A 242 Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 6|
12. Februar 2010SUCHTMEDIZIN
Der Anteil von Dro- genkonsumenten ist in Haftanstalten deutlich größer als in der Allgemeinbe- völkerung (DÄ 45/
2009: „Suchtmedi- zinische Versorgung: Entschiedenes Handeln notwendig“ von Jens Reimer, Bernd Schulte und Heino Stöver).
SUC
D g i d i v 2 zinische Versorgung
meine Arbeit in circa 64 Paragrafen eingekeilt ist und von ärztlicher Therapiefreiheit nichts mehr übrig ist, ich stelle mir die Frage: Wieso bleibt man ambulant bei einem Abstinenzziel, wenn es in Deutsch- land noch nicht einmal möglich ist, die hiesigen JVA drogenfrei zu halten. Die hohe erschreckende Zahl der infizierten i. v. drogenkon- sumierenden Menschen steht einer erschreckenden Wahrheit gegen- über, nämlich dem fortdauernden intramuralen Konsum illegaler Drogen, die sich, solange es keine suffizienten Maßnahmen gibt, gegenseitig unterhalten. Wo fangen wir zuerst an mit dem entschiede- nen Handeln?
Dr. Stefanie Schmitz, Ärztliche Suchtambulanz Neuwied, 56564 Neuwied
Erschreckende Wahrheit
Mit großer Aufmerksamkeit las ich den Beitrag zur Versorgung Opiat- abhängiger und deren Komorbidi- täten in Deutschlands Justizvoll- zugsanstalten. Als substituierende Ärztin bin ich täglich mit dem The- ma konfrontiert. Nicht nur, dass
RADIOLOGIE
Zu dem Vorschlag, das Fach künftig Imagiatrie zu nen- nen (DÄ 50/2009:
„Von der Röntgeno- logie zur Imagiatrie:
Die Bildgebung sucht einen neuen Namen“ von Werner Golder).
O OG
Z d I n
„ l D sucht einen neuen N
Unsinn
Wer sucht was? Beim Lesen des Artikels meines Fachkollegen musste ich unwillkürlich auf das Erscheinungsdatum des Hefts schauen. Dachte ich doch, es sei der 1. April.
Die sprachwissenschaftlich zumin- dest äußerst fragwürdige Herlei- tung der Worte „Imagiater/Imagia- trie“ löst doch wohl eher Assozia- tionen wie „Kristallkugel“, „Kar- tenlesen“ oder „Geistheiler“ aus.
Dass das DÄ als seriöses Medium zwei Seiten für einen solchen hane- büchenen Unsinn verschwendet, ist mir unerklärlich. Ich blicke als Facharzt für Radiologie stolz auf die Geschichte und die Entwick- lung unseres Fachs, ausgehend von den von Prof. W. C. Röntgen entdeckten X-Strahlen bis zur heu- tigen High-Tech-Bildgebung, und ich sehe nicht im geringsten einen
sinnvollen Grund, wie auch wohl die Mehrzahl meiner Fachkollegen, die Bezeichnung unseres Fachs zu ändern. Oder war der Artikel doch als (schlechter) Scherz gemeint?
Wenn nicht, wäre Herr Prof. Gol- der wohl ein einsamer „Sucher“.
Martin Ladicha, Radiologisches Zentrum Lünen, 44534 Lünen
Lateinisch-altgriechisch
Imago ist lateinisch und bedeutet Bild (altgriechisch = eikon); iatros ist altgriechisch und heißt Arzt.
Meine Kommilitonen wurden im ärztlichen Staatsexamen mehrfach gerügt, wenn sie medizinische Be- griffe lateinisch und altgriechisch zusammensetzten (z. B. Renologie anstatt Nephrologie). Schon der Begriff „Radiologie“ ist lateini- schen und altgriechischen Ur- sprungs. Altphilologen wären wahrscheinlich bei dem Begriff
„Imagiatrie“ entsetzt.
Warum soll also wieder „mit Ge- walt“ etwas nicht richtig zusam- mengesetzt werden? „Medizinische Bildgebung“ würde auch der medi- zinische Laie in deutschsprachigen Ländern verstehen, auch wenn die- ser Begriff für Wissenschaftler nicht umfassend wäre.
Dr. med. Günther Eiselt, 79594 Inzlingen
Medizin/Naturwissenschaft
Klaus-Michael Braumann, Niklas Stiller (Hrsg.): Bewegungstherapie bei internisti- schen Erkrankungen. Springer, Berlin, Heidel- berg 2010, 257 Seiten, gebunden, 39,95 Euro Karin Kraft, Rainer Stange (Hrsg.): Lehrbuch Naturheilverfahren. Hippokrates Verlag in MVS Medizinverlage, Stuttgart 2010, 819 Seiten, ge bunden, 99,95 Euro
Ulrich Eibach, Santiago Ewig, Klaus Zwirner:
Medizin, Ökonomie und der kranke Mensch.
Verlust des Menschen als Subjekt und der Auftrag kirchlicher Krankenhäuser. Lambertus- Verlag, Freiburg im Breisgau 2009, 127 Seiten, kartoniert, 16 Euro
Michael Steinhaus: Schmerztherapeutische Injektionen an Wirbelsäule und Gelenken.
Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2009, 102 Seiten, broschiert, 29,95 Euro
Frank Schneider, Helmut Frister Dirk Olzen:
Begutachtung psychischer Störungen. 2.
Auflage. Springer, Berlin, Heidelberg 2010, 423 Seiten, gebunden 69,95 Euro
Norbert Krappitz: Handbuch Reisemedizini- sche Gesundheitsberatung. Reiserisiken, Pro- phylaxe, Geomedizin, Management. Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2010, 677 Seiten, mit CD- ROM, broschiert, 89,95 Euro
Jan Adamec, Richard Adamec: Das Lang- zeit-EKG. Handbuch der Interpretation des Elektrokardiogramms. 2. Auflage. Huber, Bern 2009, 108 Seiten, kartoniert, 29,95 Euro Torsten Liem, Tobias K. Dobler (Hrsg.): Leit- faden Osteopathie. Parietale Techniken. 3. Auf - lage. Urban & Fischer, München 2010, 880 Sei- ten, Kunststoffeinband, 79,95 Euro
Arzneimittelkommission der deutschen Ärz- teschaft (Hrsg.): Evidenzbasierte Therapie- leitlinien. Therapieempfehlungen. 3. Auflage.
Deutscher Ärzte-Verlag, Köln 2009, 373 Seiten, broschiert, 49,95 Euro
Martin Hermann, Thomas Quellmann (Hrsg.): Praxisleitfaden Ärztlicher Bereit- schaftsdienst. 3. Auflage. Urban & Fischer, München 2009, 580 Seiten, Kunststoffeinband, 44,95 Euro
Sven Olaf Hoffmann, Gerd Hochapfel, Anne- gret Eckhardt-Henn, Gereon Heuft (Hrsg.):
Neurotische Störungen und Psychosomati- sche Medizin. Mit einer Einführung in die Psy- chodiagnostik und Psychotherapie. 8. Auflage.
Schattauer, Stuttgart, New York 2009, 528 Sei- ten, kartoniert, 29,95 Euro
Martin Birkhäuser: Praktische Empfehlun- gen zur Hormonersatztherapie in der Peri- und Postmenopause. UNI-Med Science. UNI- MED Verlag, Bremen 2009, 64 Seiten, karto- niert, 19,80 Euro