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Archiv "Japan: Änderungen des Blutfettspiegels und der Ernährung im Laufe der letzten 20 Jahre" (10.10.1984)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

AUSSPRACHE

plötzlicher Bewußtlosigkeit unter Wasser. Die Katastrophe tritt ein, wenn ausreichende CO 2 Konzen- tration zum Atmen zwingt und der bewußtlose Schwimmer/Taucher dadurch ertrinken muß. Das

„Atmungsstimulans Hypoxämie"

scheint also in diesem Falle aus der Freizeit- und Sport-Praxis lei- der nicht maßgeblich für die Sti- mulation des Atemzentrums ge- wesen zu sein. Der Streckentau- cher wäre sonst durch sein Atem- zentrum gezwungen worden,

rechtzeitig wieder ins physiologi- sche Luftmilieu zurückzukehren, bevor Hypoxämie im Gehirn dies verhinderte.

Dr. med. Henner Vieweg Leiter des Werksärztlichen Dienstes der Daimler-Benz AG Postfach 11 02 60

2800 Bremen 11

Schlußwort

Die Ausführungen von Herrn Kol- legen Vieweg sind von prakti- scher Bedeutung. Das Hypoxiesti- mulans, welches bei Patienten mit

schwerer atemmechanischer Stö- rung so bedeutsam sein kann, kann von gesunden Personen, die vorher hyperventiliert und hiermit den pH-0O 2-Antrieb ausgeschal- tet haben, willkürlich unterdrückt werden. Ich stimme ganz mit die- sem, auch experimentell gut be- legten Hinweis überein, daß dann beim Tauchen lebensbedrohliche hypoxische Störungen, insbeson- dere des zentralen Nervensy- stems, zustande kommen können.

Herr Kollege Zintl spricht sicher von einer ganz anderen Patien- tengruppe, die der Sauerstoffat- mung nicht bedarf, wenn er die Ansicht vertritt, daß vier Fünftel der Kosten durch Atempsy- chotherapie einzusparen wären.

Das Problem der Sauerstofftoxizi- tät habe ich eindeutig angespro- chen. Wie bei allen Medikamen- ten gibt es einen sehr nützlichen, u. U. lebensrettenden therapeuti- schen Bereich, der nicht über- schritten werden darf. Diesen Be- reich sollten wir aber nützen, und er ist auch anders nicht zu erset- zen. Ich sehe hier keinen Wider-

spruch zu atemtherapeutischen Ansätzen, die dort, wo sie ange- zeigt sind, auch genützt werden sollten.

Es ist erfreulich, daß heute die ar- teriellen und venösen Blutgase zuverlässig zu messen sind. Täg- lich fallen in der Klinik viele ent- sprechende Daten an, die unser Wissen über „Nutzen und Gefah- ren der Sauerstoffatmung" neben den umfangreichen experimentel- len Befunden weitgehend auf ei- ne sehr sichere Basis gestellt ha- ben

Professor Dr. med.

Wolfgang T. Ulmer

Medizinische Universitätsklinik und Poliklinik der

Berufsgenossenschaftlichen Krankenanstalten

„Bergmannsheil Bochum"

Hunscheidtstraße 1 4630 Bochum 1

FÜR SIE GELESEN

Japan: Änderungen des Blutfettspiegels und der Ernährung im Laufe der letzten 20 Jahre

In drei multizentrischen Studien der Jahre 1960, 1970 und 1980 un- tersuchte die japanische Gesell- schaft zur Erforschung der famili- ären Hyperlipoproteinämie den Einfluß der veränderten Eßge- wohnheiten auf den Blutfettspie- gel in Japan. 1960 hatte der ge- sunde japanische Stadtbewohner einen Cholesterinspiegel von 160 mg%, Japanerinnen 179 mg%.

1970 lagen die Werte bereits bei 185 mg% Cholesterin für Männer und 187 mg% bei Frauen. 1980 wurden Spiegel von 202 bzw. 203 mg% festgestellt. Im selben Zeit-

raum nahmen die Triglyzeride nur unwesentlich zu und liegen heute bei 129 mg% bei Männern und 98 mg% bei Frauen.

Während der letzten 20 Jahre hat sich an der Energieaufnahme in Japan wenig geändert: 1960 — 2100 kcal/die; 1970 — 2200 kcal/

die; 1980 — 2100 kcal/die. Große Änderungen traten jedoch bei der Zusammensetzung der Nahrung auf. Der Anteil tierischer Fette am täglichen Essen stieg von 9 g bis auf 27 g 1980. Zum ersten Mal wurden in der Studie 1980 HDL- Cholesterinspiegel ermittelt: 56 mg% bei Männern und 61 mg%

bei Frauen. Die Gesamtcholeste- rinspiegel sind nun vergleichbar mit jenen anderer westlicher Län- der — auffallend jedoch die hohen HDL-Cholesterinwerte.

Die durchschnittliche Lebenser- wartung beträgt 73 Jahre für Män- ner und 78 Jahre für Frauen. Nur in SChweden und Norwegen ist die Lebenserwartung noch ähn- lich hoch.

Haupttodesursache in Japan sind zerebrovaskuläre Krankheiten.

Sie sind mit 155 Todesfällen auf 100 000 Japaner doppelt so hoch wie in den USA. Trotz ständiger Zunahme liegen die Todesfälle an koronarer Herzkrankheit bei 40 pro 100 000, also weit niedriger als in anderen westlichen Indu- strienationen. sel

Goto, Y.: Hyperlipidemia and Atherosclerosis in Japan, Atherosclerosis 36 (1980) 341-349 Sekimoto, H.; Goto, Y. et al.: Changes of Se- rum Total Cholesterol and Triglycerid Levels in Normal Subjects in Japan in the Past Twenty Years, Japanese Circulation Journal, Vol. 47, Dec. 1983, 1351-1358

2982 (70) Heft 41 vom 10. Oktober 1984 81. Jahrgang Ausgabe A

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