Pflanzliche Zellwand - Proteine
3 Klassen von Zellwandstrukturproteinen:
• Glycinreiche Proteine (GRP)
• Prolinreiche Proteine (PRP)
• Hydroxyprolinreiche Proteine (HRGP) – Extensin
– Arabinogalactanprotein (AGP), wichtig für Erkennungsprozesse, z.B.
Gametenerkennung; als Immunstimulantien in der Diskussion (z.B.
Echinacea-Presssaft)
Pflanzliche Zellwand - Proteine
Hydroxyprolinreiche Glykoproteine = HRGP v.a. aus Hydroxyprolin
• sehr stark glykosyliert (> 1/3 der Aminosäurereste!) mit Tri- und v.a.
Tetra-L-Arabinosidketten insgesamt ca. 65 % des Molekulargewichts aus Kohlenhydraten
• Etherbrücken zwischen zwei Tyrosinmolekülen (= Isodityrosin) zur Vernetzung
Extensin-Molekül
Bildung der Pflanzenzellwand
Golgivesikel verschmelzen —>
• Vesikelmembran wird zur neuen Plasmamembran
• Vesikelinhalt: Mittellamelle und primäre Zellwand
• Cellulose wird von Plasmamembran gebildet
Pflanzliche Zellwand -
Inkrustierung vs. Akkrustierung
wichtigste Inkrustierung: Lignin
(= Polymer aus Phenylpropaneinheiten)
Inkrustierung = Einlagerung
Funktion und Eigenschaft von Lignin:
• Druckfestigkeit der Zellwand
• lipophil => eingeschränkter Wasser- transport
Nachweis:
Rotfärbung durch Phloroglucin/Salzsäure Gelbfärbung durch Anilinsulfat
Pflanzliche Zellwand -
Inkrustierung vs. Akkrustierung
Funktion und Eigenschaft von Cutin, Suberin, Wachse:
• Ausbildung einer Cuticula auf der Epidermis => Einschränkung des Wasserverlusts
• zusammen mit Suberin und
Wachsschichten in Periderm => verkorktes Abschlussgewebe, Schutzfunktion
• Abdichtung in Endodermis durch Suberin- einlagerung
Nachweis:
Rotfärbung durch Sudan III wichtigste Akkrustierungen: Cutin (= Poly-
ester aus Hydroxy- und Hydroxy-Epoxyfett- säuren), Suberin (= Polymer aus aliphati- schen und aromatischen Resten), Wachse (= komplexe Gemische aliphatischer
Verbindungen)
Akkrustierung = Auflagerung
Pflanzliche Zellwand - weitere Inkrustierungen
Gerbstoffe:
Einlagerung von Gerbstoffen/Kernfarbstoffen bei
„Verkernung“ von Hölzern => Schutz gegen mikrobielle Zersetzung => sehr beständige, imprägnierte Hölzer, z.B.
Edelhölzer (Mahagoni, Palisander, Teakholz, Ebenholz)
Mineralisierung:
Einlagerung von Kieselsäure, Calciumsalzen u.a.
schwerlöslichen Salzen zwischen die Cellulosefibrillen =>
zusätzliche Festigung, z.B. bei Gräsern, Schachtelhalm
Lücken in der Zellwand:
Tüpfel und Plasmodesmata
Lücken in der Zellwand:
Tüpfel und Plasmodesmata
Plasmodesmata = Plasmodesmen (pflanzl. Zelle):
• plasmatische Verbindungen zwischen benachbarten Pflanzenzellen durch die Zellwand hindurch => symplastisches Kontinuum
• jeder Plasmodesmos ist in der
Zellwand von Callosemantel umgeben (Callose = 1–>3-Glucan als pflanzl.
„Abdichtmaterial“)
• Plasmamembranen der benachbarten Zellen gehen ineinander über
• Zentralstrang im Plasmodesmos = Desmotubulus = Strukturproteine in Kontakt mit ER
Plasmo- desmata
Zellwand —
Vergleich Höhere Pflanzen – Algen
Höhere Pflanzen Rotalgen Braunalgen
amorpher Anteil
Pektin Pektin, Agar, Carrageen
Pektin, Alginate fibrillärer
Anteil
Cellulose in Paralleltextur
Cellulose, filzartig verflochtene Ketten
Cellulose bei Algen: als Wasserpflanzen Exoskelett weniger wichtig! Deshalb kein Lignin und weniger Cellulose, stattdessen mehr wasserbindende
Hydrokolloide wie Pektine, Alginate, Carrageen, Agar
Zellwand — Rotalgen: Agar
Hauptlieferant: Gelidium amansii
Struktur: komplexes Gemisch sauer reagierender Galactane = Agaroide Unterscheidung zwischen: Agarose = schwach negativ geladen aus überwiegend 3,6-Anhydro-α-L-Galactose, wenig Sulfatgruppen, Dimer:
Agarobiose, ist Gelbildner; Agaropektin = 3-10% Sulfatgehalt, als Salze vorliegend, geliert nicht
Zellwand —
Rotalgen: Carrageen
Hauptlieferant: Chondrus crispus, Gigartina stellata
Struktur: 30-60% Carrageenane = lineare Galactansulfate, sind Gelbildner => Verwendung als Dickungsmittel etc. in der
Lebensmittelindustrie
Hauptlieferant: verschiedene Laminaria- und Macrocystis-Arten
Struktur: Gemisch linearer Polyuronide aus β-(1—>4)-D-Mannuronsäure und α-(1—>4)-L-Guluronsäure
sind Gelbildner => Verwendung als Dickungsmittel etc. in der Lebensmittelindustrie
Zellwand —
Braunalgen: Alginsäure
Zellstrukturen und ihre Funktionen —
Zusammensetzung und Funktion des Cytosols
Cytosol = Hyaloplasma = Matrix
• in pro- und eukaryontischen Zellen
• Wasser mit Proteinen, Kohlenhydraten, Lipiden, Nukleinsäuren, Elektrolyten,
Spurenelementen in gelöster Form
• Ort der Glykolyse, Gluconeogenese, Auf- und Abbau von Aminosäuren, Proteinsynthese
• Speicherfunktion in Form von Lipidtröpfchen und Glykogengranula
Zellstrukturen und ihre Funktionen — Zellkern (inkl. Chromosomen),
Kernäquivalente
Funktion: Träger der
genetischen Information
• Nukleoid = Kernäquivalent,
Bakterienchromosom bei Prokaryonten, zirkuläre DNA, ohne Histone, mit Nicht-Histonproteinen
Keine räumliche Trennung zwischen genet. Info und Zytoplasma => keine
räumliche Trennung zwischen Transkription und Translation!
Zellstrukturen und ihre Funktionen — Zellkern (inkl. Chromosomen),
Kernäquivalente
Funktion: Träger der genetischen Information
• Nukleoid = Kernäquivalent, Bakterienchromosom bei Prokaryonten, zirkuläre DNA, ohne Histone, mit Nicht-Histonproteinen
Keine räumliche Trennung zwischen genet. Info und Zytoplasma => keine räumliche Trennung zwischen Transkription und Translation!
• alle Eukaryonten mit echtem Zellkern = Nukleus
einige (lebende) Zellen ohne Zellkern: Erythrozyten, Siebröhren
einige Zellen mit mehreren Zellkernen = polyenergid, Zellen der Leber, des Knochenmarks, quergestreifte Muskelfasern, Milchröhren; => jeder Zellkern bildet zusammen mit Teil des Zytoplasmas eine Energide
Syncytien: durch Verschmelzung einkerniger Zellen oder Kernteilung ohne Zellteilung entstanden
Zellstrukturen und ihre Funktionen — Zellkern (inkl. Chromosomen)
DNA-Polymerase, RNA-Polymerase Replikation der DNA, Transkription der DNA unter Bildung von mRNA, tRNA, rRNA
Zellstrukturen und ihre Funktionen —
Zellkern (inkl. Chromosomen)
Zellstrukturen und ihre Funktionen — Zellkern (inkl. Chromosomen)
Nukleus aufgebaut aus Kernmembran = Kontinuum aus rauem
Endoplasmatischem Reticulum, Kernplasma, Chromatin, Nucleolen 3 verschiedene Zustände unterscheidbar:
!• Interphasekern, zwischen zwei Kernteilungen, mit DNA-Replika-
!! tion, RNA-Synthese, Doppelmembran vorhanden, Chromatin
!! diffus, Nucleolen erkennbar
! • Arbeitskern, in differenzierten, nicht mehr teilungsbereiten
! ! Zellen, mit RNA-Synthese, Doppelmembran vorhanden,
! ! Chromatin diffus, Nucleolen erkennbar
! • Mitosekern, während der Kernteilung, Membran „aufgelöst“,
! ! einzelne Chromosomen erkennbar, keine Nucleolen
Zellkern (inkl. Chromosomen) — Zellzyklus
Arbeitskern
Interphasekern Mitosekern
Zellstrukturen und ihre Funktionen — Zellkern
(inkl. Chromosomen)
CentromerBandenmuster = Chromomere, durch Anfärbung A/T-reicher Regionen (G-Banden) und G/C-reicher Regionen (R-Banden)