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Kompensationsmethode zur Bestimmung der Nächtlichen Ausstrahlung

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(1)

Knut Ångström

Über die Anwendung der elektrischen

Kompensationsmethode zur Bestimmung der Nächtlichen Ausstrahlung

Upsala 1905

(2)

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books2ebooks.eu University of Tartu Library

(3)

NOVA ACTA REGLE SOCIETATIS SCIENTIARUM UPSALIENSIS.

SER. IV. VOL. I. N. 2.

ÜBER DIE ANWENDUNG

DER

ELEKTRISCHEN KOMPENSATIONSMETHODE

ZUR

BESTIMMUNG DER NÄCHTLICHEN AUSSTRAHLUNG

VON

KNUT ÄNGSTRÖM

( Mi t g e t e i l t d e r Kö n i g l. Ge s e l l s c h a f t d e r Wi s s e n s c h a f t e n z u Up s a l a am 7 Ap r i l 1 9 0 5 )

U P S A L A 1905

D R U C K D E R A K A D E M I S C H E N B U C H D B U C K E R E I , E D V, BEHLI NG.

(4)

17 1- ür die Beurteilung der Wärmeökonomie unserer Erde ist die Kenntnis von der Insolation und der Ausstrahlung von fundamentaler Bedeutung.

W ährend wir aber gegenwärtig zuverlässige Instrumente für Unter­

suchungen über die Stärke der Sonnenstrahlung und eine ziemlich grosso Anzahl gen,au ausgeführter Observationsreihen bezüglich der Änderungen der Insolation unter verschiedenen Verhältnissen besitzen, fehlt es uns leider noch an einem bequemen und zuverlässigen In­

strument zur Bestimmung der Ausstrahlung der Erde. Die Unter­

suchungen, die die Bestimmung der genannten Grösse in absolutem Mass zum Zweck gehabt, sind mehr zufälliger Art gewesen, mit ver­

schiedenartigen experimentellen Anordnungen ausgeführt worden und in den meisten Fällen im Bereich des Versuchsstadiums geblieben.

Von den bedeutenderen unter ihnen seien jedoch besonders erwähnt die Untersuchungen F rö lic h ’s \ diejenigen M au rer's in Zürich 2, P ern - t e r 's auf Sonnenblick3 und vor allem die grosse Arbeit Homen’s 4:

»Der tägliche W ärmeumsatz im Boden und die W ärm estrahlung zwischen Himmel und Erde», eine Arbeit, die auf diesem Gebiete in mehreren Hinsichten eine grundlegende Bedeutung besitzt. Endlich sind in letzter Zeit von Dr. F e lix E xner einige Ausstrahlungsbestimmungen auf Sonnen­

blick ausgeführt worden 5.

Die Schwierigkeiten bei den fraglichen Bestimmungen sind von ähnlicher Art wie die bei der Bestimmung der Insolation: Elimination des W ärmeverlustes des Messinstrumentes durch Leitung und Konvek­

tion und Vermeidung der Fehlerquellen, die durch die Anwendung eines

1 F r ö l i c h , P etersb . m et. Rep. 1 8 7 6 .

2 M a u r e r , Sitz. Ber. d. B erlin er A kad. p. 9 2 5 . 1887.

3 P e r n t e r , Sitz. Ber. d. W ie n e r A kad. p. 1 5 6 2 . 1 8 88.

A H o m e n , D issertat. H elsingfors 1 8 9 7 .

& F. Ex n e r, M eteorol. Z eitschrift 9, p. 4 0 9 . 1903.

N o v a Ar,ta R og. S o c . Sc. U p s., Ser. I V : V ol. 1. Im pr. n /7 1905. i

(5)

2 Kn u t An g s t r ö m,

S chirm es, um die S trah lu n g d a d u rc h au szu sch liessen , b ew irk t w erd en kön n en . Es la ss t sich a b e r nicht le u g n en , d a ss diese S ch w ierig k eiten w eit g rö s se r sind, w en n es sich um die B estim m ung d er A u sstrah lu n g , als w e n n es sich um die d er Insolation han d elt. Im le tz te re n Falle ist es die S ta rk e von p arallelen S trah len g rö s se r In te n sitä t, die b estim m t w erd en soll, und d er Schirm k a n n u n te r diesen V e rh ältn isse n re la tiv w eit v on d er w ä rm e ab so rb ie re n d en F lä c h e p la ciert w e rd e n , w obei seine schädliche E in w irk u n g g e rin g oder gleich Null w ird ; im e rste re n Falle d a g eg e n b re ite t sich die S tra h lu n g n a c h allen R ich tu n g en von d er O berfläche des M essin stru m en ts a u s, und d er Schirm , d er diese S trah lu n g n a c h d er H im m elsfläche zu a b sp e rre n soll, m u ss offenbar en tw ed e r s e h r g ro ss sein oder a u c h d er stra h len d e n F lä c h e s e h r n a h e steh n . In jed em Fall ist dabei d er Einfluss von K o n v ek tio n sströ m en in d er Luft ein a n d e re r je n a c h d er L ag e des Schirm s. Bei säm tlich en M ethoden, die zu r B estim m ung d er S tä rk e d er A u sstra h lu n g b en u tzt w o rd en , ist in d essen ein so lch er Schirm zu r A n w en d u n g gekom m en. Im übrig en hab en die beiden letzten F o rsc h e r auf diesem Gebiet, Ho h e n und

Ex n e b, für ihre U n te rsu ch u n g e n die von m ir a n g e g e b e n e n M ethoden zu r B estim m ung d er Insolation modifiziert, indem Ho m e n bei d er K on­

stru k tio n sein es A u ss tra h lu n g s a p p a ra ts diesen auf d as D ifferential­

p yrheliom eterprinzip g e g rü n d e t, Ex n e b, w ie d er bei sein en U n te rsu ch u n ­ g e n den e lek trisch en K om pensationspyrheliom eter- m it z w ec k m ä ssig e r Ä n d eru n g d er B eschaffenheit des S ch irm es a n g e w e n d e t hat.

2. Seit m e h re re n J a h re n h ab e ich V e rsu c h e zu r M essung d er n äch tlich en A u sstra h lu n g g ep lan t, jed o ch e rs t in d er letzten Zeit Gele­

g e n h eit gefunden, diese P län e ins W erk zu setzen. V ielleicht w ä re in d essen diese m eine A bsicht au ch jetzt n o ch nicht zur A u sfü h run g g ekom m en, w enn ich n ich t in m eines v e re h rte n K ollegen Prof. Pe r n t e r s

lebhaftem In te re sse für diese A rbeit einen m ir lieben A nsporn g e ­ h ab t h ätte.

Die A ufgabe, die ich m ir g estellt, w a r die zu v e rsu c h e n , die to tale n äch tlich e A u sstra h lu n g ohne direkte A n w en d u n g eines S chirm es beim A nstellen d er O b servatio n en va\ m essen . Es sch ein t mir, d ass dieses P roblem in befriedigender W eise d urch eine einfache M odifikation des elek trisch en K o m p ensationspyrheliom eters zu lösen sein dürfte.

M an den k e sich zwei sch m ale M etallstreifen neben e in an d er in einem horizontalen R ahm en au sg e sp an n t. Die Streifen sollen physi­

kalisch genom m en gleich sein, bis auf den U m stand, d ass d er eine auf sein er o b eren Seile g e sc h w ä rz t, d er an d ere blank ist. Auf d er u n te re n

(6)

Be s t i m m u n g d e e n ä c h t l i c h e n Au s s t r a h l u n g. 3

S eite d ieser Streifen, in elek trisch er Hinsicht von ihnen isoliert, befinden sich zw ei T h erm oelem en te in V erbindung m it einem em pfindlichen G alvanom eter. Strahlen nun diese Streifen g e g e n die H im m elsfläche, so wird, falls die A u sstrah lu n g stärker ist als die Insolation, der sch w a rze Streifen sich m ehr abkühlen als der blanke und das T em p e­

ra tu rg leich g ew ich t g estö rt w erd en . Wird aber ein elek trisch er Strom durch den g esc h w ä rzte n Streifen g esch ick t, so kan n d as T em peratur­

g le ich g ew ich t durch g e e ig n e te W ahl der Strom stärke w ied erh erg estellt w erd en ; hierbei wird der W ärm everlu st bei den beiden g leich en und g leich stark erw ärm ten Streifen durch K onvektion und L eitung derselb e und die Stärke der A usstrah lu n g m u ss b erech n et w erd en k ön nen, sofern m an näm lich a u sser der G rösse der S trom stärke auch den W iderstand der Streifen und eine g e w is s e für jedes Instrum ent be­

stim m bare K onstante kennt.

D er G edanke, für S trah lu n gsb estim m u n gen eine blanke und eine g e sch w ä rzte F läche a n zu w en d en , ist bekanntlich k e in e s w e g s n eu , ob­

w ohl die M ethoden, die auf d ieser Grundlage a u sg ea rb eitet w orden, sch o n seil la n g e verw orfen sind, da die A bkühlung v ersch ie d en auf die beiden v ersch ied e n erw ärm ten Körper wirkt. Vio l l e hat jedoch g eze ig t, w ie bei einer rationellen O bservationsm ethode ein derartiger

Apparat zur B estim m u n g der Insolation v er w e n d e t w erd en kann

K

V on allen d iesen M ethoden u n tersch eid et sich jedoch die oben b e­

sch rieb en e dadurch, d ass der Einfluss der K onvektion versch w in d et, w eil eben die sch w a rze und die blanke au sstrah len d e F läch e praktisch g en o m m en d ieselb e T em peratur haben.

D a s A usstrah lu n gsin stru m en t ist in en g er Ü bereinstim m ung mit dem elek trisch en K om pensationspyrheliom eter ausgeführt w orden. . Bei diesem letztgen an n ten Instrum ent habe ich jed och w ährend der letzten Jahre für die H erstellung der w ärm eabsorbierenden Streifen dünnes M anganinblech a n g ew en d et, w o g e g e n ich für das A usstrah lu n gsin stru ­ m en t zum Platinblech zu rü ck gek eh rt bin. Es ist näm lich vo n W ichtig­

keit, d ass d iese Streifen, der sch w a r ze w ie der b lanke, so unverän d erlich und so gu t definierbar w ie m öglich sind. D ie U n g e leg en h eite n , die die A n w en d u n g vo n Platin m it sich führt, sind üb rigen s in diesem Falle u nbedeutend, da hier die T em peratur der strah len d en Streifen mit hin­

reich en d er G enauigkeit m ittelst ein es g e e ig n e t p lacierten Q uecksilber­

therm om eters bestim m t und hierdurch die Korrektion für die Ä nderung

1 V i o l l e , Änn. de Gh. et de Ph., Ser. 5, 17

,

1879.

(7)

4 Kn u t Än g s t b ö m,

des elektrischen Leitungswiderstandes im Platin leicht berechnet w er­

den kann.

D a die Abkühlung für den schw arzen und den blanken Streifen w egen der Konvektionsström e u. s. w. m öglichst gleich sein muss, sobald die Temperatur dieselbe ist, so folgt daraus, dass die beiden Streifen so nabe w ie möglich einander placiert w erden m üssen.

Um den Einfluss von Luftströmen noch w eiter zu vermindern, habe ich nicht zw ei, sondern vier Streifen angew endet, abwechselnd blanke und schw arze und nur ca. 1 mm von einander entfernt.

Diese vier Streifen sind in einem Rahmen befestigt, w ie Fig. I es schem atisch darstellt. Die beiden Streifensystem e sind natürlich von einanderv isoliert. Auf der Rückseite der Streifen ist das thermoelektrische System angebracht, indem die Zuleitungsdrähte und die Verbindung zw ischen B und C von Kupfer, die Verbindungen zw ischen A und B und G und D d agegen von Konstantan sind. Fig. 2 zeigt einen Quer­

schnitt durch den Apparat. Die obere ^Seite des Rahmens, abgesehen von der Öffnung, über der die Streifen befestigt sind, ist mit einer dünnen, stark polierten Nickelplatte bedeckt, ebenso die untere Seite der genannten Öffnung. Die Streifen sind so über einen kleinen vier­

eckigen Kasten von ca. 3 mm Tiefe und 20 mm Seitenlange befestigt.

Durch die Kleinheit des Raums unterhalb der Streifen wird auch die Stärke der Konvektionsström e vermindert. Die kupfernen Klemm­

schrauben F und E gehören zum Therm oelement, zu den Streifen gehören vier Klemmschrauben, w ovon in Fig. nur zw ei, Ä und sichtbar sind. Der Rahmen und das Ebonitstück mit den Klemm­

schrauben stecken in einem zylindrischen, stark vernickelten Röhren­

stück, das mit Schutzdeckel und einer Durchbohrung für ein Thermo­

meter T versehen ist.

Man nehm e zunächst an, dass der Apparat als eine gew öhnliche Therm osäule angew andt wird, indem eine g ew isse Strahlung von der Stärke Q zuerst auf die schw arze Fläche fällt, w obei die blanke be­

schattet wird, dann auf die blanke, w obei die schw arze beschattet wird.

Hierbei erhält man an einem mit dem Therm oelem ent verbundenen Galvanometer die A u sschläge a resp. ß. D iese A usschläge sind dem W ärmestrom proportional, der die Lötstellen des Therm oelem ents trifft, w elcher Strom wieder = k A t gesetzt werden kann, wo k eine g ew isse von der W ärm eleitung durch die Streifen abhängige Konstante und A

t

der Temperaturunterschied zw ischen der vorderen und hinteren Fläche der Streifen ist. D ieser Wärmestrom ist aber offenbar gleich dem

(8)

Be s t i m m u n g d e e n ä c h t l i c h e n Au s s t r a h l u n g. 5

Unterschied zw ischen dem W ärm eaustausch des Streifens durch S trah ­ lung V Qs {y = Breite der Streifen, s = ihrem A bsorptionsverm ögen gegenüber der fraglichen Strahlung) und seinem W ärm eaustausch durch Konvektion, der = CyQs gesetzt w erden kann, wo C ein jeweilig zu bestim m ender F aktor ist, der von einem V ersuch zum ändern variieren kann. Man erhält so für den schw arzen S treifen:

a = k A ^ {yQs — CyQs) und für den blanken ß = k A t2 = k2 (yQb — CyQb), w oraus

a _ k t y Qs (1 — C) ß ~ k^yQb (1C) ~ k2b

kt und &2, die von der W ärm eleitung von der vorderen zur hinteren Fläche der Streifen abhängen, sind K onstanten, ebenso das Absorptions­

verm ögen s der schw arzen Fläche, w ogegen b bloss so lange konstant ist, als die Strahlung gleichartig ist, oder so lange die Strahlung bloss Wellenlängen umfasst, für welche das Strahlungsvermögen dasselbe ist. Bei den langen W ellenlängen, um die es sich hier handelt, ist dies jedoch der Fall, w eshalb w ir also, unter der Voraussetzung, dass das Instrument bloss zur Messung von aus solchen Wellenlängen bestehender Strahlung ver­

wendet wird, setzen können:

a Ä, s

ß

=

k j =

k o n s t a n t -

Nehmen wir nun an, dass das Instrum ent der nächtlichen A us­

strahlung ausgesetzt wird, und dass w ir durch einen elektrischen Strom der durch den am stärksten abgekühlten Streifen hindurchgeschickt wird, dessen W ärm everlust kom pensieren. W ir erhalten da faktisch dieselben A usschläge mit entgegengesetztem Vorzeichen für die beiden Streifen, d.h. also, in Übereinstim m ung mit dem Obigen, für den schw arzen Streifen:

7 = {yQs + ^ ( yQs + W)} k i,

wo W = der von dem Strom e erzeugten W ärm e, und für den blanken Streifen:

y = { y Q h - C 2y Q b } k 2 ,

w oraus %

( yQs + W) (1 —C j kt = y Qb (1— <72) k ,

(9)

Kn u t Än g-s t b ö m,

und da (7, und Gt hier in jedem A ugenblick gleich sind, so erhält m a n :

» s + T7) k, =. y Q b k , , w o r a u s :

W h W

~ s K - b k , =

V .Q 7-!' /

und damit:

Q -

V f f

D a nun hier

W = m0 (1 -j- at) i2 ,

wo m der elektr. L e itun gsw iderstan d, a der Tem peraturkoeffizient des W id ersta n d e s, t die T e m p e ra tu r und i die S tä rk e des K om pensations­

stro m es, so erhält m a n :

Q = Konst. X <f2( \ + a i ) .

H at m an also du rch V e rsu c h e das V erhältnis fila und ferner die Breite der Streifen y u n d den W id ersta n d m bestim m t, so m u ss die K onstante sich b e re c h n e n und die n ächtliche A u ss tra h lu n g durch Ab­

lesen der S tä rk e des K om pensationsstrom s sich bestim m en lassen.

D iese Methode, die A u sstra h lu n g zu bestim m en, ru h t offenbar auf zwei V o ra u sse tzu n g e n , näm lich:

e rsten s, d ass da s Verhältnis ßja u n a b h ä n g ig von der B eschaffen­

heit der S trah lu n g ist, w a s mit Gewissheit als vorliegend e ra c h te t w e r­

den k a n n , da es sich n u r um S tra h lu n g von s e h r g rö s s e r W ellenlänge handelt; zw eitens, d a ss die K onvektion für eine blanko und eine s c h w a rz e Fläche von so nst gleich er B eschaffenheit als gleich a n g e ­ nom m en w e rd e n kann. A u ch diese B edingung ist n a c h Du l o n g und

Pe t i t s U n te rs u c h u n g e n 1 erfüllt, und wie ich u n ten zeigen w e rd e, wird diese A n n a h m e ferner du rch eine einfache B eo b a c h tu n g beim G ebrauch des In stru m e n ts bestätigt.

In d e sse n zeigt es sich mit s e h r g ro s se n Schw ierigkeiten v e r ­ bunden, die Q uantität ßta e x ak t zu bestim m en. Es hand elt sich ja eigentlich nicht darum , dieses V erhältnis für norm al einfallende S trah lun g zu b estim m en, so n d ern für eine S trahlu ng , die von allen Seiten einfällt.

1 D u l o n g e t P e t i t . Ann. de Ch. et de Phys. 2e Ser., 7, p. 225 und 3.37, 1817.

(10)

Be s t i m m u n g d e r n ä c h t l i c h e n Au s s t r a h l u n g.

7 Auch hat es sich gezeigt, dass dieses Verhältnis ohne Zweifel eine Funktion von der Breite der Streifen ist, möglicherweise beruhend auf einem Einfluss der Kanten der Streifen. Ich habe nämlich 5 Apparate mit 3 verschiedenen Breiten der verwendeten Streifen, nämlich 1,50, 2,60 und 3,75 mm, ausgeführt. Sucht man nun mit einem gemeinsamen W ert von

ßja die Ausstrahlung auf Grund von Bestimmungen, die mit

diesen Instrumenten ausgeführt worden, zu berechnen, so findet man zwar dieselben W erte für Instrumente mit derselben Streifenbreite und ferner stets einander proportionale Werte für Instrumente mit verschie­

dener Streifenbreite, aber es zeigt sich, dass die absoluten W erte der Ausstrahlung niedriger werden, je schmäler die Streifen sind. Auf Grund hiervon können wir noch immer setzen:

Q

= Konst. i2(l + « /),

aber wegen der Schwierigkeiten, die der Bestimmung der darin ent­

haltenen Konstanten entgegenstehen, habe ich diese nach folgender Methode zu bestimmen gesucht.

A, Fig. 3, ist ein Zylinder von Eisenblech mit einem aus dün­

nem Kupferblech verfertigten Boden von halbsphärischer Form. Im Zentrum dieser Halbkugel wird das Ausstrahlungsinstrument P placiert, dessen Konstante bestimmt werden soll. Die dem Ausstrahlungsin­

strument zugewandte Seite der Halbkugel ist sorgfältig geschwärzt worden, erst durch Ausfällen von Kupferoxyd, dann durch Berussen.

Durch das Rohr das mit der städtischen W asserleitung in Verbindung steht, strömt ein kräftiger W asserstrahl aus, der sich über die Ober­

fläche der Halbkugel verbreitet und dessen Temperatur, durch ein in den W asserstrom eingeführtes Thermometer, genau bestimmt werden kann. Die Temperatur, die auf diese Weise die ausstrahlende sphärische Oberfläche erhält, unterscheidet sich nicht wesentlich von der Temperatur des Wasserstrahls. Ist nun

i der Kompensationsstrom, der nötig ist

um das Temperaturgleichgewicht zwischen den Streifen im Ausstrah­

lungsapparat wiederherzustellen, und

t und o

die Temperaturen des Ausstrahlungsapparats und der halbsphärischen Fläche, so ist die Aus­

strahlung:

Q

= Konst,

r at) = a (Z4 — ö4) ,

und kennen wir hier tf, so kann natürlich

k berechnet wTerden.

Die Werte, die mit Hülfe der so gefundenen Konstanten mit

verschiedenen Instrumenten für die nächtliche Ausstrahlung bei einer

(11)

8

Kn u t Aon g s t k ö m,

bestimmten Gelegenheit erhalten werden, stimmen alle gut mit einander überein. Ihre Zuverlässigkeit als absolute W erte hängt jedoch natürlich von der Zuverlässigkeit der Bestimmung von rr, d. h. der Strahlungs­

konstanten für einen schwarzen Körper ab. Vorläufig habe ich hierbei für diese Konstante den W ert benutzt, der mir am zuverlässigsten er­

schien, nämlich den von

K i j r l b a u m

1 gefundenen:

a = 7,68 x

10 11 , (Grammkalorien pro qcm und Minute).

Die Anordnung zur Anwendung des Instruments ist aus Fig. 4 und 5 ersichtlich, wovon die erstere die Schaltung der verschiedenen 'Feile des Instrumentes angiebt, die letztere die Anordnung zeigt, wenn das Instrument im Freien angewendet wird und die Observationen mit den zum Kompensationspyrheliometer gehörigen Hülfsapparaten ausge­

führt werden.

E

ist ein galvanisches Element,

R ein Schleifrheostat, A ein Präzisionsamperemeter, all dieses in die Leitung zu den aus-

strahlenden Metallstreifen geschaltet.

G

ist ein empfindliches Galvano­

skop oder Galvanometer in Verbindung mit den Leitungsdrähten zu den Thermoelementen. Alle die Hülfsapparate, die bei dem elektrischen Kompensationspyrheliometer ihre Anwendung finden, Galvanometer, Rheostat u. s. w\, können also, wie leicht ersichtlich, unmittelbar und ohne jede Abänderung auch bei dem Instrument zur Bestimmung der Ausstrahlung angewendet werden.

Von grosster Wichtigkeit ist, dass bei der Anstellung der Observa­

tionen die Verbindungen zwischen den Thermoelementen einerseits und dem Galvanometer andererseits frei von fremden thermoelektromoto- rischen Kräften sind. Diese Verbindungen müssen also ausschliesslich aus Kupferleitungen bestehen, und der Stöpselkontakt

S, der sich in

der Leitung zu den Thermoelementen findet, muss auch von Kupfer sein.

Wenn das Instrum ent angewendet werden soll, wird es an einer Stelle mit möglichst freiem Horizont, die Rohrachse in vertikaler Stellung, placiert. Nachdem die Temperaturverhältnisse innerhalb des Instru­

ments stationär geworden, w as daran gemerkt wird, dass der zu den Thermoelementen gehörige Galvanometer bei Schluss der Leitung keinen Ausschlag giebt, wird der Deckel vom Instrument abgenommen, der Kompensationsstrom geschlossen und variiert, bis Temperaturgleichheit zwischen den Streifen wiederhergestellt ist, worauf die Stromstärke abgelesen wird und die Bestimmung fertig ist.

1 K u r l b a u m , Wied. Ann. 05, S. 74G? 1898.

(12)

Be s t i m m u n g d e e n ä c h t l i c h e n Au s s t r a h l u n g. 9

Als Beispiel für die Anwendung des Instruments seien hier einige Bestimmungen der nächtlichen Ausstrahlung angeführt, die an ver­

schiedenen Orten während des Jahres 1904 ausgeführt worden sind Da sie hauptsächlich den Zweck hatten, die Eigenschaften des Instru­

ments zu studieren, wurde ein strenger Plan beim Anstellen der Obser­

vationen nicht durchgeführt — wozu Verf. im übrigen weder Zeit noch Gelegenheit gehabt hat.

Tabelle.

Apparat N:o 1 Breite der Streifen 1,5 mm. Konstante = 35,0 (bei 15°j

Komp.- Q gr. Kal min. C m 2

Ort Zeit Strom

Amp. Bemerkungen

Upsala 1 22 . 5 8>* 40m Nm 0,065C 0,148

» » 50m 0,0645 0,146

» » 9h 0 m »

0.065C 0,148 Ganz klar; Temperatur: + l°,i.

» » » 10,n » 0,0657 0,151

» » 40m » 0,0660 0,152

23. 5 8h 30m » 0,0465 0,076

0,081 Dünner Wolkenschleier; Temp. + 20,5

» » » 40m » 0,0480

24. 5. 8b 40m » 0,0538 0,101 Dünner Wolkenschleier, schnell klar werdend.

» » » 5 0 :n » 0,0082 0,161 | Starke Unruhe beim Galvanometer; Temp.

» s 9h Q m » 0,0690 0,166 f + 6°,8.

» » » 10m » 0,0688 0,164 Ganz klar.

» 25. 5. 8h 50m » 0,0670 0,157 )

» ( jb Q m » 0,0660 0,152 ( Im Westen dickes Gewölk am Horizont,

» » » 10m » 0,0668 0,156 sonst klar.

» » » 20m » 0,0600 0,152

»

»

28.

»

5. 9h 38m

» 40m

»

»

0,0650 0,0580

0,148

0,118 j Äusserst schnell sich bewölkend.

» 3. 6. 9h 31m » 0,0615 0,132 Klar, aber etwas dunstig.

4. 6. 10h 0 m » 0,0650 0,148 Wolkenhank im Norden am Horizont, sonst klar.

Holmenkollen 2 30. 6 . 9h 25m » 0,0670 0,157 Temp. 17°. Feucht.

»

Upsala1 7.

30.

7.

8 .

9h 26m 7h 55m »

0,0639 0,0661

0,143 0,153

Temp. 18°. Feucht. Starke Luftperspektive.

rl emp. 20°. Ganz klar, schwacher Dunst.

» 16. 9. 8 h 4 0 m » 0,0645 0,146

» 9.10. 5h 25m » 0,0700 0,171 Temp. 6°,o. Ganz klar.

» 2 . 11. 4h 30m » 0,0700 0,171 Temp. -f 2°,o.

» 7.11. 4h 40m » 0,071 0,170

1 Turm des physikalischen Instituts.

2 Bei Christiania. Die Observationen w urden von einem Aussichtsturm , dem sog.

H oUnenkollturm, c. 3 8 5 m über dem Meere gelegen, ausgeführt.

(13)

10 Kn u t An g-s t r ö m, Be s t i m m u n g d e r n ä c h t l i c h e n Au s s t r a h l u n g.

Die Erfahrungen, die für das Instrum ent durch diese O bserva­

tionen bisher gew onnen, haben gezeigt, dass dasselbe äu sserst leicht zu handhaben ist, dass eine vollständige Bestimmung der A usstrahlung, abgesehen von der Zeit, die für die Aufstellung des Instrum ents g e­

braucht wird, in w enigen Minuten ausgeführt w erden kann, und dass es, w as auch aus der Tabelle hervorgeht, schnell und getreu dem W echsel der D urchlässigkeit der A tm osphäre folgt. D urch diese Ob­

servationen wird auch die G rundannahm e bestätigt, auf der die Kon­

struktion des Instrum entes ruht, dass nämlich die Abkühlung der blanken und der schw arzen Fläche durch Konvektion und Leitung gleich ist sobald die T em peratur bei den beiden Streifen gleich ist. Denn es h at sich gezeigt, dass w enn die beiden Streifen exponiert w erden, ohne dass der Kom pensationsstrom geschlossen wird, die T em peratur der Streifen also verschieden ist, jeder W indstoss eine Ä nderung des Tem ­ peraturunterschiedes der Streifen bew irkt, wie sie in den unruhigen Schw ingungen des Galvanom eters sich deutlich kundgiebt. Sobald aber die Tem peraturgleichheit zw ischen den Streifen durch den Kom pensa­

tionsstrom hergestellt ist, behält der G alvanom eter beinahe un v erän d ert seine Gleichgewichtslage trots der heftigsten W indstösse bei.

(14)

Nova Acia Re g. S oc. S c . Up s. S e r . W.

Fig.J.

B C

Frrj. 5.

K.Angsiröm, Besirmumng der nichilicheTi Aussixalilinig. Taf.I.

F ig. 2

W m

y/Av////, ////////;

F A B E

Lii.L.LjunggreTL, U psala.

(15)

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