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Parodontologie, 04/2021

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Academic year: 2022

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EDITORIAL

Parodontologie 2021;32(4):375–376 375 Liebe Leserinnen und Leser,

in Deutschland arbeiten zurzeit etwa 47.000 Zahntechniker/-innen und nur 1.600 Dentalhygi- eniker/-innen. Die Zahlen machen deutlich, dass der Ersatz von Zähnen und Zahnhartsubstanz nach wie vor das „Hauptgeschäft“ in den 42.000 deutschen Zahnarztpraxen ist.

Präventionsorientierte Zahnmedizin und sys- tematische Parodontaltherapie können nur ge- meinsam erfolgreich gelingen – gemeinsam mit Ihren Patienten und Patientinnen, und vor allem aber gemeinsam mit qualifizierten Prophylaxe- mitarbeiterinnen und -mitarbeitern. Dabei ist die Dentalhygienikerin/der Dentalhygieniker die höchste Qualifikation, die man in diesem Bereich erlangen kann. Die Wege dorthin sind vielfältig und lassen unterschiedliche Zugänge zu. Einen umfassenden Überblick dazu geben die Beiträge von Georg Gaßmann und Johannes Einwag. Ob- wohl es mittlerweile zahlreiche Standorte gibt, die Aufstiegsfortbildungen oder akademische Studien- gänge anbieten, ist die Gruppe der Dentalhy- gieniker/-innen in Deutschland weiterhin über- schaubar. Ein Blick zu unseren europäischen Nachbarn zeigt ein anderes Bild im Hinblick auf die Zahlen, aber auch die staatliche Anerkennung und den Verantwortungsbereich der Dental- hygienikerin/des Dentalhygienikers, wie Stefan Rüdiger und Petra Hofmänner für die Schweiz, Schweden und die Niederlande berichten.

In Deutschland werden die Interessen der Dentalhygieniker/-innen von vier Vereinigungen vertreten, die ihre Ziele und Visionen in diesem Heft vorstellen. Bei allen Unterschieden eint sie die Forderung einer staatlichen Anerkennung als

eigenständiges Berufsbild. Diese fehlt und ist auch nicht zu erwarten, wie Sebastian Ziller schreibt. In seinem Beitrag geht es insbesondere um die Dele- gation im Rahmen der neuen PAR-Behandlungs- richtlinie. Das Zahnheilkundegesetz sieht die Möglichkeit der Delegation von Tätigkeiten an qualifiziertes Praxispersonal vor. Da hier kein kon- kreter Qualifikationsvorbehalt für bestimmte Tä- tigkeiten vorgegeben wird, sind Zahnärzte und Zahnärztinnen in der besonderen Verantwortung zu entscheiden, welche Maßnahme bei welchem Patienten/welcher Patientin von welchem Mitar- beiter/welcher Mitarbeiterin mitbetreut werden kann.

Um dieser Verantwortung nachzukommen, ist die bestmögliche und kontinuierliche Qualifika- tion unserer Praxismitarbeiter/-innen unverzicht- bar, um als Team strukturierte, präventionsorien- tierte Behandlungsstrecken wie die PAR-Therapie umsetzen zu können und letztendlich in der Ver- besserung der parodontalen Situation einen deut- lichen Schritt nach vorne zu kommen. Der Erfolg der neuen Behandlungsrichtlinie in den Praxen wird also auch davon abhängen, ob wir mehr qualifiziertes Personal ausbilden, wie wir dieses einbinden und wie die Tätigkeit dieser Mitarbei- ter/-innen anerkannt wird.

Die demografische Entwicklung unserer Pa- tientinnen und Patienten, der zunehmende Man- gel an Fachkräften und die Feminisierung des Berufstandes sind Faktoren, die die Zahnmedizin in Deutschland in den nächsten Jahren und Jahr- zehnten fachlich, aber auch strukturell tiefgrei- fend verändern werden. Dentalhygieniker/-innen bieten aus meiner Sicht die große Chance, sich für diese Zukunft besser aufzustellen.

Editorial

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EDITORIAL

376 Parodontologie 2021;32(4):375–376

Ihre

Bettina Dannewitz Dieses Schwerpunktheft soll Ihnen einen um-

fassenden Überblick zur Situation in Deutschland geben, um die komplexen Hintergründe besser einordnen zu können. Ich danke allen Autorinnen und Autoren für ihre wertvollen Beiträge zu die- sem oft auch emotional diskutierten Thema und ich wünschen Ihnen, liebe Kolleginnen und Kolle- gen, viel Spaß beim Lesen dieser besonderen Aus- gabe zur Dentalhygiene.

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