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745

Noch einmal zum „Buch der Gesetze der Länder".

Von Friedrich Sohnlthefi.

Herr F. Nau beschäftigt sich in seinen .Notes d'astronomie

syrienne" Journ. asiat. 1910, S. 209flF. unter anderem mit meinem

Artikel S. 191 ff. dieses Bandes und gibt mir so eine erwünschte

Gelegenheit, die Frage noch einmal zu erörtern, wobei ich außer

seinen Einwendungen auch diejenigen des Herrn Nöldeke (oben s

S. 555 ff.) berücksichtigen kann.

Herr Nau veröffentlicht an der genannten Stelle einen in den

Werken des Severus Sebocht (cod. Par. 346) erhaltenen und bisher

nur mittelbar aus dem Araberbischof Georg bekannten Passus des

Bardesanes über die avvoSog der Planeten. Severus nennt den lo

Bardesanes den .syrischen Philosophen" und zählt ihn zu den

.Aramäern" d. h. Syrern, die zum Christentum übergetreten seien.

Hieran knüpft Herr Nau eine Kritik meiner These, daß der syrische

Dialog auf ein griechisches Original zurückgehe. Was er dagegen

vorbringt, zerlege ieh in folgende Punkte : a) Zur Zeit des Barde- is

sanes war in Edessa das Syrische bereits die Schriftsprache, b) Daß

Euseb mittelbar oder unmittelbar ein syrisches Dokument aus Edessa

kannte, ist nicht auffallend, denn der von ihm zitierte Briefwechsel

zwischen Jesus und Abgar stammt ebenfalls dorther, c) Die uns

erhaltenen Zeugen (Syrer , Euseb , Rekognitionen) zeigen , daß die 20

Rekognitionen von Euseb abhängen und daß Euseb's Text schlechter

ist als der Syrer, d) Solche Abhängigkeitsfragen sind immer heikel,

und in unserm Fall ist nicht zu leugnen, daß die Entdeckung eines

neuen Zwischengliedes, etwa des von Diodor benutzten Textes, die

Frage alterieren könnte; aber .für heute* hält man den Syrer im i.i

Ganzen und im Einzelnen .am Besten* für original, und folglich

ist der Dialog sehr wahrscheinlich auch in sj^rischer Sprache

redigiert worden, ja das Original selbst.

Was von Herrn Nau kommt, verdient, wie jedermann weiß,

gründlichste Beachtung. Trotzdem können diese seine Argumente se

m. E. nicht als beweiskräftig gelten. Daß er sich in dera sub d)

Angeführten selbst etwas hypothetisch ausdrückt, darauf will ich

kein Gewicht legen; dagegen zu a) versteht sich von selbst, daß

ich dem Bardesanes seine syrische Sprache lasse : mir kommt es

Zeitachrift der D. M. O. Bd. I,XIV. 48

(2)

daranf an, ob Philippus diesen Dialog syrisch reproduziert

habe oder griechisch. Darüber nachher.

Nachdem er meinem Aufsatz richtige Bemerkungen zuerkannt

hat (er meint damit wohl textkritische), will er meine These da¬

fi durch wiederlegen, daß er den syrischen Wortlaut der Gelen-Stelle,

von der ich S. 92,s£F. ausgegangen war, verteidigt, und zwar un¬

gefähr mit denselben Worten wie Herr Nöldeke olDen S. 556,17 ff.

und unabhängig von ihm.

Ich gebe nun unumwunden zu, daß der vom Syrer und von

10 Euseb übereinstimmend gegebene Wortlaut an sich einen unanfecht¬

baren und vielleicht den richtigen, Sinn gibt. Nur muß ich Herm

Nau widersprechen, wenn er meint, die Rekognitionen hätten mit

ihrem effeminatoa et diasolutos den zweiten Teil der Prämisse,

nämlich avSqnot, ausgelassen. Vielmehr liegt er eben unzweifelhaft

15 in dem et disaolutoa vor. Damit aber ist der Ausweg, den Herr

Nau S. 218, N. 2 zur Erklärung der inhaltlich übereinstimmenden

Lesart des Firm. Matem. wählen will, versperrt. Und weil die

Rekogn. (und Firm.) das gerade Gegenteil von Syrer und Euseb

sagen, dämm habe ich eine Lesart &vävSqovs rekonstniiert.

«0 Sei dem nun, wie es will: ich werde nachher zeigen, daß durch

die Preisgabe dieser Stelle die Streitfrage selbst durchaus nicht

ans der Welt geschafft würde, und zu diesem Zwecke die literatur¬

geschichtlichen Momente deutlicher hervorheben, die mir überhanpt

den Anstoß dazu gegeben haben, auf sprachliche Indizien zu fahnden.

SS Was Herr Nau in den von mir unter c) mitgeteilten Sätzen

äußert, führt tiefer in die Sache hinein. Daß die Rekogn. von

Euseb abhangen , hatte ich selber (S. 9, so-ss) hervorgehoben. Den

andern Satz: daß Euseb's Text schlechter sei als der

Syrer, unterschreibe ich ebenfalls ; aber er hat nach meinem Dafür-

so halten eine ganz andere Bedeutung und Tragweite, als für Herm Nau.

Der Euseb'sche Grieche zeigt offenkundige Lücken, und zwar nicht

bloß in rhetorischen Dingen — erinnert sei nur wieder einmal an

die unentbehrliche Stelle am Ende des Gesetzes der Inder, § 37 —; er

gibt bald einen weitläufigeren Text und eigene Zutaten (vgl. Nöldeke

35 S. 558 f.), bald kürzt er; bald stimmt er in Einzelheiten wieder

genau mit dem Syrer überein. Alles ganz unberechenbar. Wer ver¬

sucht, Syrer und Griechen in Parallelkolumnen zu bringen, merkt

bald, daß es einfach nicht geht, und daß eher diejenigen Stellen

hervorgehoben zu werden verdienen, die wirklich zusammenstimmen.

40 Das Resultat ist : der Grieche ist nicht das, wofür man ihn immer

wieder hält, nämlich nicht der Repräsentant unseres Syrers.

Ans diesem Tatbestande schließe ich, daß weder der Syrer

noch der Enseb'sche Grieche den echten Text darstellen , und

daß vielmehr beide mehr oder weniger degenerierte und über-

45 arbeitete Rezensionen der verlorenen ürfassnng sind*). Die

I) Von einer andern, Slteren Eezension des Baches spricht, wie ieh erst

(3)

Schultheß, Noch einmal zum „Buch der Gesetze der Länder". 747

griechischen Rezensionen hahen ihre Geschichte gehabt. Das ist

m. E. ein zwingender Grund, um die Frage nach der Ursprache

von den Resultaten einer Vergleichung nnserer Texte möglichst

unabhängig zu machen und auf eine breitere Basis zu stellen. Des¬

halb will mir die Beweiskraft der von Herm Nöldeke aufgeführten 5

Argumente, die sich mit der Superiorität des Syrers gegenüber dem

Griechen befassen, nicht einleuchten.

Es ist nicht wohl anzunehmen , daß eine einzige , mündlich

autorisierte oder schriftlich fixierte Urgestalt des Griechen in der

verhältnismäßig kurzen Zeit von Bardesanes' Tod (c. 222) bis zur 10

Abfassung von Euseb's Praep. ev. (zwischen 303 und 313 nach

Harnaek a. a. 0. II, 119f) so starke und scheinbar ganz beliebige,

zum Teil auch ganz harmlose Verändeningen erlitten hätte, — erst

recht nicht, wenn er selbst bloß eine Übersetzung aus dem Syrischen

gewesen wäre. Wäre es ein wichtiges kirchliches Literatur- 15

erzeugnis gewesen , so könnte es wohl anders sein. Euseb selbst

hat die Veränderungen schwerlich vorgenommen ; er zitiert quellen¬

mäßig. Wohl aber weiß er, daß die von ihm mitgeteilten Excerpte

nicht wörtlich, sondern nur ungefähr das wiedergeben, was

Bardesanes mündlich vorgetragen hatte : og iv xoig nqbg zovg so

eralqovg ätccloyoig rdös nrj (ivrjfiov sv er cci (pdvai (Praep. ev.

VI, 9). Aus diesen Worten zu schließen , kennt er seine Quelle

selbst noch als nicht die alleinige und offizielle, und hat Bardesanes

den Gegenstand mehr als einmal in seinem Unterricht dialogisch

behandelt. Man darf dämm annehmen, daß es verschiedene griechische S5

Eezensionen, Aufzeichnungen, gab; Euseb hat eine (ziemlich schlechte)

benutzt, Caesarius (f 368 oder 369) eine andere, — beide mittel¬

bare. Dann muß aber der Grieche die Hauptrolle gespielt haben,

der Syrer eine Nebenrolle , und das weist wiederum auf dessen

griechische Herkunft^). so

In diesem Sinne wollte ich meine These verstanden wissen

(S. 93), Philippus — der Name weist auf einen Griechen — habe

den Dialog, frei nach Bardesanes , griechisch niedergeschrieben , als

Hypomnema, nnd er — der Dialog, nicht Philippus' eigene Rezension

nach der erstmaligen privaten Formulierung meiner Ansicht fand, auch Harnaek, Chronologie I, 131. Nach ihm sind die Übereinstimmungen zwischen Euseb und den Rekogn. „entweder so zu versteben , daß die Rekogn. von Eusebius ab¬

hängig sind oder daß Eusebius und die Rekogn. eine andere, ältere Rezension des Bucbes benutzt haben'. Später, S. 535, entscheidet er sicb für die erste Annabme, weil sich die Fragmente der Rekogn. mit den Euseb'schen im Um¬

fange decken und die Rekogn. allerlei jüngere Amplifikationen aufweise. Letzteres ist wobl richtig, denn der Text der Rekogn. ist überarbeitet; icb begreife nur nicht, warum die Abhängigkeit der Rekogn. von Euseb der Annahme entgegen¬

stehen soll , daß dieser selbst eine ältere VorInge — oder eine andere — als der Syrer gehabt habe. — Harnaek nimmt bekanntlich griechischen Ursprung des Dialoges an.

1) Der syrische Text hat kanm eine Gescbichte durchgemacht. Nur dafi Haupttitel und Kapitelüberschriften von einem Kopisten hinzugefügt wurden.

Bardesanes selbst bat sie sicber nicht, Philippus schweilich gebraucht.

48«

(4)

— sei dann bald ins Syrische übertragen worden. Andere Schüler

werden ihn anders niedergeschrieben haben. Eine offizielle Form

hat es von Bardesanes' wegen nicht gegeben , weil er den Gegen¬

stand nur mündlich behandelt und nicht selbst niedergeschrieben

5 hati).

Der Syrer wiederspricht dieser Hypothese m. E. durchaus nicht.

Wenn der uns bekannte Grieche allerlei Orientalisches tilgt und

dafür zum Teil Griechisches setzt, so kann der Syrer ebenso gut,

als in Mesopotamien heimischer Gelehi-ter, die den Orient betreffenden

10 Dinge bevorzugt haben. Der Grieche macht ferner der griechischen

Rhetorik Zugeständnisse (so verstehe ich die von Herrn Nöldeke

angeführten Stellen), der Syrer schreibt gutes Syrisch -). Der Dialog

bot durch seine rhetorische Form Gelegenheit zur Ausschmückung.

Es sei mir aber doch auch die Frage gestattet, ob wir auf reinen

15 und fließenden Stil in dieser Hinsicht überhaupt entscheidendes

Gewicht legen dürfen? Die Dikussion über die Ursprache der

syrischen Thomas-Akten wäre gewiß zu Gunsten des Griechischen

entschieden worden, wenti nicht vereinzelte Wörter und Ausdrücke

(und dazu literarische Argumente) zufällig auf das Umgekehrte

20 gewiesen hätten, und doch ist das (wie es allerdings in der Natur

des Gegenstandes liegt) eine viel gewöhnlichere Prosa. Aber unser

Syrer stammt ja auch nicht aus einer Übersetzerschule, sondern aus

der Initiative eines Einzelnen.

Dieser Mann verleugnet nun übrigens sein griechisches Vorbild

Ü5 doch nicht ganz. Von dem S. 92 , 27 ff. monierten Ausdruck (vgl.

Nüldeke S. 556, aff.) will ich jetzt absehen, obgleich er mir für einen

logisch so wohlgeschulten Originalscbriftsteller nach wie vor auf¬

fallend unklar schiene: aber daß er 7, i3 neben |xO plötzlich ein¬

mal g.mz synonym ^p«CDttS braucht, sieht doch wie Anlehnung

30 an das Griechische aus , wo natürlich überall von (pvaig die Rede

war (wio auch bei Euseb). Ebenda Z. 9 kommt mir |aao]s )oaaJ

(Euseb cixfii^ci) verdächtig vor; jv>o / ist früh belegt, aber das

echte Äquivalent ist bekanntlich (das gemeinsemitische und darum

nicht etwa für Übersetzung von axfii] zu haltende) jl^JOCUO.

35 f>ewisse stilistische Berührungen unseres Syrers mit Ps.-Melito's

Apologie hatte Herr Nöldeke (S. 556, 17-21) selbst entdeckt; doch

scheinen sie ihm , sofern dieselbe zweifellos eine syrische Original¬

schrift sei , gerade für die Originalität des syrischen Dialogs zu

sprechen. Wenn sie es ist, so gehört aber der Verfasser doch zeit-

40 lich und örtlich sehr nahe zu dem Syrer, der den Dialog nach

1) Herr Nüldeke scheint geneigt, die Einkleidung des Traktates in die

|ilatonische Dialoglbrm dem Pliilippus zuzuschreiben. Aber spräche dies nicht nuch für griechischen Ursprung?

•J) Zuweileu sogar originelles. Einzelne syntaktische Erscheinungen sind bisher nur aus ihm belegt.

(5)

Schultheß, Noch einmal zum „Buch der Gesetze der Länder". 749

meiner These reproduziert bezw. redigiert und dabei, wie oben

hervorgehoben wurde, mit seiner Sprache frei geschaltet hat. Unter

jenen Berühmngen verstand ich, um das hier nachzutragen, vorab

erstens das überflüssige JI.Q3j in Ausdrücken wie JI.Q2>j ^ J?A

Dial. 1,1«, vgl. 3,0. 6,1.1. 7,6. 8,21. 9,m. 10, is — Melito 23,2. 5

29,7; dabei hatte ich leider Stellen wie Phil. 2,25, Ps.-Dionys, 67, m

und Nöldeke's Syr. Gramm. § 361 nicht präsent. Zweitens das

merkwürdige j ^ jiajj/ Dial. 2,5, vgl. Melito 23,21. Auf

meine Frage , ob hier etwa eine griechische Redeweise nachwirke,

hatte Herr Prof. Ed. Schwartz die Güte mir zu antworten, daß das 10

nicht stimmen könne, wozu er aber noch bemerkte, es sehe ihm so

aus, „als wenn die Syrer sich das Fremdwort durch das zi'^efügte

Partizip hätten mundgerecht machen wollen, falls nicht andere

semitische Wendungen direkt eingewirkt haben", "ja Ict'^teren:

wüßte ich nichts. \:.

Ich muß es nun dem kundigen Leser "iiei'assen, ob er das

Fragezeichen, das ich angesichts der Einwendungtu dor g^-iannten

Gelehrten noch unterstreichen zu müssen glaube, stehen lassen oder

wegräumen will.

Zum Schluß noch zwei Bemerkungen sprachlicher Natur , die 20

mit der Hauptfrage nicht direkt zusammenhängen.

JfOi\..v> 10, 2ij faßt Herr Nöldeke (S. 500,1:1) als nom. ag. im

Sinne von „Fatum". Er findet diese Auffassung durch 12, 2 f. be¬

stätigt. Mir scheint diese 2. Stelle umgekehrt ein Beweis für meine

Auffassung der ersten zu sein. Hier, 10, 20, geht voran C)).^0 25

*• . . . JjO) d. h. „durch diese . . . passieren", an der andern ganz entsprechend jlO>\-.v^ Joö) >^0)A^1 v^Ö), was ich deshalb

nicht mit „über die das Fatum kommt" oder allenfalls „über denen

das Fatum steht" übersetze, sondern mit „die, durch welche das

Passieren stattfindet". An beideu Stellen ist die Nativität als 30

„Durchgang" bezeichnet. Daß die zweite Stelle nicht anders ge¬

nommen werden darf, als die erste, dürl'te einleuchten ; an der ersten

aber kann .^o>\.. doch mit dem besten Willen nicht anders

übersetzt werden, als wie ich es getan habe.

Den Ausdruck jQsfckAaao «„^l^ 15, 25 finde ich nach wie 35

vor unpassend. Vorher heißt es, daß die Hairer und Qü^äer den

kleinsten Diebstahl mit Steinigung bezw. mit ins Gesicht Speien

bestrafen. Es wäre demnach nicht zu verwundern , wenn nun bei

den Römern gleichfalls eine sehr harte oder ehrenrührige Strafe

erwähnt würde, zumal weil hier wieder die Geringfügigkeit 40

der Diebstahlsobjekte hervorgehoben wird. Einen bündigen Schluß

zu ziehen , wäre indessen ungerechtfertigt. Wohl aber wird man

mir nicht bestreiten wollen, daß „und wird entlassen" ein ganz

(6)

müßiger Zusatz wäre und mit der streng sachlichen Aufzählung der Strafen bei den übrigen Völkern in Widerspruch steht. In . p>->K.»>rt

ist nach meiner Empfindung ein Element der Strafe ent¬

halten, während nach Herm Nöldeke's Auffassung „und dann", die

6 ich eben deshalb nicht teilen kann, ohne Zweifel ein ^v>0( oder

^«•> oder eine synonyme Partikel zu stehen hätte. Ich hatte das

von mir hergestellte jQjliiJüDO »^1^ (S. 94,25) als ev Sia Svotv

verstanden, wofür ich es jetzt noch halte. Es wäre also überflüssig,

etwa bei Mommsen nachzusehen, ob das damalige römische Strafrecht

10 leichten Diebstahl mit Geißelung und andern Foltern geahndet hat.

Der syrische Ausdrack besagt „er wird mit Geißelung gepeinigt" oder

„wird qualvoll gegeißelt" ; vgl. ^jQjNjüO [1. )SqOJ] jscL-J

PSm. 4245, oder Verbindungen von mit «jfc»jt/ (synonym mit

JUN*./), wie ^»^fcjDO ^*J&jt:o PSm. 4242, J«jjtO j»,^ Euseb's

15 Theoph. 191, s, und ähnliches oft. Das nXriyaig atxC^exai würde

nach Herrn Nöldeke's Beurteilung der Sprachenfrage beweisen, daß

der Grieche in seiner syrischen Vorlage das von mir geforderte

jQj)^.jüO gelesen hat, aber als einen Schreibfehler; mir scheint der

gut syrische Ausdruck (Nöldeke § 335) zum Syrer zu passen,

20 da er ja wie gesagt den Dialog sprachlich sehr hübsch wieder¬

gegeben hat.

(7)

751

Ein zweites Wort

über die vakrokti und das Alter Dandin's.

Von Hermann Jacobi.

Herr Dr. Bernheimer richtet sich in seinem Aufsatz^): „Noch¬

mals über die Vakrokti und über das Alter Dandin's' gegen die

Ausführungen in meinem Artikel^): „Über die Vakrokti und über

das Alter Dandin's'. Er schließt mit einer Erklärung, daß er an

seiner Ableitung der dritten Vakrokti zwar festhalte, aber kein zu 5

großes Gewicht darauf lege. „In Bezug auf die übrigen Fragen

jedoch, nämlich den BegrifF von vakrokti beim vakroktijivitakära

und bei Dandin, die Auffassung von des letzteren Bemerkung

Kävyädaräa II, 363, sowie seine Stellung zu Vämana muß ich auf¬

richtig gestehen, daß die Ausführungen Prof Jacobi's mich bis jetzt lo

nicht überzeugt haben'. Hiermit sind die Punkte genannt, die im

Folgenden besprochen werden sollen.

1. In meinem letzten Aufsatz habe ich gezeigt, daß jene

Hypothese Bernheimer's unbegründet ist, weil nämlich die vakrokti

Dandin's als Sammelname für poetische Figuren überhaupt, viel- i5

leicht mit Ausnahme der svabhävokti, nicht das Mittelglied bilde

zwischen Vämana's vakrokti (= übertragener Ausdruck) und Rudrata's

vakrokti (ein auf Wortspiel oder Betonung beruhendes absichtliches

Mißverstehen der Worte eines Andern). Letztere „ist wohl die

poetische Verwendung einer galanten Neckerei, die unter diesem 20

Namen als die 47 ste der 64 mahiläguna's bei den Jainas vorkommt,

siehe Weber, Katalog II, p. 664.' Diese in Anm. 3 S. 130 ge¬

machte Bemerkung bedarf zur richtigen Würdigung einer Erläute¬

rung. Die Poetiker haben in ihrem Bestreben, neue und immer

neue Figuren aufzustellen, alle Gebiete des Lebens und der Wissen- 25

Schaft durchsucht, ob sich vielleicht dort übliche Formen oder

Schemata fänden , die sich poetisch verwenden ließen. So stammt

yathäsamkhya aus der Grammatik , anumäna und arthäpatti aus

der Logik, parisamkhyä, samuccaya und vikalpa aus exegetischen

1) Diese Zeitschrift Bd. 64, S. 586 ff.

2) ib. 130fr.

5 3

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