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Archiv "Standesbank zieht um" (03.07.1975)

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Academic year: 2022

Aktie "Archiv "Standesbank zieht um" (03.07.1975)"

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Leserdienst Hinweise • Anregungen WIRTSCHAFT

Die Dividende ist zwar nicht das vorrangige Anlagemotiv der Aktien- freunde, aber es könnte doch inter- essant sein, die Möglichkeiten der Renditesteigerung zu untersuchen, die in einer regelmäßigen Beteili- gung an Kapitalerhöhungen liegen.

Immerhin gibt es ja auch eine gan- ze Reihe von Aktionären, die in ih- ren Papieren eine zusätzliche Al- tersversorgung sehen müssen und daher schon auf angemessene Er- träge achten. Leider lag die durch- schnittliche Dividendenrendite (Di- vidende bezogen auf den Kaufkurs) im vergangenen Jahr bei ganzen 4,1 Prozent, also unter dem Eck- zins für Spareinlagen.

Aber Dividenden lassen sich stei- gern. Über den Weg der Kapitaler- höhung, wenn die Bezugsbedin- gungen einigermaßen günstig sind.

Sparer, die Wert auf dynamische Einkünfte legen, werden also gut daran tun, rechtzeitig nach kapital- hungrigen (aber zukunftsträchti- gen) Unternehmen Ausschau zu halten. Gesellschaften, die mit eini- ger Regelmäßigkeit ihr Eigenkapi- tal aufstocken, also junge Aktien ausgeben, tun meist nicht nur sich, sondern auch — jedenfalls auf län- gere Sicht — den Beziehern einen Gefallen. Immer dann, wenn sie bei der gleichen Dividende pro Aktie bleiben.

Nehmen wir das Beispiel eines Ak- tionärs, der zum Bezug junger Akti- en im Verhältnis 3 : 1 aufgefordert wird. Die Altaktie kostet an der Börse 300 DM, die junge bei Aus- übung des Bezugsrechts ist für 100 DM zu haben.

Besitzt dieser Aktionär nun — sa- gen wir — sechs alte Aktien, dann könnte er, wenn er 200 Mark drauf- legt, zwei junge Aktien erwerben und damit seinen Bestand auf acht erhöhen. Er hätte damit seinen

Vermögenswert von 1800 Mark auf 2000 Mark gesteigert, die einzelne Aktie allerdings hätte sich (rein rechnerisch) auf 250 DM ermäßigt.

Das bedeutet, der Aktionär hat also zunächst ein Plus-minus-null-Ge- schäft gemacht. Aber bereits mit der nächsten Dividendenzahlung, in die auch die jungen Aktien ein- bezogen sind, geht seine Rendite- rechnung auf, vorausgesetzt, die Dividendenhöhe pro Aktie hat sich nicht verändert. Während er vorher bei einer Dividende von 10 Mark pro Aktie insgesamt 60 Mark kas- sierte, sind es jetzt 80 Mark. Die Rendite (Dividende im Verhältnis zum Kurs), die sich vorher auf 3,33 Prozent belief, hat sich auf 4 Pro- zent erhöht.

„Opöration blanche"

Seine Erträge zu verbessern, wenn man neue Mittel einsetzt, ist nun allerdings weiter keine Kunst. Reiz- voller erscheint daher die Methode der „Op6ration blanche". Das heißt: Der Aktionär beteiligt sich an der Kapitalerhöhung nur in dem Rahmen, wie er Geld durch den Verkauf von Bezugsrechten zur Verfügung hat. Unter den gleichen Bezugsbedingungen würde sich folgende Rechnung ergeben:

Er hat, wie gesagt, sechs Aktien bzw. sechs Bezugsrechte. Drei Be- zugsrechte verkauft er, um das Geld für die junge Aktie zu bekom- men. Der Erlös macht in diesem Fall mehr aus, 50 Mark pro Bezugs- recht, also 150 DM insgesamt. Er behält 50 Mark übrig. Sein Aktien- depot hat sich wie folgt verändert:

Statt sechs Aktien ä 300 DM = 1800 DM hat er nunmehr sieben Aktien ä 250 DM = 1750 DM + 50 DM. Statt 60 DM Dividende bezieht er künftig 70 Mark. Seine Rendite erhöht sich damit von 3,33 Prozent

auf 4 Prozent (70 DM bezogen auf 1750 DM).

Sicher: Renditeerhöhungen in die- ser Größenordnung fallen zunächst nicht ins Gewicht. Natürlich nicht bei einer einzelnen Bezugsrechts- aktion! Aber hier kann einmal mit Fug und Recht von einem Vorteil der Beharrlichkeit gesprochen wer- den. Immerhin gibt es große Ak- tiengesellschaften, die ihr Kapital alle zwei Jahre erhöhen, Siemens kam im letzten Jahrzehnt noch öf- ter. Wer sich die Mühe macht, auf dieser Basis die möglichen Rendi- teerhöhungen eines Aktionärs nachzurechnen, der über einen Zeitraum von 10 oder 15 Jahren nach dieser Methode (also ohne Einsatz neuer Mittel) seinen Be- stand nach und nach aufgestockt hat, kommt zu erstaunlichen Er- gebnissen. So kann ein Siemens- Aktionär, der seit 1960/61 konse- quent jede Kapitalerhöhung mit- machte, inzwischen die übliche Di- vidende von 8 DM pro Aktie als no- minell ansehen: er kassiert in Wirk- lichkeit bereits 14,85 DM.

Beziehen oder nicht beziehen, das ist die Frage, vor die sich der Ak- tionär wahrscheinich auch in den kommenden Monaten wieder ge- stellt sieht. So verheißungsvoll Renditeüberlegungen in der be- schriebenen Art sein können, eine Unbekannte muß in Kauf genom- men werden: die Ertragsstärke des in Rede stehenden Unternehmens für morgen und übermorgen. Denn die Opöration blanche „funktio- niert" natürlich nur, wenn die Ak- tiengesellschaft in der Lage bleibt, die Dividende pro Aktie zu halten.

Hannelore Saar

Standesbank zieht um

Am 12. Mai 1975 bezog die Filiale Koblenz der Deutschen Apotheker- und Ärztebank ein neues Bankge- bäude (5400 Koblenz, Poststraße 4-8, Telefon 02 61/3 75 61). Die ra- sche Expansion der erst 1968 ge- gründeten Filiale machte bereits wenige Jahre nach der Eröffnung diesen Neubau notwendig. EB

Bezugsrecht:

Wer bezieht, kann die Rendite steigern

Fortsetzung und Schluß

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 27 vom 3. Juli 1975 2029

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