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Editorial Cornelia Edding & Wolfgang Weigand

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Academic year: 2022

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Cornelia Edding & Wolfgang Weigand

Editorial

33751

Supervision

Mensch Arbeit Organisation Band 1 (2012), Seite 3–3 Psychosozial-Verlag

ZEITSCH RI FT ENARCHIV

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Impressum

supervision - Mensch Arbeit Organisation www.zeitschrift-supervision.de

Herausgegeben durch Prof. Dr. Winfried Münch und Prof. Dr. Wolfgang Weigand

Erscheint viermal im Jahr ISSN 1431-7168

Vertrieb durch den Psychosozial-Verlag

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stände und Burn-out zu vermindern oder gar zu vermeiden?

Welche Interventionen sind für welche Ausprägung der Er- schöpfung angemessen, wann hat sich der Einsatz einzelner In- strumente bewährt, wann bedarf es struktureller oder kultureller Veränderung? Sie illustrieren die Darstellung mit einem Projekt- bericht – Burn-out-Prävention bei Vattenfall.

In zwei weiteren Beiträgen geht es um die Praxis der Supervi- sion: Barbara Schneiderruft uns ins Bewusstsein, dass ein Er- schöpfungszustand ein subjektives Empfinden ist und nicht ein dem Menschen irgendwie äußerlicher Tatbestand. Daran müs- sen wir uns erinnern, denn da Burn-out in aller Munde ist, wird dieser im Individuum entstandene und subjektiv erlebte Zu- stand allmählich zu einer Sache, die man „hat“. Es ist wichtig und ertragreich, darauf zu schauen, welche situativen und wel- che biografische Themen sich vielleicht hinter der allzu raschen Diagnose verbergen. Das Label „Burn-out“verdeckt manchmal eher eine Problematik, als dass es sie verstehen hilft.

Mein eigener Beitrag (Cornelia Edding)ist ein Arbeits- und Erfahrungsbericht. Es werden Teams vorgestellt, die keine mehr sind, deren Bindung sich unter verschärftem Arbeitsdruck auf- gelöst hat und die daher ihre Teamaufgaben nicht mehr erfüllen können. Angesichts der Vereinzelung werden vor allem zwei Fra- gen diskutiert: Was kann Supervision in einer Versammlung von Einzelkämpfern ausrichten, und welchen Sinn hat es überhaupt, mit so einem Team zu arbeiten, wenn die Kontextbedingungen unverändert bleiben?

In den beiden Kurzbeiträgen von Monika Klinkhammer und Karl Schattenhofer geht es um Supervision und Selbstreflexion:

Monika Klinkhammerplädiert für Supervision und Selbstrefle- xion als geeignete Mittel zur Unterstützung von Burn-out-Ge- fährdeten. Sie analysiert mögliche Wirkfaktoren dieser Bera- tungsform und skizziert den Prozess einer Bearbeitung von Er- schöpfungszuständen.

Feedback zu geben kann ein Kunstfehler sein, so Karl Schat- tenhofer.Es gibt Situationen und Bedingungen, so seine These, in denen Feedback, das eigentlich Prozesse der Selbstreflexion und der persönlichen Entwicklung in Gang setzen und beför- dern soll, den Betroffenen eher schadet.

Die verantwortlichen Redakteure dieses Heftes, Cornelia Edding und Wolfgang Weigand, wünschen eine anregende Lektüre und sind für Rückmeldungen dankbar.

„Hard to reach – Mitarbeiter auf dem Rückzug“– so lau- tete das Thema einer Tagung von TOPS München-Berlin e.V.

im Frühjahr vergangenen Jahres. Skizziert war damit eine The- matik, die in diesem Heft erweitert und vertieft werden soll. Die Organisationen, in denen wir arbeiten, stellen hohe Anforde- rungen an Zeit, Kraft und Engagement jedes Einzelnen. Nicht immer und nicht allen gelingt es, die Ziele, die die Organisation setzt, auch zu erreichen. Die Betroffenen werten das oft als per- sönliches Versagen – und die Umwelt unterstützt sie in dieser Auffassung. Wenn wir jedoch die Ziele mit großer Anstrengung erreichen, zahlen wir immer häufiger einen Preis dafür: Das Pri- vatleben leidet, für Kollegialität reicht die Kraft nicht, die Selbstfürsorge bleibt auf der Strecke; nicht wenige werden krank. Manche haben keine Lust mehr und suchen nach ruhige- ren Gewässern. Andere verweigern die Karriere, weil ihnen der Preis zu hoch erscheint.

In vielen beruflichen Feldern wird die Arbeit – von manchen eigentlich geliebt, von vielen eigentlich gern getan – allmählich zum Problem, werden Arbeitsverhältnisse und Arbeitsbedingun- gen zur Last, die schwer zu tragen ist.

In diesem Heft ist eine Reihe von Beiträgen versammelt, die die Entstehung, die Merkmale und die Folgen dieser Last zum Thema machen. Wie produzieren Unternehmen und Einrich- tungen die Überanstrengung ihrer Mitarbeiter/-innen? Wie sieht diese im Einzelnen aus – und welche Möglichkeiten gibt es, sie zu mindern? Ist Supervision für solche Problemlagen ein passendes Beratungsverfahren? Kann sie mit ihrem Ansatz der Selbstreflexion und des Verstehens hier eine Hilfe sein?

Zwei Beiträge stammen von Forschern und Forscherinnen:

Das Thema Nick Kratzers und seiner Kollegenist der Konflikt zwischen Arbeit und Gesundheit. In ihrem Beitrag beschreiben sie, wie moderne Unternehmen auf indirekte Weise die Leistung ihrer Mitarbeiter steuern. Sie diskutieren die Folgen, die diese Indirektheit für den Einzelnen hat – er ist nicht nur überlastet, sondern sieht sich selbst auch in der Verantwortung, seiner Überlastung Herr zu werden. Da ihnen die herkömmliche be- triebliche Gesundheitsförderung von Ansatz her ungenügend er- scheint, haben sie ein eigenes Modell entwickelt, das sie in ihrem Beitrag skizzieren.

Antje Ducki und ihre Kollegendagegen stellen gerade diese betriebliche Gesundheitsförderung in den Mittelpunkt ihres Aufsatzes. Was kann die Organisation tun, um Erschöpfungszu-

Editorial

| supervision 1. 2012 |3

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