• Keine Ergebnisse gefunden

FREIWILLIGENARBEITBEGEGNUNG UND AUSTAUSCH AM DREILÄNDERECK > SEITE 26

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "FREIWILLIGENARBEITBEGEGNUNG UND AUSTAUSCH AM DREILÄNDERECK > SEITE 26"

Copied!
40
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

GRUNDSTEIN FÜR GEMEINSAME GESUNDHEITSREGION

DIE BEIDEN BASEL BESTREITEN EINEN NEUEN WEG > SEITE 12

FREIWILLIGENARBEIT

BEGEGNUNG UND AUSTAUSCH AM DREILÄNDERECK > SEITE 26

FELDREBEN MUTTENZ

DAS BUNDESASYLZENTRUM NIMMT SEINEN BETRIEB AUF > SEITE 6

(2)

SEITE 2 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

EDITORIAL

LIEBE LESERIN, LIEBER LESER

Der Jahreswechsel wird auf der ganzen Welt von unterschiedlichen Bräuchen und Traditionen begleitet. Im Appenzellerland zum Beispiel ziehen Silvesterchläuse von Dorf zu Dorf. Vielerorts kommt die Bevölkerung in den Genuss eines Feuerwerks, oder die Menschen finden sich auf Plätzen ein, um mit Freunden und Bekannten aufs neue Jahr anzustossen. Beliebt ist an Silvester auch das Bleigiessen, um einen Blick in die Zukunft zu wagen. Viele fassen einen guten Vorsatz, meist verbunden mit dem Wunsch, eine Gewohnheit zu ändern. Im aktuellen Infoheft finden Sie Anregungen, beispielsweise mit dem Rauchen aufzuhören (Seite 15), sportlich aktiv zu sein (Seite 34) oder über Genuss beim Essen nachzudenken (Seite 28).

Gern lese ich jeweils die kurzen Interviews aus der Serie «Meine Wahl». Ich staune, wie viel über ein Bild erzählt werden kann und wie lebendig das Werk dadurch wird. Der Besuch führt diesmal zu Roland Limacher vom Schulpsychologischen Dienst. Spannend ist, wie unterschiedlich die Menschen und insbesondere die Kinder auf die ausgewählten Werke reagieren (Seite 18).

Das Thema Pensionskasse betrifft aktiv Arbeitende und Pensionierte. Im Jahr 2015 haben Schweizer Pensionskassen eine durchschnittliche Rendite von 1,13 Prozent erwirtschaftet (2014:

7,13 Prozent). Dies hat Auswirkungen auf den technischen Zinssatz, mit welchem die Pensions- kassen den aktuellen Wert ihrer künftigen Verpflichtungen in Form von Renten berechnen (mehr dazu auf Seite 16).

Die künftige Gestaltung der Gesundheitsregion beider Basel hat zum Ziel, die Gesundheitsversor- gung der Bevölkerung in beiden Kantonen zu optimieren, das Kostenwachstum im Spitalbereich deutlich zu dämpfen und gleichzeitig die Hochschulmedizin in unserer Region langfristig zu sichern (mehr dazu ab Seite 12).

Nun wünsche ich Ihnen eine spannende Lektüre des neuesten Infohefts, erholsame Feiertage und für das neue Jahr Gesundheit und alles Gute!

Erna Truttmann

(3)

IMPRESSUM

Nummer 189, Dezember 2016 46. Jahrgang

Herausgegeben von der Landeskanzlei des Kantons Basel-Landschaft Internet: www.bl.ch Erscheint vierteljährlich Redaktionskommission:

Catia Allemann-Gagliano Adrian Baumgartner Pia Bechter Bartolino Biondi Nic Kaufmann Dieter Leutwyler Joel Siegfried Rolf Wirz Redaktorin:

Erna Truttmann, Landeskanzlei Rathausstrasse 2, 4410 Liestal Feedback und Anregungen zum Infoheft:

Erna Truttmann, Telefon 061 552 50 33 E-Mail: erna.truttmann@bl.ch Personalnachrichten:

Mergiane Ademi, Dienstleistungszentrum Personal Telefon 061 552 90 21

E-Mail: mergiane.ademi@bl.ch

Redaktionsschluss der Nummer 190:

17. Februar 2017 Zum Titelbild:

Ein schönes Ritual: Guetsli backen in der Vorweih- nachtszeit (Foto: zVg)

INHALT

BLACKOUT-TAG 4

Fällt der Strom für mehrere Tage aus, ist es mehr als einfach nur dunkel: Das öffentliche Leben bricht zusammen und es drohen ernsthafte Gefahren.

Schweizer Radio und Fernsehen SRF widmen diesem Szenario am 2. Januar 2017 einen Thementag. Der hohe Stand der Krisenvorbereitung im Baselbiet kommt dabei gleich mehrfach zur Sprache. Bild: SRF / Keyvisual

ÖV-ANGEBOT FÜR DIE JAHRE 2018–2021 8

Beim ÖV-Angebot im Baselbiet stehen ein optimiertes Angebot in Allschwil, eine direkte Anbindung des Leimentals an den Bahnhof SBB und ein dichteres Angebot bei der Umstellung der S9 auf einen Busbetrieb im Vordergrund.

Foto: Kenneth Nars

PRACHTWETTER AM BASELBIETER TEAM-ORIENTIERUNGSLAUF 30 Sonnenschein und ein vielfarbiger Herbstwald sorgten an der 64. Austragung des Baselbieter Team-Orientierungslaufs für wunderbare Laufbedingungen.

Am Start waren 1‘486 Sportlerinnen und Sportler, so viele wie seit acht Jahren nicht mehr. Foto: Jasmin Haller

ARTIKEL

Bundesasylzentrum Feldreben in Muttenz in Betrieb 6 Pilotversuch: maschinelle Vorklärung auf der ARA Birsig in Therwil 10 Grundstein für eine gemeinsame Gesundheitsregion beider Basel 12

Fertig geraucht?! 15

Pensionskassen passen sich veränderten Rahmenbedingungen an 16

Serie: Meine Wahl 18

Die Welt von Hanro – ein Besuch am Original-Standort in Liestal 20 Impressionen 23 Agenda 24

Grenzüberschreitende Freiwilligenarbeit 26

Serie: Ernährung und Genuss 28

Die Gemeinden sind die grössten Sportförderer 32

«Blyb SPORTlich 2017» mit neuen und bewährten Angeboten 34 34. Pensioniertenausflug vom 14. September 2016 35

E-Goverment BL – Nächste Schritte 36

Mein liebster Ort im Baselbiet 38

Mein App-Tipp 39

INFO

Das Heft erscheint digital und wird im Intranet (mit den Personalnachrichten) und auf der Internetseite (ohne die Personalnachrichten) des Kantons publiziert.

Pensionierte Mitarbeitende, welche die Personalnachrichten als PDF erhalten möchten, schicken bitte eine E-Mail an die Redaktorin (kommunikation@bl.ch).

(4)

SEITE 4 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

«Stromausfall? Kein Problem, für diesen Fall hat man Kerzen im Haus, macht es sich gemütlich und geniesst den Moment der Ruhe mit guten Gesprächen und ohne Fernsehen.» Die- se Argumentation mag für einen halbstündigen Stromausfall in einer lauen Sommernacht zutreffen. Dauert der Unter- bruch aber länger, legt sich die Kerzenscheinromantik schnell.

Die erste Sorge gilt dabei häufig dem Tiefkühler, wo Pizzas und gefrorene Himbeeren langsam Temperatur aufnehmen.

Wenn dann noch die Batteriestandanzeige des Handys in den einstelligen Prozentbereich fällt, kommt endgültig Ner- vosität auf.

WENN DIE KERZENSCHEINROMANTIK SCHWINDET

Doch selbst dann befinden wir uns noch in der Komfortzo- ne, verglichen mit den wirklichen Problemen, die bei weiter andauerndem Stromausfall auftreten. Nach dem Zusam- menbruch des öffentlichen Verkehrs beginnt das Chaos:

Wer mit dem Auto fährt, trifft auf verstopfte Strassen und bald schon auf geschlossene Tankstellen, weil die Zapfsäu- len nicht mehr funktionieren. Das tägliche Leben wird wei- ter eingeschränkt, weil in den Geschäften weder Drehtüren noch Kassensysteme funktionieren. Bargeld ist auch keine Alternative, weil die Bankomaten rasch ausgeschossen und zudem ebenfalls vom Strom abhängig sind.

In den Betrieben bleiben die Bildschirme schwarz und In- formations- und Produktionsprozesse kommen ins Stocken.

In unserer vernetzten und digitalisierten Welt bedeutet das schon bald der komplette Stillstand der Wirtschaft. In den Haushalten wird es ohne Wasser, Toilettenspülung, Klima- anlage oder Heizung ebenfalls richtig ungemütlich.

Wirklich ans Eingemachte geht es aber erst, wenn die Be- einträchtigungen von Leib und Leben eintreten, also nach

WENN NICHTS MEHR GEHT

Fällt der Strom für mehrere Tage aus, ist es mehr als einfach nur dunkel: Das öffentliche Leben bricht zu- sammen und es drohen ernsthafte Gefahren – auch für Leib und Leben. Schweizer Radio und Fernsehen SRF widmen diesem Szenario am 2. Januar 2017 einen Thementag. Der hohe Stand der Krisenvorbereitung im Baselbiet kommt dabei gleich mehrfach zur Sprache.

zwei und mehr Tagen ohne Strom: Verletzte oder Kranke sterben, weil sie die Rettungsdienste nicht erreichen kön- nen. Zudem brechen durch falschen Umgang mit Kerzen und Camping-Kochern Brände aus. Lebensmittelvergiftun- gen als Folge von verdorbenen Esswaren häufen sich. Ohne regelmässige Treibstofflieferungen für die Notstromaggre- gate der Spitäler droht nach mehreren Tagen auch ein Zu- sammenbruch der Gesundheitsversorgung.

BASELBIET GUT VORBEREITET AUF REALISTISCHES SCHRECKENSSZENARIO

Das geschilderte Schreckensszenario mit einem mehrtägi- gen Stromunterbruch ist auch in der Schweiz leider nicht unrealistisch. Der Bund geht davon aus, dass solche Ereig- nisse «grundsätzlich vorstellbar, aber doch selten zu erwar- ten» sind. Konkret könnte ein solches Ereignis alle 30 Jahre eintreffen. Mit gemeinsamen Massnahmen von Bund, Kan- tonen und Wirtschaft soll der Eintritt eines gravierenden Stromausfalls verhindert werden. Dazu gehört zum Beispiel die laufende Überprüfung der Widerstandsfähigkeit der Übertragungsnetze.

Sollte dennoch ein Stromunterbruch eintreten, ist es wich- tig, möglichst gut vorbereitet zu sein. Im Kanton Baselland hat der Kantonale Krisenstab eine umfassende Gefähr- dungsanalyse vorgenommen und zusammen mit den Ge- meinden eine detaillierte Massnahmenplanung erarbeitet.

Dazu gehören Themen wie die Aufrechterhaltung kritischer Infrastrukturen, die Abgabe von Wasser und Treibstoffen, die Gewährleistung von Sicherheit und Ordnung, aber auch die Information der Bevölkerung. Es ist entscheidend, dass die Bevölkerung richtig informiert und sensibilisiert ist. Des- halb hat sich der Kanton auch entschlossen, als Partner des

«Blackout»-Thementages von Schweizer Radio und Fernse- hen SRF mitzumachen.

(5)

THEMENTAG «BLACKOUT» VON SRF AM 2. JANUAR 2017

Dabei handelt es sich um einen Thementag, der für den 2.

Januar 2017 vorgesehen ist. Die Sendung beginnt nach der

«Tagesschau Mittag» und läuft bis 22 Uhr. Im Mittelpunkt dieser aufwändigen TV-Produktion steht ein sogenannter fiktionaler Dokumentarfilm. In mehreren Episoden von je 30 Minuten wird der Frage nachgegangen, was in der Schweiz geschähe, wenn der Strom für acht Tage ausfallen würde. Der Film zeigt die Auswirkungen auf den Verkehr, die Landwirtschaft, die Gesundheitsversorgung und weite- re Bereiche. Jeweils im Anschluss diskutieren Experten im SRF-Studio live über die Folgen für die Schweiz und Europa.

Der Kanton Basel-Landschaft spielt am Thementag von SRF eine wichtige Rolle. Zum einen enthält er verschiedene im Baselbiet gedrehte Szenen, welche die kantonalen Organe der Krisenbewältigung im Einsatz zeigen. Und zum anderen betreibt der Kantonale Krisenstab mit dem Informations- dienst an diesem Ausstrahlungstag eine Hotline für die Ba- selbieter Bevölkerung.

INFORMATIONSDIENST KANTONALER KRISENSTAB PROGRAMMHINWEIS

Das Baselbiet im Rampenlicht – SRF Thementag «Black- out» am 2. Januar 2017

Was passiert, wenn nichts mehr geht? SRF-Thementag zu den Folgen eines mehrtägigen Stromunterbruchs in der Schweiz. Am Berchtoldstag 2017, nach der «Tagesschau Mittag» bis 22 Uhr. Mit einem mehrstündigen fiktionalen Dokumentarfilm, Experteninterviews und Live-Schaltungen auch nach Liestal.

(6)

SEITE 6 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Obwohl die Zahl der Asylgesuche 2016 bisher tiefer als im Vorjahr ist, müssen sich die Schweizer Behörden auf einen allfälligen Anstieg der Gesuche vorbereiten. Das Staatsse- kretariat für Migration (SEM) erhöht deshalb mit der Eröff- nung des temporären Bundesasylzentrums Feldreben seine Unterbringungskapazität auf insgesamt über 4900 Plätze.

Auf dem Feldreben-Areal in Muttenz können bis zu 500 Asylsuchende untergebracht werden. Zu Beginn werden in Muttenz rund 20 bis 30 Asylsuchende einquartiert. An- schliessend wird die Belegung laufend erhöht. Bei einer Notlage und in Absprache mit der Gemeinde Muttenz kön- nen im Bundesasylzentrum Feldreben bis zu 900 Personen beherbergt werden. Die Gemeinde Muttenz und das Bun-

BUNDESASYLZENTRUM FELDREBEN IN MUTTENZ IN BETRIEB

Nach knapp einjährigen Vorbereitungsarbeiten hat am 14. November 2016 das Bundesasylzentrum (BAZ) Feldreben in Muttenz den Betrieb mit 24 Asylsuchenden aufgenommen. Die Startphase des Zentrums ist gut verlaufen. Das BAZ Feldreben besteht aus bis zu 500 Schlafplätzen und 40 Arbeitsplätzen. Der Betrieb des Bundesasylzentrums, welches der Erstaufnahme, der Registrierung und der Befragung von Asylsuchenden dient, ist auf zwei Jahre befristet. Eine Erhöhung auf 900 Unterbringungsplätze kann im Falle einer Notlage durch den Gemeinderat Muttenz bewilligt werden.

desasylzentrum Feldreben leisten somit einen wichtigen Beitrag im Rahmen der Notfallplanung Asyl von Bund, Kan- tonen sowie Städte- und Gemeindeverband.

REGISTRIERUNG UND BEFRAGUNG ALS HAUPTAUFGABE

Im BAZ Feldreben werden Asylsuchende registriert. Zudem werden erste Gesundheits- sowie Identitätsabklärungen vorgenommen und Erstbefragungen zum Reiseweg und zu den Asylgründen durchgeführt. Zu diesem Zweck hat das SEM auf dem Feldreben-Areal 40 Arbeitsplätze für Mitar- beitende eingerichtet. Für die Unterbringung der Asylsu-

(7)

chenden sind in den Unterkunftstrakten Wohneinheiten aus Holzbrandschutzplatten erstellt worden. Sie sorgen für die nötige Privatsphäre während des Aufenthaltes im BAZ Feld- reben. Die Öffnungs- und Betriebszeiten des BAZ sind täg- lich von 9.00 bis 17.00 Uhr. Das Wochenende dauert von Freitag 9 Uhr bis Sonntag 19 Uhr.

Eine Begleitgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern der Bevölkerung, der Gemeinde, des Bundes und der für die Sicherheit und die Betreuung zuständigen Unternehmen hat ihre Arbeit aufgenommen. Sie unterstützt den Betrieb und regt gegebenenfalls zusätzliche Massnahmen für ein rei- bungsloses Funktionieren der Unterkunft an. Der Bevölke- rung von Muttenz und Umgebung steht für alle Belange des Bundesasylzentrums eine vom SEM eingerichtete und stän- dig bediente Hotline-Nummer zur Verfügung (7 Tage/24 Stunden, Telefon 058 464 05 08).

BUND ENTSCHÄDIGT PARTNER

Der Kanton Basel-Landschaft hat die Anlage in Muttenz in enger Zusammenarbeit mit dem SEM und der Gemeinde umgebaut und vermietet diese dem Bund für zwei Jahre.

Für den Betrieb des Zentrums ist der Bund zuständig. Das SEM trägt die Kosten für die Betreuung und die Beschäfti- gung der Asylsuchenden und ist für die Sicherheit im Bun- desasylzentrum verantwortlich. In der unmittelbaren Um- gebung des BAZ werden nach Bedarf und in Absprache mit der Gemeinde sowie den kantonalen Behörden Aussenpa- trouillen eingesetzt. Der Bund richtet dem Kanton zudem einen Pauschalbeitrag an die Sicherheitskosten aus.

ENTLASTUNG BEI DER ZUWEISUNG VON ASYLSUCHENDEN

Die Unterbringungsplätze im BAZ Feldreben werden dem Kontingent des Kantons Basel-Landschaft bei der Verteilung von Asylsuchenden angerechnet. Dem Kanton Basel-Land- schaft werden durch das SEM folglich pro Betriebsjahr 500 Asylsuchende weniger zur Unterbringung zugewiesen. Eine Entlastung erfährt auch die Gemeinde Muttenz. Die Verein- barung zwischen dem Kanton und der Gemeinde legt fest, dass der Kanton die Gemeinde Muttenz um das Doppelte der Betriebsdauer, jedoch mindestens zwei Jahre über die Schliessung hinaus, vollumfänglich von der Verpflichtung entbindet, weitere Asylsuchende aufzunehmen.

ZWISCHENNUTZUNG SCHAFFT KEIN PRÄJUDIZ FÜR DEPONIE

Die Zwischennutzung des Areals Feldreben wird weder die Überwachung der Deponie noch die Sanierung des belas- teten Standortes in irgendeiner Weise erschweren oder verzögern. Der Kanton wird die Deponie weiterhin nach wissenschaftlichen Kriterien überwachen. Der Boden bleibt während der Zwischennutzung geschlossen. Die laufende Überwachung zeigt, dass keine Gefahr für die Menschen besteht, die sich auf dem Gelände aufhalten.

Der Regierungsrat des Kantons Basel-Landschaft freut sich, dass er – zusammen mit der Gemeinde Muttenz – den Bund in einem wichtigen Aufgabenbereich wirkungsvoll unter- stützen kann. Kanton und Gemeinde werden alles daran setzen, um einen sicheren, reibungslosen und effizienten Betrieb des BAZ durch den Bund zu unterstützen und damit die Akzeptanz des BAZ bei der Bevölkerung zu fördern.

Bartolino Biondi, FKD

(Fotos: Guido Schärli)

(8)

SEITE 8 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Der Kanton Basel-Landschaft wendet jährlich rund 100 Mio.

Franken für Leistungen im öffentlichen Verkehr auf. Diese bestehen aus Abgeltungen an die Transportunternehmen, Investitionen, der FABI-Pauschale und den U-Abo-Subven- tionen. Das öV-Angebot, welches mit dem 8. GLA be- schlossen wird, kostet den Steuerzahler jährlich knapp 40 Mio. Franken.

Der öffentliche Verkehr stellt somit einen grossen Kostenblock für den Kanton dar. Der volkswirtschaftliche Nutzen und die nachhaltige Wirkung sind dabei unbestritten. Wegen der an- gespannten finanziellen Lage des Kantons müssen die für den öV zur Verfügung stehenden Mittel jedoch noch effizienter eingesetzt werden. Mit dem 8. GLA soll das Angebot gestrafft und gefestigt werden. Die Effizienz soll gesteigert, der Ertrag gesichert und das Angebot optimiert werden. Dies ist der Beitrag an einen attraktiven öffentlichen Verkehr.

Vorgesehen ist, die bestehenden Angebote zu optimieren und die Effizienz in der Leistungserbringung zu steigern.

Diese Ziele sollen mit einer verbesserten Fahrplanstabilität, der Aufhebung von schwach frequentierten Kursen und der Neuorganisation einzelner Linien erreicht werden. Weiter sind Zielvereinbarungen mit Transportunternehmen oder Ausschreibungen von öV-Linien vorgesehen. Durch regel- mässige Tariferhöhungen soll zudem der Kostendeckungs- grad im öV erhöht werden.

Folgende Angebotsveränderungen stehen in der nächsten GLA-Periode im Vordergrund:

8. GENERELLER LEISTUNGSAUFTRAG (GLA) IM ÖFFENTLICHEN VERKEHR FÜR DIE JAHRE 2018–

2021

Das ÖV-Angebot im Baselbiet soll sich auch in den Jahren 2018–2021 weiterentwickeln. Dabei stehen ein op- timiertes Angebot in Allschwil, eine direkte Anbindung des Leimentals an den Bahnhof SBB via Margarethen- stich und ein dichteres Angebot bei der Umstellung der S9 auf einen Busbetrieb im Vordergrund.

Angebotsoptimierung Allschwil

Die per Fahrplan 2015 eingeführten Massnahmen werden weiter optimiert. Mit der betrieblichen Verknüp- fung der Linien 38 und 48 entstehen neue Direktbezie- hungen bei einem geringeren Fahrzeugbedarf. Mit der Verlängerung der Linie 61 ab Letten bleibt die Erreich- barkeit des Friedhofs sichergestellt. Die Linie 64 verkehrt regelmässiger und gewährleistet in Dornach- Arlesheim S-Bahn-Anschlüsse.

Eröffnung Margarethenstich

Nach Inbetriebnahme der Tramverbindung Margare- thenstich – voraussichtlich per Dezember 2020 – soll die Tramlinie 17 in den Hauptverkehrszeiten (HVZ) über die neue Gleisverbindung zum Bahnhof Basel SBB und weiter zum Badischen Bahnhof verkehren. Reisende aus dem oder ins Leimental profitieren durch die neuen Direktverbindungen zum Bahnhof Basel SBB von kürzeren Reisezeiten.

Umstellung S9 auf einen Busbetrieb

Mit der Umstellung der S9 auf einen Busbetrieb per Dezember 2019 ergeben sich neue Möglichkeiten bei der Angebotsgestaltung. So profitiert die Mehrheit der Gemeinden im Homburgertal von besseren Anschlüs- sen in Sissach und einem dichteren Taktangebot.

Nachteilig wirkt sich die Umstellung auf den Busbetrieb bei den Reisezeiten aus dem Homburgertal Richtung Olten aus. Diese verlängern sich gegenüber der Bahn um rund 15 Minuten.

(9)

Weitere Angebotsveränderungen

Die Linien 65 Dornach – Pfeffingen, 112 Laufen – Klein- lützel und 114 Laufen – Bärschwil erhalten ein leicht verbessertes Angebot. Auf diversen Linien wird das Wochenendangebot bedürfnisgerecht optimiert. Der Fahrweg der Linie 80 wird so angepasst, dass die Linie zwischen Liestal und Elektra neu in beiden Richtungen dieselben Haltestellen bedient. Eine Reduktion des Angebots auf das gesetzliche Minimum von neun Kurspaaren pro Tag gibt es auf den Linien 91 Bretzwil – Reigoldswil – Waldenburg, 92 Bennwil – Hölstein und

93 Lampenberg – Ramlinsburg – Lausen. Die wichtigs- ten Schülerverbindungen werden weiterhin gewährleis- tet. Mit dem Bau einer Doppelspur zwischen Duggin- gen und Grellingen soll im Laufental ab 2021 ein zweiter Schnellzug pro Stunde verkehren.

Der vorliegende GLA ist mit dem öV-Programm Basel-Stadt abgestimmt. Nach der Vernehmlassung bei den Gemeinden im Sommer 2016 wurde der GLA überarbeitet. So wurde unter anderem das Kapitel Nachfrageentwicklung hinzuge- fügt und in Zusammenhang mit der Umstellung der S9 auf einen Busbetrieb ein erweitertes Angebot auf der Linie 108 am Sonntag vorgesehen.

Dominic Wyler, Verkehrsplaner (Symbolbild: zVg)

(10)

SEITE 10 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Mit dem Einbau einer maschinellen Vorklärung können or- ganische Stoffe mit Korngrössen grösser als 0,3 mm her- ausgesiebt werden. Dies führt zu einer Entlastung der bio- logischen Reinigung um rund einen Drittel. Der abgetrennte Schlamm könnte in einer Faulung vergärt und zu Biogas umgewandelt werden. Somit liessen sich auf ele- gante Weise zwei Ziele gleichzeitig erreichen: Die Bereit- stellung von Kapazitätsreserven für die nächsten 20 Jahre sowie eine deutliche Steigerung der Energieeffizienz. Erste Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen zeigen, dass dieses Kon- zept nicht nur ökologisch, sondern auch bezüglich der Kos- ten interessant ist.

Maschinelle Vorklärungen mit Sieben sind in Europa bisher nur vereinzelt in Betrieb. Diese Erfahrungen lassen sich nicht auf die hier herrschenden Verhältnisse der ARA Birsig übertragen (andere Abwasserzusammensetzung und un- terschiedliche vorgelagerte Prozesse). Deshalb hat sich das AIB entschieden, halbtechnische Pilotversuche im Mass- stab von ungefähr 1:10 mit zwei unterschiedlichen Maschi- nentypen zu fahren.

Bei diesen Maschinen handelt es sich im Wesentlichen um rotierende Siebe (Bänder oder Trommeln), welche kontinu-

PILOTVERSUCH: MASCHINELLE VORKLÄRUNG AUF DER ARA BIRSIG IN THERWIL

Die Abwasserreinigungsanlage (ARA) in Therwil stösst an ihre Belastungsgrenze. Sie wurde vor rund 20 Jah- ren in Betrieb genommen und seither haben sich die Schmutzfrachten Jahr für Jahr erhöht. Da keine Reser- vefläche für einen Ausbau der biologischen Stufe zur Verfügung steht, prüft das Amt für Industrielle Betriebe (AIB) den Einbau einer platzsparenden, maschinellen Vorklärung.

ierlich die gewünschten im Abwasser enthaltenen Feststof- fe zurückhalten. Diese Feststoffe werden aus der Anlage entfernt und gleichzeitig entwässert, sodass ein pumpbarer organischer Schlamm erzeugt wird. Das Sieb selber wird laufend gereinigt und von Fettablagerungen befreit, damit es nicht verstopft. Genau dies ist der heikle Prozess, denn die Maschine soll möglichst lange ohne Betriebsunterbruch laufen. Das so gesiebte Abwasser fliesst anschliessend in die biologische Stufe zur weiteren Reinigung.

Für die Beurteilung der Abscheideleistung wurden die Zu- und Abläufe der Maschinen regelmässig beprobt und im Labor analysiert. Dies sowie die Betreuung der Versuche wurden von einem Praktikanten mit engagierter Unterstüt- zung des Betriebs während rund einem halben Jahr betreut.

Die nun vorliegenden Ergebnisse sind sehr positiv, sodass das Konzept einer mechanischen Vorreinigung in die weite- ren Planungsschritte einfliessen kann.

Geri Koch, Amt für Industrielle Betriebe (Fotos: zVg)

(11)

AIB- Mitarbeiter kontrollieren die Maschine.

Band mit ausgefilterten Partikeln.

(12)

SEITE 12 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Das Gesundheitswesen ist komplex. Das wissen alle, die darin arbeiten oder mit ihm in Berührung kommen. Und es ist teuer: In den beiden Basel belaufen sich die Gesundheits- kosten insgesamt auf 5,6 Milliarden Franken, in Basel-Stadt auf 2,4 und in Basel-Landschaft auf 3,2 Milliarden Franken.

Die durchschnittliche Krankenkassenprämie über beide Kan- tone beträgt 498.80 Franken. Um die Gesundheitsversor- gung der Bevölkerung in beiden Kantonen zu optimieren, das Kostenwachstum im Spitalbereich deutlich zu dämpfen und gleichzeitig die Hochschulmedizin in unserer Region lang- fristig zu sichern, gibt es kein einfaches Rezept. Vielmehr ist eine Kombinationstherapie nötig.

Die beiden Regierungen Basel-Landschaft und Basel-Stadt wollen, dass:

− die Spitalplanung von beiden Kantonen künftig nach einheitlichen und transparenten Kriterien aufeinander abgestimmt wird, und dass

GRUNDSTEIN FÜR EINE GEMEINSAME GESUND- HEITSREGION BEIDER BASEL

Mitte September 2016 konnten die Regierungen Basel-Landschaft und Basel-Stadt der Öffentlichkeit die De- tails zu ihren geplanten Vorhaben «Gesundheitsregion beider Basel» vorstellen. Was ansteht, ist vermutlich die grösste Umwälzung im Gesundheitswesen unserer Region seit Jahrzehnten. Die beiden Basel beschreiten einen neuen Weg in der regionalen Gesundheitspolitik.

− das Universitätsspital Basel (USB) und das Kantonsspi- tal Baselland (KSBL) in eine neue, gemeinsame Spital- gruppe zusammengeführt werden sollen.

Diese beiden Absichten wiederspiegeln die Rollen, welche die Kantone im Gesundheits-, insbesondere im stationären Spitalwesen haben, nämlich die Rolle als Planer, Regulator und Finanzierer sowie die Rolle als Eigner von Spitälern (zum Beispiel des Kantonsspitals Baselland).

WAS HAT DAS MIT MIR ZU TUN?

Sie fragen sich vielleicht: Was steckt hinter dieser Ankündi- gung? Wozu soll das gut sein? Was bedeutet das für mich? – In seiner Rolle als Planer und Regulator hat der Kanton zum Bei- spiel festgestellt, dass sich 98 Prozent aller Bewohnerinnen und Bewohner von Basel-Stadt und Basel-Landschaft inner- halb des «Jura-Nordbogens» hospitalisieren lassen und dass

Die beiden Gesundheitsdirektoren haben Mitte September der Öffentlichkeit die Details zu ihren geplanten Vorhaben «Gesundheitsregion beider Basel» vorgestellt. (Foto: Landeskanzlei)

(13)

Kanton Basel-Stadt IGesundheitsdepartement

Kanton Basel-LandschaftIVolkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion

Nordwestschweiz: geschlossener Gesundheitsraum nördlich des Jura

| 6

Rheinfelden- Laufenburg Sissach

Waldenburg Dorneck- Thierstein Laufen

Arlesheim BS

Liestal

Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstop

der BS- und BL-

98%

Patienten werden im Jura-Nordbogen

versorgt

Kanton Basel-Stadt IGesundheitsdepartement

Kanton Basel-LandschaftIVolkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion

BS & BL: Zahlen und Fakten

| 7

Zahlen 2014

der BL-Patienten

43%

gehen in BS ins Spital

Spitäler

27 110‘802

Spitalaustritte in BS & BL

479‘122

Bevölkerung BS & BL

2‘689

Ärzte

Mia CHF

5.6

Gesundheits- kosten BS+BL

495.8

Durchschnittliche KK-Prämie

2016

Gebiet «Jura-Nordbogen»; Quelle: Bundesamt für Landestopografie swisstop

Zahlen und Fakten aus dem Gesundheitsraum Basel-Landschaft und Basel-Stadt.

etwa 47 Prozent der Baselbieter Bevölkerung ausserhalb unseres Kantons ins Spital gehen (die meisten in Basel-Stadt). Dafür steht in den insgesamt 27 Spitälern beider Basel eine schweizweit rekordhohe Anzahl von 429 Spitalbetten pro hunderttausend Einwohnerinnen und Einwohner zur Verfügung (im Schweizer-Durchschnitt sind es 285; die Zahlen stammen aus dem Jahr 2014). Wenn man dazu noch weiss, dass die Kantone in ihrer Rolle als Finanzierer per Gesetz mindestens 55 Prozent an jede stationäre Spitalrechnung ihrer Bewohnerinnen und Bewohner zahlen müssen (was im Kanton Basel-Landschaft im vergangenen Jahr etwa 360 Millionen Franken ausmachte), wird deutlich, dass eine gemeinsame Planung und Regulation von grösster Bedeutung ist. Die Grundlage dieser Regulierungen stellt die gemeinsame Planung der Gesundheitsversorgung dar. Damit wird eine Übersicht über den ge- samten «Gesundheitsmarkt Basel-Landschaft und Basel-Stadt» bewahrt.

(14)

SEITE 14 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

VERBINDLICH REGELN

Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt wollen dazu beispielsweise verbindlich festlegen, wie viele Behandlun- gen (Operationen) in bestimmten Disziplinen nötig sind, damit ein Spital überhaupt einen Leistungsauftrag erhält und damit legitimiert ist, die 55 Prozent der stationären Kos- ten in Rechnung zu stellen. Mindestmengen sind nötig, da in der Regel nur oberhalb einer gewissen Anzahl an Opera- tionen eine gute Qualität der Behandlung erreicht werden kann. Weiter könnten die Kantone beispielsweise festlegen, dass gewisse Eingriffe, die heute stationär erfolgen, nur noch ambulant (= nicht an eine Spitalaufnahme gebunden) durchgeführt werden dürfen. Der Grund dafür liegt darin, dass bestimmte Behandlungen mit dem gleichen Resultat ambulant deutlich günstiger erbracht werden können.

Die Zusammenarbeit der beiden Kantone soll zudem sicher- stellen, dass weiterhin über 90 Prozent der Bewohnerinnen und Bewohner unseres Kantons innerhalb von 15 Minuten eine Notfall-Einrichtung erreichen, was schweizweit einen Spitzenwert darstellt.

WESENTLICHE VORTEILE

In der Rolle als Eigner haben die Kantone festgestellt, dass ein Zusammenschluss des KSBL mit dem USB mit subs- tantiellen Vorteilen verbunden ist. Zu den Vorteilen gehören die Aufrechterhaltung der wohnortsnahen medizinischen Versorgung, die Bündelung von Investitionen, die Stärkung der Selbstfinanzierungs- und Kapitalmarktfähigkeit, Syner- gien von jährlich rund 70 Millionen Franken sowie die Si- cherstellung der Werthaltigkeit der Beteiligung aus Sicht der Kantone. Die Konzentration von hochspezialisierten und komplexen Leistungen auf einzelne Standorte stärkt zudem die Position der universitären Medizin in der Region und ermöglicht den Abbau von stationären Überkapazitäten. Die

Spitalgruppe bleibt ein attraktiver Arbeitgeber und stellt so- wohl für universitäre- (beispielsweise Ärztinnen und Ärzte) als auch für nicht-universitäre Gesundheitsberufe (beispiels- weise in der Pflege und Physiotherapie) Aus- und Weiterbil- dungsmöglichkeiten zur Verfügung. Für die Kantone bringt die Spitalgruppe mittel- bis längerfristig finanzielle Entlas- tungen in Millionenhöhe und sichert die Existenz der Spital- standorte in Laufen, auf dem Bruderholz, in Liestal und in Basel; Vorzüge, die vom KSBL und vom USB im Alleingang nur schwer, beziehungsweise gar nicht zu erbringen wären.

Die Zusammenarbeit der beiden Basel im Gesundheitswe- sen ermöglicht somit die Erreichung der drei von den Re- gierungen vorgegebenen übergeordneten Ziele:

− einer optimierten Gesundheitsversorgung der Bevölke- rung,

− einer deutlichen Dämpfung des Kostenwachstums im Spitalbereich,

− einer langfristigen Sicherung der Hochschulmedizin in der Region

und legt zugunsten der Bevölkerung der beiden Basel die ideale Basis für die gemeinsame Versorgungsplanung und für eine optimierte Zukunft der öffentlichen Spitäler.

Die Zusammenarbeit der beiden Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft funktioniert exemplarisch. Es gibt kaum zwei Kantone in der Schweiz, die einen so hohen Grad an Kooperation erreicht haben. Wir legen jetzt den Grundstein für eine gemeinsame Gesundheitsregion beider Basel. Un- serer Region bietet sich die einmalige Chance, unser Ge- sundheitswesen in eine erfolgreiche Zukunft zu führen und schweizweit eine Pionierrolle in der regionalen Gesundheits- versorgung zu übernehmen. Nutzen wir diese Chance!

Dr. Jürg Sommer, Leiter Amt für Gesundheit

(15)

FERTIG GERAUCHT?!

Apotheken in beiden Basel unterstützen beim Rauch- stopp

Im Mai 2016 startete die von den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft sowie den Apotheker-Verbänden beider Basel lancierte Kampagne zur Rauchstoppbera- tung in der Apotheke. In zahlreichen Apotheken erhal- ten seitdem Aufhörwillige neben kostenlosen Kurzbera- tungen auch kostenpflichtige Rauchstoppbegleitungen von dafür ausgebildeten Fachpersonen. Im Mai und Juni ist jeweils die erste Rauchstoppbegleitung für die Kundinnen und Kunden kostenlos.

Wie schädlich Rauchen ist, wissen heute alle. In der Schweiz sterben jährlich über 9‘000 Menschen an den Folgen des Tabakkonsums. Die Hälfte aller Raucherinnen und Raucher würde gerne mit dem Rauchen aufhören. Trotz der zahlrei- chen negativen Folgen, welche der Tabakkonsum mit sich bringt, schaffen es aber viele nicht, von den Glimmstängeln loszukommen.

Wie Untersuchungen gezeigt haben, steigt die Chance für einen erfolgreichen Rauchstopp, je häufiger eine rauchende Person darauf angesprochen wird. Apotheken stehen der Bevölkerung als vertrauter und niederschwelliger Zugang zu Gesundheitsinformationen zur Verfügung und sind somit eine ideale Anlaufstelle für aufhörwillige Raucherinnen und Rau- cher. Denn mit professioneller Unterstützung steigt die Wahr- scheinlichkeit für einen erfolgreichen Rauchstopp deutlich.

RAUCHSTOPPBERATUNG VERANKERN

Auf dieser Grundlage und im Rahmen der kantonalen Tabak- präventionsprogramme haben sich das Gesundheitsdepar- tement Basel-Stadt und das Amt für Gesundheit Basel- Landschaft zusammengetan und gemeinsam mit den Apotheker-Verbänden beider Basel das Projekt «Rauchstopp- beratung in der Apotheke» lanciert. Neben der Geschäfts- stelle der Apotheker-Verbände leisteten auch baselstädti- sche und basellandschaftliche Apothekerinnen fachliche Unterstützung bei der Erarbeitung des Projekts. Das Projekt nutzt den niederschwelligen Zugang der Apotheke, um mög- lichst viele Kundinnen und Kunden auf ihren Tabakkonsum anzusprechen, auf die Möglichkeit eines Rauchstopps hin- zuweisen sowie Unterstützung und Beratung anzubieten.

Ziel des Projekts ist, die Rauchstoppberatung in der Apothe- ke langfristig zu verankern und als reguläres Angebot der Apotheken zu etablieren. Die Kampagne setzt ein vor Jahren entwickeltes Tabakpräventionsprogramm der gleichen Part- ner fort. So profitierten zum Beispiel schon in den 90er- Jahren über 2‘000 Raucherinnen und Raucher während einer

fünfwöchigen Aktion von der Rauchstoppberatung in 63 Apotheken der Region Basel.

AUSGEBILDETE FACHPERSONEN UNTERSTÜTZEN BEIM RAUCHSTOPP

Für die Durchführung der Weiterbildungen der Fachpersonen haben die beiden Kantone die Arbeitsgemeinschaft Tabak- prävention Schweiz beauftragt. Es wurden zwei verschiede- ne Weiterbildungen angeboten: die 3-stündige Weiterbil- dung «Kurzintervention und optimale Pharmakotherapie»

sowie die 2-tägige Weiterbildung «Rauchstoppbegleitung und optimale Pharmakotherapie». Von Januar bis April 2016 haben über 180 Fachpersonen in beiden Basel an den Wei- terbildungen teilgenommen, davon 73 Fachpersonen aus dem Kanton Basel-Landschaft. Somit stehen der Bevölke- rung seit Mai in rund 22 Apotheken im Baselbiet und 38 Apotheken in Basel-Stadt neben kostenlosen Kurzberatun- gen auch ausführliche, kostenpflichtige Rauchstoppbeglei- tungen zur Verfügung. Eine Auflistung derjenigen Apotheken, welche Rauchstoppbegleitungen anbieten, ist auf der Kam- pagnenwebseite www.fertiggeraucht.ch zu finden.

WERBEKAMPAGNE

Um die Bevölkerung auf das Angebot der Rauchstoppbera- tung in der Apotheke aufmerksam zu machen, wurde eine Werbekampagne entwickelt. Diese warb im öffentlichen Verkehr, auf Toiletten von Restaurants und Bars in der Regi- on sowie im Internet für das neue Angebot des Rauchstopps in der Apotheke. Im Weiteren wurden die Schaufenster der teilnehmenden Apotheken als Werbefläche genutzt.

Aktuell werden die Evaluationsergebnisse erwartet. Zudem laufen die Vorbereitungen für das Jahr 2017. Denn im Mai 2017 geht das Projekt in die zweite Runde.

Das Projekt wird finanziert vom Tabakpräventionsfonds so- wie von den Kantonen Basel-Landschaft, Basel-Stadt und den beiden Apotheker-Verbänden.

Fabienne Guggisberg, Programmleiterin Tabakprävention

(16)

SEITE 16 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Die stark sinkenden Renditen haben bei den Pensionskassen im vergangenen Jahr zu einem Rückgang der Deckungsgrade geführt, wie aus der jährlich durchgeführten Umfrage der Swisscanto Vorsorge AG hervorgeht. Der Deckungsgrad weist das Verhältnis von Pensionsvermögen zu Pensionsver- pflichtungen aus. Das angespannte Anlagejahr 2015 hat auch höhere Risikopositionen in der Vermögensverteilung zur Fol- ge. Trotzdem verfügen die meisten Pensionskassen noch über genügend Reserven, um auf kurz- und mittelfristige Schwan- kungen reagieren zu können. Die Finanzierungssituation der Schweizer Pensionskassen ist damit derzeit stabil. Das gilt auch für die Basellandschaftliche Pensionskasse (BLPK).

ZWISCHEN AKTIVEN VERSICHERTEN UND RENTNERN BESTEHT EIN UNGLEICHGEWICHT

Das Altersguthaben der aktiven Beitragszahlerinnen und Bei- tragszahler wurde in der Schweiz aufgrund der herausfordern- den Kapitalmärkte 2015 zu durchschnittlich 2,03 Prozent ver- zinst. Im Jahr 2014 waren es noch 2,55 Prozent gewesen. Im Vergleich dazu beträgt die Verzinsung der für die Rentenbe- zügerinnen und Rentenbezüger zurückgestellten Kapitalien 2,80 Prozent. Aus der Differenz dieser Verzinsung resultiert ein Ungleichgewicht zugunsten der Pensionierten. Es erfolgt eine Umverteilung von den aktiven Versicherten zu den Ren- tenbezügerinnen und Rentenbezügern.

PENSIONSKASSEN PASSEN LEISTUNGEN BEI AKTIVEN VERSICHERTEN AN

Die Renten der Pensionierten werden durch das Gesetz geschützt. Zusätzlich profitieren die Rentenbezügerinnen

PENSIONSKASSEN PASSEN SICH VERÄNDERTEN RAHMENBEDINGUNGEN AN

Schweizer Pensionskassen haben nach der Aufhebung des Euro-Mindestkurses und der Einführung von Negativzinsen durch die Schweizerische Nationalbank im Jahr 2015 eine durchschnittliche Rendite von 1,13 Prozent erwirtschaftet. 2014 betrug die Rendite noch 7,13 Prozent.

und Rentenbezüger aktuell von der negativen Teuerung. Die Kaufkraft der Rente hat sich in den letzten fünf Jahren er- höht. Der Druck auf die Pensionskassen, die Leistungen bei den aktiven Versicherten nach unten anzupassen und damit den Kapitalbedarf bei zusätzlichen den aktuell ausbezahlten Renten der Pensionierten zu decken, erhöht sich damit.

Die Swisscanto-Umfrage zeigt, dass sowohl die privat- als auch die öffentlich-rechtlichen Kassen auf die herausfor- dernden Kapitalmärkte sowie die ständig steigende Lebens- erwartung reagieren. So korrigierten sie unter Druck der zunehmenden Umverteilung und in Erwartung tieferer Ren- diten die technische Verzinsung der Altersguthaben weiter nach unten. Durch die Senkung des technischen Zinssatzes wird die angestrebte Rendite geringer. Mit dem technischen Zinssatz berechnen Pensionskassen den aktuellen Wert ihrer zukünftigen Verpflichtungen in Form von Renten und Rückstellungen. Ziel der Kassen ist es, dank einer niedrige- ren angestrebten Rendite ihren Deckungsgrad und damit die Reserven zu halten. Seit dem Jahr 2007 haben privat- rechtliche Pensionskassen im Beitragsprimat ihren techni- schen Zinssatz von 3,51 Prozent auf 2,47 Prozent gesenkt, die öffentlich-rechtlichen Kassen von 3,69 Prozent auf 2,74 Prozent.

Der rückläufige Trend des technischen Zinssatzes wirkt sich auf den Umwandlungssatz aus. Der Umwandlungssatz ist der Prozentsatz des in der Pensionskasse angesparten Ver- mögens, welcher dem Versicherten nach seiner Pensionie- rung pro Jahr ausbezahlt wird. Das grösste Risiko der Pen- sionskassen stellen die zu hohen Zinsversprechen in den Umwandlungssätzen dar. Seit dem Jahr 2002 sinkt der

(17)

Umwandlungssatz deshalb kontinuierlich. Im Jahr 2016 be- trägt dessen Mittelwert für Männer bei einer Pensionierung mit 65 Jahren 6,13 Prozent gegenüber 7,13 Prozent im Jahr 2002.

BASELLANDSCHAFTLICHE PENSIONSKASSE HAT ARBEITSGRUPPE EINGESETZT

Der Verwaltungsrat der Basellandschaftlichen Pensionskas- se setzte im Dezember 2015 eine Arbeitsgruppe zur Dis- kussion des künftigen Umgangs mit dem technischen Zins- satz und dem Umwandlungssatz ein. Es ist gemäss Pensionskassengesetz vom 16. Mai 2013 seine Aufgabe, die Höhe des technischen Zinssatzes vor dem Hintergrund des aktuellen Zinsumfeldes und der erwarteten Entwicklung zu überprüfen. Zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppe und allfälligen Beschlüssen des Verwaltungsrates können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine detaillierteren Angaben ge- macht werden.

Der Kanton Basel-Landschaft bereitet eine Vorlage vor, wel- che den Entscheid des Verwaltungsrates aufnehmen und das weitere Vorgehen im Falle einer Anpassung des tech- nischen Zinssatzes aufzeigen wird. Die Vorlage wird auch entsprechende Massnahmen beinhalten.

Bartolino Biondi, Generalsekretariat FKD

TECHNISCHER ZINS

Mit dem technischen Zinssatz berechnen Pensionskas- sen den aktuellen Wert ihrer zukünftigen Verpflichtungen in Form von Renten und Rückstellungen. Der technische Zinssatz dient somit als Rechnungsannahme: Wie hoch muss das für die Rentenzahlungen zurückgestellte Kapital verzinst werden? Diese Annahme hängt von der Erwartung der Entwicklung der Finanzmärkte ab. Der technische Zinssatz ist damit eine wichtige Grundlage für die Festlegung des Umwandlungssatzes. Der technische Zins hat nichts mit der aktuellen Verzinsung der Alters- guthaben der aktiven Versicherten zu tun.

UMWANDLUNGSSATZ

Der Umwandlungssatz (UWS) ist derjenige Prozentsatz, mit dem das vorhandene Altersguthaben bei Pensionie- rung in eine jährliche Altersrente umgerechnet wird. So ergibt ein Altersguthaben von 400'000 Franken bei der Pensionierung mit dem UWS von 6 Prozent eine jährliche Altersrente von 24'000 Franken.

Die Höhe des UWS hängt im Wesentlichen vom einbe- rechneten technischen Zinssatz und der Lebenserwar- tung ab. Wird die geplante Rendite zur Deckung der Renten an den Kapitalmärkten nicht erwirtschaftet, muss der notwendige Ertrag von den aktiven Versicherten finanziert werden. Dies hat in den letzten Jahren dazu geführt, dass beträchtliche Mittel von den aktiven Versicherten zu den Rentnerinnen und Rentnern transfe- riert wurden. Mit den rekordtiefen Zinsen an den Kapital- märkten hat sich die Situation weiter verschärft, und es kann nicht mit einer raschen Erholung gerechnet werden.

Zusätzlich verstärkt wird das Ungleichgewicht durch die Zunahme der Lebenserwartung. Allein in den letzten zehn Jahren beläuft sich diese Zunahme auf rund zwei Jahre. Das bedeutet, dass die Versicherten im Durch- schnitt rund zwei Jahre länger eine Rente beziehen. Das für die Pensionierung angesparte Kapital wurde jedoch für eine kürzere Bezugsdauer gebildet.

(18)

SEITE 18 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Warum haben Sie sich für diese Werke entschieden?

Roland Limacher: Der Mops sprang mich direkt an, als ich das Depot der Sammlung Kunstkredit besuchte! Und zwar nicht nur der Hund als Motiv, sondern auch die kräftige grüne Farbe des Gemäldes. Ein Farbtupfer bekommt mir gut, dachte ich damals.

Bei den beiden Porträts von Ralph Bürgin stand für mich eine persönliche Beziehung im Vordergrund: Die Gemälde hingen im Büro unseres langjährigen Kreis- und Dienststel- lenleiters Martin Brunner, bevor er im letzten Jahr pensio- niert wurde. Die Porträts von Ralph Bürgin zeigen Gesichter, die für mich vieles offen lassen. Im Zentrum der Komposi- tion steht der Mensch, zugleich gibt es Farbflächen, die nicht gegenständlich sind, so kann jede Betrachtung auf etwas anderes fokussieren. Die Porträts passen thematisch sehr gut zu mir und meiner Arbeit im schulpsychologischen Dienst: Im Zentrum steht bei uns immer der Mensch. Wir führen Gespräche mit Kindern und Jugendlichen in unter- schiedlichen Lebensphasen, vom 4-jährigen (Vor-)Kinder- Künstlerin: Yvonne Müller

Werk: Mops, Acryl und Öl auf Leinwand, 2001, Sammlung Kunstkredit Archäologie und Museum Baselland, Inv. Nr.

K1.3464 (Ankauf 2005)

MEINE WAHL

Besuch bei Roland Limacher, Fachpsychologe für Kin- der- und Jugendpsychologie, Schulpsychologischer Dienst, Liestal, 22. November 2016

(19)

gartenkind bis zum jungen Erwachsenen, beraten Eltern, Lehrpersonen, Schulleitungen und Behörden. In der Regel ist nicht nur das Kind Thema, sondern auch seine bisherige Schullaufbahn, die aktuelle Schulsituation, seine Familie und Bezugspersonen. Jede Geschichte ist also individuell und hat verschiedene Gesichter. Diese Situation gilt es im Ge- spräch mit den Involvierten zu erfassen. Bezogen auf meine Arbeit passen diese Gemälde insofern gut, als wir versu- chen, ein Gesamtbild zu erhalten und gleichzeitig zusammen mit den Beteiligten einmalige Porträts «malen».

Was bedeuten Ihnen diese Werke in Ihrem Arbeitsalltag?

Ich verbringe viel Zeit in diesen vier Wänden. Mir ist es wichtig, dass ich mich darin wohl fühle und dass sich meine Klientinnen und Klienten ebenfalls willkommen fühlen. Ich hoffe, dass diese Kunstwerke ebenfalls einen Beitrag dazu leisten.

Gibt es Reaktionen von Personen, die in Ihr Büro kommen?

Wie reagieren die Kinder auf die Werke?

Oh ja. Der Mops ist bei Kindern und Jugendlichen sehr be- liebt. Viele bleiben vor ihm stehen und betrachten ihn. Klei- ne Kinder fragen zum Beispiel nach dem Namen oder war- um er so grosse Ohren hat oder die Zähne zeigt. Anfänglich war ich mir nicht sicher, ob er aufgrund seiner überdimen- sionierten Darstellung gerade bei kleinen Kindern Angst auslösen könnte. Bisher war das nie der Fall, vielleicht auch, weil die Perspektive nicht bedrohlich wirkt – der Betrachter schaut ja von oben auf den Mops. Der Ausdruck des Tieres wirkt nicht angsteinflössend, sondern beinahe liebevoll. – Die Porträts von Ralph Bürgin lösen weniger Reaktionen aus, bislang jedenfalls. Sie sind erst seit wenigen Wochen in meinem Büro.

In welchen Momenten haben Sie diese Werke in Ihrer Arbeit schon beeinflusst?

Der Mops dient mir sehr oft als Eisbrecher, er ist ein guter Katalysator, um mit den Kindern und Jugendlichen ins Ge- spräch zu kommen. Viele Kinder lieben Tiere und viele be- richten begeistert von ihren eigenen Haustieren. Der Hund wird als Freund wahrgenommen, mit dem man Abenteuer erleben kann, der aber auch ein zuverlässiger Tröster ist.

Ich bin selber mit einem Hund aufgewachsen – zwar kein Mops. Für mich war der Hund ein wichtiger Bestandteil unserer Familie ..., obwohl ich nie so weit gehen würde wie der bekannte Humorist Loriot, der offenbar mal sagte: «Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos.» (lacht).

Auch die Porträts von Ralph Bürgin passen wie erwähnt gut zu meinem Berufsalltag. Sie sind ein Kontrast zum Mops, zeigen eher eine nachdenkliche Seite. Die Farben sind je-

doch überhaupt nicht düster und fördern keine negativen Gedanken – so empfinde ich es jedenfalls.

Zu uns kommen Menschen, die oft in schwierigen Situati- onen stecken und mit grossem Leidensdruck konfrontiert sind. Es geht darum, ihnen eine Perspektive zu eröffnen, auch um Nähe, das Zulassen von Gefühlen, den Mut zur Veränderung. Ich finde es interessant, dass das eine Porträt von Ralph Bürgin den Bildtitel «Nähe» trägt. Vielleicht hat der Künstler ganz bewusst eine Dissonanz erzeugen wollen und die Mimik teilweise der Interpretation der Betrachterin- nen und Betrachter überlassen. Ein primäres Ziel des Schul- psychologischen Dienstes ist die Förderung von positiven Schullaufbahnen. Wenn uns das gelingt, stehen die Farben im Vordergrund und die Mimik der beiden Menschen ver- ändert sich – es sind neue Perspektiven entstanden. In diesem Sinne sehe ich die Kunstwerke in meinem Büro auch als Inspiration für meine Arbeit.

Dina Epelbaum, Kuratorin Sammlung Kunstkredit Baselland, Liestal (Interview und Fotos)

Künstler: Ralph Bürgin

Werk: Nähe, Öl auf Leinwand, 2009, Sammlung Kunstkredit Archäologie und Museum Baselland, Inv. Nr. K1.4112 (An- kauf 2009)

Werk: Automat, Öl auf Leinwand, 2009, Sammlung Kunst- kredit Archäologie und Museum Baselland, Inv. Nr. K1.4113 (Ankauf 2009)

(20)

SEITE 20 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Eine kulturhistorische Reise in die Welt der Mode – das Angebot von öffentlichen und individuell buchbaren Führun- gen durch die Hanro-Sammlung wird von den unterschied- lichsten Gruppen rege genutzt. Studierende hören, welch wichtiger Arbeitgeber diese Firma war, Seniorinnen und Senioren lassen sich Textilien ihrer Kindheit zeigen, ehema- lige Hanro-Mitarbeitende staunen über die Menge der Ob-

DIE WELT VON HANRO –

EIN BESUCH AM ORIGINAL-STANDORT IN LIESTAL

Die einen erwarten ein «Hanro-Museum», die anderen staunen über die ihnen bisher eher unbekannte Marke Hanro. Keine Ausstellung, aber eine eindrückliche und umfangreiche Sammlung erwartet die Besucherinnen und Besucher des Depots auf dem ehemaligen Firmenareal der Hanro. Archäologie und Museum Baselland bieten Führungen an und öffnen die Türen zum einmaligen Archiv dieses Modeunternehmens, das Liestal über ein Jahrhundert geprägt hat.

jekte. Auch machen die Führungen konservatorische Mass- nahmen und die Aufbewahrung musealer Objekte sichtbar.

Sei es für einen Firmenausflug, eine Weiterbildung oder eine Geburtstagsfeier: Gruppen und Ausbildungsinstitutio- nen können Führungen buchen. Und am ersten Mittwoch im Monat findet jeweils eine kostenlose Führung statt.

(21)

DAS TEXTILUNTERNEHMEN HANRO

Die Firma Hanro wurde 1884 von Albert Handschin-Freivo- gel aus Liestal gegründet. Die schnell wachsende Fabrik beschäftigte in den Spitzenzeiten um 1970 rund 1000 Mit- arbeitende. Alle Produktionsschritte befanden sich unter einem Dach: Strickerei, Konfektionsnäherei, Galonabteilung, Designabteilung für Unterwäsche, Nachtwäsche und Ober-

bekleidung sowie die Werbeabteilung. 1991 wurde das Unternehmen an die Huber Holding in Österreich verkauft.

DIE HANRO-SAMMLUNG

2015 kamen die Belegsammlung und das Aktenarchiv der Firma Hanro als Schenkung zum Kanton Basel-Landschaft.

Die kulturhistorisch bedeutsame Hanro-Sammlung ist identi- tätsstiftend für die Region. Rund 20’000 Textilien werden im Depot aufbewahrt: Oberbekleidung, Unterwäsche und Nacht- wäsche der Musterkollektionen von 1900 bis heute. Aus der Anfangszeit stammt die luxuriöse, gestrickte Unterwäsche in Seide, Wolle und Baumwolle für Damen, Herren und Kinder, die für die Absatzmärkte im Ausland produziert wurde. Ma- deleine Handschin, die Enkelin des Firmengründers, führte als erste Hanro-Designerin in den 1930er-Jahren die Produk- tion von Bademode ein. Sie entwarf ausserdem elegante und doch sportliche Damenoberbekleidung. Über lange Zeit bil- dete diese Kleiderproduktion das stärkste Segment der Firma.

In den 1970er-Jahren war die Linie «Siesta» (Homewear) eine modische Antwort auf den damaligen Lifestyle.

NUTZUNG DER SAMMLUNG

Dies sind nur einige der vielen Themen, die in der Samm- lung dokumentiert sind. Das Aktenarchiv umfasst ca. 750 Laufmeter und beinhaltet Geschäftsunterlagen, Musterbü- cher, Kollektionsbücher, Plakate, Fotografien sowie Doku- mente zur Werbung und zu den Design- und Produktions- prozessen.

Die inventarisierten Textilien und das erschlossene Akten- archiv stehen der Öffentlichkeit, aber auch Designern, Wis- senschaftlerinnen, Ausstellungsmachern und Textilinteres- sierten auf Anfrage für Recherchen und Forschung zur Verfügung. Arbeitsplätze für Studien an der Sammlung sind eingerichtet und nach Absprache sind Recherchen anhand der Originale möglich. Drei Wissenschaftlerinnen forschen aktuell im Rahmen eines Nationalfondsprojektes zu ver- schiedenen Themen an der Hanro-Sammlung. Es geht dabei um «Prozesse der Markenbildung» und um «Entwurfsprak-

(22)

SEITE 22 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Adresse

Hanro-Areal, Benzburweg 20, 4410 Liestal Führungen

Öffentliche Führungen: jeden ersten Mittwoch im Monat, 18.00–19.00 Uhr, Anmeldung bis Dienstagmittag, freier Eintritt

Führungen für Gruppen und Schulklassen: 60 Min., CHF 160.–, für Schulen BL und BS kostenlos

Anmeldung/Buchung: museum@bl.ch, T 061 552 59 86, siehe auch www.museum.bl.ch

Weitere textile Partner auf dem ehemaligen Firmenareal – Textilsammlung der Schule für Gestaltung, Basel – Verein Textilpiazza mit Ateliers, Workshop-Angeboten,

Events und kulturhistorischen Projekten

– Schulungsraum der überbetrieblichen Kurse (ÜK) der Kantone BS, BL, AG und SO der Berufsbildung «Beklei- dungsgestalter/in»

– Fabrikladen der aktuellen Marke «HANRO of Switzer- land»

– Eine Auswahl an textilen Objekten, Modefotografien und Plakaten: www.kgportal.bl.ch, Suchbegriff «Hanro».

tiken in der Textilindustrie aus design- und entwurfstheore- tischer Perspektive» sowie um «Intimität und Öffentlich- keit». Das Projekt ist eine Kooperation von Archäologie und Museum Baselland mit der Universität Basel und der Hoch- schule für Gestaltung und Kunst FHNW, Basel. Regelmäs- sig finden auch Lehrveranstaltungen in der Hanro-Samm- lung statt, in denen direkt am historischen Quellenbestand unterrichtet wird.

Autorin: Madeleine Girard, Kuratorin Textile Sammlungen, Archäologie und Museum Baselland

Bildnachweis: Georgios Kefalas, Museum.BL

(23)

Weitere Bilder sind auf Facebook

unter www.facebook.com/KantonBL zu finden.

IMPRESSIONEN

An der diesjährigen Vernissage der neu erschienen Bücher im Kantons- verlag vom 22. November 2016 wurden folgende Werke vorgestellt:

Krankenbesuche verboten!, Weltklasse in Liestal, So schmeckt das Baselbiet ... (Foto: zVg)

Am 9. November 2016 haben 15 Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Basisseminar Führung unter der Leitung von Peter Mayer mit einem schriftlichen Leistungsnachweis erfolgreich abgeschlossen, wozu wir ihnen herzlich gratulieren. Damit ging auch ein sehr gut besuchtes Kursjahr in der Führungsentwicklung 2016 zu Ende. Insgesamt haben 94 neue und erfahrene Führungskräfte aller Hierarchiestufen die unter- schiedlichen Weiterbildungsangebote des Personalamtes zum Thema Führung genutzt. Allen Teilnehmenden wünschen wir viel Erfolg und Freude in ihrer Führungsverantwortung. (Foto: zVg).

Auch dieses Jahr hat die Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion wie- der allen Mitarbeiterinnen/Mitarbeitern der kantonalen Verwaltung kosten- los eine Grippeimpfung angeboten. Gegen Grippe impfen liessen sich insgesamt 273 Personen. Geimpft wurden sie durch Birgit Baader, Exper- tin Infektionsschutz und Pflege beim Amt für Gesundheit. (Foto: Rolf Wirz)

Sherlocks vierter Streich: Zum vierten Mal konnte der Baselbieter Polizist Peter Aebi mit seinem belgischen Schäferhund «Sherlock» heuer die Hun- deprüfung der Kantonspolizei Basel-Stadt und der Polizei Basel-Landschaft mit einem Glanzresultat für sich entscheiden. (Foto: Cécile Ramstein)

Im Rahmen des jährlichen Gemeindebesuches war der Regierungsrat im November in Arboldswil zu Besuch. Nach einem Apéro im alten Schulhaus und heutigen Gemeindehaus mit Vertreterinnen und Vertretern der Vereine gab es im neuen Schulhaus ein feines Znacht mit dem Gemeinderat. (Foto: LKA)

(24)

SEITE 24 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

AGENDA

Webstuhl-Vorführungen

Sonntag, 5.2./2.4.2017, 14–17 Uhr, freier Museumseintritt

So entstehen Schmuckbänder: In der Ausstellung «Seidenband. Kapital, Kunst &

Krise» zeigen Weberinnen an verschiedenen Bandwebstühlen ihre Kunst.

Die Hanro-Sammlung. Öffentliche Führung im Depot

Mittwoch, 4.1./1.2./1.3.2017, 18–19 Uhr, auf Anmeldung, freier Eintritt

Eine Fülle von Kleidungsstücken, Firmenakten und Werbematerialien dokumentiert die über 100-jährige Geschichte des Liestaler Textilun- ternehmens und der weltbekannten Marke Hanro.

Die Führung präsentiert Einblicke in die Sammlung und zeigt, wie diese erschlossen wurde.

Hanro-Areal, Benzburweg 20, 4410 Liestal, Anmeldung bis Dienstagmittag,

3.1./31.1./28.2.2017: museum@bl.ch, 061 552 59 86

Öffentliche Theaterführung: Tierische Signale. Leuchtkäfer, Wildkatze und Waldkauz

Sonntag, 29.1.2017, 14–15 Uhr, im Museums- eintritt inklusive, ohne Voranmeldung Wer leuchtet, wer trommelt, wer duftet, wer singt? Wir tauchen ein in die Welt von Signalen und Sinnen im Tierreich. Mit Schauspieler Patrick Bardelli.

Öffentliche Führung: Seidenband. Kapital, Kunst & Krise

Sonntag, 26.3.2017, 14–15 Uhr, im Museums- eintritt inklusive, ohne Voranmeldung Aufstieg und Niedergang der Seidenbandin- dustrie im 19. und frühen 20. Jahrhundert in der Region Basel. Verschiedene Bandbeispiele und Webstühle sind in der Dauerausstellung zu sehen, darunter ein Schlagstuhl von 1764.

Mit Katrin Blassmann

Museumsbar. Wissen kompakt

Die Feierabend-Reihe im Museum.BL – eine halbe Stunde in ein Thema eintauchen und anschliessend an der Museumsbar diskutieren.

Freier Eintritt, exkl. Konsumation, ohne Voranmel- dung. Nächste Termine: 10.1./14.3.2017

Die Armbrust. Geächtet, gefürchtet und begehrt

Dienstag, 10.1.2017, 17.30–18 Uhr, Bar bis 19.30 Uhr

Im 10. Jahrhundert finden die ersten Armbrüste aus dem byzantinisch-arabischen Raum den Weg nach Mitteleuropa. Wie man die Waffe mit der gefährlichen Durchschlags- kraft nachweisen kann, zeigt eine archäologi- sche Spurensuche im Fundmaterial aus dem Baselbiet. Dabei stossen wir auf ein rätselhaf- tes Objekt von der Burg Fürstenstein bei Ettingen. Mit Kantonsarchäologe Reto Marti

Mein Museum: Kinderclub

Für Kinder im Primarschulalter: verschiedene Themen aus den Ausstellungen und Sammlun- gen spielerisch entdecken

Was machst du für ein Gesicht!

Mittwoch, 4.1./11.1.2017, 14.00–16.30 Uhr Warum deine Gesichtsmuskeln den ganzen Tag auf Hochtouren arbeiten, weshalb es kein Gesicht zweimal gibt und wie du in 60 Jahren aussiehst, erfährst du in der Ausstellung

«Gesichter. Ein Blick hinter die Fassade».

Plötzlich wird es bunt

Mittwoch, 1.2./8.2.2017, 14.00–16.30 Uhr Aus Ringelblume, Kapuzinerkresse und Klatschmohn zauberst du eine Samenbombe.

Und bringst graue Verkehrsinseln, trostlose Bahndämme oder brachliegende Grundstücke zum Blühen.

MUSEUM.BL

(25)

Lesung mit Silvia Aeschbach Donnerstag, 5. Januar, 19.30 Uhr

Silvia Aeschbach – Journalistin, Autorin und Bloggerin – erzählt in ihrem Bestseller

«Älterwerden für Anfängerinnen» persönlich und humorvoll, wie sie die Jahre des Umbruchs erlebt. Neben diesen witzigen und pointierten Texten über sich selbst lässt sie in einem Interview auch die Gynäkologin Stephanie von Orelli und in Porträts dreizehn weitere Frauen im Alter zwischen Anfang vierzig und Anfang siebzig zu Wort kommen.

Ein Plädoyer für selbstbewusstes Reifen.

Freiwilliger Austritt. Café Bar vor und nach der Veranstaltung geöffnet

KANTONSBIBLIOTHEK

Veranstaltungen in der Kantonsbibliothek

Lesung mit Lukas Bärfuss Donnerstag, 12. Januar, 19.30 Uhr Lukas Bärfuss wagt sich in jedem seiner Romane auf neues Terrain. In «Hagard» folgt er einem Verfolger, und als Leser fühlt man sich fortwährend ganz nah an dessen Kopf. Ist der Verfolger einfach ein gelangweilter Schnösel? Ein Verrückter? Ein Verbrecher? Er scheint selbst vor etwas zu fliehen. Etwas Bedrohliches liegt in der Luft, etwas Getriebenes. Ein atemloser Sog entsteht, in den auch der Leser gerät, je länger die Verfolgung anhält.

Freiwilliger Austritt. Café Bar vor und nach der Veranstaltung geöffnet

Lesung mit Franziska Schläpfer Sonntag, 29. Januar, 11.00 Uhr

Franziska Schläpfer ist ausgebildete Buchhänd- lerin, Kulturjournalistin und Autorin und hat sich auf die Schweiz und Schweizer Literatur spezialisiert. In der Kantonsbibliothek stellt sie ihre Biografie «Trudi Gerster – ein facettenrei- ches Leben» vor. Trudi Gerster (1919–2013) verzauberte mit ihrem Gespür für die Urkräfte des Erzählens 70 Jahre lang ihr Publikum.

Weniger bekannt ist, dass sie als eine der ersten Frauen in einem schweizerischen Parlament im Grossen Rat der Stadt Basel politisierte und für mehr Gerechtigkeit beim Verteilen der Kulturgelder, für eine grüne Stadt, für Alleinerziehende oder für Betagte kämpfte.

Freiwilliger Austritt

Büchertalk

Donnerstag, 9. Februar, 19.30 Uhr

Regierungsrätin Monica Gschwind, Vorstehe- rin der Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion BL, und der Architekt und Stadtplaner Raoul Rosenmund erzählen von ihren Lieblingsbü- chern und diskutieren über die Bedeutung von Büchern in ihrem Leben. Moderator ist Matthias Zehnder.

Eintritt frei. Café Bar vor und nach der Veranstaltung geöffnet

Das vollständige Programm kann auf der Web-Seite www.kbl.ch eingesehen oder heruntergeladen werden.

(26)

SEITE 26 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

Im Seniorentreffpunkt von Huningue – ideal gelegen am Drei- ländereck – fanden sich am 25. Oktober über 50 Interessierte ein, um grenzüberschreitend über die Freiwilligenarbeit zu diskutieren. Die Veranstaltung richtete sich primär an Vertre- terinnen und Vertreter von Institutionen, welche mit Freiwilli- gen zusammenarbeiten. Im Vordergrund stand die Frage:

Welche Unterschiede punkto Rahmenbedingungen bestehen in den drei Ländern, und welche Anforderungen werden an die Institutionen, aber auch an die Freiwilligen selbst gestellt?

FÜNF PROJEKTE AUS DREI LÄNDERN

Zur Einführung in die Thematik wurden fünf unterschiedliche Projekte aus den drei Ländern präsentiert: Anna Homberg vom deutschen Kinderschutzbund in Schopfheim stellte das Projekt Familienpaten vor, mit dem Familien durch Freiwilli- ge unterstützt und begleitet werden. Christina Ehnes berich- tete über das Projekt «Zusammen aktiv» – ein Freiwilligen- Besuchsdienst für psychisch erkrankte Menschen. Dieses Projekt wird vom Sozialpsychiatrischen Dienst in Zusammen- arbeit mit dem Diakonischen Werk und dem Caritasverband Lörrach angeboten. Das Projekt «Tandem 50 plus» bietet ein Mentoringprogramm für über 50-jährige Stellensuchende an; präsentiert wurde es von der Projektleiterin Michèle Bowley von Benevol Baselland. Ursula Baum von GGG Be- nevol Basel-Stadt erzählte über «Besseres Deutsch durch Begegnung». Dieses Projekt bietet Raum für unkomplizierte Begegnungs- und Konversationsmöglichkeiten zwischen schweizerischen Freiwilligen und fremdsprachigen Migran- tinnen und Migranten aus der Region Basel. Das Projekt

«Visiteurs et écrivains du lien à domicile» wurde von Beata Havrez, Vertreterin der Freiwilligenorganisation APALIB aus dem Elsass, vorgestellt; Freiwillige unterstützen Betagte zu Hause in ihren administrativen Angelegenheiten.

AUSTAUSCH OHNE GRENZEN

Nach den Präsentationen hatten die Teilnehmenden die Mög- lichkeit, zwei der vorgestellten Projekte in zwei Workshop- Staffeln näher kennenzulernen. In den Workshop-Gruppen

GRENZÜBERSCHREITENDE FREIWILLIGENARBEIT

Begegnung und Austausch am Dreiländereck

Der Expertenausschuss Gesundheitsförderung und Prävention der Arbeitsgruppe Gesundheitspolitik der deutsch-französisch-schweizerischen Oberrheinkonferenz (ORK) lud am 25. Oktober 2016 zum ersten Erfah- rungsaustausch zum Thema Freiwilligenarbeit am Oberrhein ein. Organisiert und initiiert wurde die Veran- staltung von Mitgliedern des Expertenausschusses und Vertreterinnen der Benevol-Institutionen aus Basel- land und Basel-Stadt sowie der Freiwilligenorganisation APALIB, Frankreich.

kam es schnell zu angeregten Diskussionen, und die Referen- tinnen standen für Fragen zu Verfügung. Anschliessend wur- den im Plenum Ideen für eine mögliche länderübergreifende Zusammenarbeit gesammelt. Im Vordergrund stand die Frage, mit welchen Themen und in welcher Form sich die Teilneh- menden künftig in diesem trinationalen Rahmen mit dem Bereich Freiwilligenarbeit beschäftigen möchten.

Die Teilnehmenden – Frauen und Männer aus verschiede- nen Altersgruppen – stammten zu je einem Drittel aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz und arbeiten alle mit Freiwilligen zusammen. Ihre beruflichen Hintergründe sind vielfältig: aus Hilfswerken, aus der staatlichen Verwal- tung, aus Altersheimen und Spitälern, aus der Integrations- arbeit, aus Nachbarschaftsvereinen, aus Begegnungszent- ren, sozialwirtschaftlichen Unternehmen usw.

Eifrig wurden während der Kaffeepause Kontakte geknüpft und sogar schon Ideen gesponnen, beispielsweise für einen gemeinsamen Stammtisch, um weiterhin in Kontakt zu blei-

Ende Oktober trafen sich über 50 Interessierte, um an einem halbtägi- gen Workshop grenzüberschreitend über die Freiwilligenarbeit zu diskutieren.

(27)

ben. Bei bester Stimmung wurde ein ausgiebiger Mittags- lunch eingenommen, welcher den halbtägigen Anlass abrun- dete. Hier bot sich nochmals die Gelegenheit, Visitenkarten auszutauschen und mehr über die nationalen Eigenheiten der Freiwilligenarbeit zu erfahren.

Den Veranstaltungsteilnehmerinnen und -teilnehmern war es ein Anliegen, sich weiterhin gegenseitig auszutauschen, sei dies im Rahmen weiterer Workshops, Fachtagungen oder von Besuchen in den verschiedenen Institutionen oder von Newslettern und E-Learning.

FÖRDERUNG DER FREIWILLIGENARBEIT AM RHEINKNIE

Nach der Evaluation und Auswertung der Veranstaltung wird der Expertenausschuss Prävention und Gesundheitsförderung der Oberrheinkonferenz diskutieren, wie das Thema Freiwilli- genarbeit am Rheinknie weiterhin gefördert werden kann. Als erstes Fazit kann aber bereits gesagt werden, dass das Be-

Die Organisatorinnen des Workshops v.l.n.r: Catherine Breysach, APALIB, Colmar; Ursula Baum, GGG Benevol Basel; Regula Müller-Schwarz, Benevol BL; Michèle M. Salmony Di Stefano, Gesundheitsförderung BL; Ellen Hipp, Landesamt Lörrach; hinten Sonja Wagner, Landratsamt Lörrach, Lisa Faust, Amt für Gesundheit BL. (Fotos: Chatherine Breysach, APALIB, Colmar)

dürfnis nach trinationalen Begegnungen sehr gross ist. Die Veranstaltung kann daher als grosser Erfolg gewertet werden.

Weitere Informationen bei Gesundheitsförderung Baselland:

michele.salmony@bl.ch Lisa Faust, Amt für Gesundheit

DIE GESUNDHEITSFÖRDERUNG BASELLAND UND DIE OBERRHEINKONFERENZ

Irène Renz, Leiterin der Gesundheitsförderung Baselland, präsidiert den Expertenausschuss Gesundheitsförderung und Prävention der AG Gesundheitspolitik der Deutsch- Französisch-Schweizerischen Oberrheinkonferenz.

Die Oberrheinkonferenz verbindet die Regierungs- und Verwaltungsbehörden. Sie initiiert eine Vielzahl von Projekten und fördert deren Umsetzung.

(28)

SEITE 28 | INFOHEFT | 189 | DEZEMBER 2016

ERNÄHRUNG UND GENUSS

Bei einer 2007 durchgeführten Untersuchung in Deutsch- land bei 1000 Eltern antworteten diese auf obige Frage:

«essen und trinken» als Erstes, gefolgt von «Urlaub, freie Zeit».

Genuss wird definiert als «positive Sinneserfahrung, bei der mindestens ein Sinnesorgan beteiligt ist und die mit körper- lichem und/oder geistigem Wohlbefinden verknüpft ist».

Der Duft einer Rose kann daher genauso Genuss bedeuten wie den Blick über eine schöne Landschaft schweifen zu lassen, ein interessantes Buch zu lesen oder wie die Berüh- rung eines geliebten Menschen. Oder eben: Essen und Trinken. Dieser Genuss scheint allerdings etwas ambivalent zu sein. Wie anders ist sonst die Anmerkung einer Kollegin,

WAHRER GENUSS BRAUCHT REGELN

Das Genussjahr 2016 neigt sich dem Ende zu. Liestal war 2016 Genusshauptstadt der Schweiz. Verschiedene kulinarische Anlässe fanden während des ganzen Jahres statt und gipfelten im September in der «Semaine du goût». Was aber macht Genuss aus? Welche Bedingungen hat Genuss?

sie gehe am Abend auswärts essen, daher gäbe es zum Mittagessen nur ganz wenig, einzuordnen? Und wie ist in diesem Zusammenhang die Aussage des Kollegen zu wer- ten: «Heute geniesse ich das tolle Menü und den wunder- baren Wein, morgen trete ich dann wieder auf die Bremse.»

Kommt vor dem Essensgenuss der Verzicht? Ist der Genuss umso grösser, je grösser der Verzicht vorher war?

GENUSSREGELN

Der Psychologe Dr. Rainer Lutz hat im Zuge seines Thera- piekonzeptes zum Wiederentdecken und zur Differenzie- rung von Genuss sieben Genussregeln formuliert (siehe Kasten). Beim Lesen der Regeln wird rasch klar: Das hastig

Gewürze und Kräuter – Genuss für die Sinne

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

- Wirkungsanalyse : Hier wird eine Liste von positiven und negativen Wirkungen eines Projekts erstellt ; auf dieser Grundlage können Vorschläge gemacht werden, um

der Erlös aus dem Verkauf einer Beteiligung von mindestens 20 Prozent am Grund- oder Stammkapital einer Kapitalgesellschaft oder Genossenschaft aus dem Privatvermögen in

Zur Operationalisierung des Modells zur Schlüs- selkompetenzvermittlung an der Hochschule Harz (s. 34 – 37) wurden zunächst Instrumente entwickelt, auf deren Basis

der öffentlichen Ausgaben seit 1990 Das Niveau der öffentlichen Ausgaben der Kantone und ihrer Gemeinden ist zwischen 1990 und 2003 über alle 26 Kantone mit

Da das ursprünglich vorgesehene Absolvententreffen der Jahrgänge 2004 und 1994 wegen der geringen Rückmeldungen nicht stattfinden konnte, hatten wir kurzfristig zu einem Treffen

• Waadt, dass im Jahr 1990 den zweiten Rang und in 2000 den vierten Rang in der dem TAG entsprechenden Bewertung einnimmt, weist im Zeitraum 1990-2002 von allen Kantonen den

Diese Erwartung kann sich insbesondere auf eine entsprechende Darstellung dieser Flächen im Flächennutzungsplan, auf ein entsprechendes Verhalten der Gemeinde oder auf die

Das Segment „Bauerwartungsland“ ist auf dem Grundstücksmarkt im Märkischen Kreis in der Regel nur von geringer Bedeutung. 2020 wurden 9 Kauffälle im Bereich des individuellen