• Keine Ergebnisse gefunden

Kollegin stinkt! Was tun?

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Kollegin stinkt! Was tun?"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

24 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Mai 2012 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS KOMMUNIKATION

Kollegin stinkt!

Was tun?

Offene Kommunikation hin oder her – wenn es darum geht, jemand anderem zu sagen, dass er einen unangenehmen Körper-

geruch

hat, ist die Redseligkeit bei fast allen Menschen zu Ende.

N

icht, dass wir unter den auf uns einwirkenden Dämpfen nicht leiden würden. Auch medizi- nisch sind wir soweit bewandert, um zu wissen, dass auch gesundheitliche Gründe hinter fiesen Gerüchen ste- cken können. Aber allein die Tatsa- che, dass auch Kunden die Nase rümpfen könnten, sollte uns motivie- ren, uns ein Herz zu fassen und die betreffende Kollegin anzusprechen.

Nicht vorführen Nehmen Sie Ihre Kollegin zur Seite und sorgen Sie dafür, ungestört zu sein. Denn Sie können mit großer Wahrscheinlich- keit davon ausgehen, dass ihr der unangenehme Körpergeruch nicht bewusst ist. Jeder von uns, der schon einmal beispielsweise Knoblauch gegessen oder Bier getrunken hat, weiß: Die anderen riechen es. Man selber nicht. Es kann also sehr gut sein, dass die Kollegin den eigenen Schweißgeruch gar nicht riecht. Und daher noch viel weniger schätzen würde, wenn Sie mit der Tür ins Haus fallen und sie vor allen anderen bloß- stellen. Das erklärt auch, warum

indirekte Andeutungen wie „Hier riecht jemand ganz stark nach Schweiß” oder das Schenken eines Deosprays ins Leere laufen: Die be- troffene Person fühlt sich einfach nicht angesprochen.

Kommen Sie schnell zur Sache Sagen Sie was ist, so kurz und so neu- tral, wie Sie können. Denn Sie kön- nen nicht mit schönen Worten um- schreiben, dass jemand stinkt. Denn möglicherweise werden Sie Ihre Kol- legin zunächst verletzen. Nehmen Sie das in Kauf: Denn wenn sie die Si- tuation nicht in den Griff bekommt, schadet ihr das mehr, als die wenigen Minuten Unmut, die Ihre Offenba- rung verursachen wird. Es ist auch durchaus legitim, zu sagen, dass Sie die Situation verunsichert. Beispiel:

„Frau Schneider, ich will es kurz ma- chen. Die Situation ist mir selber un- angenehm und ich werde Ihnen jetzt etwas sagen, was Sie möglicherweise verunsichern oder sogar erbosen wird. Darf ich? Nun – Sie haben manchmal einen etwas eigenartigen Körpergeruch. Das passiert jedem von uns mal und in der letzten Zeit Ihnen. Es ist deshalb wichtig, dass Sie etwas unternehmen. Können Sie das für sich annehmen?”

Nicht tratschen Wenn Sie es gesagt haben, sind Sie mit der Angelegen- heit zunächst fertig. Bitte brüsten Sie

sich nicht bei Ihren anderen Kollegen damit, endlich mit der Sache aufge- räumt zu haben.

Ändert sich etwas? Wenn das nicht der Fall ist, sollten Sie der Sache etwas näher auf den Grund gehen:

k Halten Sie es für wahrscheinlich, dass ein Hygieneproblem vor- liegt? Sprechen Sie es nochmals an: „Wir haben neulich schon kurz gesprochen. Ich habe den Eindruck, dass Sie das nicht ernst genommen haben. Ich fordere Sie auf, den Körper- geruch durch häufiges Waschen und Wechseln der Kleidung in den Griff zu bekommen. Ihr Auftreten ist den anderen Kolle- gen und unseren Kunden gegenüber nicht zumutbar.

k Denken Sie, es handelt sich eher um ein gesundheitliches Prob- lem? Dann beraten Sie die Kollegin: „Ich habe noch mal nachgedacht. Haben Sie schon mal X gegen Mundgeruch, Y gegen Blähungen oder Z gegen Schweiß ausprobiert?

Bleiben Sie ansonsten offen und zu- gewandt. Wenn alle sich freundlich und respektvoll begegnen, ist das Problem schnell beseitigt.

p

Anna Laven, Apothekerin / Pharmazietrainerin

NFT-1121521_AZ_meltlets_PTA_in_der_Apotheke_210x297x3.indd 1 17.04.12 11:22

© Undine Aust / www.fotolia.com

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Man ist nur zeit- lich und räumlich zunächst ge- trennt und behält sich weiterhin vor, sich privat zu treffen oder das Arbeitsverhältnis zu einem späteren, günstigeren oder zu-

Komplizierte Kollegen, die an sich selbst nichts Lie- benswertes finden, denken na- türlich auch, dass Sie sie nicht mögen.. Hierzu brauchen Sie noch nicht einmal aktiv beizu- tragen

Sie wollen sich auf die Arbeit konzentrieren, haben gute Vorsätze, die Sie diesbezüglich umsetzen wollen, aber da stellt sich doch Ihnen die eigene Kollegin in

Auch wenn die Hierarchie eigentlich bedingt, dass ein Chef „über” seinen Mitarbeitern steht, kann die Situation im vorliegenden Fall auch für die neu gebackene Chefin viele

So können Sie nicht nur leicht entscheiden, wem Sie welche E-Mail-Adresse nennen, sondern auch ganz leicht die eine oder andere einfach wieder löschen oder nicht mehr ab rufen..

Meint sie, dass ihre Bemühungen nicht an- erkannt werden, und rächt sie sich deshalb mit schlechtem Benehmen?. Befürchtet sie, dass etwas ganz Schlimmes passiert, wenn sie

werden, welche Art von Kollegen wir am meisten fürch- ten, werden die meisten von uns sa- gen: Diese forschen, vorlauten Men- schen, die immer versuchen, ihre Meinung durchzusetzen

anders aus: Denn im Trubel des Ge- schehens vergisst man nicht nur häu- fig, dass die neue Kollegin vieles noch nicht wissen kann – meistens genießt man auch noch die Erhabenheit,