

Bei bereits behandeltem Saatgut dringt die Desinfektionslösung zu tief in den Samen ein und verätzt den Keimling, was sich in einer stark redu- zierten Keimfähigkeit und Triebkraft äussert.

In naher Zukunft werden wir unter- suchen, wie das Verfahren der Milch- säure-Desinfektion anzupassen ist, damit es auch gegen die Alternaria- Pilze bei anderen Doldenblütlern, wie Petersilie und Fenchel, angewendet werden kann (Abb. 2).

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Der Gemüsebau/Le Maraîcher 10/2002

Cultures maraîchères: maladies

fongiques transmises par les semences

(Trad.) Afin de pouvoir produire de manière rentable des légumes d’une qualité impeccable, il est important que le producteur puisse disposer de semences et de plants sains, ce qui n’est malheu- reusement pas toujours le cas. Il arrive en effet que les semences de légumes, à l’instar de celles d’autres plantes, soient contami- nées par des champignons patho- gènes, ce qui d’entrée peut affec- ter la rentabilité d’une culture.

Les sources bibliographiques citent ainsi pour les variétés de légumes plus de 200 maladies fongiques transmissibles par les semences.

Bon nombre d’entre elles ont une grande importance pour la produc- tion.

Werner E. Heller et Catherine Baroffio, Station fédérale de recherches en arbori- culture, viticulture et horticulture (FAW), CH-8820 Wädenswil

Le numéro 1: Alternaria

La plupart des infections fongiques des semences sont le fait de champi- gnons du genre Alternaria, et leur présence est prouvée dans les graines de nombreuses variétés de légumes des familles suivantes: ombellifères, chénopodiacées, composées, cruci- fères, cucurbitacées, liliacées et sola- nacées.

Il est moins connu que des champi- gnons provoquant le mildiou, notam- ment ceux des genres Peronospora, Bremia et Plasmopara, voire Phy- tophthora,peuvent être transmis par les semences. D’autres genres sont

aussi souvent nommés en relation avec la transmission des maladies fongiques par les semences:Ascochy- ta, Botrytis, Cercospora, Cladospo- rium, Colletotrichum, Fusarium, Pho- ma, Rhizoctonia, Stemphylium, Scle- rotinia, Septoriaet Verticillium.

Importance économique

Les maladies transmises par les se- mences provoquent des déficits dus aux pertes de rendement et de quali- té, mais aussi aux frais de lutte directe (travail du personnel, heures de ma- chines, produits phytosanitaires). Dans les conditions climatiques suisses, la baisse de rendement de cultures de carottes sensibles à Alternaria peut en cas d’infection atteindre jusqu’à 60% si la culture en question n’est pas traitée à l’aide de produits chimiques, baisse due à la destruction de surface d’assimilation. A cela, il faut ajouter de fortes pertes à la récolte, car la perte de surface foliaire rend la ré- colte mécanique beaucoup plus diffi- cile.

Semences exemptes d’agents pathogènes

La production de semences parfaite- ment exemptes d’agents pathogènes paraît illusoire, tant ceux-ci sont di- vers. Il faudrait pour cela que les se- mences des plantes mères en soient elles-mêmes déjà exemptes, que les plantes soient cultivées dans les plus strictes conditions d’hygiène de la levée à la récolte et, enfin, que les semences soient protégées contre les champignons pathogènes, lors de la récolte déjà et durant tout le stockage.

Diagnostic des maladies transmises par les semences

Le diagnostic direct d’une infection des graines non germées est possible lorsque des spores adhèrent à la sur- face des graines ou si des fructifica-

tions sont visibles à l’intérieur du té- gument. Souvent, le diagnostic ne peut être établi qu’à la germination. A cet effet, on dépose des graines lavées sur un milieu de culture fait d’eau gélosée à 2%: une éventuelle infection s’observe après 4 à 5 jours d’incuba- tion (fig. 1, v. p. 8).

En cas d’infections multiples, cette méthode est moins probante, car, si un des agents pathogènes se développe plus vite que les autres, il rend difficile la mise en évidence de champignons au développement plus lent.

Profondeur de la zone d’infection des semences

Si, en cas d’infection, on veut assurer le succès du traitement, il faut savoir jus- qu’à quelle profondeur l’agent patho- gène a progressé. Dans le cas le plus simple, la contamination est unique- ment superficielle, des spores souillant simplement la surface des graines. Il suffit alors de baigner les graines dans le fongicide correspondant.

Si l’infection a pénétré à l’intérieur du tégument, le produit traitant doit lui aussi pouvoir y accéder. Comme le montrent les infections d’Alternaria dans les cultures de carottes, qui pren- nent parfois l’allure de véritables épi- démies, c’est là une difficile prouesse technique.

Si l’infection a atteint les cotylédons, voire le germe, il est techniquement presque impossible de traiter les se- mences sèches à l’aide d’un bain de fongicide. Pour réussir, le traitement doit donc être adapté au type d’infec- tion.

Désinfection par traitement physique

Pour les infections profondes, il est souvent utile de tremper les graines dans un bain d’eau chaude. Ce type de traitement est techniquement exi-

geant et pose problème, car les tem- pératures capables de provoquer la mort du champignon sont souvent très proches de celles mortelles pour le germe.

Désinfection par traitement chimique (acide lactique)

Les contaminations superficielles et les infections du tégument, de graines de carottes par Alternaria par exemple, peuvent toutefois être trai- tées à l’aide d’oxydants ou d’acides organiques. En tenant compte des ré- serves déjà exprimées concernant no- tamment la présence de résidus de produits phytosanitaires, de l’adéqua- tion du produit pour la production biologique et de la sécurité des utili- sateurs, nous avons étudié la désin- fection de semences de carottes à l’aide d’acide lactique à 30% (voir

«Le Maraîcher» 4/2002). Ce mode de désinfection des semences étant non spécifique, il présente l’avantage de toucher tous les champignons fixés dans la zone de traitement. Dans le cas des carottes, l’action désin- fectante ne se limite pas au genre Alternaria, mais détruit aussi les champignons des genres Cercospora, Erysiphe, Phoma, Phomopsiset Sep- toria.

Comme l’ont démontré les études complémentaires, il est absolument impératif que ce traitement n’inter- vienne pas à la suite d’autres traite- ments chimiques ou physiques des semences, car la solution de désinfec- tant pénètre trop profondément dans les graines déjà traitée. Il attaque alors le germe, dont il réduit la faculté germinative et la vigueur.

Enfin, nous prévoyons d’étudier les possibilités d’extension de ce procédé au traitement des Alternariainfectant d’autres ombellifères, telles que le persil ou le fenouil (fig. 2, v. p. 8).

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