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Archiv "Was stinkt denn da? Körpergeruch — was steckt dahinter?" (18.07.1994)

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MEDIZIN

cheninfektionen aufgrund ihres In- fektionsmodus als nicht besonders immunogen.

Bedeutsamer sind Antigennach- weise, die zum Beispiel über Immun- peroxidase-Koppelung von Antikör- pern, die sich gegen gruppenspezifi- sche Antigene der HPV-Typen rich- ten, den unspezifischen HPV-Nach- weis ermöglichen. Auch typspezifi- sche monoklonale Antikörper stehen in zunehmendem Umfang zur Verfü- gung.

Insgesamt jedoch haben serolo- gische Verfahren die dominieren- den molekularbiologischen Nach- weise (Polymerase-Kettenreaktion, Southern-Blot, In-situ-Hybridisie- rungen) bisher nicht verdrängen kön- nen.

Prävention

Vakzinen zur Bekämpfung von Papillomvirus-Infektionen des Geni- talbereichs werden in verschiedenen Laboratorien weltweit vorbereitet.

Ihre Wirksamkeitsprüfung steht der- zeit noch aus. Doch lassen tierexperi- mentelle Ansätze erhoffen, daß mit- telfristig wirksame Impfverfahren zur Verfügung stehen werden.

Die Desinfektion von papillom- viruskontaminierten Materialien ist nicht unproblematisch. Geeignete Testverfahren fehlen derzeit. Die Struktur der Viruspartikel läßt eine relativ hohe Resistenz gegenüber in- aktivierenden Maßnahmen erwarten.

Entscheidend dürfte sein, daß vor al- lem Gynäkologen und Dermatologen sich bewußt sind, daß jede dysplasti- sehe Veränderung der Schleimhaut oder Haut eine infektiöse Genese ha- ben kann und damit auch übertrag- bar ist. Das Benutzen gleicher Hand- schuhe für vaginale und rektale Un- tersuchungen ist eindeutig kontrain- diziert. Auch bei der Gerätedesinfek- tion und Sterilisation ist dieser Virus- gruppe Rechnung zu tragen. Sicher- lich ist eine dreiprozentige Essigsäu- relösung nicht als Desinfektionslö- sung geeignet.

Deutsches Nzteblatt

91 (1994) A-1945-1948 [Heft 28/29]

ZUR FORTBILDUNG / FUR SIE REFERIERT

Literatur

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Körperausdünstungen, im engli- schen als „fish odour syndrome" be- kannt, werden gelegentlich von Pa- tienten geklagt, ähnlich wie übler Mundgeruch. Nicht selten steckt eine echte Depression dahinter, insbeson- dere dann, wenn die Umgebung dies gar nicht wahrzunehmen vermag.

Andererseits gibt es das Krankheits- bild der Trimethylaminurie (Syn- drom des stinkenden Fisches), bei dem sich flüchtige und übelriechen- de, aliphatische tertiäre Amine in Atemluft, Schweiß, Urin und ande- ren Körpersekreten nachweisen las- sen. Die Autoren sammelten bei 156 Patienten, bei denen das Krankheits- bild vermutet wurde, unter normalen diätetischen Bedingungen und nach einer oralen Exposition mit 600 mg Trimethylamin den 24-Stunden-Urin.

Bei 11 Untersuchten wurde die Dia- gnose eines Fish-odour-Syndroms ge- stellt, nachdem in entsprechenden Urinproben weniger als 55 Prozent

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Cancer 52 (1922) 743

Anschrift des Verfassers:

Prof. Dr. med. Dres. h. c.

Harald zur Hausen

Deutsches Krebsforschungszentrum Im Neuenheimer Feld 280

69120 Heidelberg

der normalen Trimethylamin-N- Oxidausscheidung unter normalen Ernährungsbedingungen und weniger als 25 Prozent nach Provokation mit Trimethylamin nachgewiesen werden konnten. Bei allen Untersuchten ließ sich eine beeinträchtigte N-Oxidation von Trimethylamin nachweisen. Kli- nisch war das Syndrom mit verschiede- nen psychosozialen Reaktionen, ein- schließlich Depression assoziiert.

Nach Meinung der Autoren kann das Fish-odour-Syndrom autosomal rezessiv vererbt werden. Gegebenen- falls sollte gezielt nach diesem Krank- heitsbild gesucht werden.

Ayesh, R.; S. C. Mitchell, A. Zhang, R L. Smith: The fish odour syndrome: bio- chemical, familial and clinical aspects:

Br. Med. J. 307 (1993) 655-657 Department of Pharmacology and Toxi- kology, St. Marys Hospital Medical School (Imperial College), London W2 1PG

Was stinkt denn da?

Körpergeruch — was steckt dahinter?

A-1948 (36) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 28/29, 18. Juli 1994

Referenzen

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