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Archiv "Intensivierte Diabetestherapie verhindert diabetische Polyneuropathie" (17.07.1995)

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beitsgruppe (mit Unterstützung der Deutschen Stiftung Organtransplan- tation [DSO], Neu-lsenburg, sowie Eurotransplant/Bio Implant Services [ET/BIS, Leiden/Holland]) eine mul- tizentrische, randomisierte, prospek- tive sowie doppeltmaskierte Studie begonnen werden. Der Einsatz der oben dargestellten methodischen Neuerungen der HLA-Gewebetypi- sierung für Organ-Spender und -Empfänger ist obligate Vorausset- zung. Sämtliche Testungen werden einheitlich im Institut für Immunolo- gie der Universität Kiel durchgeführt oder reproduziert.

Die Studie beruht auf folgenden konzeptualen Gesichtspunkten:

~ Auf der Basis einer maxima- len HLA-Klasse-I-Übereinstimmung soll geklärt werden, ob HLA-Antige- ne der Klasse II (das heißt HLA-DR) einen Einfluß auf den Transplantati- onserfolg ausüben.

~ Durch die Langzeitkonser- vierung von Hornhäuten in der Kor- neabank Kiel (bis zu vier Wochen) er- gibt sich die Möglichkeit einer pro- spektiven Spender-Empfänger-Aus- wahl nach HLA-Kriterien. Die Ran- domisierung der Spender-Empfän- ger-Auswahl wird von ET/BIS in Lei- den/Niederlande vorgenommen.

KURZBERICHT/FÜR SIE REFERIERT

..,.. Patienten und Organspender stammen aus einer homogenen ethni- schen Population und weisen gut ver- gleichbare HLA-Antigene auf. Da- durch läßt sich eine Störgröße aus- schalten, die die Aussagen der CCTS- Studie mit ihrer ethnisch außeror- dentlich heterogenen Zusammenset- zung erheblich beeinflußt hat (2).

..,.. Mittels Durchflußzytometrie soll die Wertigkeit eines prospektiven Antikörper-Crossmatch auf höch- stem Empfindlichkeitsniveau unter- sucht werden, wobei sich erstens un- ter anderem augezüchtete Retina- Pigment-Epithelzellen des Spenders als Target einsetzen und zweitens auch nichtzytotoxische Antikörper nachweisen lassen.

An der Studie sind bisher neun Universitätskliniken und zahlreiche andere operativ tätige Kliniken betei- ligt. Bis zum 1. April1995 konnten be- reits zwanzig Prozent (122 Patienten) der aus statistischen Gründen erfor- derlichen 600 Patienten transplantiert werden. Eine noch größere Beteili- gung an dieser Studie wird als außer- ordentlich wünschenswert angesehen, um durch die Vergrößerung des Emp- fängerpools den HLA-Matchgrad zu optimieren und die Gesamtdauer der Studie zu verkürzen.

Intensivierte Diabetestherapie verhindert diabetische Polyneuropathie

In emer nordamerikanischen Multicenterstudie wurde von einer Forschungsgruppe überprüft, ob eine intensivierte Insulintherapie, vergli- chen mit einer konventionellen Insu- lintherapie, bei Patienten mit insulin- pflichtigem Diabetes mellitus (IDDM) das Auftreten einer diabeti- schen Neuropathie verhindern kann.

Es wurden 1441 Patienten mit in- sulinpflichtigem Diabetes mellitus randomisiert entweder einer konven- tionellen Insulintherapie mit ein bis zwei subkutanen Insulininjektionen pro Tag oder einer intensivierten In- sulintherapie mit vier oder mehr Blut- zuckermessungen täglich und ent-

sprechend drei bis vier Insulin- injektionen täglich zugeführt. Mit Hil- fe von klinisch-neurologischen Unter- suchungen, einer Messung der Ner- venleitgeschwindigkeit sowie speziel- len Tests zum Nachweis einer autono- men Neuropathie wurde die Inzidenz neu aufgetretener Neuropathien er- mittelt.

Über einen medianen Beobach- tungszeitraum von 6,5 Jahren zeigte sich in der Gruppe der intensivierten Insulintherapie eine 64prozentige Verringerung der Entwicklung einer klinisch nachweisbaren diabetischen Neuropathie (5 Prozent versus 13 Pro- zent). Verzögerungen der Nervenleit-

Zitierweise dieses Beitrags:

Dt Ärztebl1995; 92: A-2010-2011 [Heft 28-29]

Literatur

1. Hopkins KA, Maguire MG, Fink NE, Bias WB: Reproducibility of HLA-A, B, and DR typing using peripheral blood samples:

Results of retyping in The Collaborative Cornea! Transplantation Studies. Human Immunol1992; 33: 122-128

2. The Collaborative Cornea! Transplantation Studies Research Group: Effectiveness of histocompatibility matehing in higher risk corneal transplantation. Arch Ophthalmol 1992;110:1392-1403

3. Williams KA, Coster DJ: Clinical and expe- rimental aspects of corneal transplantation.

Transplantation Reviews 1993; 7: 44-64.

4. Zavazava N, Halene M, Westphal E et al.:

Expression of MHC dass I and II molecu- les by cadaver retinal pigment epithelium cells: optimization of post-mortem HLA- typing. Clin Exp Immunol 1991; 84:

163-166

5. Zierhut M, Pleyer U, Thiel HJ: Immunolo- gie der Hornhaut-Transplantation. Dt Arz- tebl1994;6:356-360

Anschrift für die Verfasser:

PD Dr. med. Gernot Duncker Klinik für Ophthalmologie der Universität zu Kiel Hegewischstraße 2 24105 Kiel

geschwindigkeit und pathologische Ergebnisse bei den Tests für das Vor- liegen autonomer Neuropathien wa- ren in der intensivierten Insulinthera- piegruppe um 44 Prozent und 53 Pro- zent vermindert.

Fazit der Untersucher: Mit der intensivierten Insulintherapie läßt sich bei Patienten mit insulinpflichti- gem Diabetes mellitus das Auftreten einer diabetischen Polyneuropathie oder einer autonomen Neuropathie wirksam verhindern oder zumindest

verzögern. acc

Diabetes Control and Complications Trial Re- search Group: The effect of intensive diabetes therapy on the development and progression of neuropathy. Ann Intern Med 1995; 122:

561-568.

DCCT Research Group, Box NDIC/DCCT, Bethesda, MD 20892, USA.

Deutsches Ärzteblatt 92, Heft 28/29, 17. Juli 1995 (53) A-2011

Referenzen

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