• Keine Ergebnisse gefunden

Parodontologie, 01/2021

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Parodontologie, 01/2021"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

EDITORIAL

Parodontologie 2021;32(1):3–3 3

Das erste Heft der Zeitschrift PARODONTOLOGIE im Jahr 2021 widmet sich mit einer Schwerpunkt- ausgabe erneut der Schnittstelle zwischen Medizin und Zahnmedizin.

Orale chronische Entzündungserkrankungen wie die Parodontitis können unter Umständen einen wesentlichen Einfluss auf die allgemeine Gesundheit bzw. auf den Verlauf systemischer Erkrankungen nehmen. Auch über den Zusam- menhang zwischen schweren Verlaufsformen der COVID-19-Erkrankung in Verbindung mit der SARS-CoV-2-Infektion und Parodontitis wird in jüngster Zeit spekuliert. Damit stehen die epitheli- alen Oberflächen der Mundhöhle erneut im Fokus des öffentlichen und wissenschaftlichen Interesses.

Eine besonders interessante Erkenntnis war es, dass der Zelloberflächenrezeptor ACE2, welcher eine entscheidende Funktion im Rahmen der In- fektion mit SARS-CoV-2 spielt, auch auf Epithel- zellen der Mundhöhlenschleimhaut präsent ist.

Die Integrität der Mundschleimhaut im Sinne der physikalischen und chemischen Barriere scheint nicht nur in Verbindung mit dem lokalen, bakteriell induzierten Entzündungsgeschehen für die orale Gesundheit, sondern auch hinsichtlich viraler Infektionen für die systemische Gesundheit entscheidend zu sein. Parodontitis ist eine kom- plexe chronische Erkrankung, bei der es im Zuge der permanenten Entzündungsreaktion zu einer Desintegration der Barriere kommt. Mit dem Ver- lust dieser wichtigen Funktion öffnet die Mund- schleimhaut möglicherweise „Türen und Tore“

für oralpathogene Bakterien sowie andere viru- lente Erreger, die dann auch systemisch Einfluss nehmen können.

In den Beiträgen dieser Ausgabe werden prak- tisch relevante Themen im Hinblick auf die Ver- bindungen zwischen Medizin und Zahnmedizin aufgegriffen. So wird im ersten Artikel das Er- kennen systemischer Erkrankungen anhand oraler Frühsymptome im Sinne von Veränderung an der Mundschleimhaut sehr strukturiert diskutiert.

Passend dazu finden Sie einen konkreten Patien-

tenfall, welcher auch noch einmal die Brücke zur Parodontologie baut. Beide Artikel stellen die Be- deutsamkeit einer systematischen und vollum- fänglichen intraoralen Befundaufnahme heraus.

Die bekannte Aussage: „Die Mundhöhle ist der Spiegel der systemischen Gesundheit“, wird hier wieder bestätigt.

In einem weiteren Beitrag wird das Thema

„Diabetes mellitus“ noch einmal sehr ausführlich und aktuell dargestellt. Dieser Artikel zeigt im Be- sonderen wichtige Details zur neuen Klassifika- tion, zu den bidirektionalen Beziehungen mit Par- odontitis sowie eine systematische Darstellung neuer Antidiabetika zur Therapie des Diabetes mellitus. Medikamente sind auch Thema des Bei- trages zur Therapie mit Antiresorptiva im Rahmen von z. B. Tumortherapien und Osteoporose. Die- ser bietet eine exzellente Ausarbeitung aktueller Hinweise zur zahnmedizinischen Behandlung von Patienten unter antiresorptiver Therapie. Ein Bei- trag zur rheumatoiden Arthritis rundet die über- geordnete Thematik dieser Schwerpunktausgabe hervorragend ab.

Es erwarten Sie jedoch noch weitere span- nende Themen sowie ein aktualisiertes Glossar zur Furkationsdiagnostik.

Ich wünsche allen Lesern dieser Ausgabe der Zeitschrift PARODONTOLOGIE viel Vergnügen beim Durcharbeiten dieser Lektüre am Puls der Zeit. Dieses Schwerpunktheft ist es wert, gelesen zu werden, denn es zeigt einige der Schnittstellen zur Medizin und gibt gleichzeitig relevante Infor- mationen und Handlungsanweisungen für die tägliche Praxis.

Ihr

Prof. Dr. Henrik Dommisch, Berlin

Schwerpunktheft „Systemische Interaktionen“

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die demografische Entwicklung unserer Pa- tientinnen und Patienten, der zunehmende Man- gel an Fachkräften und die Feminisierung des Berufstandes sind Faktoren, die die Zahnmedizin

Diese Empfehlungen unterscheiden sich in Abhängigkeit von der Stärke der Evidenz und des Konsenses der Experten in starke (Grad A), moderate (Grad B) und offene (Grad

Schritt der Parodon- titistherapie, der chirurgischen The rapie, haben regenerative Verfahren für die Indikationen „tiefe Knochentaschen“ sowie „bukkaler und lingualer

Mit der breiten Einführung der digitalen Bildgebung im Röntgen wird vielfach suggeriert, dass so wenig Dosis appliziert wird, dass man eine Rechteckblende nicht mehr bräuchte..

Diese Art der Therapie kann jedoch auch Nachteile für den Patienten haben, weswegen ein umfängliches Wissen hinsichtlich der Indikationen und Kontraindikationen für die einzelnen

Die Praxen stehen nun seit geraumer Zeit mehr oder minder still, viele für unsere Patienten wich- tige Maßnahmen (z.  B. Initial- und Erhaltungs- therapien) sind ausgesetzt.. Da

Die Autoren ha- ben keine strukturierte Literaturrecherche durch- geführt und kommen zu den Schlussfolgerungen, dass periimplantär erhobene Sondierungstiefen (ST) und Bluten

Mineralstoffe und Spurenelemente sind ebenfalls von nicht zu unterschätzender Be- deutung – vor allem vor dem Hintergrund, dass der Mineral stoffgehalt vieler Pflanzenprodukte im