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Orales Plattenepithelkarzinom. Radio(chemo/immun) therapie

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Academic year: 2022

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(1)

Radio(chemo/immun) therapie

Orales Plattenepithelkarzinom

(2)

https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19446902 Meta-analysis of chemotherapy in head and neck cancer (MACH-NC): an update on 93 randomized trials and 17,346 patients

Rolle der Sequenz der Chemotherapie und Strahlentherapie

(3)

Systemtherapie in Kombination mit Bestrahlung

► Wirksame Chemotherapeutika:

Cisplatin (Carboplatin nur bei Kontraindikation ggü. Cisplatin cave!

fehlende Evidenz bzgl. nicht Unterlegenheit ggü. Cisplatin)

5-Fu (ggf. in Kombination mit Cisplatin)

Taxane

Mitomycin-C (mono oder in Kombination mit 5-Fu bei Kontraindikation ggü.

Cisplatin

Gemcitabine (sehr wenige Indikationen)

► EGFR-Blocker

Antikörper: Cetuximab (sicher unterlegen dem Cisplatin)

TKI: Afatinib

► Immuntherapeutika

PDL-1 Inhibitoren (Pembrolizumab)

CLTa4-Inhibitoren (Ipilimumab)

(4)

Effekt der simultanen Chemotherapie parallel zur kurativen

Bestrahlung bei älteren Patienten (>71 Jahre) mit HNO-Tumoren

(Amini, Jones et al. 2016)

Kein Vorteil in den Subgruppen T1-2, N1, und CD0-1 T3-4, N1-3, und CD1+

sowie >81-Jährige

(5)

Vorbereitung

Allgemeine Kriterien für Extraktionen:

Lockerungen

Erhöhte TST (Taschensondierungstiefen)

Insuffiziente Wurzelkanalbehandlungen mit apikalen Radiotransluzenzen

Tief kariös zerstörte Zähne mit apikalen Radiotransluzenzen

► Extraktion aller kritischen Zähne VOR Radiatio!

► Abheilungsphase von ca. 2 Wochen einplanen!

► Auch alle konservierenden Behandlungen wie Füllungstherapien sollten VOR der Bestrahlung (zumindest provisorisch) abgeschlossen sein

Bei notwendigen Wurzelkanalbehandlungen auf Grund der langen Abheilungsphase von apikalen Radiotransluzenzen nicht möglich

Extraktion

(6)

Vorbereitung

Gemeinsam durch Zahnmedizin und

Strahlentherapie entwickelte Anforderung zur Zahnsanierung und

Anfertigung der Weichgewebsretrakt

oren mit Skizze

(7)

Vorbereitung

(8)

Planungs-CT mit Erstellung eines Koordinatensystems

(9)

Dosisverschreibung

Primäre Situation

Anzahl der Fraktionen 33

Einzeldosen

► Primärtumor und makroskopisch befallene Lymphknoten 2,1 Gy

► Betroffene Lymphabflusswege und Organe mit Sicherheitssaum 2,0 Gy

► Elektive Lymphabflusswege 1,7 Gy

Adjuvante/postoperative Situation

Anzahl der Fraktionen 30

Einzeldosen

► Tumorloge und befallene Lymphabflusswege 2,2 Gy

► Angrenzende an die befallenen Lymphabflusswege/erweiterte OP-Region/OP- Narben 2,0 Gy

► Elektive Lymphabflusswege 1,8 Gy

(10)

Zielvolumina in der Strahlentherapie

GTV

CTV

PTV

• GTV gros tumor volume - klinisch

erfassbarer Tumor

• CTV clinical target volume –

potenziell durch Tumorinvasion (5mm um sichtbaren Tumor) oder Befall der regionären Lymphknoten betroffene Regione

• PTV planed treatment volume –

Volumen unter Berücksichtigung der Lagerungsunsicherheit,

Atembeweglichkeit, unterschiedlicher

Fühlzustand der Hohlorgane

(11)

Zielvolumina in der Strahlentherapie

Tumor GTV

PTV 69,3 Gy

PTV 66,0 Gy

PTV 56,1 Gy

Spinalkanal

Parotis

(12)
(13)

Abschätzung des Plans mit Dosisvolumenhistogramm (DVH)

und Constraints (Begrenzungen)

(14)

Prinzip der intensitätsmodulierten Radiotherapie (IMRT)

Khan, F.M., et al., Khan's treatment planning in radiation oncology.2016.

(15)

Qualitätssicherung (Dosisverifikation des Bestrahlungsplanes)

https://www.temasinergie.co m/product/octavius-

4d/#lg=1&slide=6

https://www.i-rt.de/category/iqm/

(16)

Wiederherstellung des Koordinatensystems am Beschleuniger

(17)

Kontrollaufnahme

(18)

Wirkung und Nebenwirkung

Mukositis Grad 2

objektives Ansprechen

(19)

Radiogene Nebenwirkungen

► Akut (3 Monate ab Therapiebeginn)

Mukositis/Schmerzen

Dermatitis

Dysphagie/Odynophagie

Xerostomie

Dysgeusie

► Spät (ab 3 Monaten nach Therapiebeginn)

Teleangiektasien/Hyperpigmentation/Atrophie der Haut

Lymphödem

Karies/Osteoradionekrose

Muskelfibrose/Trismus/Aspirtation

Xerostomie

► Sehr spät (mehrere Jahre nach Therapie)

Zweittumore

(20)

Verlauf der radiogenen Reaktionen

Organ

Zeitraum unter Therapie 2-9 Monate 1-5 Jahre >10 Jahre

Lunge subklinische Ereignisse

Pneumonitis Fibrose Tumor

Mukosa Mukositis Atrophie Atrophie Tumor Haut Dermatitis,

Ödem

Ödem,

Pigmentversch .

Fibrose,

Teleangiektasien

Tumor

Knochen Ödem Ödem Osteoporose/Frak

turen

Sarkom

Darm Kolitis/Enteritis Perforation chronische Kolitis/Enteritis

Tumor

Blase Zystitis Zystitis Mikrozyst Tumor

Leber Anstieg der Enzyme Ödem Fettdegenration Fibrose Niere Subklinische

Ereignisse

Nephropathie Nephropathie Albuminurie,

Hypertonie, GFR↓

Nerven Subklinische Ereignisse

Ödem Neuropathie Neuropathie/Tumor

ZNS Ödem Ödem Nekrose Tumor

(21)

Re-Bestrahlung. Kann man eine Bestrahlung wiederholen?

► Aufgrund der bleibenden Veränderungen in den vorbelasteten

Regionen ist eine erneute Bestrahlung in der vollen Therapeutischen Dosis kaum möglich.

► Eine erneute Bestrahlung der vorbelasteten Region ist immer mit

einem höheren Komplikationsrisiko verbunden (ca. 40% CTC Grad 3 und höher Nebenwirkungen: Heilungsstörungen/Nerven-

Gefäßschäden u.s.w.).

► Für eine erneute Bestrahlung sind die ursprünglichen

Bestrahlungspläne absolut notwendig (Dosisabschätzung)

► Bei entsprechender Indikationsstellung und Expertise kann auch eine Re-Bestrahlung eine lokale Tumorkontrollrate von 40% erreichen

(22)

Was passiert nach Therapieabschluss?

Baxi, S. S., et al. (2014). "Causes of death in long-term survivors of head and neck cancer." Cancer 120(10): 1507-1513.

(23)

Nachsorge nach Therapie

►Tumorspezifische Nachsorge über die Primärbehandler

►Häufigere als 2 mal-jährliche Routinekontrollen durch Zahnärzte.

►Fortgeführte Fluoridierung.

►Speichelersatz (cave Chlorhexidin)

►Ermutigung zur Nikotin- und Alkoholkarenz (Sekundärprophylaxe)

►Prothetik (Rücksprache mit Strahlentherapeuten zur

Klärung der Dosis)

(24)

Take home message

► Die meisten Tumore der Mundhöhle entstehen aus dem Plattenepithel (90%)

► Es gibt Präkanzerosen, die eine regelmäßige Kontrolle erfordern aber nicht zwingend malignisieren

► Meist gibt es bekannte Noxen: Tabak, Alkohol, HPV und entsprechend die Möglichkeit einer wirksamen Prävention

► Prognose der HPV-induzierten Tumore ist meist besser (andere Mutationslast, Immunantwort und Altersgruppe)

► Früherkennung verbessert die Prognose und Reduziert die notwendige Therapie.

► Diagnostik (klinischer Befund,CT/MRT, Panendoskopie, Biopsie)

(25)

Take home message

► Mit zunehmendem Tumorstadium nimmt der Ausmaß und die

Komplexität der Behandlung zu. (Gradient Monotherapie- multimodale Therapie)

► Eine Rezidivbehandlung ist in der Regel komplexer, belastender (40%

schwere Nebenwirkungen bei Re-Bestrahlung) und weniger

erfolgsversprechend als die primäre Therapie (40% Tumorkontrolle bei Re-Bestrahlung)

► Eine regelmäßige strukturierte Nachsorge ist genauso wichtig wie die primäre Therapie (Früherkennung der Rezidive, Zweitmalignome, Rehabilitation/Rekonstruktion, psychosoziale Betreuung)

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