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Archiv "Ernährungsverhalten: Die Emotionalität überwiegt" (24.10.2003)

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D

ie Sicherheit von Arznei- mitteln für Kinder soll sich verbessern. Das sieht das Zwölfte Gesetz zur Ände- rung des Arzneimittelgeset- zes (AMG) vor, dessen Ent- wurf am 15. Oktober das Ka- binett passierte. Es ändert die Regelungen zur klinischen Prüfung von Arzneimitteln und setzt damit europäisches Recht um.

Künftig ist die klinische Prüfung von Arzneimitteln bei Kindern und Jugendlichen auch dann gestattet, wenn nur ein Gruppennutzen vorliegt.

Bei Kindern können dann zu- sätzlich Laborwerte bestimmt oder funktionsdiagnostische Untersuchungen vorgenom- men werden, um die Wirk- samkeit einer Arzneimittel- therapie nachzuweisen, auch wenn kein individueller Nut- zen erwartet wird, wohl aber ein künftiger Nutzen für die je- weilige Patientengruppe. Bis- her musste ein individueller Nutzen vermutet werden. Ge- nerell müssen bei klinischen Prüfungen an Kindern die ge- setzlichen Vertreter oder das Kind einwilligen, sofern Ein- sichtsfähigkeit besteht.

Im Rahmen des Gesetzge- bungsverfahrens hatten bei ei- ner Anhörung Experten für die Gruppennützigkeit plä- diert. Unter Berücksichtigung des Risikos und der Belastung degradiere diese ein Kind kei- neswegs zum bloßen Objekt der Forschung, sagte Prof. Dr.

med. Hans-Gerd Lenard, ehe- maliger Direktor der Univer- sitätskinderklinik Düsseldorf.

Die Pädiatrie benötige drin-

gend mehr und bessere Arz- neimittelstudien; gruppennüt- zige Forschung an minder- jährigen, nicht einwilligungs- fähigen Personen sei unver- zichtbar für die Prüfung von Arzneimitteln, Impfstoffen, diätetischen Produkten sowie prophylaktischen und thera- peutischen Maßnahmen.

Ferner wird mit der AMG- Novelle die Kommission „Arz- neimittel für Kinder und Ju-

gendliche“ beim Bundesin- stitut für Arzneimittel und Medizinprodukte jetzt auch gesetzlich verankert. Die Um- setzung des europäischen Rechts erfordert zudem die Einführung eines Genehmi- gungsverfahrens für klinische Prüfungen beim Bundesinsti- tut für Arzneimittel und Me- dizinprodukte oder dem Paul- Ehrlich-Institut.

Die AMG-Novelle er- schwert darüber hinaus die Verbreitung von Arzneimit- telfälschungen. Künftig dür- fen keine Arzneimittel herge- stellt oder in den Verkehr ge- bracht werden, die in Bezug auf Identität oder Herkunft falsch gekennzeichnet sind.

Der Strafrahmen für die Her- stellung oder das Inverkehr- bringen von Arzneimitteln minderer Qualität wird ver- schärft. Verstöße gegen das Werbeverbot für nicht zuge- lassene Arzneimittel werden künftig als Ordnungswidrig- keit geahndet. Ferner soll eine europaweite Datenbank den Informationsaustausch über schwerwiegende unerwünsch- te Arzneimittelwirkungen si-

cherstellen. ER

A K T U E L L

Deutsches ÄrzteblattJg. 100Heft 4324. Oktober 2003 AA2757

Ernährungsverhalten

Die Emotionalität überwiegt

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ie Ernährungsaufklärung der letz- ten 50 Jahre hat ihr Ziel verfehlt – die Anzahl ernährungsbedingter Krank- heiten ist gestiegen. Diese Schlussfol- gerung zog Prof. Dr. med. Volker Pudel vom Zentrum für Psychologische Me- dizin an der Universität Göttingen auf der Arbeitstagung der Deutschen Ge- sellschaft für Ernährung (DGE) zum Thema „Ernährungswissenschaften heu- te: ein multidisziplinärer Ansatz“. Die Tagung war gleichzeitig Jubiläumsver- anstaltung zum 50-jährigen Bestehen der DGE. Umfragen zufolge ist fal- sches Essverhalten nicht die Folge ei- nes Mangels an Informationen über ge- sunde Erährung. Dass Menschen sich fettreich, vitaminarm und einseitig er- nähren, liegt vor allem an ihren subjek-

tiven Empfindungen beim Essen. „Was Menschen essen, steuern sie über Emo- tionen, nicht über Rationalität“, so Pu- del. Mögliche Spätfolgen dieses Verhal- tens spielen bei der Entscheidung dar- über, was gegessen wird, den Umfrage- ergebnissen nach keine Rolle. Das Ziel der amerikanischen Präventionskampa- gne „5 a day“, den Obst- und Gemüse- verzehr der Bevölkerung zu erhöhen, wurde verfehlt. Dies berichtete Dr.

med. Anja Kroke vom Dortmunder Forschungsinstitut für Kinderernäh- rung. Aßen die Amerikaner zu Beginn der Kampagne im Jahr 1991 3,8-mal am Tag Obst und Gemüse, waren es sechs Jahre später lediglich 3,9-mal.

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eit dem Jahr 2000 führt die DGE ei- ne gleichnamige Kampagne im deut- schen Raum durch. Eine Evaluation die- ser Kampagne ist bisher allerdings nicht vorgesehen. Auch die Wirkung von Prä- ventionsmaßnahmen zur Reduzierung des Körpergewichts bei Erwachsenen ist minimal. Die einzigen Mittel zur Ge-

wichtsabnahme sind ausreichende Be- wegung und Ernährung nach den zehn Regeln der DGE.

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u diesem Ergebnis kommt eine ge- rade abgeschlossene, evidenzbasierte Leitlinie der DGE zur Prävention und Therapie der Adipositas, die zusammen mit der Deutschen Adipositas-Gesell- schaft und der Deutschen Diabetes-Ge- sellschaft erstellt wurde. Die Bearbei- tung der Leitlinie richtete sich nach den Vorgaben der Ärztlichen Zentralstelle für Qualitätssicherung. Nach Angaben von Prof. Dr. Hans Hauner vom Else- Kröner-Fresenius-Zentrum für Ernäh- rungstherapie an der Technischen Uni- versität München ist die Leitlinie ein gutes Beispiel für die Anwendung von Evidence-based-Medicine in der Er- nährungsmedizin. Martina Merten Akut

Die Leitlininien sind abrufbar im Internet unter:

www.dge.de, www.adipositas-gesellschaft.de, www.

deutsche-diabetes-gesellschaft.de Klinische Arzneimittelprüfungen: Zusätzliche Untersu-

chungen sind auch ohne individuellen Nutzen gestattet.

Arzneimittel

Mehr Sicherheit für Kinder

Gesetz soll klinische Forschung verbessern.

Foto:Caro

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