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Archiv "Risperidon" (26.01.2001)

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ie Qualität der Schmerz- therapie bei Kindern ist in Deutschland unzurei- chend. Darin waren sich die Experten bei einem Satelli- tensymposium einig, das wäh- rend der 96. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kinderheilkunde und Jugend- medizin in Stuttgart stattfand.

Kinderärzte sind nach den Er- fahrungen von Prof. Gerhard Gaedicke (Charité Campus Virchow Klinikum Berlin) bei der Verordnung von Analge- tika bei akuten Schmerzen zu- rückhaltend. Dies beruhe un- ter anderem darauf, dass es nicht genügend Studien zum Thema Schmerzbehandlung bei Kindern gebe und die Zahl der für diese Alters- gruppe zugelassenen Analge- tika gering sei, erklärte Gae- dicke.

Gute analgetische und antipyretische Wirksamkeit Als eine positive Entwicklung wertete der Pädiater, dass mit der Zulassung von Ibuprofen- Saft (Nurofen®für Kinder Fie- bersaft) für Kinder ab sechs Monaten in Deutschland ein weiteres Mittel für die The- rapie von akuten Schmerzen und Fieber zur Verfügung steht. „Deutschland ist Pa- racetamol-Land“, charakteri- sierte Gaedicke die derzeitige Situation der Schmerzthera- pie in der Pädiatrie. In den angloamerikanischen Ländern sei die Anwendung von Ibu- profen als Analgetikum we- sentlich stärker verbreitet – in den USA ist das Mittel seit 1995 rezeptfrei erhältlich.

Bei dem von Boots Health- care veranstalteten Symposi- um wurden neue Daten ei- ner Anwendungsbeobachtung von Nurofen für Kinder Fie- bersaft in Deutschland vor- gestellt: 181 Kinder mit hoch- fieberhaften Erkrankungen

wurden in 13 Krankenhäu- sern mit der Ibuprofen-Sus- pension behandelt. 82,3 Pro- zent der Kinderärzte beur- teilten die Wirksamkeit als

„sehr schnell“ bis „schnell“.

Die mit Ibuprofen behandel- ten Kinder waren nach durch- schnittlich 1,5 Tagen fieber- frei.

Dr. Thomas Danne (Cha- rité Campus Virchow Klini- kum Berlin) berichtete, dass die gute analgetische und an- tipyretische Wirksamkeit von Ibuprofen in zahlreichen in- ternationalen Studien nach- gewiesen worden sei. Ein er- heblicher Vorteil von Ibupro- fen gegenüber Paracetamol, das in Deutschland das Mittel der ersten Wahl bei Fieber und Schmerzen im Kindesal- ter ist, besteht nach Ansicht der Experten in der größeren therapeutischen Breite von Ibuprofen.

Das Risiko von Überdosie- rungen sei aufgrund der ge- ringen therapeutischen Brei- te bei Paracetamol erheblich größer und werde oft unter- schätzt, betonten die Pädia- ter. Fälle von Intoxikationen mit irreversiblen Leberschä- den seien in den Kinderklini- ken immer wieder zu beob- achten. Bereits vier Gramm Paracetamol können nach An- gaben von Dr. Boris Zerni- kow (Universität Witten/Her- decke, Datteln) bei Kindern zu einem tödlichen Leberver- sagen führen.

Akute Schmerzen bei Oti- tis media, Pharyngitis, viralen Mundinfektionen wie Gingi- vistomatitis und Herpangina können, so der Pädiater, durch Ibuprofen-Saft wirksam be- handelt werden. Bei einer akuten Otitis media leiden laut Zernikow 42 Prozent der erkrankten Kinder unter star- ken und 40 Prozent unter mittelstarken Schmerzen. Die- se Schmerzen sollten immer

rasch und effektiv durch Anal- getika gelindert werden, un- terstrich der Schmerzexperte.

Auch bei der medikamen- tösen Akuttherapie von kind- lichen Kopfschmerzen und Migräne hat sich Ibuprofen nach den Worten von Dr. Ste- fan Evers (Universität Mün- ster) bewährt. Der Neurologe bezeichnete Ibuprofen in ei- ner Dosierung von zehn bis 15 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht als ein Medi- kament der ersten Wahl für diese Indikationen.

Eine Nachdosierung sei aufgrund der geringen Ne- benwirkungen bereits nach einer Stunde möglich. Aller- dings seien gerade bei der Be- handlung von Kopfschmer-

zen bei Kindern und Jugend- lichen nichtmedikamentöse Therapieverfahren wie Ent- spannungsverfahren, Verhal- tenstherapie und Akupunk- tur erfolgreicher als bei Er- wachsenen, berichtete Evers.

Ibuprofen-Saft ist für die Indikationen Fieber und leich- te bis mäßig starke Schmer- zen bei Kindern ab sechs Monaten in einer Tagesdosis von 20 bis 30 Milligramm/Ki- logramm pro Tag zugelassen.

Seit Oktober steht das Anal- getikum auch als Brausegra- nulat (Nurofen®200 mg Brau- segranulat) für Kinder ab sechs Jahren zur Verfügung. In Deutschland sind beide Pro- dukte zurzeit verschreibungs- pflichtig. Annette Porcher-Spark V A R I A

Deutsches Ärzteblatt½½Jg. 98½½Heft 4½½26. Januar 2001 AA191

Schmerz und Fieber bei Kindern

Potenzial von Ibuprofen wird unterschätzt

Video zu Krebsschmerzen – Etwa 40 bis 80 Prozent aller Krebspatienten entwickeln im Laufe ihrer Erkrankung oft unerträgliche chronische Schmerzen. Die Deutsche Krebshilfe hat ein Video für Patienten herausgegeben, in dem dargestellt wird, wie Tu- morschmerzen entstehen, wie sie wirksam behandelt werden können und warum die Furcht vor opioidhaltigen Medika- menten unbegründet ist. Das etwa zwanzigminütige VHS- Video kann gegen eine Schutz- gebühr von 20 DM bestellt werden bei: Deutsche Krebs- hilfe, Thomas-Mann-Straße 40, 53111 Bonn, Telefon: 02 28/

72 9900, Fax: 02 28/7 2990 11,

E-Mail: deutsche@krebshilfe.

de. Dort erhalten Sie außer- dem kostenfrei die Broschüre

„Krebsschmerzen wirksam be- kämpfen“.

Risperidon – Das atypische Neuroleptikum Risperidon (Risperdal®, Janssen-Cilag und Organon) ist jetzt auch für die Erhaltungstherapie zur Re- zidivprophylaxe stabil einge- stellter Patienten zugelassen.

Die Zulassungserweiterung ba- siert auf den Ergebnissen einer 365 Patienten umfassenden multizentrischen, doppelblin- den Langzeitstudie, die zeigt, dass Risperidon Haloperidol in der Prophylaxe von Rezidi- ven überlegen ist. EB Unternehmen

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