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Svenja Stadler BBE-Newsletter 15/2014

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Svenja Stadler BBE-Newsletter 15/2014

Von Menschen für Menschen

Engagierte, die sich um ihre Nachbarn kümmern und Freizeitgestaltung möglich machen, sind ein Glücksfall für jede Kommune. Was sie dafür brauchen: die richtigen politischen Rahmenbedingungen. Allerdings ersetzen sie nicht notwendige Strukturen.

Im Spiegel der öffentlichen Wahrnehmung ist der Osten landschaftlich hübsch, aber sozial düster. Das Bild, das Vorpommern und die Uckermark prägt, erzählt von verödeten Landstrichen, verlassenen Dörfern und Marktplätzen, die von Kommunikationszentren zu Kommunikationsbrachen wurden.

Der demografische Wandel ist in dieser Region deutlich spürbar, ebenso wie klamme Kommunen. Kommunalpolitiker müssen sich oftmals entscheiden, ob sie die einzige Bibliothek in der Umgebung schließen und dafür lieber die Busstrecke erhalten. Von Schwimmbädern oder Theatern, Jugendzentren und anderen Freizeitangeboten redet kaum jemand.

Im letzten Jahr erschien das Heft „Region in Aktion – Eine Reise durch Vorpommern“. Es lässt den Leser sprachlos zurück, denn das Bild der Region verändert sich schlagartig. Auf 115 Seiten werden Menschen und Projekte, Initiativen und Netzwerke vorgestellt, die sich in der Region, für die dort lebenden Menschen engagieren. Sie füllen die leeren Räume. Das Heft zeigt die Vielfalt der regionalen Angebote zur Freizeitgestaltung, zur Vernetzung und zum gemeinsamen demokratischen Handeln. Diejenigen, die sich gerne zivilgesellschaftlich engagieren möchten, erhalten darüber hinaus auf einen Blick die jeweiligen Ansprechpartner und Engagementmöglichkeiten in ihrer Region.

Schätze in Vorpommern und der Uckermark

Die Initiatorin des Heftes, Katharina Husemann, hat direkt nach der Wende eine Lücke gefüllt: Gemeinsam mit anderen Künstlern kaufte sie eine ehemalige LPG bei Pasewalk und gründete Schloss Bröllin. Dieser Ort fördert über darstellende Kunst den interkulturellen und intergenerationellen Dialog. Ein wichtiger Bestandteil ist die Jugendarbeit, wie deutsch-polnische HipHop-Workshops, Film- und Theaterprojekte.

Schloss Bröllin ist außerdem ein wichtiger Treffpunkt für das Aktionsbündnis Vorpommern: weltoffen, demokratisch, bunt!, dem 2012 der Demo-Fuchs verliehen wurde.

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Einige Kilometer weiter südlich, in der Nähe von Prenzlau, bietet die Kammerphilharmonie Uckermark kostenlosen Musikunterricht für Kinder- und Jugendliche an. Für die Flötistin und Gründerin des Orchesters, Ursula Weiler, ist Teilhabe ein wichtiger Bestandteil demokratischer Kultur. Das ehemalige Bauernhaus ist nicht nur eine Musikschule, sondern auch ein Konzertsaal für zeitgenössische Musik, der Menschen aus ganz Brandenburg anzieht.

An der Grenze zu Polen steht das Gutshaus Ramin. Das deutsch-polnische Paar Jolanta Grenke und Edward Orlowski öffnen ihre Türen für Ausstellungen, Tangokurse und Milonga-Veranstaltungen. Sie geben Trainings und halten Vorträge zu Gender-Themen sowie zum deutsch-polnischen Kulturverständnis.

Ein Heft für die Kanzlerin

Die Bundeskanzlerin Angela Merkel setzt sich in ihrem Video-Podcast vom 31. Mai 2014 zur Förderung von ehrenamtlichem Engagement ein. Sie sagt, dass das „A und O“ für Engagement sei, dass die Bürger erst einmal wissen müssen, wohin sie sich in ihrer Kommune wenden könnten. Sie werde daran arbeiten, diese Informationen besser zugänglich zu machen. Hätte sie doch das Heft aus ihrer Heimatregion gelesen. Es wurde mit der Regionalzeitung Nordkurier an 20.000 Haushalte verteilt und ist inzwischen vergriffen. Es war geplant, eine Neuauflage zu drucken und das Heft als Grundlage für eine Onlinedatenbank zu nutzen. Beides scheiterte am Geld.

Das Heft entstand im Rahmen eines Modellprojekts, das der Bund förderte – aber eben nur auf einen begrenzten Zeitraum beschränkt. Es wird also Zeit, dass sich die Förderlandschaft ändert, hin zu einer nachhaltigen Förderpolitik von bürgerschaftlichen Engagement und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten in finanziell klammen Kommunen.

„Region in Aktion – Eine Reise durch Vorpommern“ zum Download:

http://www.laendlicher-raum.info/w/files/pdfs/ria_reisebuch_klein_9mb.pdf

Der Beitrag ist bereits in leicht veränderter Form in der DEMO – Die Monatszeitschrift für Kommunalpolitik, Ausgabe 6/2014, erschienen. Weitere Informationen unter http://www.demo-online.de/

Svenja Stadler ist Sprecherin für Bürgerschaftliches Engagement der SPD-Fraktion. Sie ist Mitglied im Ausschuss Familie, Senioren, Frauen und Jugend sowie im Unterausschuss Bürgerschaftliches Engagement.

Kontakt: svenja.stadler@bundestag.de

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