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Archiv "Pankreaskarzinom: Immunologische Therapie-Studie" (12.06.1998)

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A-1488

S P E K T R U M AKUT

(4) Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 24, 12. Juni 1998

Pankreaskarzinom

Immunologische Therapie-Studie

E

ine immunologische Methode zur Therapie des inoperablen Pankreaskarzinoms haben Prof. Wolff Schmiegel (Universität Bochum) sowie Kollegen aus Bochum, Kiel und Hamburg ent- wickelt. Dem Verfahren liegt die Beobachtung zu- grunde, daß sich an Krebszellen mit einer hohen Dichte an Rezeptoren für epidermale Wachstums- faktoren (EGRF) viele Antikörper anheften und Kil- ler-Zellen anlocken, die die Tumorzellen zerstören.

Schmiegel und Kollegen hatten schon vor einigen Jahren verschiedene Cytokine getestet und entdeckt, daß sich Tumor-Nekrose-Faktor-alpha am besten da- zu eignete, die Anzahl der EGRF auf Pankreaskrebs- zellen zu erhöhen. Um zu testen, ob sich dies für eine Therapie nutzen läßt, injizierten sie menschliche Krebszellen aus der Bauchspeicheldrüse in Mäuse, die daraufhin Tumoren entwickelten.

E

rhielten diese Mäuse dann TNF-alpha und Antikörper gegen EGRF, so stellten die Tu- moren ihr Wachstum ein oder verschwanden in drei von siebzehn Fällen sogar. Um die Methode an Patienten zu erproben, wurden 26 Patienten mit inoperablem Pankreaskarzinom im Rahmen einer klinischen Phase-I/II-Studie in drei Gruppen einge- teilt (Proc Nat Acad Sci 1997; 94: 12622–12626). Alle Probanden erhielten eine konstante Dosis TNF-al- pha sowie – je nach Gruppe – eine andere Antikör- permenge. Bei den Patienten, die die höchste Anti- körperdosis bekamen, wurde das Tumorwachstum im Vergleich zu denjenigen mit der niedrigsten Dosis signifikant gebremst. Das spiegelte sich auch in der Überlebenszeit wider (18,6 beziehungsweise 17,1 Wochen versus 5,9 Wochen). Bei einer Patientin, die die maximale Dosis erhielt, trat eine komplette Re- mission ein, die drei Jahre andauerte.

D

ie Autoren geben zu bedenken, daß die Pati- entenzahl relativ klein ist. Außerdem erhiel- ten sie nur einen Behandlungszyklus, da die Antikörper ursprünglich aus der Maus stammten und damit zu rechnen war, daß Menschen, denen man sie verabreicht, Antikörper gegen sie bilden. In der Tat fand man bei etwa einem Drittel der Patienten – un- abhängig von der Maus-Antikörper-Dosis – eine sol- che Immunantwort. Wie Schmiegel erklärt, ist eine Anschlußstudie nach dem gleichen Konzept geplant, jedoch mit humanisierten Antikörpern, die im Pati- enten keine derartige Reaktion hervorrufen und des- halb mehrere Behandlungszyklen erlauben sollten.

In Deutschland erkranken jährlich 10 000 Menschen am Pankreaskarzinom. Dr. Ingrid Glomp

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