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Archiv "Lexikon: Basisfallwert" (28.04.2006)

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A1180 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 17⏐⏐28. April 2006

W

enn die Entwicklung so weitergeht, kann das Deutsche Ärzte- blatt am Jahresende einen neuen Ausschreibungsrekord vermelden: Im ersten Quartal 2006 wurden bereits ein Drit- tel mehr Stellenanzeigen für Fachärztinnen und Fachärzte geschaltet als im Vergleichs- zeitraum des Vorjahres. Nach wie vor sind es in erster Linie die Akutkrankenhäuser, die verstärkt ärztliche Mitarbeiter suchen, und zwar vor allem Spezialisten. Welche gravie- renden Auswirkungen der nochmals forcierte Speziali- sierungstrend in den Kranken- häusern auf den ärztlichen Ar- beitsmarkt hat, zeigt sich seit letztem Jahr besonders in den großen Fachgebieten Innere Medizin und Chirurgie.

In der Inneren Medizin wa- ren 2005 besonders Kardio- logen gefragt, für die 207 Stel- lenzeigen geschaltet wurden;

es folgten die Gastroentero- logen (151), die Hämatologen/

Onkologen (84) und Pneumo- logen (58). Dabei kehrte die Kardiologie wieder an ihren

„angestammten“ Spitzenplatz zurück, nachdem sie im Jahr davor vorübergehend durch

die Gastroenterologie von diesem verdrängt worden war.

Und auch die Angiologie machte einen großen Sprung nach vorne: Mit 26 Annoncen wurden in diesem Teilgebiet noch nie so viele Stellenanzei- gen geschaltet wie im letzten Jahr. Insgesamt setzen 55 Pro- zent aller Ausschreibungen von Akutkrankenhäusern in der Inneren Medizin eine Schwer- punktanerkennung zwingend voraus.

In der Chirurgie ist der Spezialisierungstrend noch wesentlich ausgeprägter: Hier wird von den Bewerbern bei 81 Prozent aller ausge- schriebenen Klinikstellen ei- ne Schwerpunktanerkennung gefordert. In der Chirurgie standen 2005 mit 142 Stellen- anzeigen die Unfallchirurgen an der Spitze der Nachfrage – wie in allen Jahren davor.

Allerdings ist der Vorsprung auf die nächstplatzierten Vis- zeralchirurgen (138) nur noch minimal. Es folgten die Ge- fäßchirurgen (93) und die Plastischen Chirurgen (25), die den größten Schritt nach vorne machten.

Die zum Teil sprunghaft ansteigende Nachfrage in Teil-

gebieten der großen Fächer hat zur Folge, dass kurzfristig nicht immer genügend po- tenzielle Bewerber zur Ver- fügung stehen. Wie dünn zum Teil die Bewerberdecke ist, ver- anschaulicht folgende Rech- nung: Den 131 Chirurginnen und Chirurgen, die 2004 ei- ne Schwerpunktanerkennung Viszeralchirurgie erworben haben, standen 2005 insge- samt 81 Oberarztausschrei- bungen zur Verfügung. Damit kamen statistisch noch nicht einmal zwei Bewerber auf eine Stellenausschreibung.

Ähnlich prekär ist die Si- tuation in der Gefäß- und Thoraxchirurgie. Im Bereich der Inneren Medizin sind die Relationen nicht ganz so drastisch, aber auch in der Gastroenterologie oder Pneu- mologie kommen statistisch gerade mal 2,5 frisch gebacke- ne Schwerpunkt-Internistin-

nen und -Internisten auf ei- ne ausgeschriebene Ober- arztposition.

Liegt die Ursache für den akuten Mangel an ärztlichen Bewerbern im Wesentlichen an dem (vorübergehenden) Phänomen, dass einfach zu viele Krankenhäuser zur gleichen Zeit die gleichen Spezialisten suchen? Oder stehen wir nicht vielmehr am Anfang tief greifender Ver- änderungen in den medizini- schen Versorgungsstruktu- ren im Allgemeinen und den Krankenhäusern im Beson- deren, die für einen dauer- haft hohen Bedarf an Spe- zialisten sorgen werden?

Letzteres würde bedeuten, dass in Zukunft zu wenige Internisten und Chirurgen in den Schwerpunkten weiter- gebildet werden.

Dr. Wolfgang Martin E-Mail: mainmedico@t-online.de S T A T U S

Arbeitsmarkt für Ärzte

Allrounder nicht mehr gefragt?

Der Basisfallwert (englisch: Baserate) ist ein zentraler Begriff des 2003 in Deutschland eingeführten Fallpauschalensystems zur Vergütung von Kran- kenhausleistungen. Der Basisfallwert wird ermittelt, indem das Kranken- hausbudget durch das durch den „Case-Mix“ ausgedrückte Leistungsvolu- men des betreffenden Krankenhauses geteilt wird. Der

Basisfallwert drückt somit den Preis für eine standardi- sierte Leistung – also eine Leistung mit dem Schwere- grad 1,0 – des Krankenhauses aus. Ein Vergleich der kran-

kenhausindividuellen Basisfallwerte zeigt auf, welche Krankenhäuser im Ver- hältnis zu anderen wirtschaftlich arbeiten und welche Krankenhäuser nicht.

Im deutschen DRG-System (Diagnosis Related Groups = DRGs) gibt es neben dem krankenhausindividuellen Basisfallwert einen Landesbasisfallwert. Dieser Wert musste 2005 nach den gesetzlichen Vorgaben für jedes Bundesland indi-

viduell erstmals zwischen den Landeskrankenhausgesellschaften und den Spit- zenverbänden der Krankenkassen auf Landesebene ausgehandelt werden.

In der Anpassungsphase (Konvergenzphase) bis zum vollen Wirksamwerden des Fallpauschalensystems ab 2009 werden der krankenhausindividuelle Basisfallwert und das Erlösbudget des Krankenhauses jährlich stufenweise an den landesweit geltenden Basisfallwert und das sich daraus ergebende DRG-Volumen angepasst.Am Ende dieses Anpas- sungsprozesses soll es in jedem Bundesland einen Landes- basisfallwert geben, der für alle Krankenhäuser im Bundesland gilt. Durch die nachträglich eingeführte „Kappungsgrenze“ wurden die sich daraus ergebenden möglichen Budgetminderungen eines Krankenhauses jedoch begrenzt: auf ein Pro- zent des jeweiligen Krankenhausbudgets in 2005, auf 1,5 Prozent in 2006, auf zwei Prozent in 2007, auf 2,5 Prozent in 2008 und auf drei Prozent in 2009. JF

Basisfallwert

L E X I K O N

Stellenausschreibungen im Deutschen Ärzteblatt 2005

(Werte für 2004 in Klammern)

Innere Medizin Chirurgie

Kardiologie 207 (128) Unfallchirurgie 142 (150)

Gastroenterologie 151 (133) Viszeralchirurgie 138 (119) Hämatologie/Onkologie 84 (50) Gefäßchirurgie 93 (67)

Pneumologie 58 (22) Plastische Chirurgie 25 (11)

Nephrologie 27 (22) Kinderchirurgie 23 (28)

Angiologie 26 (14) Thoraxchirurgie 22 (16)

Rheumatologie 12 (7) Neurochirurgie 21 (24)

Endokrinologie 1 (2) Herzchirurgie 3 (1)

Die Auswertung der Stellenausschreibungen im

Deutschen Ärzteblatt im Jahr 2005 zeigt einen

nochmals verstärkten Spezialisierungstrend.

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