FA I R PLAY
sauber spielen
Eine Konzertreihe des Cölner
Barockorchesters
#3 Feuer
Lange nicht fühlten wir uns als Indi- viduen von einer gesellschaftlichen Krise derartig betroffen wie in diesen Monaten. Das Große und Globale reicht nah in den Alltag eines jedes Einzelnen. Das Überdenken und Ver- ändern von Alltagshandlungen lassen wir zur neuen Routine werden, eben weil wir uns unmittelbar betroffen und verängstigt fühlen. Mit welcher inneren Haltung treten wir den The- men gegenüber, die uns betroffen machen? Und sprechen uns auch jene Themen an, die uns nicht wie selbst- verständlich angehen? Wie bereit sind wir, uns betroffen zu machen?
Mitten hinein in die Spannung zwischen Ich und Welt ist dieses
Konzertprojekt platziert: Kann unser künstlerisches Dasein ein Beitrag zum Fairplay auf der Weltbühne sein?
Was kann das „Lebensmittel“ Musik schaffen – mit Blick auf das je indivi- duelle Hören, Spielen und Berührt- Werden und auch als Spiegel für kul- turelle und gesellschaftliche Ideen, die durch Musik geschaffen werden?
Die Reihe „Fair Play – sauber spielen“
des CÖLNER BAROCKORCHESTERS (CBO) geht in die dritte Runde.
In diesem Jahr steht das Element Feuer im Zentrum. Als Ort haben sich Musiker*innen des CBO die Müllver- brennungsanlage in Köln-Niehl aus- gesucht. Denn bei „Fair Play“ geht es nicht nur um Musik, die eine Verbin- dung zum jeweiligen Thema hat. Die eigentliche Motivation ist die Frage nach der Nachhaltigkeit. Welche Rolle
FA I R PLAY
ZUR IDEE VON
spielt Feuer für uns Menschen und in unserer Gesellschaft? Welche Visio- nen, Ängste, Erwartungen und Bilder verbinden wir mit Feuer? Und was kann Feuer alles bewirken?
Gemeinsam mit der Wandelforscherin ANDREA VETTER werden wir unter- schiedliche, teils ambivalente oder auch scheinbar selbstverständliche Perspektiven zu Wort kommen lassen.
Es geht um Transformation und Neu- entstehung.
Das Publikum wird gemeinsam mit Orchester und Sprecherin das Ge- lände der Müllverbrennungsanlage begehen und entdecken. In der großen Anlieferhalle wartet dann der Höhepunkt des Events: der nieder- ländische Beleuchtungskünstler NICO KRAEIMA wird diesen besonderen Raum für Musik und Wort in Szene setzen.
PROGRAMM
UNICO WILHELM VAN WASSENAER
(1692-1766) Concerto armonico in GGrave / Allegro / Andante / Allegro
JOHANN SEBASTIAN BACH
(1685-1750) Orchestersuite Nr. 3Ouvertüre
GEORG PHILIPP TELEMANN
(1681-1767) Konzert für 3 Trompeten und Pauke in D (TWV 54:D4)Largo-Allegro
GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
(1685-1759) FeuerwerkmusikRejouissance / Menuet 1&2
JOHANN SEBASTIAN BACH
Orchestersuite Nr. 3 Air
MITWIRKENDE
CÖLNER BAROCKORCHESTER ANDREA VETTER
SPEAKER
NICO KRAEIMA BELEUCHTUNGSKUNST
JUSTYNA SKATULNIK MUSIKALISCHE LEITUNG
ANDREAS HEMPEL, FRAUKE MEYER
KONZEPTION
FRAUKE MEYER
REGIEBERATUNG
ANDREAS HEMPEL
KÜNSTERLISCHE GESAMTLEITUNG
CÖLNER
BAROCKORCHESTER
Im Fokus vieler Programme stehen Komponistinnen aus dem 18. Jahr- hundert, die in das Konzertleben zu integrieren ein wichtiges Motiv des Orchesters ist. Die Projekte des Cölner Barockorchesters werden unterstützt durch die Stadt Köln, das Ministerium für Kultur des Landes NRW, die RheinEnergie Stiftung Kultur, die Kunststiftung NRW, den Landesmusikrat NRW sowie die SK Medien Stiftung.
BESETZUNG
JUSTYNA SKATULNIK LORENA PADRÓN ORTIZ OLGA PISKORZ
JESUS MERINO VIOLINE
EVELYN BUYKEN VIOLONCELLO PIERCE BLACK VIOLONE
NATALIA SPEHL CEMBALO
MARIE-THERESE REITH JULIA BELITZ
OBOE
MARITA SCHAAR-FAUST FAGOTT
ROBERTO ARIAS GONZALEZ PAULO FERNANDES
CARLOS CORREA TROMPETE
CHRISTOPH NÜNCHERT Ansteckende Leidenschaft, dynami-
sche Virtuosität und feinsinnige Em- pathie kennzeichnen die Spielkultur des Cölner Barockorchesters, das sich im Jahr 2007 zunächst als junges Nachwuchsorchester einiger Absol- vent*innen der Kölner Musikhoch- schule unter der Leitung von Andreas Hempel und Evelyn Buyken gründete.
Inzwischen ist das Ensemble als Klangkörper der Alten-Musik-Szene nicht mehr wegzudenken, begeistert das Publikum namhafter nationaler und internationaler Festivals (Bre- genzer Festspiele, Kölner Fest für Alte Musik, Festival Alte Musik Knechts- teden, Brühler Schlosskonzerte) und verschafft sich mit innovativen Konzertprojekten eine individuelle
In der Saison 2015/2016 debütierte das junge Ensemble in der Kölner Philharmonie und produzierte bei Coviello Classics die CD „Towards Heaven – Dem Himmel entgegen“ mit Werken von Muffat, Rosier, Telemann und Jaquet de la Guerre. Mit dem digitalen und partizipativen Educa- tionprojekt „#in the Bubble?“ sorgte das CBO jüngst für Aufmerksamkeit und setzte damit wichtige Zeichen für neue, flexible und experimentelle Konzertformate. Ein weiterer großer Schritt in diese Richtung stellt das im Oktober 2019 begonnene mehrjährige Konzertprojekt „Fair Play – Sauber Spielen“ dar. Gemeinsam Verantwor- tung für eine saubere und faire Welt zu übernehmen, das ist die Botschaft dieser Aufführungen zu den vier
Seit vielen Jahren kreiert Nico Kraeima-Stix visuelle Kunst für Projekte in der darstellenden Kunst.
So führte ihn sein künstlerischer Werdegang von Festivals und Kaba- rett über das Sprech- und Musik- theater. In seiner Heimat, den Niederlanden, arbeitete er unter anderem für die Nederlandse Reis- opera oder beteiligte sich am Grachtenfestival Amsterdam. Aber auch im Ausland betätigt er sich regelmäßig, wie zum Beispiel an der
Seine Leidenschaft und Erfahrung gibt er mittlerweile an nächste Gene- rationen weiter, unter anderem als Dozent am Deltion College Zwolle.
Für das Projekt FAIR PLAY #3 Feuer vom Cölner Barockorchester hat er ein, von Spielort und Musik inspi- riertes, Licht- und Videokonzept ent- wickelt, das in der Energie und Macht des Feuers aufgeht und erstrahlt.
NICO KRAEIMA
Andrea Vetter, geb. 1981, lebt in Bran- denburg und Berlin und begleitet als Transformationsforscherin, Speakerin und Autorin gesellschaftlichen Wan- del im Sinne einer sozial-ökologi- schen Transformation.
Seit Oktober 2021 Vertretung einer Professur im Studiengang „Transfor- mationsdesign“ an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.
2018 Promotion zum Dr. phil. an der Philosophischen Fakultät der Hum- boldt Universität zu Berlin.
Autorin u.a. von „Degrowth/Post- wachstum zur Einführung“ (mit M.
Schmelzer, Junius, 2019), „Konviviale
Future is Degrowth: A Guide to a World Beyond Capitalism“ (mit M. Schmelzer und A. Vansintjan, Verso, vorauss. 2022) sowie zahlrei- cher Artikel und Interviews zu den Themen Postwachstum, Konvivia- lität, Care und Ökofeminismus und emanzipatorische Technik.
Seit 2009 Organisation und Pro- grammleitung von zahlreichen ge- sellschaftspolitischen und wissen- schaftlichen Konferenzen, Tagungen, Festivals und Sommerschulen zu Postwachstum, Degrowth und Feminismus. Darunter 2009 - 2011 Projektmitarbeiterin bei Attac;
Organisationsunterstützung des Ban-
ANDREA VETTER
2017 - 19 Kollektivmitglied und Presse- sprecherin beim Konzeptwerk Neue Ökonomie (Leipzig). Seit 2020 freie Mitarbeiterin.
Seit 2017 Redakteurin der Zeitschrift
„Oya: enkeltauglich leben“.
Seit 2018 Gründerin und Ko-Krea- teurin des post-lokalen Kunst- und Lernortes „Haus des Wandels“ in Ostbrandenburg.
energie Oder Spree (BEOS) eG, im Vorstand der Oya Medien eG und im Vorstand von Haus des Wandels e.V.
Außerdem Mitglied im Netzwerk Vorsorgendes Wirtschaften und bei AEIDL (Association Européenne pour l‘Information sur le Développement Local).
Noch vor der Wende wurde Frauke Meyer in Dresden geboren und wen- dete sich früh der Musik, der Kunst zu. Sie studierte Musiktheaterregie an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg.
Anschließend war sie an der San Francisco Opera und dem Theater Basel tätig, wo ihre ersten insze- natorischen Schritte folgten. Von 2005 – 2013 war sie als Szenische Leiterin an der Deutschen Oper Berlin engagiert und entwickelte dort diverse Inszenierungen.
Parallel begann sie als freie Regisseu- rin etwa für das Theater Dortmund und die Winteroper Potsdam zu arbeiten und war international für szenische Übernahmen in Montpel-
musikFabrik als Leiterin aufgebaut.
Ein Programm, welches alle konzert- pädagogischen Aktivitäten des En- semble musikFabrik bündelt und sowohl Laien und Profis, Junge und Alte als auch Verbände und Institutio- nen ansprechen will.
Seit 2013 ist sie als freischaffende Regisseurin und Projektentwicklerin an Häusern und Institutionen wie die Deutsche Oper Berlin, die Bayerische Staatsoper, das Royal Opera House, das Kölner Fest für Alte Musik, das Theater Bonn, dem Cölner Barock- orchester, dem Klangkunstfestival bonnhoeren oder im Rahmen des BTHVN2020 wirksam. Zudem ist sie als Kuratorin für die Bayerischen Theatertage 2020 tätig.
FRAUKE MEYER
und Aktivistin arbeitet Frauke Meyer an den Strukturen und Schnittstel- len, welche Kunst ermöglichen. Sie setzt sich im politischen Umfeld im Rahmen des Frauenkulturbüro Nord- rhein-Westfalen für die Gleichberech- tigung von weiblichen Künstlerinnen ein. In Zeiten des Wandels und großer Veränderungen unterstützt Frauke Meyer Organisationen und Ensembles ihre Strukturen und in- haltliche Ausrichtungen zu über- denken, ihre Kernanliegen zu for- mulieren und im politischen undgesellschaftlichen Kontext zu finden und positionieren.
Frauke Meyer lehrt dramaturgische Projektentwicklung am Studien- gang „Musikvermittlung – Musik im Kontext“ der Anton Bruckner Privat- universität Linz, gibt regelmäßig Coachings zu Präsenz und Sprache in Unternehmen und unterstützt junge Ensembles und Performancegruppen etwa im Rahmen des Nachwuchs- festivals west.off in ihren szenischen und dramaturgischen Entwicklung.
ZUM WEITERLESEN
Oya
https://oya-online.de/
Haus des Wandels hausdeswandels.org
Konzeptwerk Neue Ökonomie
https://konzeptwerk-neue-oekonomie.org
Studiengang Transformationsdesign an der HBK http://transformazine.de/
https://www.bayoakomolafe.net/
Ermöglicht durch Förderung von: