DEUTSCHES ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Gutachten über
„Ärzteschwemme"
BONN. Die Spitzenverbän- de der gesetzlichen Kran- kenversicherung haben die Professoren Dr. jur. Ge- org Wannagat (ehemals
Bundessozialgerichtsprä- sident in Kassel) und Dr. jur. Wolfgang Gitter (Universität Bayreuth) be- auftragt, bis zur näch- sten Frühjahrssitzung der
„Konzertierten Aktion im Gesundheitswesen" ein Gutachten über die Aus- wirkungen des Überange- bots von Ärzten auf die
kassen-/vertragsärztliche Versorgung auszuarbei- ten. Dabei soll insbesonde- re die Tragweite des Bun- desverfassungsgerichts- Urteils über die Zulassung von Ärzten zur gesetzli- chen Krankenversicherung vom 23. März 1960 berück- sichtigt werden. asa
Herzchirurgie:
Engpässe ab 1988 beseitigt?
BONN. Die Bundesregie- rung hat die zur Zeit noch bestehenden Engpässe bei der operativen Versor- gung von Herzpatienten in der Bundesrepublik bestä- tigt. Mutmaßungen über Todesfälle infolge von „un- zureichender Kapazitäten"
werden jedoch als unzu- treffend zurückgewiesen.
Dies habe eine gemeinsa- me Überprüfung mit den Ländern, die für die Vor- haltung ausreichender
Krankenhauskapazitäten verantwortlich seien, erge- ben.
Aufgrund einer parlamen- tarischen Anfrage des SPD-Abgeordneten Klaus Kirschner, Oberndorf, der Berichte aus dem DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT und aus der Testzeitschrift
„DM-Magazin" zitierte, er-
klärte der Parlamentari- sche Staatssekretär des
Bundesarbeitsministeri- ums, Stefan Höpfinger, es gebe zwar Wartelisten mit unterschiedlichen Warte- zeiten für die einzelnen Herzzentren. Dringende Operationen würden je- doch vorgezogen. Soweit erforderlich, würden die Versicherungsträger auch die Kosten für Herzopera- tionen im Ausland über- nehmen.
Zur Zeit werden aus öffent- lichen Mitteln der Ausbau und Neubau der Herzzen- tren in Berlin, Bad Oeyn- hausen, Bad Nauheim mit mehr als 80 Millionen DM gefördert.
Die Bundesregierung gibt sich optimistisch: Nach Berechnungen der Ge-
sundheitsministerkonfe- renz soll spätestens im Jahre 1988 der Bedarf an Herzoperationen in der Bundesrepublik Deutsch- land gedeckt werden. Für 1986 sei eine Kapazität von 19 800 (1983: rund 14 000), zwei Jahre später eine von 23 050 kardio-chirurgi- schen Eingriffen zu erwar- ten (vergleiche dazu auch den Titelaufsatz im DEUT- SCHEN ÄRZTEBLATT, Heft 30/1984). HC
116 Arztstellen zusätzlich
BERLIN. An den städti- schen Krankenhäusern und den Uni-Kliniken sind im Zuge der Ende 1982 vollzogenen Neuregelung der Bereitschaftsdienste 116 Ärzte zusätzlich einge- stellt worden. Nur in zwei Abteilungen wird die zuläs- sige Zahl von Bereit- schaftsdiensten regelmä- ßig überschritten, weil sonst die Patientenversor- gung nicht aufrechtzuer- halten wäre. — Die Zahl der arbeitslosen Ärzte in Berlin (West) ist im Jahre 1983 erstmals seit 1980 leicht zurückgegangen. LPD
Internationales Jahr der Jugend
BONN. Zur Vorbereitung des von der Generalver- sammlung der Vereinten Nationen ausgerufenen
„Internationalen Jahres der Jugend 1985" hat sich unter Vorsitz von Bundes- minister Dr. Heiner Geißler eine 19köpfige Nationale Kommission für das IJJ ge- bildet (c/o Deutscher Bun- desjugendring, Haager Weg 44, 5300 Bonn 1).
Mit den Themen „Mitwir- kung, Entwicklung, Frie- den" sollen im IJJ die Be- dürfnisse und Erwartun- gen der Jugend ins Be- wußtsein von Entschei- dungsträgern und Öffent- lichkeit gerückt und die Mitwirkung der Jugend in
Herrligkoffer wieder zum Mount Everest
MÜNCHEN. Unter Leitung von Professor Dr. med. Karl Maria Herrligkoffer startet das Deutsche Institut für Auslandsforschung (Ge- meinnützige Stiftung) im März 1985 eine Expedition zum Mount Everest, dies-
mal an die Westflanke. Für die Finanzierung (Kosten etwa 300 000 DM; jeder
Übergangslösung für Masseure und Krankengymnasten
BONN. Wegen der Engpäs- se beim Berufspraktikum in der Ausbildung von Mas- seuren und Medizinischen Bademeistern und Kran- kengymnasten soll bis zu einer endgültigen Neuord- nung eine Übergangslö- sung geschaffen werden:
Das Emblem zum Internatio- nalen Jahr der Jugend 1985 stammt von dem New Yorker Kunststudenten Lee Kaplan
der Gesellschaft gefördert werden.
Die Vereinten Nationen schätzen, daß die Zahl der 15- bis 24jährigen Men- schen in der Welt zu An- fang des nächsten Jahr- zehnts die Milliardengren- ze überschreiten wird. WZ
Teilnehmer bringt selbst 15 000 DM auf) bittet das Institut um steuerbegün- stigte Spenden auf das
Herrligkoffer-Expeditions- konto beim Postgiroamt München, Konto-Nr.
885-804, oder der Reu- schelbank, München, Kon- to-Nr. 226 504 701. Je nach Spendenhöhe (30, 50, 120, 200 oder 210 DM) gibt es Originalfotos und Farbdias vom Mount Everest oder Bücher von Herrligkoffer über dessen vorausgegan- gene Expeditionen. WZ
die praktische Tätigkeit kann bis zu sechs Monaten (bei Krankengymnasten bis zu vier Monaten) in
„anderen Einrichtungen"
als an einer Krankenan- stalt beziehungsweise ei- ner medizinischen Bade- anstalt abgeleistet werden.
Ein entsprechender Ge- setzentwurf des Bundesra- tes wurde nach der ersten Lesung im Deutschen Bun- destag an die Ausschüsse überwiesen. EB Ausgabe A 81. Jahrgang Heft 46 vom 14. November 1984 (19) 3399