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Archiv "Kassenärzte: Ärzte zahlen die Zeche" (29.04.2011)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 108

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Heft 17

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29. April 2011 A 953

Das Leser-Forum

Beiträge im Deutschen Ärzteblatt sollen zur Diskussion anregen. Deshalb freut sich die Redaktion über jeden Leserbrief. Wir müssen aus der Vielzahl der Zuschriften aber auswählen und uns Kürzungen vorbehalten. Leserbriefe geben die Meinung des Autors, nicht die der Redaktion wieder. E-Mails richten Sie bitte an leserbriefe@aerzteblatt.de, Briefe an das Deutsche Ärzteblatt, Ottostraße 12, 50859 Köln.

DEPRE SS ION

Der Gemeinsame Bundesausschuss hat eine Versor- gungsanalyse vor- gelegt (DÄ 9/2011:

„G-BA stellt Analyse der Versorgung vor“).

Kraftlos

Es ist unter epidemiologischen As- pekten hoch relevant, sich des The- mas Depression intensiver anzu- nehmen. Leider wirkt der umfang- reiche Statusreport des G-BA merkwürdig saft- und kraftlos, was das Thema der Primärprävention betrifft. Die Depression ist eine der Erkrankungen, die am stärksten durch chronische psychosoziale Stressbelastungen determiniert ist.

Es wäre daher eigentlich unum- gänglich, sich unter dem Aspekt der Resilienzförderung auch As- pekten der frühkindlichen Ent - wicklung zuzuwenden. Zahlreiche neurobiologische, entwicklungs- psychologische und psychoepide- miologische Studien haben wieder- holt die hohe Bedeutung einer sicheren frühen Bindungsbeziehung für die Funktion der HPA-Achse und die lebenslange Stressverarbei- tungskapazität nachgewiesen. Die Förderung früher Bindungssicher- heit sowie die Vermeidung der Ausbildung dysfunktionaler Stress- verarbeitungsmuster, wie sie zum Beispiel bei zu früher ganztägiger Gruppentagesbetreuung häufig auf- treten, sind daher Ansätze, die drin- gend stärkere Berücksichtigung verdienten. Gerade bei den großen Volkskrankheiten werden wichtige Determinanten in der frühen Kind- heit bisher sträflich vernachlässigt.

Dr. Rainer Böhm, 33605 Bielefeld

SS O

D B h g g

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K ASSEN Ä RZTE

Hausbesuche wer- den besser vergütet (DÄ 7/2011: „Ver- tragsärztliche Ver- gütung: Mehr Geld für Hausbesuche“

von Heike Korzilius).

Besser als das bisherige Ehrenamt

Der Artikel liest sich ja geradezu euphorisch, und freilich ist das auch ein schöner Gegensatz zu den übrigen Meldungen zur Hono- rarentwicklung. Aber dabei über- sehen wir, dass das Honorar von 21 Euro für den ersten Hausbe- such natürlich keinen Klempner, keinen Elektriker, Maurer oder Tischler aus seiner Werkstatt lo- cken würde. Es bleibt also ledig- lich besser als das bisherige Eh- renamt, aber eine Vergütung, eine kostendeckende Entlohnung ist das nicht.

Wir sollten dies bei allem Pragma- tismus nicht vergessen und auch nicht für uns behalten.

Dr. med. Tilman Kirste, 79108 Freiburg

Ein Hamsterrad

Herr Müller räumt ein, dass „sich die Steigerung auf die Regelleis- tungsvolumina auswirkt“ . . . Die Lösung ist die gleiche wie in den Jahren vorher auch, indem un- ser Honorar von einer Tasche in die andere wandert und die Kran- kenkassen dadurch ein Mehr an Leistungen bekommen für ihre Kunden bei gleichbleibenden Ver- gütungssummen.

Etwas stiller muss dabei vermerkt werden, dass die Zeit für den Be- such nach oben gesetzt wurde, die

Vielbesucher damit vielleicht ein Zeitproblem bei der Prüfung be- kommen. Trotzdem wird so man- cher jetzt versuchen, den Abzug beim Regelleistungsvolumen durch mehr Besuche zu kompen- sieren. Die KVen werden durch die Einrichtung einer Obergrenze die Besuchszahlen einschränken.

Na ja, dieses Hamsterrad kennen wir schon . . .

Dr. Eckhard Starke, 63071 Offenbach

Ärzte zahlen die Zeche

Von 15,42 auf 21 Euro je Hausbe- such, da „können wir mit dem Er- gebnis . . . über 40 Prozent mehr . . . vorerst zufrieden sein“. Hurra!

Sagt der Dr. Müller, der anschei- nend nicht rechnen kann. Weil es nur 36 Prozent sind – aber egal:

Erstens zahlen es wieder alle an- deren Kollegen über ein schwin- dendes Regelleistungsvolumen, wenn hier krampfhaft versucht wird, die bröckelnde Versorgung irgendwie zu kit ten . . .

Und zweitens: 21 Euro für Hin- fahrt, Rückfahrt, Untersuchung, Beratung und Behandlung.

Mit dem eigenen Pkw. Mindes- tens einem Euro je Kilometer, Kosten vom ADAC errechnet, aber nur, wenn der Wagen klein ist.

Wann haben Sie das letzte Mal ei- nen Klempner geholt?

Der würde so eine Vergütung als unsittliches Angebot mit schallen- dem Gelächter quittieren . . . Also: Noch nicht zu früh jubeln, von diesem Fünfer (oder 2,50 bei Mitbesuch – auch so eine Frech- heit) wird keiner fett, und letzt- endlich zahlen wir Ärzte wieder mal die Zeche.

Dr. Rupert Holderied, 81671 München

SS

H d ( t g f v

B R I E F E

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