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Archiv "Auf den Menschen nicht übertragbar" (30.04.1986)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Tumoren der Gallenblase und Gallengänge KURZMITTEILUNG

trexat und 5-Fluorouracil oder einer

• Kombination von 5-Fluoroura- cil, Adriamycin und Mytomic C (FAM)

können partielle Remissionen zwi- schen 30 Prozent und 40 Prozent erzielt werden.

3.3 Adjuvante

präoder postoperative Strahlentherapie

Eine gesicherte Wirkung im Hin- blick auf die Rezidivrate und die Überlebensrate ist nicht nachge- wiesen.

3.3.1: Bei nichtresezierbaren oder bei Rezidivtumoren läßt sich eine eindeutige palliative Wirkung der Strahlenbehandlung mit oder oh- ne Chemotherapie mit Dosen von 40 bis 60 Gy in fünf bis sieben Wo- chen erreichen. Die in der Nach- barschaft gelegenen Risikoorgane machen eine weitere Dosiserhö- hung unmöglich. Deshalb wird in letzter Zeit eine intrakavitäre Kurz- zeit-Afterloading-Strahlenbehand- lung über transhepatische Kathe- ter versucht. Die ersten Ergebnis- se sind ermutigend, insbesondere als Ergänzung zur perkutanen Strahlentherapie oder allein bei Gallengangsstenosen.

3.4 Nichtinvasive palliative Behandlung

Hier handelt es sich im wesent- lichen um die Behandlung der Schmerzen. Neben der Injektion von lokalen lang wirkenden Anäs- thetika oder Alkohol in den Plexus solaris (transkutan) kommt die sy- stemische kombinierte Schmerz- behandlung in Frage. Dabei ist ei- ne regelmäßige, am besten konti- nuierliche Anwendung erforder- lich (Zech u. a.).

4 Nachuntersuchungen

Das Wiederauftreten eines Tumors als Rezidiv vor Ort, ebenso wie als Metastasierung, verbietet bis heu- te einen erneuten Behandlungsan- satz mit der Hoffnung auf Heilung.

Es ist dann für den Kranken ohne Bedeutung, wann dieses Rezidiv entdeckt wird. Vielmehr handelt es sich um die Linderung von Sym- ptomen nach deren Auftreten. Ei- ne systemische Nachsorge ist da- mit für den Kranken ohne Wert, vielmehr können ihn die Bindung an die Klinik und die kurzfristig er- forderlichen Kontakte beunruhi- gen und zu seelischen Störungen führen.

Unter diesen Umständen befür- worten wir langfristige Nachunter- suchungen (zum Beispiel einmal jährlich) und die Kontaktaufnah- me, falls Symptome auftreten.

Literatur

(1) Abderhalden, R. T.; Bukowski, R. M.;

Groppe, C. W.; Hewlett, J. S.; Weick, J. K.:

Streptozotocin (STZ) and 5-fluorouracil (5-FU) with and without mitomycin-C (Mito) in the treatment of pancreatic adenocarcinoma.

Proc. Amer. Ass. Cancer Res. Amer. Soc. clin.

Oncol. 18 (1977) 301 — (2) Endo, Y.; Morii, T.;

Tamura, H.; Okuda, S.: Cytodiagnosis of pan- creatic malignant tumors by aspiration under direct vision, usina a duodenal fiberscope.

Gastroenterology 67 (1974) 944 — (3) Martini, G.

A.: Idiopathische Steatorrhoe mit Leibschmer- zen — Pancreaskarzinom. Internist (Berl.) 11 (1970) 145 — (4) Pichlmayr, R.: Persönliche Mit- teilung — (5) Zech, D.; Ott-Fischer, G.: Station palliative Therapie. Chirurgische Universitäts- klinik Köln. Jahresbericht 1984

Anschrift für die Verfasser:

Professor Dr. med.

Dr. med. dent. Heinz Pichlmaier Chirurgische Klinik

und Poliklinik

der Universität zu Köln Josef-Stelzmann-Straße 9 5000 Köln 41

Auf den Menschen

nicht übertragbar

Zur Frage der Beeinträchtigung der Spermatogenese durch be- stimmte Cephalosporin-Antibio- tika:

Die Arbeitsgemeinschaft „Arznei- mittel-Sicherheit" der Paul-Ehr- lich-Gesellschaft für Chemothera- pie e. V., vertreten durch die Her- ren Prof. Dr. Dr. D. Adam, Prof. Dr.

W. Christ, Dr. R. Stahlmann (Stell- vertreter von Prof. Dr. D. Neubert) und Prof. Dr. W. Stille, hat sich am 7. Dezember 1985 in einer ge- schlossenen Arbeitssitzung mit den Repräsentanten der Hersteller von Cephalosporin-Antibiotika mit der Frage der Beeinträchtigung der Spermatogenese von juveni- len Ratten durch bestimmte Ce- phalosporine befaßt.

Bei wissenschaftlichen Untersu- chungen eines neuen Cephalo- sporin-Antibiotikums (Cefbupera- zon)*) an juvenilen Ratten wurde festgestellt, daß die Spermatoge- nese dieser Tiere in bestimmten Entwicklungsphasen — reversibel

— gestört werden kann. Als verur- sachende Gruppe für diesen Ef- fekt wird die N-Methylthiotetrazol- Seitenkette („NMTT") am C-3- Atom des Grundgerüstes einiger Cephalosporin-Antibiotika ange- sehen. Diese Seitenkette ist im Molekül von mehreren Cephalo- sporin-Derivaten enthalten. Davon sind die folgenden Substanzen zur Zeit in der Bundesrepublik Deutschland zugelassen:

Cefamandol

Latamoxef (Moxalactam) Cefoperazon

Cefotetan Cefmenoxim.

Im Cefotiam ist eine Seitenkette mit ähnlicher chemischer Konfigu- ration enthalten (N-dimethylami- no-äthyl-thio-tetrazol). Untersu-

*) Diese Substanz ist in der Bundesrepublik Deutschland nicht im Handel

1284 (46) Heft 18 vom 30. April 1986 83. Jahrgang Ausgabe A

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Cephalosporin-Antibiotika

chungen ergaben, daß Cefotiam und die Cefotiam-Seitenkette kei- nen negativen Effekt auf die Sper- matogenese hatten. Ceftriaxon be- sitzt keinen Tetrazol-Seitenring, sondern einen N 2-Methyl-dihydro- triazin-Substituenten.

Die betroffenen Hersteller legten tierexperimentelle Daten über die Beeinflussung der Spermatogene- se vor, und es wurde festgestellt, daß eine Hemmung der Spermato- genese bei juvenilen Ratten nur ab einer relativ hohen Dosis eintritt und daß diese Effekte reversibel sind (lediglich bei extremen Dosie- rungen sind im Rattenmodell in einzelnen Versuchen auch persi- stierende morphologische und funktionelle Veränderungen gese- hen worden. Solche bleibenden Veränderungen traten zum Bei- spiel bei etwa 30 Prozent einer

Rattenpopulation auf, der 1000 mg/kg Cefamandol vom 6. bis 36.

Lebenstag gegeben wurde. Bei ei- ner weniger extremen Behand- lung trifft jedoch die Feststellung der Reversibilität auch hier zu).

Auch mit der chemischen Verbin- dung, die der isolierten Seitenket- te entspricht, waren die Effekte auslösbar und ebenfalls reversibel nach Absetzen der Substanz.

Die Spermatogenese der juvenilen Ratten unterscheidet sich von der des Menschen grundlegend: Sie verläuft bei den Nagetieren abso- lut synchron, und alle Zellen wer- den durch entsprechende Sub- stanzen im gleichen Entwick- lungsstadium betroffen. Beim Menschen ist diese Entwicklung mit mehreren Pausen auf ver- schiedene Jahre verteilt. Wenn nun tatsächlich eine Beeinflus- sung der Spermatogenese des Menschen durch Cephalosporin- Antibiotika, welche die N-Methyl- Thiotetrazol-Seitenkette enthal- ten, anzunehmen wäre, dann wäre mit dieser „Nebenwirkung" allen- falls bei sehr hoher Dosierung zu rechnen, und es könnte auch nur einen kleinen Teil der in der Ent- wicklung befindlichen Zellen we- gen der grundsätzlichen physiolo- gischen Unterschiede betreffen.

Es wurden keine weiteren Befun- de als Ausdruck der Toxizität ge- funden, die nicht mit dem primä- ren Befund der Spermatogenese- störung zusammenhängen. Bei sehr hohen Dosen wurde bei- spielsweise auch eine Reduktion des Hodengewichtes beobachtet.

Andere Anzeichen von Toxizität wurden bei den Experimenten nicht festgestellt.

Die Arbeitsgemeinschaft gibt da- her die folgende Erklärung ab:

„Bei juvenilen Ratten führen alle bisher bekannten und untersuch- ten Cephalosporine mit der N-Me- thylthiotetrazol-(NMTT-)Seitenket- te in hoher Dosierung zu einer mehr oder weniger ausgeprägten reversiblen Depression der Sper- matogenese. Der Effekt ist nur während eines kurzen Lebenszeit- raumes (etwa Tag 6-16 postnatal) auslösbar. Vergleichbare Störun- gen der Spermatogenese wurden bei anderen Tierspezies (zum Bei- spiel Beagle-Hund) nicht beob- achtet. Die Depression der Sper- matogenese bei Ratten steht of- fenbar in Zusammenhang mit der vom Menschen erheblich abwei- chenden, rapiden Startphase der Spermatogenese. Beim Men- schen, bei dem die Keimzellent-

Morbus Hodgkin im Frühstadium

Die meisten Patienten, die an einer Hodgkin-Krankheit im Frühsta- dium leiden, können jetzt durch ei- ne der verschiedenen neuen The- rapien geheilt werden. Die Fort- schritte bei der Diagnose und Be- handlung führen zu einer Lang- zeit-Überlebensrate von über neunzig Prozent. Die Autoren be- richten über frühere und aktuelle Radiotherapien im Zusammen- hang mit der entsprechenden Sta- dieneinteilung: Bimodale An- fangstherapie in Form von Radio- und Chemotherapie sowie Che- motherapie bei einem Rückfall.

wicklung nicht synchronisiert ist und über einen langen Zeitraum andauert, würde eine Behandlung (von mehreren Wochen) zu Be- ginn der Pubertät nur einen klei- nen Teil der Zeltpopulation tat- sächlich hemmen können. Es ist daher sehr unwahrscheinlich, daß dieser Effekt für die Therapie des Menschen mit derartigen Cepha- losporinen relevant ist."

Für die Arbeitsgemeinschaft „Arz- neimittel-Sicherheit" der Paul- Ehrlich-Gesellschaft für Chemo- therapie e. V.:

Prof. Dr. Dr. D. Adam, München Prof. Dr. K. Andrassy, Heidelberg Prof. Dr. W. Christ, Berlin

Prof. Dr. D. Heinrich, Gießen Prof. Dr. H. Knothe, Frankfurt Prof. Dr. H. Lode, Berlin Prof. Dr. F. R. Matthias, Gießen Prof. Dr. D. Neubert, Berlin Prof. Dr. H. Pichler, Wien Prof. Dr. W. Stille, Frankfurt Frau Prof. Dr. E. Weber, Heidel- berg

1. Vorsitzender der Gesellschaft:

Professor Dr. med. Dr. rer nat.

Dieter Adam

Kinderklinik der Universität Lindwurmstraße 4

8000 München 2

Aufgrund prognostischer Fakto- ren war es möglich, Untergruppen von Patienten zu identifizieren, für die eine bimodale Therapie erfor- derlich ist, einschließlich der Pa- tienten mit umfangreichem media- stinalem Lymphknotenbefall. Ob- wohl die Erfolgsrate bei der Be- handlung sehr hoch liegt, bleiben unerwünschte Wirkungen durch Radio- und Chemotherapie wie In- fertilität, Infektionen und eine zweite maligne Erkrankung. Lng

Rusthoven, J. J.; MacKenzie, R.: Early-stage Hodgkin's disease: current approaches to treatment, Can. Med. Assoc. J. A33 (1985), 193-198.

Dr. James J. Rusthoven, Toronto-Bayview Re- gional Cancer Centre, 2075 Bayview Ave., To- ronto, Ont. M4N 3M5, Kan ada.

FÜR SIE GELESEN

Ausgabe A 83. Jahrgang Heft 18 vom 30. April 1986 (51) 1285

Referenzen

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