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Archiv "Zum Pflegeproblem Zystitis/Diabetes" (22.11.1984)

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Academic year: 2022

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Künstliches endokrines Pankreas

lassen und ausreichende Quanti- täten zu geben, um mehr zu errei- chen als die Insulinreaktion des nicht insulinbedürftigen Erwach- senen-Diabetes.

Die Verbindung zwischen Com- puter, Blutzuckerspiegel und Insulinabgabe war nur möglich, nachdem wir bei kontinuierlicher Messung im Blut uns einer Metho- de zu bedienen gelernt hatten, die weniger als zwei Minuten zur Feststellung und zur Übermittlung des Wertes in das regulatorische Zentrum hinein benötigte. Schon aus diesem Grunde erscheint es uns sehr zweifelhaft, daß es gelin- gen wird, mit einer Messung des Blutzuckers im subkutanen Gewe- be oder im Peritoneum (und der Insulinzufuhr an den gleichen

Stellen) unser Ziel zu erreichen.

Inzwischen hat jedoch die Gruppe von Shichiri in Osaka unseren Glukose-Sensor, das KEP, in einer derartigen Form modifiziert, daß er gewissermaßen in Nadelform unter die Haut geschoben werden kann (28).

Wir versuchen zur Zeit verschie- dene Materialien, um uns nicht nur über die Möglichkeit der Zuk- kerbestimmung außerhalb des Kreislaufs Aufschluß verschaffen zu können, sondern auch mit Kunststoffen zu arbeiten, die ei- nerseits eine größere Stabilität der Blutzuckermessung gewähr- leisten, andererseits die Abwehr- reaktionen des Körpers auf einem Minimum halten, wenn nicht so- gar vermeiden (Abbildung 6).

Trotz aller noch nicht überwunde- nen Schwierigkeiten sind wir da- von überzeugt, daß das Problem gelöst werden wird. Es ist erkannt, die verschiedenen Gruppen in der Welt beschäftigen sich mit ihm, und die Lösung findet sich direkt hinter der noch verschlossenen Tür. Das Rennen hat begonnen.

Man muß es nur noch gewinnen.

Literatur im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.

Anschrift der Verfasser:

Professor Dr. Dr. h. c. mult.

Ernst Friedrich Pfeiffer Dr. med. Wolfgang Kerner Zentrum für Innere Medizin des Klinikums der Universität Ulm Steinhövelstraße 9, 7900 Ulm

AUS DER PRAXIS FÜR DIE PRAXIS

Zum Pflegeproblem Zystitis/Diabetes

An einige Probleme möchte ich mit diesem Beitrag erinnern, die häufig in Alten- bzw. Pflegehei- men auftreten, besonders wenn die Betreuung nicht mehr durch langjährig ausgebildete und alter- fahrene Schwestern erfolgt:

Bei den zahlreichen Diabetikern wird streng darauf geachtet, daß sie nicht zu viel essen und (falls erforderlich) ihre antidiabetischen Medikamente nehmen. Unbeach- tet bleibt aber oft, wenn diese me- dikamentös behandelten Diabeti- ker wegen irgendwelcher schein- bar harmloser Infekte nur einen Teil ihrer BE oder sogar gar nichts essen. Nur daß die Medikamente weiter geschluckt werden — dar- auf wird geachtet. Die Gefahr ei- ner Hypoglykämie bei antidiabe- tisch Behandelten ist den Pfle- genden oft nicht bewußt. Ich habe wiederholt Patienten in Heimen durch „plötzlichen Tod" verloren, bei denen ich beim Durchdenken aller Faktoren eine akute Hypo- glykämie für die wahrscheinliche

Ursache halte: sie hatten, aus ver- schiedenen Gründen, in den vor- angegangenen Tagen nichts bzw.

wenig gegessen, aber die Tablet- ten weiter bekommen. Eine Be- nachrichtigung des Arztes schien wegen der Banalität des Infektes nicht erforderlich.

Aus diesen Erfahrungen heraus halte ich es für notwendig, die fol- gende einfache Regel einzufüh- ren: Wenn ein medikamentös be- handelter Diabetiker sein Essen ganz oder teilweise liegenläßt, sollten sofort die antidiabetischen Medikamente abgesetzt und der Arzt verständigt werden, der dann weiter entscheidet.

Eine andere Anweisung ist eben- so wichtig, jedoch besonders schwer durchzuführen, weil die menschliche Trägheit sich hier

„logisch" begründet wehrt: wer sieht es ein, daß der häufige Harn- drang der alten „Bettlägerigen"

keine Schikane aus langer Weile oder Psychopathie ist, sondern dadurch entstehen kann, daß zu wenig getrunken wird? Eine Bes- serung würde aber eintreten, wenn mehr getrunken würde. Das

ist ja sogar Müttern von Bettnäs- sern nur schwer klarzumachen.

Wer häufig ins Bett macht oder nach der Bettschüssel ruft, dem gibt man eben weniger statt mehr zu trinken, zumal das Anbieten von Trinkbarem oft zusätzlich ei- ne große Mühsal ist: das übliche Fachinger o. ä. wird oft nur wider- willig getrunken, das Beschaffen des Gewünschten bzw. das phan- tasievolle Anbieten (mal Tees, mal Säfte, mal Brühe, bei Empfind- lichen auch noch in der Wärme- kanne) ist zusätzliche Belastung.

Welche Pflegeperson nimmt der- gleichen auf sich, wenn sie davon überzeugt ist, daß die Plackerei mit der Bettschüssel dadurch nur verschlimmert wird?

In der Praxis wird man den er- wünschten Einsatz einer Pflege- person in diesem Gebiet nur errei- chen können, wenn das Thema (viel Trinken verringert den Harn- drang und entgiftet noch dazu) in der Ausbildung wiederholt, simpel und intensivst durchgeprobt wird.

Dr. med. Edith Engelke Ärztin für Innere Krankheiten Königsweg 20, 2300 Kiel

Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 47 vom 22. November 1984 (59) 3503

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