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Archiv "Bürgerinformation von Kammern und KVen: Von Arztfindex bis Telefondoktor" (07.08.2000)

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er Beschluss des jüngsten Deut- schen Ärztetages in Köln fiel ein- deutig aus. Zum Thema „Bürger- information im Gesundheitswesen“ be- kräftigten die Delegierten, „dass es zu den Aufgaben der ärztlichen Selbstver- waltung gehört, entsprechend ihrer Kompentenzen Bürger über Gesund- heit und gesundheitliche Sachverhalte zu informieren“. Kammern und Kas- senärztliche Vereinigungen (KV) wur- den aufgefordert, ihre Aktivitäten zu in- tensivieren und stärker zu koordinieren.

Wer nachfragt, erfährt: Sie sind da- bei. Noch vor ein, zwei Jahren war die Zurückhaltung zum Thema Bürgerin- formation bei vielen Kammern und Kassenärztlichen Vereinigungen groß.

Eine Umfrage der Bundesärztekam- mer Anfang 1999 ergab, dass lediglich zwei von 17 Landesärztekammern und fünf von 23 KVen ein eigenes Bürgerin- formationssystem installiert hatten.

Heute sieht das anders aus. Es gibt Hotlines und Beratungsstellen. Die meisten Kammern und KVen sind im Internet präsent (Übersicht: www.

arzt.de) oder planen einen Auftritt.

Manche verweisen gegenseitig auf ihre Internet-Angebote, andere haben be- reits gemeinsame Informationsplatt- formen geschaffen.

Es gibt eher informelle Kontakte zwischen ärztlichen Organisationen und anderen Anbietern wie zum Bei- spiel in Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, das gerade einen Modell- versuch „Bürgerorientierung im Ge- sundheitswesen“ abgeschlossen hat.

Andernorts, in Bremen, arbeitet eine

„Unabhängige Patientenberatung“, bei der die dortige Kammer nur einer von mehreren Trägern ist.

Die unterschiedlichen Vorgehens- weisen sehen viele als Bereicherung.

Schließlich spielt eine Rolle, wie viel Geld man einsetzen will, ob man in ei- nem großen Bundesland angesiedelt ist oder in einem Stadtstaat und wie man bisher in Sachen Information und Bera- tung vorgegangen ist. So weist Christina Hirthammer-Schmidt-Bleibtreu darauf hin, dass die Kammern seit langem be- stimmte Beratungsaufgaben im Rahmen der Berufsaufsicht übernehmen. Hirtham- mer ist Justiziarin der Ärztekammer Nord- rhein. Sie erinnert daran, dass die Kammern bei- spielsweise ver- mitteln, wenn es zwischen Arzt und Patient zum Streit um Gebührenfragen kommt. Zudem wer- den Bürger an die Gut- achterkommissionen und Schlichtungsstellen bei den Kam- mern verwiesen, wenn sie meinen, dass ein ärztlicher Behandlungsfehler vor- liegt.

Ganz ohne Klippen ist eine Auswei- tung des Angebots nach Meinung von Hirthammer aber nicht. Um eine wei- tergehende Information und Beratung von Bürgern auf eine sichere rechtliche Grundlage zu stellen, hat beispielsweise die Kammer Nordrhein auf eine Ände- rung des Heilberufsgesetzes hinge- wirkt. Denn streng genommen darf sie wie alle Kammern die ihr übertragenen Aufgaben nicht beliebig ausweiten, in- dem sie umfangreiche Arztverzeichnis- se ins Internet stellt oder spezifische

Beratungen anbietet. Und wer bietet nun was an?

Baden-Württemberg

Getrennt, gemeinsam, mit Dritten? In Baden-Württemberg bieten die Be- zirksärztekammer Nordbaden und die KV Nordbaden seit rund einem Jahr den „InfoService Gesundheit der nord- badischen Ärzte“ (Telefon: 0 18 05/15 00 51) an. Ziel ist es, Patienten und Ärzte über das medizinische Angebot der Region zu informieren. Projektleiter Dr. med.

Jürgen Stoll ist mit der Resonanz zu- frieden. Seit dem Start haben mehr als 3 000 Bürger angerufen. Die meisten suchen wegen eines speziellen Anlie- gens nach einem sachkundigen Arzt.

Seit Mitte Juli findet man den In- foservice im Internet (www.infoser- vicegesundheit.de). Kernstück ist noch die Arztsuche, weitere Angebote wie Gesundheitstipps könnten folgen. Stoll betont, dass alle aufgeführten Ärzte in die Veröffentlichung ihrer Daten eingewilligt hätten.

So verfahren wohl alle Kammern und KVen.

Weil ein umfangrei- ches Verzeichnis schließlich auch der Ärzteschaft selbst nutzen soll, werden im Moment noch de- tailliertere Daten er- hoben.

Innerhalb der Lan- desärztekammer Baden- Württemberg wird diskutiert, ob die anderen Bezirksärztekammern und KVen in das Projekt einbezogen werden. Daneben erwägt ihr Vorstand, eine Bürger- und Patientenberatungs- stelle mit einzelnen Mitgliedern des

„Bündnis für Gesundheit Baden-Würt- temberg“ einzurichten. Im Internet fin- det man die Kammer bereits (www.

laek-baden-württemberg@dgn.de).

Die KV Nord-Württemberg aller- dings hat sich schon für den Alleingang entschieden: Sie will bis zum Herbst ei- ne eigene telefonische Informations- und Beratungsstelle für Patienten ein- richten. Die KV Südbaden plant, vom nächsten Jahr an ein Arztsuchsystem im Internet zur Verfügung zu stellen.

P O L I T I K

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A2080 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000

Bürgerinformation von Kammern und KVen

Von Arztfindex bis Telefondoktor

Kammern und KVen übernehmen im Rahmen der Berufsaufsicht Beratungsaufgaben. Doch längst bieten viele freiwillig mehr: Infos im Internet zum Beispiel.

© Sehstern, RolandMatticzk;QterzueÄlleliner:Ber

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Bayern

Die Bayerische Landesärztekammer steht in den Startlöchern: In rund vier Wochen soll ein Suchdienst im Internet präsentiert werden, berichtet Dr. med.

Maria Kistler, Ärztin Telemedizin bei der Kammer. Ein solches Angebot be- steht bei der KV Bayerns bereits (www.kvb.de). Auf ihren Internetseiten können sich Patienten einen Arzt oder eine Ärztin der gewünschten Fachrich- tung suchen.

Berlin

Auf der Homepage der Ärztekammer Berlin (www.aerztekammer-berlin.de) blickt ein Arzt mit Fernrohr suchend ins Weite. Einen Ärztesuchservice gibt es noch nicht. Wer „Patienteninformati- on“ anklickt, wird auf interessante Links im Internet verwiesen. Die Ärz- tekammer verfügt jedoch über eine re- lativ große Beschwerdestelle. Dort be- arbeiten zwei Ärzte, eine Hand voll Sachbearbeiter und mehrere Ehren- amtliche Anfragen und Klagen unter- schiedlichster Art. Eine „richtige“ Pati- enteninformationsschiene ist geplant.

Bei der KV Berlin besteht bereits seit 1988 der Gesundheitslotsendienst (Telefon: 0 30/31 003-222/-333/-243). Auf ihn weist die KV auch auf ihren Inter- netseiten hin (www.kvberlin.de). Die drei Mitarbeiterinnen dort helfen tele- fonisch oder im persönlichen Gespräch bei der Suche nach einem Arzt, einem Krankenhaus oder bei Fragen zu alter- nativen Behandlungsmethoden.

Brandenburg

Präsident und Vorstand der Landesärz- tekammer Brandenburg haben be- schlossen, in der nächsten Legislaturpe- riode das Thema Patienteninformation und -beratung auf die Tagesordnung zu setzen.

Die KV ist zwar im Internet präsent (www.kvbb.de), doch nicht mit speziel- len Angeboten für Bürger. Das soll sich bis Ende des Jahres ändern. Sie halte jedoch seit Jahren eine Art Info- dienst für Anfragen vor, sagt Presse- sprecher Ralf Herre. Eigentlich beant-

worte man von dort Anfragen von Ärztinnen und Ärzten, die beispiels- weise für einen Patienten einen Spe- zialisten suchen. Doch unter den An- rufern sind seit einem knappen Jahr immer mehr Bürger. Die KV hat zu- dem noch eine Stelle für die Koopera- tion von Ärzten und Selbsthilfegrup- pen beibehalten.

Bremen

Vertragsarzt oder Psychologischer Psy- chotherapeut gesucht? In Bremen hilft der „Ärztenavigator“ weiter (www.

kvhb.de). Er ist ein Gemeinschaftspro- jekt der KV Bremen und bremen.on- line. Im Herbst werde sich vermutlich die Ärztekammer Bremen dem Projekt anschließen, berichtet Hauptgeschäfts- führer Gerd Wenzel. Dann sollen die Informationen zu einzelnen Ärzten noch erweitert werden. Denn das Spek- trum dessen, was man angeben darf, ist durch die jüngsten Beschlüsse des Deutschen Ärztetags größer geworden.

Wenzel verweist zudem auf die „Un- abhängige Patientenberatung“ (Tele- fon: 04 21/34 77 374). Sie besteht seit 1998 und wird finanziert von der Ärzte- kammer Bremen, den dortigen Kran- kenkassen, dem Senat und der Kran- kenhausgesellschaft der Freien und Hansestadt Bremen. Geleitet wird die Beratungsstelle von einem Pastor, den zwei Mitarbeiterinnen unterstützen. Sie ersetzt nicht die Kammer, die nach wie vor Anfragen und Beschwerden bear- beitet, sondern steht ergänzend zur Verfügung. 1999 suchten 2 346 Patien- ten und Patientinnen unentgeltlichen Rat. Die „Unabhängige Patientenbera- tung“ will sich um die Teilnahme an Modellvorhaben nach § 65 b SGB V*

bewerben.

Hamburg

Die Telefonnummer 01 90-96 60 60 ge- wählt, und man hat eine der beiden Mit- arbeiterinnen des Patiententelefons der Ärztekammer Hamburg am Apparat.

Dieser Service bestehe seit mehreren Jahren, erläutert Pressesprecher Dr. jur.

Wolfram Scharenberg. Die Mitarbeite- rinnen, darunter eine Ärztin, geben all-

gemeine Auskünfte über Ärzte und ih- re Qualifikation sowie über medizini- sche Fragen. Bis zum Jahresende sollen die Angaben noch ausgeweitet werden.

Wer ein persönliches Gespräch bevor- zugt, kann sich einen Termin bei der Pa- tientenberatung geben lassen.

Die Kammer ist auch im Internet präsent (www.aerztekammer-hamburg.

de). Unter „Hamburger Ärzte“ findet sich ein nach Postleitzahlen geordnetes Verzeichnis. Ein Ausbau des vorhande- nen Angebots ist möglich – vielleicht mit der KV. Sie ist seit 24. Juli mit einem neuen Konzept im Netz vertreten

(www.kvhh.de). Ein Teil der Informa- tionen ist allein den Ärzten vorbehal- ten. Sie seien der wichtigste Adressat des neuen Angebots, hat der KV-Vor- sitzende Dr. med. Michael Späth be- tont. Andere Seiten sind für Bürgeran- fragen konzipiert. Hier findet man In- formationen und Adressen, Hinweise auf Kurse und Selbsthilfegruppen.

Außerdem hilft eine Suchmaschine, ei- nen Arzt oder Psychotherapeuten zu

finden. ✁

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Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000 AA2081

* Die Spitzenverbände der Krankenkassen haben die Ausschreibung für Modelle zur Förderung von Einrichtun- gen der Verbraucher- und Patientenberatung gestartet.

Bis zum 15. September können sich neutrale und unab- hängige Institutionen bewerben, die sich die gesundheit- liche Information, Beratung und Aufklärung zum Ziel ge- setzt haben. Bereits in den ersten 14 Tagen forderten 150 Interessenten Unterlagen an. Weitere Infos: AOK-Bun- desverband, Telefon: 0 30/25 31-10 09.

Einen auch für Laien verständlichen Ratgeber „Dia- betes“ hat die Kassenärztliche Vereinigung Meck- lenburg-Vorpommern herausgebracht.

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Hessen

MEBIB – so lautet das Schlüsselwort derzeit in Hessen. Es steht für „Medizi- nisches Bürger-, Informations- und Be- ratungssystem“, mit dem man dort auch über eine Bewerbung als Modellprojekt nach § 65 b SGB V nachdenkt. Die Lan- desärztekammer (www.laekh.de) plant, MEBIB in Zusammenarbeit mit vielen Partnern aufzubauen, darunter die KV Hessen und die Landesärztekammer Rheinland-Pfalz. Interesse haben auch die Landesärztekammer Saarland so- wie die KV Rheinhessen signalisiert.

Ziel ist ein Angebot, das einen leich- ten, kostengünstigen Zugang zu vielfäl- tigen, vollständigen und objektiven In- formationen bietet. Dazu soll ein ge- meinnütziger Trägerverein gegründet werden. Die Beratungseinrichtungen sollen inhaltlich unabhängig arbeiten, ähnlich wie in Bremen (Infos: Dr. med.

Roland Kaiser, Projektleiter, Telefon:

0 69/97 67 21 18).

Mecklenburg-Vorpommern

Die Ärztekammer Mecklenburg-Vor- pommern will im Spätsommer entschei- den, ob und in welcher Form sie eine Patientenberatungsstelle einrichtet. Die KV plant dergleichen nicht, ebenso kein Internetangebot. Dort verweist man aber darauf, dass regelmäßig eingehende Fragen beantwortet werden und man bis- lang mit Patientenratgebern zu verschie- denen Themen großen Erfolg hatte.

Niedersachsen

Wer die Internetseite der Ärztekammer aufruft (www.aekn.de), findet stich- punktartig Querverweise unter „Rund um die Medizin in Niedersachsen“, mehr noch nicht. Doch Kammer und KV Nie- dersachsen beraten über einen gemein- samen Patienteninformationsdienst. Die Kammer würde ihn dann gern unter dem Portal der ärztlichen Körperschaften (www.arzt.de) ins Netz stellen.

Niedersachsen will sich zudem an den Ausschreibungen nach § 65 b SGB V beteiligen, und zwar mit einem Pro- jekt des Niedersächsischen Vereins zur Förderung der Qualität im Gesund-

heitswesen. Es beinhaltet die Qualitäts- verbesserung auf der Ebene von Care- Management und soll dazu beitragen, Wissens- und Informationsdefizite bei Patienten zu überwinden. Darüber hin- aus werden mit Berufsverbänden ver- schiedene Patienteninformationsblät- ter für die Praxis erstellt.

Die KV will noch in diesem Jahr ins Internet. Dann soll ein Suchverzeich- nis bereitstehen, erweitert um Infor- mationen zum Notfalldienst, Adressen- listen zu speziellen Fragestellungen (Beispiel: schmerztherapeutische Schwer- punktpraxen) und um aktuelle Gesund- heitstipps.

Nordrhein-Westfalen

Die KV Nordrhein war nach eigenen Angaben die erste in Deutschland, die ein Online-Arztverzeichnis angeboten hat (www.kvno.de). Wer sich auf ihre Seiten klickt, findet nicht nur einen Spezialisten, sondern auch Hinweise auf die Kooperationsberatung für Selbsthilfegruppen und Ärzte sowie Gesundheitstipps.

Die KV bietet darüber hinaus eine Hotline (02 11/59 70-4 44) für Patien- tenanfragen an, die mit Ärzten bezie- hungsweise einer Apothekerin besetzt ist; sie beantworten Fragen nach Thera- pien und Verordnungen. Die KV gibt

zudem regelmäßig Patientenbriefe fürs Wartezimmer heraus, zum Beispiel zum Thema Impfen.

Die Ärztekammer Nordrhein ist nach Auskunft ihres Hauptgeschäfts- führers Dr. rer. pol. Wolfgang Klitzsch gerade dabei, ihr Beratungsangebot landesweit zu optimieren. Dabei flie- ßen Erkenntnisse aus dem Modell- vorhaben „Bürgerorientierung im Ge- sundheitswesen“ ein. Die Kammer ist ebenfalls über das Internet erreichbar (www.aekno.de) und bietet einen eige- nen Unterpunkt „Patienteninformati- on“. Dort finden sich zum Beispiel Adressen von Hospizen und Giftnot- rufzentralen. Demnächst will sich die Kammer an das Online-Arztverzeich- nis der KV anschließen.

Die Bürgerinformation der Ärzte- kammer Westfalen-Lippe ist bereits vielen bekannt. Dort leitet die Ärztin Dr. med. Angela Maienborn eine eige- ne Informationsstelle, an die man sich schriftlich oder telefonisch (02 51/9 29- 29 29) wenden kann. Ein Hinweis findet sich auch im Internet (www.aekwl.de).

Maienborn informiert, welche Ärzte mit welcher Qualifikation wo praktizie- ren, gibt in allgemeiner Form Auskunft zu schulmedizinischen und ergänzen- den alternativen Therapiemöglichkei- ten und recherchiert auch zu seltenen Erkrankungen. Die Ärztin hat im Rah- men des Modellprojekts Bürgerorien- P O L I T I K

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A2082 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000

Bürgerinformationen der Ärztekammer Westfalen-Lippe im Internet abrufbar

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tierung Kontakte zu anderen Anbietern geknüpft. Zwar wird ihre Beratung sehr gut angenommen; seit dem Start An- fang 1999 hat sie mehr als 2 500 Anfra- gen beantwortet. Sie findet dennoch:

„Kein Anbieter in der Patientenbera- tung kann für sich reklamieren, das ganze Spektrum abzudecken.“

Als Nächstes ist ein Ärzte- verzeichnis geplant, das es Bürgern auch er- möglichen soll, im In- ternet nach einem passenden Speziali- sten zu forschen.

Die Kammer ver- weist im Netz bislang darauf, wohin sich Bür- ger bei ihr mit Fragen oder Beschwerden noch hinwenden können.

Rheinland-Pfalz

Zusammen – das scheint in Rheinland- Pfalz festzustehen. Die dortige Lan- desärztekammer arbeitet derzeit ge- meinsam mit der Landesärztekammer Hessen (siehe unter „Hessen“) am Pro- jekt MEBIB.

Die KV Koblenz hat im September 1999 einen neuen Informationsservice für Ärzte und Patienten eingerichtet (Telefon: 02 61/3 90 02-210/-217). Basis dafür sind die Angaben im Arztregister der KV, die durch weitere Daten er- gänzt wurden. Ziel der KV ist es, durch dieses Angebot Transparenz herzustel- len und Ärzten wie Patienten langwieri- ge Recherchen zu ersparen.

„Im Endspurt“ sei man, berichtet Brigitte Zimmermann-Petrullat, Pres- sesprecherin der KV Pfalz. Die KV hat kürzlich zusammen mit einem Dutzend anderer den Multimedia-Wettbewerb Rheinland-Pfalz 1999 gewonnen. Nun baut sie mit dem Preisgeld von 300 000 DM und zahlreichen anderen Anbie- tern, darunter die Bezirksärztekammer Pfalz und die BKK BASF, ein multime- diales Gesundheitsforum auf. Es soll den unterschiedlichsten Anbietern wie auch Bürgern die Möglichkeit bieten, Informationen einzustellen und abzu- fragen (Infos: www.gesundheitsforum- rlp.de). Im Herbst will die KV zudem einen eigenen Internetauftritt starten.

Saarland

Die Ärztekammer des Saarlandes hat sich im Grundsatz entschieden, ein Pa- tienteninformationssystem zu etablie- ren, doch Details stehen noch nicht (sie- he unter „Hessen“). Die KV Saarland hat bereits seit 1995 einen „Telefon- doktor“: Ärztinnen und Ärz- te beantworten regel- mäßig von der Redak- tion der Saarbrücker Zeitung aus Le- seranfragen am Te- lefon. Ähnliche Ak- tionen finden mit ei- nem regionalen Rund- funksender statt. Wer sich ansonsten an die KV wendet, bekommt von unter- schiedlichen Stellen Antwort. An ein eigenes Internetangebot wird gedacht, doch das wird noch dauern: „Wir sind auf dem Weg, haben aber gerade erst das Auto gestartet“, heißt es.

Sachsen

Die Sächsische Landesärztekammer beantwortet derzeit telefonisch und schriftlich Patientenanfragen. Spezielle Hinweise oder einen Arztsuchservice im Internet gibt es nicht (www.slaek.

de).

Sachsen-Anhalt

Die KV Sachsen-Anhalt erhält monat- lich rund 150 Anfragen von Bürgern.

Ihnen wird an unterschiedlichen Stellen geholfen. Wer im Internet sucht, wird ebenfalls fündig (www.kvsa.de): Seit rund einem Jahr bietet die KV einen Arztsuchservice an. Derzeit werden die Angaben erweitert, zum Beispiel um Fremdsprachenkenntnisse oder die be- hindertengerechte Lage von Praxen.

Die Ärztekammer Sachsen-Anhalt bietet seit Anfang Juni einmal in der Woche eine telefonische Patientenbe- ratung an. Sie will zudem ein Hand- buch für das Gesundheitswesen in Sachsen-Anhalt herausgeben. Dritter Ansatz ist ein optimiertes Behand- lungsfehlermanagement, gemeinsam mit der Fachhochschule Magdeburg,

die an einem ähnlichen Projekt arbei- tet.

Schleswig-Holstein

Der Arztsuchdienst der Ärztekammer Schleswig-Holstein (www.aeksh.de) hat gewiss den einprägsamsten Namen:

www.arztfindex.de. Mit dessen Hilfe können Bürger einen Spezialisten in ih- rer Nähe finden. Die KV Schleswig- Holstein verweist auf ihrer Homepage (www.kvsh.de) auf dieses Angebot.

Langfristiges Ziel der Kammer ist es, ein System der Patientenberatung und -information zusammen mit an- deren Anbietern aufzubauen. Dies könnte unter „medfindex.de“ eine Übersicht über Kassen, Gesundheits- berufe und verschiedene Institutionen umfassen.

Seit 1996 gibt es zudem den „Patienten- Ombudsmann/-frau in Schleswig-Holstein e.V.“. Die Initiative ergriffen damals die Ärztekammer und die AOK , heute wird der Verein von weiteren Anbietern ge- tragen, darunter auch die KV Schleswig- Holstein. Als Ombudsleute vermitteln vier Seelsorger ehrenamtlich in Konflikt- situationen.

Thüringen

Die Landesärztekammer bereitet der- zeit den Aufbau eines Patienteninfor- mationssystems im Internet vor. Dort existiert bereits eine Rubrik „Bürgerin- fo“ (www.laek-thur.de). Wer sie an- klickt, wird auf zwei Ansprechpartne- rinnen für Beschwerden verwiesen (Te- lefon: 0 36 41/61 42-11 und -13). Die KV hat sich im Juli entschieden, ein Arzt- verzeichnis im Internet aufzubauen.

ÄZQ

Wer sich für das Thema interessiert, kann sich beim Patienten-Informationsdienst der ÄZQ, der Ärztlichen Zentralstelle Qualitätssicherung, Köln, informieren (www. patienten-information.de). Dort findet man Informationen zu ärztlichen Leitlinien und viele gute Tipps, wie sich die Qualität von Gesundheitsinformatio- nen besser beurteilen lässt. Sabine Rieser P O L I T I K

Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 31–32½½½½7. August 2000 AA2083

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