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Nachhaltige Zeitenwende? Die Agenda 2030 als Herausforderung für Wissenschaft und Politik (2017)

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August 2017 | Diskussion Nr. 11

Nachhaltige Zeitenwende?

Die Agenda 2030 als Herausforderung für Wissenschaft und Politik

Dokumentation des Leopoldina-Symposiums vom

18. Oktober 2016 in Berlin

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Impressum

Herausgeber Prof. Dr. Jörg Hacker

Präsident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften –

Jägerberg 1 06108 Halle (Saale) Gestaltung und Satz unicom Werbeagentur GmbH Parkaue 36

10367 Berlin Redaktion

Christian Weidlich und Dr. Ruth Narmann

Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina Abteilung Internationale Beziehungen

internationalrelations@leopoldina.org Druck

druckhaus köthen GmbH & Co. KG Friedrichstr. 11/12

06366 Köthen (Anhalt) Titelbild

© fotolia.com – vege ISBN978-3-8047-3765-5

Bibliografische Information der deutschen Nationalbibliothek

Die deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie, detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2017 Deutsche Akademie der Naturforscher Leopoldina e.V. – Nationale Akademie der Wissenschaften, Halle (Saale)

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Nachhaltige Zeitenwende?

Die Agenda 2030 als Herausforderung für Wissenschaft und Politik

Dokumentation des Leopoldina-Symposiums vom

18. Oktober 2016 in Berlin

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2 Inhaltsverzeichnis

Vorwort ... 5 Prof. Dr. Jörg Hacker ML*

I. Eröffnung und Keynote ...8

1 Begrüßungsrede des Präsidenten der Leopoldina ... 9 Prof. Dr. Jörg Hacker ML

2 Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt ... 14 Dr. Michael Schneider

3 Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht ... 17 Prof. Dr. Johanna Wanka

II. The 2030 Agenda for Sustainable Development and the Role of Science:

The ‘Five Ps’ for Humanity and Planet ... 27

4 Nachhaltigkeit und Wissenschaft –

Einleitende Bemerkungen ... 28 Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner ML

5 The 2030 Agenda for Sustainable Development:

Origins and Prospects ... 31 Prof. Dr. Jakob Rhyner

6 World Population, Education and Health ... 35 Prof. Dr. Wolfgang Lutz ML

7 Climate Change and Climate Risks ... 40 Prof. Dr. Carlos Nobre

Inhaltsverzeichnis

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3 Inhaltsverzeichnis

8 Sustainable Economy ... 44 Prof. Dr. Clemens Fuest

9 Peace and Justice in a Globalised World ... 49 Prof. Dr. Harald Müller

10 Scientific Cooperation for Sustainable Development ... 55 Prof. Dr. Eva Kondorosi ML

11 Panel Discussion: The 2030 Agenda for Sustainable Development and the Role of Science: The ‘Five Ps’

for Humanity and Planet ... 60 Prof. Dr. Jörg Hacker ML (Chair)

Prof. Dr. Jakob Rhyner Prof. Dr. Wolfgang Lutz ML Prof. Dr. Carlos Nobre

Prof. Dr. Clemens Fuest Prof. Dr. Harald Müller

Prof. Dr. Eva Kondorosi ML

III. Die Agenda 2030 als Herausforderung für eine nachhaltige Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsförderung ...77

12 Wissenschaft im Spannungsfeld zwischen Freiheit, Exzellenz und Verantwortung ... 78 Dr. Georg Schütte

13 Nachhaltigkeit und Pluralismus: Strukturfragen der Forschungsorganisierung ... 83 Prof. Dr. Peter Strohschneider ML

14 Grenzüberschreitende Kooperation für eine

nachhaltige Wissenschaftslandschaft ... 89 Prof. Dr. Margret Wintermantel

15 Gut oder gut gemeint? Nachhaltigkeit als

Handlungsprinzip in der Wissenschaft ... 98 Prof. Dr. Martin Stratmann

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4 Inhaltsverzeichnis

16 Stärkung der Schnittstelle von Wissenschaft und

Politik bei der Umsetzung der Nachhaltigkeitsziele ... 104 Prof. Dr. Dr. Rolf-Dieter Heuer ML

17 Nachwüchsigkeit – Die Rolle von early-career

researchers auf dem Weg zu mehr Nachhaltigkeit ... 110 Prof. Dr. Sibylle Baumbach

18 Podiumsdiskussion: Die Agenda 2030 als Herausforderung für eine nachhaltige

Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsförderung ... 115 Dorothee Dzwonnek (Moderatorin)

Dr. Georg Schütte

Prof. Dr. Peter Strohschneider ML Prof. Dr. Margret Wintermantel Prof. Dr. Martin Stratmann Prof. Dr. Dr. Rolf-Dieter Heuer ML Prof. Dr. Sibylle Baumbach

IV. Anhang ...134

19 Programm des Symposiums ... 135 20 Biographische Informationen zu den Vortragenden ... 139

*ML = Mitglied der Leopoldina

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5 Vorwort

Vorwort

Das Konzept der „Nachhaltigkeit“ hat in den letzten Jahren kontinuier- lich an Popularität gewonnen und ist heute Leitprinzip der internatio- nalen Staatengemeinschaft. Bisheriger Höhepunkt dieser Entwicklung stellt die im September 2015 von den Vereinten Nationen verabschie- dete „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ dar. Sie soll dazu bei- tragen, die globale Entwicklung sozial, ökologisch und wirtschaftlich nachhaltig zu gestalten und so auch kommenden Generationen die Chance auf ein erfülltes Leben zu sichern. Mit der Agenda 2030 wird Nachhaltigkeit auch auf nationaler Ebene immer stärker zum zentralen Bezugspunkt für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Mit der Bedeutung der Agenda 2030 für Wissenschaft und Politik auf nationaler und internationaler Ebene setzte sich ein ganztägiges Symposium auseinander, das die Nationale Akademie der Wissen- schaften Leopoldina am 18. Oktober 2016 in der Vertretung des Landes Sachsen-Anhalt in Berlin organisiert hat. Die vorliegende Publikation dokumentiert diese Veranstaltung, um die auf dem Symposium ge- haltenen Vorträge und die Podiumsdiskussionen allen Interessierten zugänglich zu machen. Mit dem Symposium „Nachhaltige Zeitenwende?

Die Agenda 2030 als Herausforderung für Wissenschaft und Politik“

setzte die Leopoldina den Dialog zwischen Politik und Wissenschaft zu zentralen Nachhaltigkeitsfragen fort, der mit dem Workshop „Nach- haltigkeit in der Wissenschaft“ im November 2012 begonnen wurde.

Ich habe mich gefreut, auf dem Symposium Teilnehmer aus Poli- tik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft begrüßen und einleitend von der Arbeit des Wissenschaftlichen Beirats des Generalsekretärs der Vereinten Nationen berichten zu können. Danach begrüßte Michael Schneider, Staatssekretär für Bundes- und Europaangelegen- heiten und Bevollmächtigter des Landes Sachsen-Anhalt beim Bund, die Teilnehmer. Im Anschluss führte die Bundesministerin für Bildung und Forschung Johanna Wanka in ihrer Keynote aus, wie Wissenschaft zu mehr Nachhaltigkeit beitragen kann.

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6 Vorwort

Im ersten Teil des Leopoldina-Symposiums erörterten der Präsident der Leibniz-Gemeinschaft Matthias Kleiner ML und der Vizerektor für Eu- ropa der Universität der Vereinten Nationen in Bonn und Direktor des dortigen Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit Jakob Rhyner die Rolle der Wissenschaft im globalen Zusammenwirken für eine nach- haltige Entwicklung. Den Beitrag ihrer jeweiligen Disziplin bei der Um- setzung der Agenda 2030 stellten anschließend vor: der Gründer und Direktor des Wittgenstein Centre for Demography and Global Human Capital in Wien Wolfgang Lutz ML, der Präsident der brasilianischen Förderagentur für Hochschulbildung CAPES Carlos Nobre, der auch Mit- glied des Wissenschaftlichen Beirats des Generalsekretärs der Vereinten Nationen ist, der Präsident des Ifo Instituts – Leibniz-Institut für Wirt- schaftsforschung an der Universität München Clemens Fuest, der ehe- malige Direktor des Leibniz-Instituts Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung Harald Müller und die Professorin am Biologischen Forschungszentrum der Ungarischen Akademie der Wissenschaften Eva Kondorosi ML, auch sie Mitglied des Wissenschaftlichen Beirats des Ge- neralsekretärs der Vereinten Nationen. In der anschließenden Podiums- diskussion diskutierten die Vortragenden, inwiefern interdisziplinäre Kooperation zum Verständnis der Wechselbeziehungen bei Themen der Nachhaltigkeit im Allgemeinen und bei den nachhaltigen Entwicklungs- zielen im Besonderen beitragen und wie eine Intensivierung der Zu- sammenarbeit zwischen den verschiedenen Wissenschaftsdisziplinen gestaltet werden kann.

Im zweiten Teil des Symposiums, der von der Generalsekretärin der Deutschen Forschungsgemeinschaft Dorothee Dzwonnek mode- riert wurde, widmeten sich der Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung Georg Schütte, der Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft Peter Strohschneider ML, die Präsidentin des Deutschen Akademischen Austauschdienstes Margret Winterman- tel, der Präsident der Max-Planck-Gesellschaft Martin Stratmann, der Präsident der Deutschen Physikalischen Gesellschaft und ehemalige CERN-Generaldirektor Rolf-Dieter Heuer ML und die ehemalige Spre- cherin der Jungen Akademie Sibylle Baumbach der Frage, vor welche Herausforderungen das Thema Nachhaltigkeit und die Agenda 2030 die Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsförderung in Deutschland stellen. Die abschließende Podiumsdiskussion ging der Frage nach, wie

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7 Vorwort

eine nachhaltige Zeitenwende im Wissenschaftssystem gestaltet wer- den kann, die den nationalen und internationalen Herausforderungen zukunftsfest begegnet, Nachhaltigkeit fördert und dabei zugleich der Freiheit der Wissenschaft, insbesondere in der Entwicklung der Grund- lagenforschung, Rechnung trägt.

Dank gilt im Namen der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina allen Vortragenden, Moderatoren und Diskussionsteilneh- mern des Symposiums für ihre Bereitschaft, sich hinsichtlich der Bedeu- tung der Agenda 2030 für Wissenschaft und Politik zu positionieren.

Den Autorinnen und Autoren der vorliegenden Publikation gilt zudem für die Überlassung ihrer Beiträge ein herzlicher Dank. In der Geschäfts- stelle der Leopoldina waren Christian Weidlich und Ruth Narmann so- wohl für die Organisation des Symposiums als auch für die Redaktion dieser Publikation verantwortlich. Ihnen und allen anderen Mitarbei- terinnen und Mitarbeitern, die das Symposium und seine Dokumen- tation möglich gemacht haben, sei für ihr Engagement gedankt. Dank gilt auch dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, das die Durchführung des Symposiums und die Veröffentlichung der vorliegen- den Publikation finanziell unterstützt hat.

Jörg Hacker ML Präsident der Leopoldina

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I. Eröffnung und Keynote

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9 Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

1 Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

Prof. Dr. Jörg Hacker ML

Sehr verehrte Frau Bundesministerin, liebe Frau Wanka, sehr geehrter Herr Staatssekretär Schneider,

sehr geehrte Vortragende, liebe Kolleginnen und Kollegen,

liebe Gäste, Mitglieder und Freunde der Leopoldina,

ich darf Sie herzlich begrüßen zu unserem Symposium „Nachhaltige Zei- tenwende? Die Agenda 2030 als Herausforderung für Wissenschaft und Politik“ in der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt. Ich freue mich, dass Sie so zahlreich unserer Einladung gefolgt sind. Sie erwartet ein aus meiner Sicht vielfältiges und vielversprechendes Programm.

Mit diesem Symposium möchte die Leopoldina die Diskussion zwi- schen Politik, Wissenschaft und Gesellschaft zu zentralen Nachhaltig- keitsfragen fortsetzen, der mit dem Workshop „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ im November 2012 begonnen wurde. Denn im Grunde gibt es heute kaum einen Begriff in der politischen und gesellschaftli- chen Debatte, der so stark dominiert wie der Begriff der „Nachhaltig- keit“ – denken wir nur an den Klimawandel, die Energiewende oder an die Finanzkrise.

Als Begründer des Prinzips der Nachhaltigkeit gilt im Allgemeinen der sächsische Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz. Ange- sichts einer drohenden Rohstoffkrise empfahl er im Jahr 1713 in seinem Werk „Sylvicultura oeconomica“, nur so viel Holz zu schlagen, wie durch planmäßige Aufforstung nachwachsen konnte. Ein zugegebenermaßen einfaches und einleuchtendes Prinzip.

Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurden die Probleme der Umwelt- verschmutzung, der Folgen von Überbevölkerung und des schonungslo- sen Umgangs mit Ressourcen immer deutlicher. Die Weltgemeinschaft begann langsam umzudenken. Den Grundstein für diese Entwicklungen legte der „Club of Rome“ im Jahr 1972 mit seiner Studie „Die Grenzen des Wachstums“. 1987 prägte die Weltkommission für Umwelt und

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Entwicklung der Vereinten Nationen – nach ihrer Vorsitzenden auch

„Brundtland-Kommission“ genannt – in Ihrem Bericht „Unsere gemein- same Zukunft“ den Begriff „nachhaltige Entwicklung“. Entwicklung sei immer dann nachhaltig, wenn sie „den Bedürfnissen der heutigen Ge- neration entspricht, ohne die Möglichkeiten künftiger Generationen zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse zu befriedigen.“

Der Weltgipfel 1992 in Rio de Janeiro, die größte Gipfelkonferenz des 20. Jahrhunderts mit rund 10.000 Delegierten, hat maßgeblich dazu beigetragen, die Idee der nachhaltigen Entwicklung zu einer Zielsetzung weiterzuentwickeln, die mehr und mehr Eingang findet in die Köpfe und das Handeln von uns allen. Heute – mehr als 300 Jahre nach von Car- lowitz – ist Nachhaltigkeit bzw. nachhaltige Entwicklung das Leitprinzip der internationalen Staatengemeinschaft und ein zentraler Bezugs- punkt für Politik, Wirtschaft und Wissenschaft.

Im September 2015 haben die Vereinten Nationen die „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ verabschiedet. Sie benennt 17 nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs).

Diese sollen die globale Entwicklung sozial, ökologisch und wirtschaft- lich nachhaltig gestalten. Die Verwirklichung der Agenda 2030 – sowohl national, regional und global – kann nur gelingen, wenn Regierungen, Wissenschaft, Zivilgesellschaft und Wirtschaft gemeinsam an ihrer Um- setzung arbeiten.

Welche Rolle die Wissenschaft bei der Umsetzung der „Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung“ spielen kann und welche Heraus- forderungen damit an die deutsche Wissenschaftspolitik und Wissen- schaftsförderung gestellt werden, wollen wir heute im Rahmen dieses Leopoldina-Symposiums diskutieren. Wir konnten hervorragende Re- ferentinnen und Referenten gewinnen, und es ist mir eine besondere Freude, dass Sie, liebe Frau Bundesministerin Wanka, das Symposium mit Ihrer Keynote eröffnen und uns Ihre Sicht auf diese Fragen darlegen werden.

Meine Damen und Herren,

die heutige Veranstaltung haben wir in zwei große thematische Blöcke geteilt. Der erste Vortragsblock findet in englischer Sprache statt und soll sich mit der besonderen Rolle der Wissenschaft für eine nachhal- tige Entwicklung befassen. Nach einer kurzen Einführung zur globalen Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

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11 Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

Nachhaltigkeitsagenda und deren Umsetzung – aus Sicht der Wissen- schaft durch Matthias Kleiner und aus Sicht der Vereinten Nationen durch Jakob Rhyner – geht es insbesondere darum, den Beitrag der Wissenschaft bei der Umsetzung der Agenda 2030 zu identifizieren.

Im Rahmen des Wissenschaftlichen Beirats des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, dem ich seit 2014 angehöre, haben sich meine Kolleginnen und Kollegen und ich intensiv mit dieser Frage auseinan- dergesetzt. Immer wieder wurde uns dabei bewusst, dass die Wissen- schaft ein wesentlicher – wenn nicht der wesentliche – Schlüssel zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung ist. Allerdings bedarf es eines umfassenden Wissenschaftsverständnisses, das sowohl Grundla- genwissenschaft und angewandte Wissenschaft als auch die gesamte Bandbreite der Disziplinen umfasst. Hier muss das Bewusstsein für die Bedeutung der Wissenschaft weiter geschärft werden, und ich hoffe, dass wir mit diesem Symposium dazu beitragen.

Die einzelnen Entwicklungsbereiche, auf die es in der Agenda 2030 ankommt, werden in der Präambel im Kontext von fünf zentralen Be- zugspunkten thematisiert – die so genannten „Fünf P“: People, Planet, Prosperity, Peace und Partnership. Wir haben dazu Vertreter unter- schiedlicher Disziplinen eingeladen, nicht nur um den Beitrag ihrer eige- nen Fachrichtung zu jeweils einem dieser „Fünf P“ vorzustellen, sondern auch um zu fragen, wie die interdisziplinäre Kooperation zum Verständ- nis der Wechselbeziehungen im Bereich Nachhaltigkeit gestärkt werden kann. Ich freue mich, dass Sie, die sie dieses erste Thema angehen, als Vortragende zu uns gekommen sind und dabei bereits die Vielfältigkeit der Wissenschaft für Nachhaltigkeit eindrucksvoll darstellen: Wolfgang Lutz, Clemens Fuest und Harald Müller sowie Carlos Nobre aus Brasilien und Eva Kondorosi aus Ungarn. Schön, dass Sie alle heute hier in der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt mit dabei sind.

Meine Damen und Herren,

der Beitrag der Wissenschaft zur Erreichung globaler Zielsetzungen kann nur dann seine Wirkung entfalten, wenn die nationalen und in- ternationalen Bedingungen dafür gegeben sind. Aus diesem Grund befasst sich der zweite Vortragsblock mit den Herausforderungen, die Nachhaltigkeit und insbesondere die Agenda 2030 an die nationale Wissenschaftspolitik und Wissenschaftsförderung stellen. Wir haben

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hier beispielsweise die Fragen zu stellen, was konkrete Merkmale ei- ner nachhaltigen Wissenschaftspolitik sind, auf welche Erfahrungen sich aufbauen lässt und wo konkreter Handlungsbedarf besteht. Wie kann die interdisziplinäre Zusammenarbeit trotz unterschiedlicher wis- senschaftlicher Herangehensweisen gestärkt werden? Wie können die Voraussetzungen für Grundlagenforschung und grenzüberschreitende Kooperation verbessert werden? Mit welchen Anreizstrukturen kann die Politik Nachhaltigkeitsforschung fördern? Sie sehen, die Fragen sind vielfältig.

Nach einem Impulsvortrag von Staatssekretär Schütte, der am Nachmittag zu uns stoßen wird, bringen wir Vertreterinnen und Ver- treter der deutschen Wissenschaftslandschaft zusammen. Neben Peter Strohschneider, Margret Wintermantel und Martin Stratmann werden sich auch Rolf-Dieter Heuer und Sibylle Baumbauch mit den Herausforderungen einer nachhaltigen Wissenschaftspolitik und Wis- senschaftsförderung auseinandersetzen. Ich freue mich, dass Doro- thee Dzwonnek die thematische Einführung und die Moderation der Diskussion am Nachmittag übernehmen wird. Auch Ihnen allen ein herzliches Willkommen.

Sie alle werden am Nachmittag an einer Podiumsdiskussion teil- nehmen, in der die grundsätzliche Frage im Zentrum steht, wie eine nachhaltige Zeitenwende im Wissenschaftssystem gestaltet werden kann, die den nationalen und internationalen Herausforderungen zu- kunftsfest begegnet und Nachhaltigkeit fördert. Danke schon jetzt an die Vortragenden des Nachmittages, dass Sie zu dieser Runde zusammenkommen.

Liebe Frau Bundesministerin Wanka,

ich möchte mich bei Ihnen und Ihrem Haus dafür bedanken, dass Sie nicht nur meine Tätigkeit im Wissenschaftlichen Beirat des General- sekretärs der Vereinten Nationen, sondern auch dieses Symposium unterstützen. Ich möchte Ihre Anwesenheit sehr gerne nutzen, Ihnen im Anschluss an Ihre Rede den Arbeitsbericht des Beirats zur Zukunft der wissenschaftlichen Politikberatung in den Vereinten Nationen zu überreichen. Diesen Bericht habe ich gemeinsam mit der Vorsitzenden des Boards, UNESCO-Generaldirektorin Irina Bukova, und acht Mitglie- dern am 18. September 2016 an Ban Ki-moon übergeben. Bei diesem Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

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persönlichen Treffen am Hauptsitz der Vereinten Nationen in New York betonte der Generalsekretär die zentrale Rolle der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung. Sie sei entscheidend, um die Ziele der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und die Implementierung des Pariser Klimaabkommens zu erreichen.

Meine Damen und Herren,

erlauben Sie mir abschließend die folgende Bemerkung: Dass Nachhal- tigkeit besonders in denjenigen Gesellschaften zu einem so überaus wichtigen Thema geworden ist, die sich selbst gerne als Wissenschafts- gesellschaft begreifen, ist ja kein Zufall. Wie anders als auf der Grund- lage eines umfassenden und methodisch abgesicherten Wissens ließe sich über die Nachhaltigkeit unserer Entscheidungen – auch der politi- schen – sinnvoll diskutieren. Dies möchten wir auch am heutigen Tag in den weiteren Sitzungen tun, unaufgeregt und zielgerichtet.

Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.

Begrüßung des Präsidenten der Leopoldina

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2 Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt

Staatssekretär Dr. Michael Schneider

Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt

Sehr verehrte Frau Bundesministerin, meine sehr geehrten Damen und Herren,

es ist mir eine große Freude, Sie hier in der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt begrüßen zu dürfen. Diese Landesvertretung ist für das Thema Nachhaltigkeit aus zwei Gründen ein guter Ort. Der erste Grund ist die Geschichte dieses Hauses. Sie möchte ich unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit kurz beleuchten.

Dieses Gebäude der heutigen Landesvertretung wurde vor rund 200 Jahren errichtet, genauer gesagt im Jahr 1827, und war ein bürger- liches Wohnhaus. Um die Jahrhundertwende 1900 waren Teile des Hau- ses von der Königlichen Universitätspoliklinik genutzt, später nutzte die Königliche Universität für Innere Krankheiten Teile dieses Gebäudes. In den Zeiten zwischen den beiden Weltkriegen waren es im Wesentlichen Wohnungen von Privatpersonen. Spannend wurde die Geschichte im Jahre 1946, als die sowjetische Militäradministration dieses Haus den Berliner Künstlern, insbesondere den Bühnenkünstlern, zur Verfügung stellte. Der hier etablierte Künstlerclub wurde unter dem Namen „Die Möwe“ schnell berühmt. Der Name wurde nach dem berühmten Stück von Anton Tschechow gewählt und für das Modell dieses Hauses gab es ein Vorbild in Moskau. Es waren zwei sowjetische Kulturoffiziere, die diesen Club hier einrichteten. Einer davon hieß Wolfgang Leonard. Das war damals ein junger Mann, der in Moskau aufgewachsen war. Er ist vor einigen Jahren verstorben. Zuvor war er aber noch einmal zu einer Veranstaltung hier und hat von seinen Erlebnissen erzählt. Er wurde nämlich später zu einem der engagiertesten Kritikern des Kommunis- mus: „Die Revolution entlässt ihre Kinder“ ist sein berühmtestes Buch.

Er war einer der Mitbegründer der Möwe. Ein wahrlich seltsamer Zug der Geschichte.

In diesem Haus wohnten, wirkten und feierten viele berühmte Künstler. Bert Brecht hat eine Zeit lang hier gewohnt. Helene Weigel

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hatte lange Jahre ein Büro hier im Haus. Gäste, um nur einige Namen aus den Anfangsjahren fallen zu lassen, waren Carl Zuckmayer, Gustav Gründgens, Hans Albers, Erich Kästner, Klaus Kinsky, Sophia Loren und viele mehr. Künstler aus der DDR, aus der Bundesrepublik, aber auch aus Europa kamen hier in den Jahrzehnten bis Anfang der neunziger Jahre zusammen. So lange existierte nämlich der Künstlerclub „Die Möwe“.

Mit der Wiedervereinigung änderten sich die Eigentumsverhält- nisse. Die Hamburgische Landesbank erwarb diese Liegenschaft mit dem Ziel, hier eine Landesvertretung zu errichten. Die Hamburger ka- men aber glücklicherweise davon ab. So konnte Sachsen-Anhalt diese Liegenschaft erwerben und wir freuen uns, dass wir seit 2003 hier un- sere Arbeit als Landesvertretung verrichten können. Dieses Haus hat also eine wechselvolle Geschichte und ich denke, man kann zusam- menfassend von nachhaltiger Nutzung sprechen, ohne den Terminus überzustrapazieren.

Der zweite Aspekt, warum der Ort gut für das Thema Nachhaltig- keit ist, liegt in der Landespolitik von Sachsen-Anhalt begründet. Die Landesregierung führt seit Langem ressortübergreifende Diskurse über eine nachhaltige und zukunftsfähige Entwicklung von Sachsen-Anhalt.

Unser Ziel ist es, Nachhaltigkeitsaspekte in alle Politikbereiche der Lan- despolitik zu integrieren. Wir treffen uns zu diesem Zweck regelmäßig zu Gesprächen mit Vertretern aus Wirtschaft, Verwaltung, Wissen- schaft und Gesellschaft. An dieser Stelle will ich nur zwei herausgeho- bene Aktivitäten nennen: eine Umweltallianz zwischen Beteiligten aus Wirtschaft, Landwirtschaft und Wissenschaft sowie eine Allianz für den ländlichen Raum, die wir vor einigen Jahren eingerichtet haben.

Sachsen-Anhalt hat seit dem Frühjahr eine neue Landesregierung.

Wir haben diese Landesregierung auf der Basis eines Koalitionsvertra- ges gebildet, der das Thema Nachhaltigkeit ausdrücklich hervorhebt. Ich darf einige Sätze zitieren: „Wir richten unser Regierungsprogramm an den beiden Eckpunkten Nachhaltigkeit und Generationengerechtigkeit aus. Wir wollen die Schöpfung bewahren. Wir wollen unsere Naturland- schaften und biologische Vielfalt erhalten. Entlang dieser Richtschnur werden wir in den kommenden Jahren wirtschaftliche Stärke, soziale Gerechtigkeit und ökologische Verantwortung zum Wohle der Men- schen in unserem Land miteinander verbinden.“ Das ist also das Modell der Nachhaltigkeit dieser Landesregierung.

Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt

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Meine Damen und Herren,

ich denke, auch Ihr Symposium heute ist von dem Gedanken geprägt, dass Verantwortung – der Nachhaltigkeitsgedanke ist ja der Ausdruck eines Verantwortungsbewusstseins – heute generationenübergrei- fend gesehen werden muss. Man könnte meines Erachtens auch von Zukunftsethik sprechen, das heißt von einer Verantwortbarkeit des Handelns, die ihre Folgen für zukünftige Generationen immer mitbe- rücksichtigt und nach langfristigen Auswirkungen für Mensch, Gesell- schaft und Natur fragt. Eine Politik, die sich das zum Ziel setzt, braucht wissenschaftlichen Rat. Die rasante Entstehung einer Wissensgesell- schaft und die Verwissenschaftlichung des Sozialen stellen die Politik vor große Herausforderungen. Mir ist in dem Zusammenhang ein Satz von Immanuel Kant eingefallen: „Die Notwendigkeit zu entscheiden reicht weiter als die Möglichkeit zu erkennen.“ Ich denke, das ist ein sehr aktueller Gedankengang.

Meine Damen und Herren,

Sie, die Leopoldina, Sie nehmen Ihre wissenschaftliche Verantwortung, die ja immer auch eine gesellschaftliche Verantwortung ist, ernst. Po- litik und Gesellschaft brauchen Ihren klugen und Ihren unabhängigen Rat, insbesondere weil Ihr Rat nicht an Legislaturperioden gebunden ist. Ich bin Ihnen deshalb sehr dankbar, dass Sie Ihr Symposium heute unter für uns in der Politik wichtigen Aspekten durchführen. Deshalb will ich Sie noch einmal besonders herzlich willkommen heißen, übri- gens auch im Namen des Ministerpräsidenten von Sachsen-Anhalt, Dr. Reiner Haseloff. Ich hoffe, dass wir mit unserer Gastgeberrolle ei- nen Beitrag zum Gelingen Ihres Symposiums leisten können und dass Sie auch künftig uns für wert halten, hier Ihre wichtigen Tagungen durchzuführen.

Einen großen Erfolg wünsche ich Ihnen.

Grußwort der Landesregierung von Sachsen-Anhalt

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3 Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

Bundesministerin Prof. Dr. Johanna Wanka

Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

Sehr geehrte Damen und Herren!

Bis zum Jahr 2030 soll niemand mehr auf der Welt hungern. Das ist eines der ersten Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen – davon ausgehend, dass im Moment 795 Millionen Menschen auf der Welt nicht genug zu essen haben. Das ist ein relativ kurzer Zeitraum.

Wir alle teilen dieses Ziel uneingeschränkt. Aber wir wissen auch, es wird nicht einfach sein, es zu erreichen. Es ist ehrgeizig, genau wie die anderen gemeinsamen Ziele, auf die sich die Weltgemeinschaft geei- nigt hat, um die Zukunft unseres Planeten zu sichern und Nachhaltigkeit wirklich zu veranlassen. Es werden erhebliche Anstrengungen national, aber vor allen Dingen auch international dafür notwendig sein. Anstren- gungen von Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Gesellschaft. Und es wird nicht konfliktfrei zugehen.

I.

Das wird schon beim Thema Ernährung deutlich. Wir wollen die Ernäh- rung sichern aber die natürlichen Ressourcen des Planeten erhalten.

Dann folgen Diskussionen, ob wir grüne Gentechnik nutzen wollen oder nicht, um dieses Ziel zu erreichen. Es trifft auf viele der Nachhaltigkeits- ziele zu, dass sie im ersten Moment sehr überzeugend klingen, dass man sich darüber freut, dass man sich in der Weltgemeinschaft darüber geeinigt hat. Wenn man aber genauer hinschaut, dann gehen die Nach- haltigkeitsziele teilweise nicht nur über unsere aktuellen Fähigkeiten hi- naus, sie stehen überdies auch nicht selten in Konkurrenz miteinander.

So soll etwa die Wirtschaft weltweit weiter wachsen und gleichzeitig sollen die natürlichen Ressourcen weniger beansprucht werden. Die Er- nährung soll endlich für alle Menschen weltweit gesichert werden und gleichzeitig die Natur nicht überstrapaziert werden.

Ähnliche Probleme sehen wir bei der Energiewende. Zwar sind sich alle darüber einig, dass die Zeit der fossilen Energieträger endlich ist

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und dass wir auf regenerative Energiequellen umstellen müssen – und nicht nur in Deutschland. Aber werden dann konkret vor Ort für die regenerative Stromversorgung neue Windräder aufgestellt, Stromspei- cher gebaut oder Hochspannungsleitungen errichtet, sind Konflikte programmiert. Und wenn wir dann in einigen Jahren diskutieren, ob in einem Ort „Power to X“ oder „Power to Gas“ oder etwas anderes auf- gestellt wird, dann, glaube ich, wissen wir jetzt schon, welche Diskussi- onen wir in Deutschland haben werden.

Um über die nächsten Schritte für den nachhaltigen Umbau der Wirtschaft zu beraten, hat mein Ministerium im Rahmen der Hightech- Strategie – das ist die Forschungs- und Innovationsstrategie der Bun- desregierung – Expertinnen und Experten zu einem Fachforum zum Nachhaltigen Wirtschaften eingeladen. Da geht es darum, wie wir sie realisieren können. Was sind Dinge, bei denen die Politik jetzt Weichen stellen muss, um einen solchen nachhaltigen Umbau der Wirtschaft zu erreichen, ohne dass der Industriestandort Deutschland, der leistungs- fähig ist, der für unseren Wohlstand notwendig ist, eingeschränkt wird?

Innerhalb der Hightech-Strategie ist das Thema Nachhaltigkeit ein zen- trales, das von Beginn an – die ersten Entscheidungen zur Hightech- Strategie gab es 2006 – enthalten war. Wir diskutieren dabei über das Thema Verkehr und Mobilität – natürlich immer unter dem Aspekt, CO2- Ausstoß zu senken.

Aber man muss natürlich auch immer darüber nachdenken: Was bedeutet es denn, wenn wir den individuellen Verkehr – was ja eine der Zielstellungen ist – massiv verringern? Was bedeutet es für die deut- sche Autoproduktion, für die Absatzmärkte, die ja in Deutschland in beträchtlichem Maße vorhanden sind.

Wir reden so schnell darüber, dass es um Mobilität aber nicht mehr um den Besitz eines Autos geht. Mein Sohn lebt in Berlin Prenzlauer Berg. Bei ihm ging das wunderbar. Ich als Mutter habe immer gestaunt, wenn wir mit dem Auto unterwegs sind, steigt er irgendwo aus und da steht schon das Auto, mit dem er weiter fährt, weil er woanders hin musste. Aber in dem Moment, als die kleine Tochter da war, brauchte er doch ein eigenes Auto. Das zeigt, solche Umstellungen des eigenen Lebensverhaltens – nicht nur von wenigen überzeugten Öko-Avantgar- disten sondern wirklich in der Breite der Bevölkerung – einen solchen Umstellungsprozess anzuschieben und zu erreichen, das ist nicht trivial.

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Das kann man nicht verordnen. Man kann Möglichkeiten schaffen, aber es müssen auch intensive Debatten geführt werden, um zu einer Lösung zu kommen.

Dafür brauchen wir die Kompetenz unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die Fakten beisteuern, die Dinge belegen können.

Deswegen sind gerade Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ganz entscheidend für das Thema Nachhaltigkeit. Weil sie in der Lage sind, komplexe Zusammenhänge nicht nur zu erforschen, sondern nach Mög- lichkeit auch zu transportieren.

Auch die Vereinten Nationen messen der Wissenschaft bei der Um- setzung der Nachhaltigkeitsziele eine zentrale Rolle zu. Dazu haben Sie, Herr Professor Hacker, wesentlich beigetragen. Wir haben uns riesig gefreut, als Sie benannt wurden als Stimme der Wissenschaft im Beirat des Generalsekretärs der Vereinten Nationen. Wir waren alle stolz, dass ein ganz entscheidender deutscher Wissenschaftler an dieser Stelle gewollt und gefragt wurde. Damit haben Sie die Grundlagen für das heutige Symposium und für viele Dinge, die von der Leopoldina ange- schoben werden, gelegt.

Gerade vor kurzem war ich bei der Leopoldina-Jahresversammlung.

Ich kann mich gut erinnern, dass wir intensiv darüber diskutiert haben in Deutschland: Brauchen wir neben den Akademien, die wir an ver- schiedener Stelle haben – die bayerische, die sächsische – eine nati- onale Akademie? Das hat Zeit und Energie in starkem Maße gekostet, sodass natürlich die Frage interessant ist: Wie macht sich diese Akade- mie, welche Aufgaben nimmt sie wahr? Und es gibt in der Politik eine große Freude darüber, auch bei den Skeptikern, dass sie die Funktionen, die man angestrebt hat, erfüllt.

II.

Wie wichtig die Forschung und insbesondere vorausschauende Grund- lagenforschung für das Feld der Nachhaltigkeit ist, kann man gut am Bereich der Klimaforschung sehen, wenn man die letzten 50 Jahre an- schaut. Ich denke, es ist den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaft- lern zu verdanken, dass über Klima, über Erderwärmung nachgedacht wurde. CO2 ist etwas, das man nicht riecht, das man nicht schmeckt, wo der Zusammenhang mit Erwärmung nicht eine einfache Korrela- tion ist. Und das zu erforschen, das deutlich zu machen und soweit zu

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transportieren, dass es in der Politik als globales Problem anerkannt und akzeptiert wurde, ist ohne Engagement und die Leistungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nicht möglich. Das ist eine ganz großartige Leistung.

Im vergangenen Jahr folgten diesen Erkenntnissen konkrete Be- schlüsse der Staatengemeinschaft. Sie hat in Paris auf Grundlage der wissenschaftlichen Befunde beschlossen, die globale Erwärmung zu begrenzen. Darüber können sich alle diejenigen, die in diesem Bereich tätig waren, auch in der Forschung in Deutschland, auf die Schulter klopfen und wirklich freuen.

Daran knüpfen wir jetzt an. Denn es geht darum, wie man die glo- bale Erwärmung begrenzen kann, was die technischen Voraussetzungen sind. Da ist natürlich auch wieder gefragt, dass Geld für die entspre- chende Forschung zur Verfügung steht. Wir haben gerade im Sommer wieder eine Förderbekanntmachung veröffentlicht.

Es ist bei der Klimaforschung gelungen, zu überzeugen, die For- schungsergebnisse in die Öffentlichkeit zu transportieren und vor allen Dingen dann auch in die Entscheider-Szene der Politik. Aber das ist nicht einfach gewesen. Insgesamt ist die Möglichkeit, Dinge einseitig darzu- stellen oder Wissenschaftsergebnisse zu verfälschen, eine sehr ausge- prägte. Durch die Netzinfrastrukturen, durch die sozialen Netzwerke wird das noch verstärkt: Wenn ich nur an die völlig falschen Zahlen denke, die im Zusammenhang mit dem Brexit bezüglich der Europäi- schen Union hoch und runter publiziert und kommuniziert wurden.

Oder, wenn ich an so etwas Simples denke, dass die Stromtrassen, die gegen Widerstand nach Bayern führen, keinen Windstrom transportie- ren – auch Unfug. Oder im Bereich der Gentechnik.

Wenn die gefühlte Realität wichtiger wird als die faktische, dann ist das ein Problem, mit dem sich auch die Wissenschaft auseinanderset- zen muss. Und nun haben wir insgesamt im Medienbereich eine Um- stellung. Wir haben viele Probleme, was die Zeitungsverlage anbetrifft.

Wir dürfen aber an der Stelle nicht vergessen, dass angesichts dieser gesamten Umstellung Wissenschaftler direkt kommunizieren, über ihre Blogs zum Beispiel, und dass damit in den letzten Jahren ein Zurück- gehen der Priorität und der Bedeutung des Wissenschaftsjournalismus einherging. Ich glaube, wir müssen gemeinsam ein Interesse daran ha- ben, dass der Wissenschaftsjournalismus in Deutschland gestärkt wird.

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Warum? Ein Punkt ist, dass zwar ein Forscher – wenn er Hoch- schullehrer ist – den komplexen Zusammenhang einfach erklären können müsste, aber in der Öffentlichkeit steht ein Wissenschaftler, ein Forscher immer schnell unter dem Verdacht, Lobbyist – was er ja auch sein muss – für sein Fach zu sein. Das heißt, es gibt eine Skep- sis, ob er jetzt die Risiken, bei welcher Entdeckung auch immer, ganz weit nach unten schiebt, um wieder neue Gelder, um entsprechende Anerkennung zu bekommen. An der Stelle ist Wissenschaftsjournalis- mus, wenn er eine hohe Kompetenz hat, eine Möglichkeit, um das, was wir wollen, das, was an Erkenntnissen da ist, kritisch reflektie- rend zu kommunizieren. Deswegen brauchen wir einen starken Wis- senschaftsjournalismus in Deutschland. – Auch, wenn es mittlerweile viele andere Kanäle gibt, wie man wissenschaftliche Ergebnisse trans- portieren kann.

Wir dürfen nicht vergessen, auch da haben wir intensive Diskussio- nen. Es gibt jetzt die Möglichkeit, in einem bisher unbekannten Maße, Bevölkerung einzubinden über die sozialen Netze, über all diese Kanäle.

Das hat Vor- und das hat Nachteile. Da entwickelt sich zum Teil ein vir- tueller Stammtisch. Das ist der Nachteil. Aber es ist auch eine Chance, gerade auch für die Ziele der Nachhaltigkeit zu werben und mit vielem Unsinn aufräumen zu können. Da haben wir Kommunikationsmöglich- keiten, über die sozialen Netzwerke, die wir nie hatten. Und das kann uns helfen.

III.

Sehr geehrte Damen und Herren,

Wissenschaft und Forschung sind in Deutschland, das muss man nicht besonders betonen, ein wesentlicher Teil unseres Lebens. Nicht ohne Grund strebt die Europäische Union seit Jahren danach, der größte wis- sensbasierte Lebensraum der Welt zu werden. Unser Wohlstand und unser Wohlbefinden hängen stark davon ab. Deswegen ist die Stärkung des Europäischen Forschungsraums sehr wichtig. Wir haben gerade darüber diskutiert. Ganz wichtig ist, dass man in diesem Europäischen Forschungsraum nicht nur sieht, wie man von deutscher Seite oder von französischer Seite besonders profitieren kann. Dieser Europäische Forschungsraum hat nur eine Chance, wenn die „EU-13“, wenn die, die später dazugekommen sind – Kroatien, Slowenien, andere – gestärkt Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

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22 Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

werden. Das ist uns in den letzten Jahren überhaupt nicht gelungen.

Deswegen ist es nicht altruistisch von deutscher Seite, sondern im In- teresse eines starken Europäischen Forschungsraumes, wenn wir uns insbesondere dort engagieren, damit die Leistungskraft des Forschungs- raumes insgesamt steigt.

Ein bisschen Eigenlob: Wir haben innerhalb der Bundesregierung jetzt gerade die Haushaltsverhandlungen. Und der Etat meines Minis- teriums, die Forschungsausgaben in der Bundesregierung, sind seit 2005 kontinuierlich gewachsen. Ich habe es schon manchmal gesagt, ich hätte Sorge, wenn man auf einem gewissen Niveau angekommen ist, dass der Gradient ein bisschen abgeschwächt wird. Wir haben in dieser Legislaturperiode in meinem Haus noch einmal einen Zusatz der Mit- tel von über 26 Prozent, also eine beträchtliche Steigerung. Damit sind wir fast bei 3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, das wir für Forschung und Entwicklung ausgeben. Deswegen ist es wichtig, dass wir weiter Forschungsförderung als Priorität ansehen. Darüber wird oft diskutiert:

Wir haben die Freiheit von Forschung und Lehre. Wenn ein Professor berufen ist, dann hat er ein gewisses Gebiet, für das er Kompetenz hat und er ist ziemlich frei, sein Leben lang, in welchem Maße und welcher Aufgaben er sich annimmt. Das allein kann nicht Forschungsförderung in Deutschland sein. Deswegen muss die Politik auch in der Lage sein, bei der Forschungsförderung Themen zu setzen, Forschung zu ermutigen, sich mit Fragen zu beschäftigen, wie dem Thema Nachhaltigkeit. Das ist völlig legitim und für die Entwicklung unserer Gesellschaft wichtig.

Für mich ist die Frage, wie wir den Industriestandort Deutschland nachhaltig umgestalten und erhalten, eine ganz zentrale. Wir wissen, wir haben im Bereich der Chemie, zum Beispiel bei energieintensiven Umweltressourcen, eine große Aufgabe vor uns, um die Ziele von Nach- haltigkeit und der Energiewende zu realisieren und trotzdem die Stärke des Industriestandortes Deutschland zu erhalten. Ein Beispiel hierfür ist ein Projekt „Carbon2Chem“, das das in der Stahlindustrie anfallende Kohlendioxid in chemische Produkte umwandelt. Geschieht das nicht, können wir die Klimavereinbarungen nur einhalten, wenn wir die Stahl- produktion in Deutschland beenden. Es kann nur mit Hilfe der Wis- senschaft gelingen, die Klimaziele einzuhalten und den Standort – und Stahlindustrie ist für den Maschinenbau, für unsere gesamte Wirtschaft zentral – zu erhalten.

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Das gleiche gilt für die Energieversorgung der Zukunft. Wir haben vier Kopernikus-Projekte in der Energieforschung gestartet. Es geht dabei unter anderem um neue Stromnetze, mit denen verschiedene Energie- quellen so verknüpft werden können, dass auch bei Windstille und Regen Strom immer zuverlässig zur Verfügung steht. Diese Netze korrespondie- ren mit Speichern für überschüssige erneuerbare Energie. Die Kopernikus- Projekte sind vier große Projekte, bei denen wir nach einem langen Dialog, auch unter intensiver Einbeziehung der Zivilgesellschaft, soweit gekom- men sind, zu sagen: Das sind jetzt die vier wichtigsten Forschungsfragen, die in den nächsten zehn Jahren beantwortet werden müssen. Ansonsten klappt die Energiewende nicht. Damit setzen wir strategisch Forschungs- prioritäten in einem Bereich, der für uns ganz zentral wichtig ist und bei denen wir Sicherheiten bis 2025 bieten; wo neue Partner dazu genommen werden können, und wo es gelungen ist, staatliche Forschung mit privatfi- nanzierter Forschung in einer engen Art und Weise zu verbinden.

Beim 3-Prozent-Ziel diskutieren wir gerade, was der nächste Schritt ist. Auf dem politischen Markt sind verschiedene Zahlen erhältlich: 3,5 Prozent bis 2020, 4,5 Prozent – das hat einer aus der Bundesregierung gesagt – bis 2024. Diese Prozentangaben beziehen sich auf private und staatliche Förderung. Und wenn wir einmal überlegen, 3,5 Prozent bis 2020, dann heißt das für die mittelfristige Finanzplanung, wir müssten 5 Milliarden drauflegen. Das ist nicht unmöglich. Das ist machbar – bei einer guten wirtschaftlichen Situation und entsprechender Prioritäten- setzung. Aber, die private Seite, also die ganzen Forschungszentralen, Siemens etc., die jetzt insgesamt in der Wirtschaft 60 Milliarden beibrin- gen, die müssten sich in diesem Zeitraum von 4 Jahren um 25 Milliarden steigern. Und das ist natürlich eine ganz andere Zielstellung. Um ein sol- ches Ziel überhaupt anzudenken, ist zwingend, dass wir neue Kooperati- onsformen haben zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Das geschieht zum Beispiel mit den Kopernikus-Projekten und an anderer Stelle.

Ich denke, dass Klimaschutz verstanden werden kann als Moderni- sierungsstrategie und auch als Investitionsprogramm, das Deutschland eher stärkt als schwächt im Wettbewerb mit anderen Nationen. So ist es auch beim Umweltschutz, wo am Anfang kontrovers diskutiert wurde, ob die Umweltschutzauflagen in Deutschland uns stören. Jetzt haben wir fast 15 Prozent der Weltproduktion an Gütern im Bereich Umwelt- schutz. Das ist also ein riesiger Markt und Innovationstreiber.

Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

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IV.

Vor fast genau vier Jahren haben Sie, Herr Professor Hacker, am sel- ben Ort, hier in der Landesvertretung von Sachsen-Anhalt, mit vielen prominenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern Fragen zur

„Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“ diskutiert. Ihre Themen waren die „Erforschung von Nachhaltigkeit“ – Welche Themen sind wichtig, um Nachhaltigkeit zu generieren? – genauso wie die „Nachhaltige For- schung“ und wie es gehen kann, „nachhaltig (zu) forschen.“

Damit haben Sie einen wichtigen Prozess angestoßen, der jetzt schon vielversprechende Ergebnisse zeigt. Ich nenne stellvertretend den Leitfa- den zum Nachhaltigkeitsmanagement, den die Präsidenten der großen außeruniversitären Forschungsorganisationen Leibniz-Gemeinschaft, Helmholtz-Gesellschaft und Fraunhofer-Gesellschaft vor zwei Wochen in Berlin vorgestellt haben. Er zeigt, wie die Grundsätze der Nachhaltigkeit in der Wissenschaft konkret angewendet werden können: wenn Büros und Labore eingerichtet werden, wenn Personal sich weiter entwickelt und wenn die Themen der Forschung ermittelt werden.

Dieser Leitfaden wird in den kommenden Jahren zu durchgreifen- den Änderungen führen und beeinflussen, wie Wissenschaft betrieben und verstanden wird. Deswegen passt er in die heutige Zeit. Um nicht missverstanden zu werden: Nachhaltigkeit ist ein zentrales Thema, ist ein Thema, das sich auch in vielen Förderprogrammen unserer High- tech-Strategie wiederfindet. Aber, Wissenschaft wird dadurch nicht un- frei und nicht beeinträchtigt. Es gibt also keinen Bonus für die guten Wissenschaftler.

Deshalb möchte ich noch einmal klarstellen, dass die Wissen- schaftsfreiheit oberstes Prinzip unserer Wissenschaftspolitik ist; dass die Grundlagenforschung, in der wir gut aufgestellt sind, eine zentrale Säule unserer Forschungsförderung ist; aber zur Freiheit immer auch Verantwortung gehört. Und da ist dieser Aspekt Nachhaltigkeit ein zentraler.

V.

Forschungsergebnisse werden leichter angenommen, wenn sich die Forschung an der Lebenswelt der Menschen orientiert. Das heißt, dass man nicht populistisch etwas tut, aber dass man sehr wohl bei aller For- schung, bei aller Freude in der Wissenschaft auch darüber nachdenkt, Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

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was es für die Lebenswelt der Menschen bedeutet. Deswegen ist die Tendenz jetzt sehr viel stärker als noch vor 20 Jahren, in den Diskussi- onsprozessen natürlich die Wissenschaft zu beteiligen, die Wirtschaft zu beteiligen, aber eben auch die Zivilgesellschaft.

Ich möchte ein Beispiel nennen, das, glaube ich, illustriert, wie wir mit dem Thema Nachhaltigkeit umgehen und auch die Zivilgesellschaft einbinden. Wir haben die Leitinitiative Zukunftsstadt. Mit ihr wird die Forschung zur nachhaltigen Stadtentwicklung in den kommenden Jah- ren mit 150 Millionen Euro gefördert. Gemeinsam mit der Wissenschaft haben Bürgerinnen und Bürger im Wettbewerb Zukunftsstadt in 50 Kommunen Ideen für die nächsten Jahrzehnte gesammelt, sehr un- terschiedliche Städte: kleine Städte im ländlichen Bereich, aus denen viele junge Leute weggehen; gutsituierte Städte, in denen es ein Bil- dungsbürgertum gibt, das nicht mehr so jung, das aber finanziell ganz anders gestellt ist, und in den nächsten 10, 15 Jahren natürlich bei die- ser Stadtentwicklung mitreden will. Im Endergebnis hat das sehr viel in den Kommunen angestoßen, auch darüber überhaupt nachzudenken.

In 20 Städten werden daraus jetzt von uns entsprechend finanziell un- terstützte Umsetzungspläne. Ich glaube, dass wir alles das, was durch die Zivilgesellschaft in einer sehr großen Breite aktiv eingebracht wird, dann auch innerhalb der Bundesregierung nutzen können, und auch das Wissen aus der Forschung konkret mit in die Politik einfließen kann.

Das gilt besonders für die Ziele der Agenda 2030 für die Nachhaltig- keit. In der Bundesregierung haben wir in den vergangenen Monaten intensiv daran gearbeitet, die Forderungen der Vereinten Nationen in die Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie zu überführen. Die Nachhaltig- keitsstrategie ist im Sommer bereits ausführlich mit der Öffentlichkeit diskutiert worden. Für uns ist ein ganz zentraler Punkt das Thema Bil- dung für Nachhaltige Entwicklung, Bildung in allen Stufen: also nicht nur in der Schule, sondern schon vorher in den Kindereinrichtungen, aber auch für die Erwachsenen. Hier haben wir eine Plattform errich- tet zur Bildung für nachhaltige Entwicklung mit einer Diskussionskultur.

Denn was man darunter verstehen kann, ist sehr unterschiedlich. Wie weit man gehen möchte in der Berufsbildung, ist ein zentrales Thema, und auch anderes ist dort strittig. Ich glaube, dass die Wissenschaft Fakten beibringen soll, auch Handlungsempfehlungen geben kann, und dass die Diskussion, was dann gesellschaftlich in solchen Kompromissen Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

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ausgehandelt wird, sehr stark von der Politik geprägt wird. Eine Diskus- sion, die nicht faktenbefreit ist, nützt uns allen.

Deswegen ist es für uns ganz wichtig – nicht nur in der Politik, son- dern für die Akzeptanz in der Bevölkerung –, dass Menschen vertraut gemacht werden, mit dem, was Forschung leisten kann. Ich glaube, wir müssen auch die Erwartung dämpfen, und zwar im ersten Schritt bei der Energiewende, dass die Forschung es ermöglichen kann, dass wir frik- tionsfrei alle Probleme, alle Widersprüche, die dabei auftauchen, aus der Welt schaffen können. Es gibt nicht nur Gewinner bei diesen Pro- zessen, sondern auch Beeinträchtigungen. Auch dabei muss Forschung sich engagieren. Das kann nur passieren, wenn man das Thema Nach- haltigkeit in allen Facetten verfolgt. Das heißt, sowohl in technischer, in grundlagenorientierter aber auch in soziologischer Hinsicht. Es ist eine große Chance für die Wissenschaftsszene, neue Forschungsfelder zu erschließen und auch die Gesellschaft sehr viel stärker für Forschung, für Entwicklung zu interessieren und neue Partner für die Projekte zu gewinnen. Deswegen glaube ich, dass eine solche Diskussion, wie sie hier in interessanter Form geplant ist, außerordentlich nützlich ist. Und ich hoffe auf Anregungen und Widerspruch.

Wie Wissenschaft Nachhaltigkeit möglich macht

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II. The 2030 Agenda for

Sustainable Development and the Role of Science:

The ‘Five Ps’ for Humanity

and Planet

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4 Nachhaltigkeit und Wissenschaft – Einführende Bemerkungen

Prof. Dr.-Ing. Matthias Kleiner ML

Nachhaltigkeit und Wissenschaft – Einführende Bemerkungen

Auf dem Leopoldina-Workshop „Nachhaltigkeit in der Wissenschaft“

im November 2012 stand die wissenschaftstheoretische Diskussion verschiedener Dimensionen von Nachhaltigkeit im Vordergrund. In der Zwischenzeit hat sich im Hinblick auf die internationalen und nationalen politischen Randbedingungen und die gesetzten Ziele der Weltgemein- schaft viel getan: Auf der Konferenz „Rio+20“ im Juni 2012 kamen die Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen überein, einen Folgeprozess zu den der Millenniums-Entwicklungszielen – die Post-2015-Agenda – zu starten. Bis zur Unterzeichnung im September 2015 wurde intensiv über Ziele und Maßnahmen diskutiert, in denen auch dank des Wis- senschaftlichen Beirats des Generalsekretärs der Vereinten Nationen die grundlegende Bedeutung der Wissenschaft für eine nachhaltige Entwicklung sehr starke Berücksichtigung fand. 2015 war insgesamt ein besonderes Jahr. Erst fand im Juni der G7-Gipfel auf Schloss El- mau statt, der die Weichen für die Verabschiedung der 17 Sustainable Development Goals im Herbst auf dem Nachhaltigkeitsgipfel der Ver- einten Nationen stellte, dann wurden im Dezember 2015 in Paris die Klimaschutzziele und das Versprechen der Dekarbonisierung der Welt- wirtschaft auf der Weltklimakonferenz beschlossen. Beide Abkommen sind in vielerlei Hinsicht einschneidend und weitreichend. Erst kürzlich haben mit der Ratifizierung durch die USA, durch China, Indien und schließlich durch die EU erstmals überhaupt die größten Verursacher von klimaschädlichen Gasen den Weg freigemacht für eine zügige Um- setzung der gesteckten Ziele in den Mitgliedsstaaten.

Was aber bedeutet dies für die Wissenschaft? Dass die Wissen- schaft als Ideengeber ein wesentlicher Motor und die treibende Kraft für Innovationen und nachhaltige Entwicklung ist, ist selbstverständlich.

Doch Erkenntnisgewinn ist die eine Seite und führt nicht alleine zu einer besseren, zu einer sicheren und globalisierten Welt ohne Krisen. Mir scheint, dass es in Zukunft für die Wissenschaften noch wichtiger sein wird, ihre Erkenntnisgewinne und Einsichten zu vermitteln. Eine solche

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Vermittlungsleistung kann nicht alleine durch die Wissenschaftskom- munikation geleistet werden, weil diese Art von Wissen, Erläuterung, Kontextualisierung und manchmal auch gemeinsames transdiszipli- näres Denken erfordert. Darauf müssen und darauf werden sich Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftler einlassen, mit in den Dialog zu treten und im Sinne der Verzahnung der 17 Nachhaltigkeitsziele an ei- nem Strang zu ziehen.

Diese wichtige Aufgabe muss eng mit der Forschung verknüpft sein, statt zu ihren Lasten zu gehen. Eine Überlegung könnte sein, auf der Ebene von Fakultäten, Sektionen, Instituten, Abteilungen Schnittstel- len zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft einzurichten, die Wissenschaftler bei der Vermittlung unterstützen und Ergebnisse er- kenntnisorientierter Forschung außerhalb wissenschaftlicher Kontexte darstellen. Diese Funktion erfüllen bereits teilweise die bestehenden nationalen oder in den Regionen verankerte Plattformen und Koordina- tionsstellen, die dabei ganz wesentlich auf die Mitwirkung und Zuarbeit durch einzelne Institute in den jeweiligen Fachgebieten angewiesen sind. Einzelne Beispiele hierzu gibt es der Leibniz-Gemeinschaft. Selbst- verständlich kann eine solche wissenschaftsbasierte Beratung nur emp- fehlenden Charakter haben, die Entscheidung liegt weiterhin natürlich bei der Politik und dem gewählten Parlament.

Ich bin der festen Überzeugung, dass Wissenschaft, vor allem aber ihre Ergebnisse, durch eine solche Schnittstelle die Aufmerksamkeit bekommt, die ihr im Sinne der Gesellschaft und der Umwelt gebührt und damit ihre hohe Relevanz insgesamt deutlich wird – gerne auch mit positiven Auswirkungen auf die Forschungsförderung, die die wichtigen Forschungsarbeiten ja erst ermöglicht. Ebenfalls wären dadurch neue Impulse von außen für und in die Wissenschaft zu erwarten, die wie- derum ihrerseits Reflexionsprozesse befruchten. Die Wirkung der Wis- senschaft in und für die Gesellschaft, Wirtschaft und Politik ist die eine Seite der Betrachtung. Der Wissenschaftsbetrieb selbst ist eine zweite Seite. Hierzu gibt es Erfreuliches zu berichten.

Anfang Oktober 2016 haben die Leibniz-Gemeinschaft, die Helm- holtz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft Bundesministerin Wanka im Rahmen eines durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) organisierten Symposiums zur Nachhaltigkeit in der Wissenschaft eine Handreichung zum Nachhaltigkeitsmanagement in Nachhaltigkeit und Wissenschaft – Einführende Bemerkungen

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außeruniversitären Forschungsorganisationen überreicht. Das ist das Produkt eines organisationsübergreifenden Forschungsverbundpro- jektes, das das BMBF über drei Jahre finanziert hat. In diese Handrei- chung, die unter www.lena-projekt.de abrufbar ist, werden eine Fülle von gebündelten Informationen zu Grundprinzipien und Management- prozessen gegeben sowie erstmals für Wissenschaftsorganisationen fünf Funktionsbereiche mit insgesamt 16 Handlungsfeldern im Kontext des Nachhaltigkeitsmanagements definiert. Diese reichen von ver- schiedenen Kriterien für einen gesellschaftlich verantwortungsvollen Forschungsprozess über ein serviceorientiertes Personalmanagement bis zu nachhaltigem Beschaffungs-, Liegenschafts- und Mobilitätsma- nagement. Diese Handreichung stellt eine sehr hilfreiche Grundlage für einen nachhaltigkeitsorientierten Wissenschaftsbetrieb dar.

Nachhaltigkeit und Wissenschaft – Einführende Bemerkungen

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5 The 2030 Agenda for Sustainable Development: Origins and Prospects

Prof. Dr. Jakob Rhyner

The 2030 Agenda for Sustainable Development: Origins and Prospects

Sustainability was invented not far from Berlin, appearing as it did for the first time in the German phrase “nachhaltige Nutzung” (“sustain- able use”) in a publication by Hans Carl von Carlowitz in 1713. Since then, sustainability has been an issue in technical rather than environ- mental discussions. In 1992, however, this fundamentally changed.

Based on the work of the Brundtland Commission, the United Nations Conference on Environment and Development in Rio de Janeiro actually paved the way for many important developments, including the Kyoto Protocol. Twenty years later, again in Rio de Janeiro, the United Nations Conference on Sustainable Development (Rio+20) concluded with the milestone report “The Future We Want”. This report laid the basis for the 2030 Agenda for Sustainble Development and the Sustainable De- velopment Goals (SDGs).

The 2030 Agenda – A Truly Global Agenda

The SDGs have been elaborated over three years of intense negotia- tions by the United Nations member states and by many different inter- est groups. The negotiations were complicated and even shortly before the UN World Summit on Sustainable Development was about to start, discussions about the actual number of goals were still being held. On 25 September 2015, the 2030 Agenda for Sustainable Development and the 17 SDGs were finally agreed upon.

The scope of the SDGs goes well beyond the Millennium Develop- ment Goals (MDGs), which had been negotiated 20 years earlier in a much simpler framework, focusing on the poor part of the world. The MDGs mostly concentrated on alleviation of poverty and its conse- quences. Remarkably, the MDGs were negotiated by over 190 coun- tries and hundreds of interest groups but were elaborated by a small working group comprising experts mainly from the World Bank, the

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International Monetary Fund and the Organisation for Economic Co- operation and Development. It will be interesting to see which process actually leads to better results.

Before discussing the role of science for the 2030 Agenda in detail, two broad observations are important. First, scientists sometimes for- get that the 2030 Agenda is a political agenda. From the scientific point of view, it includes many types of deficiencies, redundancies, exaggera- tions or contradictions. Important aspects, such as population growth, are not even mentioned in the text. Second, it is meanwhile well known that the 2030 Agenda represents an agenda for the entire globe, not just for the poor. It is not just about what the rich can do for the poor or what the North can do for the South; it is an agenda that makes every country count as a developing country.

Against this backdrop, a common question with regard to the im- plementation of the 2030 Agenda and the SDGs is whether the United Nations is “fit for purpose”. The answer is: No, it is not – but no one else is either. National politics is not yet fit for purpose, the economy is not yet fit for purpose and science too is not yet fit for purpose. Encourag- ingly, the various actors increasingly realise that they all have to do a lot.

The Need for Science in the 2030 Agenda

Science and technology will be needed with regard to the implementa- tion of every single goal of the 2030 Agenda. While there is no blueprint for coupling science into the SDG process, such as the Intergovernmental Panel on Climate Change with regard to the realm of climate change or the Science & Technology Partnership with regard to the Sendai Frame- work for Disaster Risk Reduction, science could contribute in three areas:

(1) Science is needed to support the development of indicators and as- sessment mechanisms. Defining the problems and measuring pro- gress is the first step towards successfully implementing the 2030 Agenda and the SDGs. Furthermore, accountability mechanisms need to be developed.

(2) Science can contribute to identifying and understanding syner- gies and trade-offs between different SDGs and between different The 2030 Agenda for Sustainable Development: Origins and Prospects

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targets. Scientists often tend to believe that trade-offs are just a failure of politics. However, the SDGs should be considered as a big engineering project containing immanent trade-offs and deficien- cies which need to be handled, but also synergies, which need to be identified and utilised.

(3) Science can help to develop foresight schemes. Traditional devel- opment pathways describe development in the context of the pre- sent society and do not sufficiently take into account that societies change over time. Formulating new foresight – and not forecast – schemes will require a strong interaction between natural and social sciences.

Trade-offs: Green Growth Strategies as Example

The United Nations University World Institute for Development Eco- nomics Research (UNU-WIDER) in Helsinki has analysed different green growth strategies for three African countries: South Africa, Malawi and Mozambique. In these countries, the discussion is rather different com- pared to Europe, especially with regard to the short term of 10 or 20 years.

In Malawi, for example, a transformation from the current strategy of agricultural intensification based on fertiliser input subsidies towards a green growth strategy, i.e. a shift to conservation farming, organic ferti- lisers, micro-dosing, and inter-cropping, will result in less productivity in the short-term and potential famines, while the benefits can only be ex- pected in the medium- to long-term. This kind of trade-off where short- term needs are at odds with long-term development has to become an important part of the discussion with scientific knowledge at the centre.

The Need for New Cooperation Models

While North-South cooperation needs to be expanded on a global scale, scientists of the global North are still too much stuck in a silo mental- ity. They are either pursuing “development research” with a clear em- phasis on developing countries, or they focus on transition processes

The 2030 Agenda for Sustainable Development: Origins and Prospects

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in industrialised countries, for example on the “Energiewende” in Ger- many. There are still not enough global approaches that combine the Northern and Southern agendas. Overcoming this situation may require a new attitude from scientists, especially with regard to private actors.

The relationship between private sector and science can best be described by an atmosphere of “touching fears”. These two domains are still dominated by a mutually sceptical attitude. While it is certainly true that scientists search for truth and the private sector searches for profit, it would be very helpful if both decided to work together. The 2030 Agenda will only be implemented successfully if the private sector and the scientific community join forces.

The 2030 Agenda for Sustainable Development: Origins and Prospects

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6 World Population, Education and Health

Prof. Dr. Wolfgang Lutz ML

World Population, Education and Health

Demography can be defined as the mathematics of groups of people aimed at analysing the changing size and composition of human popula- tions. Populations change primarily through three factors: fertility, mor- tality and migration. Recently, there have been efforts to expand this model to “multidimensional demography”, adding a population’s edu- cational attainment distribution and its labour force or health status as additional dimensions to the conventional model. Human capital is in- creasingly considered an important driver of development and has a key role to play with regard to the Sustainable Development Goals (SDGs).

Demographic Metabolism: A Predictive Theory of Socioeconomic Change

There is one important mechanism of aggregate social change that has been labelled “demographic metabolism” which essentially is a quanti- tative model that describes what is traditionally called change through the replacement of generations.1 The young generation is often differ- ent from its parent and grandparent generation in measurable ways;

and by moving up the age pyramid it gradually replaces the older gen- eration. This is a powerful engine of societal change, which is to some degree predictable.

One way to illustrate this model is by studying the change of age- and-education-pyramids over time. They show for each age group how many men and women have no, primary, secondary or tertiary educa- tion. Singapore, which is one the world’s richest countries today, was back in the 1950s one of the most miserable places worldwide. At that point, the vast majority of the population had no formal education but

1 Lutz, Wolfgang: Demographic metabolism: A predictive theory of socioeconomic change.

Population and Development Review, 38, 2013; pp. 283–301.

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then it experienced one of the most rapid education expansions in hu- man history. In the education pyramid of 1970, we still see that the majority of the population over the age of 35, in particular women, had never attended school. But the youngest cohorts started to become better educated, since education tends to happen at a young age. Over the following decades, the better-educated young people gradually moved up the age pyramid, slowly but surely changing society through cohort replacement. In the pyramids for 1980, 1990 and 2000 we still see many uneducated elderly, but the young cohorts are already among the best educated in the world. This rapid expansion of well-educated young people preceded and triggered the rapid economic growth and impressive advances in public health. By 2010, Singapore had surpassed many European countries in terms of education with now 80 percent of the young generation receiving some tertiary education. Many key aspects of societal change are a function of this gradual and predictable change in the educational structure. This is just one of the examples of how demographic metabolism slowly but surely changes societies.

At the global level, world population has more than doubled from 3.6 billion in 1970 to 7.4 billion. In terms of its educational composi- tion, in most countries the share of uneducated people is diminish- ing and almost universally the younger cohorts are better educated than the older ones. This promises for the future some degree of pre- programmed improvement in average education.

World Population and the 2030 Agenda

World population growth is sometimes called “the elephant in the room” with regard to the 2030 Agenda because it is not specifically mentioned in any the 17 SDGs or 169 targets. Nevertheless, world pop- ulation matters greatly, not only with regard to the number of consum- ers and to their impact on the environment. Rapid population growth makes it also more difficult to ensure food security, improve health and reduce poverty. More people tend to be associated with a higher ex- posure and higher vulnerability to natural disasters and other environ- mental changes. Rapid population growth also tends to increase the likelihood of conflict and uncontrolled mass migration.

World Population, Education and Health

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Although the SDGs do not directly refer to population, some of them such as the health- and education-related goals indirectly effect popula- tion trends. The 1994 International Conference on Population and De- velopment in Cairo agreed not to set demographic targets, mainly for political reasons. At that time, there was a strong feeling that women should not be forced to have a certain number of children. Instead, the SDG health goal includes reproductive health targets focusing on the unmet need for family planning, which refers to the fact that in many African countries the actual family size is bigger than the desired fam- ily size. While desired family sizes in Africa still tend to be rather high, research shows that female education leads to lower desired and actual fertility.2

The SDGs do include clear quantitative targets to reduce child mor- tality in different parts of the world. There also is the goal of universal primary and secondary education that will turn out to be very impor- tant for world population growth: the better women are educated, the lower their mortality rate as well as lower child mortality and lower fertility rate. In Kenya, women without education have more than six children on average while better-educated women have only two and a half to three children. The overall fertility rate projections for Kenya indicate that under a low education trajectory, the average fertility rate will be higher while for a highly educated population it would be lower.

Different possible future trends in these factors have been summa- rised through alternative scenarios – the so-called SSPs (Shared Socio- economic Pathways) – which are now widely used in the global change research community. In the most pessimistic scenario, high population growth would result from a lack of further expansion of the school sys- tem of many countries and lead to more than ten billion people already by mid-century. In the other extreme, a rapid extension of education similar to the case of Singapore would result in the world population being less than nine billion by mid-century and starting to decline there- after. Within the context of these multidimensional scenarios, we have also calculated the possible impact of meeting the health and education goals by 2030 on the future population trajectory. It would lead to a

2 Lutz, Wolfgang, Butz, William P. and KC, Samir (eds): World Population and Human Capi- tal in the 21st Century. Oxford: Oxford University Press, 2014.

World Population, Education and Health

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