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Archiv "Thrombangiitis obliterans" (12.07.1979)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin.

Thrombangiitis obliterans

FÜR SIE GELESEN

Von 1329 Patienten, welche nach Überleben eines Myokardinfarkts auf einer Intensivstation aus statio- närer Behandlung entlassen worden waren, verstarben 537 (40 Prozent) innerhalb von fünf Jahren danach.

Retrospektiv ließen sich drei ungün- stige prognostische Faktoren fest- stellen: Alter, vor dem Infarkt vorbe- stehende ischämische Herzerkran- kung, Symptome der Herzinsuffi- zienz während des Aufenthaltes auf der Intensivstation. 130 Patienten waren innerhalb von zwei Stunden nach Einsetzen der zum Tod führen- den klinischen Veränderungen, also plötzlich gestorben; diesbezügliche prognostische Merkmale waren un- scharf, abgesehen davon, daß dieser

Bei der Thrombangiitis obliterans (Synonym: Morbus Winiwarter- Buerger) handelt es sich um eine segmentäre, multilokuläre, entzünd- liche Erkrankung der kleinen und mittelgroßen Arterien und Venen, die bei drei Prozent der Patienten mit peripherer AVK auftritt.

Bei Vorhandensein der drei folgen- den Hauptkriterien ist die Diagnose gesichert:

43 jugendliches Alter (< 40)

41) akral lokalisierte Arterienver- schlüsse (63 Prozent im Unterschen- kel- und Fußbereich)

Phlebitis saltans beziehungswei- se Phlebitis migrans

Sind zwei dieser Kriterien gesichert, so ist die Diagnose wahrscheinlich.

Zu den Nebenkriterien gehören: Ni- kotinabusus (etwa 90 Prozent); Feh- len der für Arteriosklerose typischen Risikofaktoren (außer Zigarettenrau- chen); schubweiser Verlauf; in der Angiographie keine Plaques, jedoch abrupte Gefäßabbrüche; Ausschluß einer Kollagenose und Thrombozy- tose. Als Hinweis auf eine Immuno- pathogenese fanden die Autoren in

plötzliche Todeseintritt deutlich häufiger bei Patienten unter 60 Jah- ren war. 134 Patienten verstarben bereits innerhalb eines halben Jah- res nach Verlassen der Intensivsta- tion; in dieser Gruppe waren häufig Patienten vertreten, die bereits auf der Intensivstation ihren zweiten Myokardinfarkt durchgemacht hat- ten, und Patienten, die während des stationären Aufenthalts linksinsuffi- zient gewesen waren; bei vielen der früh verstorbenen Patienten waren jedoch keine charakteristischen prognostischen Merkmale feststell- bar. Dck

Helmers, C.; Lundman, T.: Early and sudden death after Myocardial lnfarction, Acta Med.

'cand. 205 (1979) 3, Dept. of Medicine, ..erafimerlasarettet, Stockholm, Schweden

einem Krankengut von 33 Patienten bei 54,6 Prozent eine Erhöhung des Komplementfaktors C 4 , Anti-Elastin- Antikörper mit einem Titer > 1:8 wa- ren in 57,1 Prozent, Immunkomplexe in 23,3 Prozent nachweisbar. Meist fehlte das HLA-Histokompatibilitäts- Antigen HLA B 12.

War bisher der schubweise Verlauf der Erkrankung nur durch klinische Anhaltspunkte zu sichern, zum Bei- spiel Wiederauftreten einer Phlebitis saltans, so scheint jetzt mit dem An- ti-Elastin-Antikörper-Titer ein La- borparameter zu existieren, der eventuell dem Krankheitsgeschehen parallel läuft. Inwieweit exogene Faktoren (Nikotinabusus) und en- dogene Faktoren (Fehlen des HLA B 12) in der Pathogenese zusam- menwirken, ist derzeit noch unklar.

Ein Argument für die Immunpatho- genese der Erkrankung ist aber, daß sich eine Phlebitis saltans durch Acetylsalicylsäure (3 g/die) oder Steroide unterdrücken läßt, nicht je- doch durch Antikoagulantien. Jns

Bollinger, A.; Hofmann, B.; Schneider, E.; Fon- tana, A.: Thrombangiitis obliterans — Diagnose und Therapie im Licht neuer immunologischer Befunde, Schweizer Medizinische Wochen- schrift 109 (1979) 537-543

Ultraschalldiagnostik

kumentiert den enormen Fortschritt, den die Einführung dieser Technik sowohl für den klinisch, aber insbe- sondere auch für den in der Praxis tätigen Arzt bedeutet.

Literatur

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Bollinger und U. Brunner: „Meßmethoden bei arteriellen Durchblutungsstörungen, Verlag Hans Huber, Bern/Stuttgart/Wien, 1971.

Anschrift der Verfasser:

Dr. med. Gurt Diehm Professor

Dr. med. Hubert Mörl Medizinische Universitätsklinik Bergheimer Straße 58 6900 Heidelberg 1

Tod nach überstandenem Myokardinfarkt

1862

Heft 28 vom 12. Juli 1979 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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