Wohltaten zu verteilen. Der Wettbewerb der Standorte wird sich verschärfen. Be- treibt die Zentralbank konse- quent eine auf Stabilität zie- lende Geldpolitik, so können sich die Staaten nicht mehr durch inflationäre Politik ih- rer Schulden entledigen; allen wohlfahrts- und versorgungs- staatlichen Übertreibungen wird die Grundlage entzogen.
Die Regierungen unter- werfen sich mit dem Be- kenntnis zum stabilen Euro dem Diktat der finanziellen Disziplin. Damit ist die Po- litik dabei, sich ein Stück selbst zu entmachten. Viele Politiker haben dies nur noch nicht gemerkt. Das könnte einer realistischeren Wirtschafts-, Finanz- und Sozialpolitik den Weg berei- ten und sich als positive Seite des Euro-Abenteuers erwei- sen. Walter Kannengießer
A-901 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 15, 10. April 1998 (57)
V A R I A WIRTSCHAFT
Schenken und Stiften
Das Manifest einer Kam- pagne „Schenken, Stiften, En- gagieren“ wurde vor kurzem in Köln vorgestellt. Die lang- fristig angelegte Aktion soll Menschen dazu anregen, ei- nen Teil ihres Vermögens zur Lösung sozialer, kultureller und ökologischer Aufgaben zur Verfügung zu stellen. Der Trägerkreis der Kampagne besteht aus der Heinrich- Böll-Stiftung e.V., der Aache- ner Stiftung Kathy Beys sowie der Gemeinnützigen Treu- handstelle e.V. in Bochum. In- itiiert wurde die Kampagne 1996 von der Gemeinnützigen Treuhandstelle e.V., einer der ersten „Bürgerstiftungen“ in Deutschland, die eng mit der GLS Gemeinschaftsbank eG in Bochum kooperiert.
Die Gemeinnützige Treu- handstelle e.V. ist ein Zusam-
menschluß von derzeit rund 270 gemeinnützigen Verei- nen. Sie hat seit ihrer Grün- dung 1974 nach eigenen An- gaben vielfältige Erfahrun- gen bei der individuellen Ausgestaltung von Schen- kungsformen, Sondervermö- gen und unselbständigen Stiftungen gesammelt (GLS Gemeinschaftsbank eG/Ge- meinnützige Treuhandstelle e.V., Oskar-Hoffmann-Straße 25, 44708 Bochum). EB
Investment mit Börsebius
Im jüngsten „Geldanlage Magazin“ wurde über den 1.
privaten Investmentclub Bör- sebius berichtet. Leider wur- de die Fax-Nummer, unter der der Club zu erreichen ist, falsch angegeben. Sie lautet richtig: 02 21/39 70 71. Rie
Private Altersvorsorge hat große Bedeutung
Die Bereitschaft zur pri- vaten Altersvorsorge wächst:
Rund 80 Prozent der Bundes- bürger halten diese für not- wendig. Das ergab eine Um- frage im Auftrag von Union- Investment, der Fondsgesell- schaft der Volks- und Raiffei- senbanken.
Nur ein Fünftel der insge- samt 800 Befragten ist danach mit dem bestehenden System der Altersvorsorge zufrieden.
Ein Großteil sieht zwar eine Alternative in der privaten Vorsorge, steht allerdings der Anlage in Aktien oder Akti- enfonds skeptisch gegenüber.
Nur jeder zehnte Bundesbür- ger hält Aktienfonds für eine gute Anlageform. Viele Be- fragte gaben jedoch an, zu diesem Thema nicht ausrei- chend informiert zu sein. EN