• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "Epilepsie: Nicht auf Deutschland übertragbar" (09.07.2012)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Epilepsie: Nicht auf Deutschland übertragbar" (09.07.2012)"

Copied!
2
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

ziert wird, werden dagegen abge- trieben), und sie wären für eine Adoption bereit gewesen (nur ist es angesichts unserer hohen Abtrei- bungsquote so, dass auf ein zu adoptierendes Kind elf Elternpaare kommen, die gerne dieses Kind adoptieren würden). Sicher gibt es schwierige ethische Entscheidungen und großes Leid von betroffenen Eltern, dem wir helfend und unter- stützend begegnen müssen. Aber kann die Lösung in der Ausselekti- on eines behinderten Kindes liegen – welches sein eigenes Leben viel wertvoller erachtet, als andere um dieses Kind herum? Das betroffene Kind hat nur dieses eine Leben –

welches andere ihm nach einer

„Güter- und Interessenabwägung“

nehmen möchten.

Das Elternpaar und Herr Diedrich argumentieren, dass man dieses Leid selbst erfahren müsse, um sich in die Lage und die Entscheidung zu einer PID hineinversetzen zu kön- nen. Das vermag ich nicht in Abrede zu stellen, aber wer versetzt sich in die Lage des betroffenen Kindes?

Wer kann oder will sich anmaßen zu entscheiden, welches Leben ei- nes Kindes in wessen Augen wie le- benswert ist? Wird eine solche Pro- blematik auch aus den Augen des betroffenen Kindes gesehen? . . .

Dr. med. Michael Kiworr, 68305 Mannheim

EPILEP SIE

Für die Beendigung von Krampfanfällen bei Status epilepti- cus sind Benzodia- zepine i. v. und Mi- dazolam i. m. vergli- chen worden (DÄ 15/2012: „Status epilepticus: Benzodia- zepine intramuskulär besser als intrave- nös“ von Josef Gulden).

Nicht auf Deutschland übertragbar

Die Frage der Durchbrechung eines Status epilepticus mit einer Dauer von mehr als fünf Minuten stellt sich im deutschen Rettungsdienst nicht in derartiger Aktualität wie in den USA, da üblicherweise nach dieser Zeit ein Notarzt zur Stelle ist und ei- ne intravenöse Therapie durchführen kann. Damit erübrigt sich eine grundsätzliche Medikation durch Rettungspersonal, was nicht heißt, dass es im Einzelfall erforderlich werden könnte. Allerdings gehört Midazolam nicht zu den von der

Arzneimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft angegebenen Me- dikamenten, die durch Rettungsper- sonal in der Notkompetenz verab- reicht werden dürfen. Aufgrund der Erfahrungen im Rettungsdienst stellt im Gegensatz zum epileptischen An- fall, der fast immer bis zum Eintref- fen des Rettungsdienstes vorbei ist, der Status epilepticus eine echte Ra- rität dar, da die meisten Patienten entsprechend medikamentös einge- stellt sind. Es ist für Deutschland un- vorstellbar, eine derart große Anzahl von Patienten mit diesem Krank- heitsbild (circa 900 Patienten in der referierten RAMPART-Studie, Anm.

d. Red.) eruieren zu können. Für den Notarzt kommt eine i. m-Injektion meist nicht infrage, und sie wäre auch kein genereller Vorteil. Einen Midazolam-Autoinjektor für die in- tramuskuläre Gabe gibt es meines Wissens in Deutschland nicht.

Bemerkenswert ist der Anteil der Patienten, die nach der Applikation intubiert werden mussten (circa 14 % in beiden Behandlungsgruppen).

Damit ist das Rettungspersonal in

S

F v b c z d c 15/2012: Statusep

Die Redaktion veröffentlicht keine ihr anonym zugehenden Zuschriften, auch keine Briefe mit fingierten Adressen. Alle Leserbriefe werden vielmehr mit vollem Namen und Orts - angabe gebracht. Nur in besonderen Fällen können Briefe ohne Namensnennung publiziert werden – aber nur dann, wenn der Redaktion bekannt ist, wer geschrieben hat.

ANONYM

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 27–28

|

9. Juli 2012 A 1437

B R I E F E

(2)

A 1438 Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 109

|

Heft 27–28

|

9. Juli 2012 Diagnostische Manuale zur Klassifi-

kation der malignen Lymphome, wie die 2001 erstmals veröffentlichte und 2008 aktualisierte WHO-Klassifika - tion der myeloischen und lymphati- schen Neoplasien, stellen den Ver- such dar, eine gemeinsame Sprache unter Experten zu finden – im Wissen um ihre zeitliche Begrenztheit ange- sichts ständig neuer Erkenntnisse zu biologischen Merkmalen und sich än- dernder Therapiestrategien.

Das Buch basiert auf der WHO- Klassifikation hämatologischer Neo- plasien mit Schwerpunkt indolente Lymphome und gibt in neun Kapiteln einen aktuellen Überblick über die biologischen Charakteristika und kli- nischen Therapieempfehlungen der indolenten B-Zell- und peripheren T-Zell-Lymphome. Neben den Her - ausgebern haben zehn Hämatoonko- logen und ein an der oben genannten WHO-Klassifikation aktiv beteiligter Pathologe Beiträge zu diesem Buch geschrieben. Bei den in der Regel chronisch verlaufenden hämatologi- schen Neoplasien können Heilungen trotz unbestreitbarer Fortschritte in der medikamentösen Therapie nur selten erzielt werden. Als wichtige Faktoren für die Information und ge-

meinsame Therapieentscheidung bei Patienten mit indolenten Lympho- men betonen die Herausgeber in ih- rem Vorwort: „Die richtige Therapie- indikation, ein Therapiekonzept, das eine lange Remission gewährleistet und dennoch eine akzeptable Le- bensqualität erlaubt, und Behand- lungsalternativen für die zu erwarten- den Rezidive.“ Die Beachtung dieser Aspekte und individueller Patienten- HÄMATOONKOLOGIE

Aktueller und fundierter Überblick

merkmale ist von großer Bedeutung – besonders in frühen Stadien der indolenten Lymphome, bei denen häufig keine zwingende Therapie - indikation besteht und eine „Watch- and-wait“-Strategie gerechtfertigt ist.

Die ersten beiden Kapitel, die sich ausführlich mit aktuellen As- pekten der WHO-Klassifikation so- wie Diagnostik und prognostischen Faktoren bei indolenten Lympho- men beschäftigen, sind sehr infor- mativ und werden durch Tabellen, Abbildungen und (immun-)histolo- gische Darstellungen anschaulich illustriert. Ausführlich wird auf Merkmale und Besonderheiten bei einzelnen Entitäten indolenter Lymphome eingegangen. Dabei werden offene Fragen zur aktuellen Klassifikation ebenso angespro- chen – zum Beispiel klinische Rele- vanz der Unterscheidung folliku - lärer Lymphome in Grad 3 a und 3 b oder chronischer lymphatischer Leukämien in zwei Krankheiten an- hand des Mutationsstatus – wie die derzeit noch geringe Bedeutung zellbiologischer prognostischer Fak- toren für die Therapieentscheidung bei einzelnen Patienten. Auch auf ein heute in Leitlinien zu indolenten Lymphomen häufig unzureichend behandeltes Thema wird ausführ- lich eingegangen: die Diagnostik nach Therapieende beziehungswei- se im weiteren Krankheitsverlauf (Nachsorge). Dabei wird sowohl auf sinnvolle Intervalle in der Dia - gnostik als auch auf die zu häufig durchgeführten Computertomogra- phien mit der damit verbundenen Strahlenbelastung hingewiesen.

Einer weitgehend einheitlichen Struktur folgen die Kapitel zu den verschiedenen Entitäten der indo- lenten B-Zell-Lymphome und auch das Kapitel neun zu der biologisch, histologisch und auch klinisch hete- rogenen Gruppe der peripheren T-Zell-Lymphome. Diese Abschnit- te des Buches sind jedoch recht un- terschiedlich in der Ausführlichkeit der Darstellung von beispielsweise Ätiologie und Pathogenese, heute gebräuchlichen Stadieneinteilungen und etablierten Therapiestrategien.

Christian Buske, Stefan Mahlmann (Hrsg.): Indolente Lymphome.

Deutscher Ärzte- Verlag, Köln 2011, 170 Seiten, gebunden, 79,95 Euro Deutschland überfordert, und es

wäre ein wesentlicher Grund, von dieser Therapieoption in den Hän- den von Nichtärzten abzusehen.

Nicht nachvollziehbar ist die Aus- sage, dass zwischen dem Eintreffen der Sanitäter und der Applikation 1,2 beziehungsweise 4,8 Minuten vergingen, das würde bedeuten, dass die Applikation nicht am Not- fallort, sondern erst in der Klinik erfolgte, womit der Vorteil der prä- klinischen Anwendung nicht zum Tragen käme.

Prof. Dr. med. Peter Sefrin, Sektion für präklini- sche Notfallmedizin, Klinik und Poliklinik für Anäs- thesiologie der Universität Würzburg, 97080 Würzburg

P ARTIZIP A TION

Patienteninformatio- nen sind oft unvoll- ständig oder irrefüh- rend (DÄ 13/2012:

„Patientenpartizipa- tion: Informiert ent- scheiden können“

von Heike E. Krüger-Brand).

Beste verfügbare Evidenz als Grundlage

Das Beispiel Schildwächter- Lymphknoten-Biopsie (SNB) bei Patienten mit einem Melanom der Haut zeigt, dass die Partizipation der Patienten an der Entscheidungs- findung nicht auf Behandlungsme- thoden beschränkt bleiben darf, sondern auf diagnostische Entschei- dungen ausgeweitet werden muss.

Auch für diagnostische Maßnah- men muss gelten, dass die beste verfügbare Evidenz Grundlage der Empfehlung für deren Einsatz ist;

umso mehr, wenn diese Methode umstritten ist. Nur dann sind die Rechte der Patienten gewahrt und eine partizipative Entscheidungsfin- dung („shared decision making“) möglich. Um zu gewährleisten, dass künftig Patienten auf der Basis der neuen Melanom-Leitlinie sach- lich und ausgewogen aufgeklärt werden, haben wir deshalb eine Ini- tiative . . . gestartet.

Prof. Dr. med. Friedrich A. Bahmer, 28203 Bremen

Dr. med. Jürgen Tacke, 50969 Köln P n s r

„ t s von Heike E Krüger-

B R I E F E / M E D I E N

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

In der Studie wird darauf hingewiesen, dass Ärzten ein höherer Aufwand für Dialysepa- tienten nicht vergütet wird, auch nicht für eine umfangreichere Bera- tung rund um

Der Schauspieler hält es aber auch unter Zeitdruck immer für eine Frage der Energie des Patienten, sein Recht auf In- formation einzufordern.. Und für eine Frage

Die betroffenen Hersteller legten tierexperimentelle Daten über die Beeinflussung der Spermatogene- se vor, und es wurde festgestellt, daß eine Hemmung der Spermato- genese

Durch die Hochschulre- form in der ehemaligen DDR Anfang der siebziger Jahre wurde das Diplom als erster wissenschaftlicher Grad und als Voraussetzung für die Erlangung des

Das Arzt-Patienten- Verhältnis hielten die Ärzte bei 91 Pro- zent der Frauen und bei 88 Prozent der Männer für gut, bei türkischen Frauen bezeichneten es dagegen nur 83 Prozent und

Die häufig zu hörende Kritik der Schweizer am eigenen System über- rascht nicht, wenn man bedenkt, dass die Bürger der Schweiz die höchste Selbstbeteiligung in Eu- ropa für

Man stelle sich vor, irgendwo in der Welt wird ein Arzneimittel auf den Markt gebracht, das eine eindeutige und nachgewiesene, präventive oder therapeutische Wirkung bei Krebs oder

In „Auf der Suche nach dem Gedächtnis“ reist der nun 79- jährige Kandel mit seiner Familie zurück nach Wien, spürt am Origi- nalschauplatz seinen Kindheitser- innerungen nach