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(1)745 Über den Zoroastrismus

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745

Über den Zoroastrismus.

Von Friedrich v. Spiegel.

Zuerst die ürsprünglichkeit Indiens. Allerdings wissen wir

.ja. dass Indien früher von Indogermanen eingenommen worden sei

als unsere Geschichte beginnt. Die Ansicht aber, dass die Inder

Autochthonen seien, ist längst widerlegt ; von auswärts können sie

aber nur durch Persien nach Indien gekommen sein. Es ist darum

nicht notwendig, bei jedem religionstechnischen Ausdruck des

Eränischen anzunehmen , er sei aus Indien gekommen : er kaim in

Eran entstanden sein, eher als die Inder nach Indien kamen, denn

das Persische ist das ursprünglichste, nicht das Indische.

Zweitens : die altpersische Religion hat gar nichts mit Indien

zu thun. Die Perser haben dieselbe ursprünglich von Westen her,

ursprünglich aus Babylon, wahrscheinlich durch Vermittelung eines

anderen Volkes, erhalten. Ein Beweis dafür ist, dass wir anstatt

des Göttorgewimmels der alten indischen Religion einen Gott haben,

der Himmel und Erde geschaffen hat. Den Himmel hat or sich

vorbehalten, die Erde lässt er durch seinen nahen Verwandten, den

König, der aus dem Göttergeschlecht stammt, verwalten. Ahura-

Mazda und der König gehören deswegen zusammen. Ausserdem

werden noch fünf Götter genannt, es sind die vier Elemente, indem

das erste, das Lieht, in zwei Teile gespalten ist: das Lieht des

Tags und das Licht der Nacht. Der Unterschied von .\hura-Mazda

ist der, dass diese Götter erst von Ahura-Mazda geschaffen und

deswegen von ihm abhängig sind. Mehr als diese Götter gab es

in jener Zeit wohl nicht, man beschränkte sicb auf die Erde und

kümmerte sich um den Himmel nicht weiter. Die Aufgabe des

Königs war. dass dem Ahura alles das geleistet werde, worauf er

Anspruch habe, daneben aber auch für die Ausbreitung des Reiches

von Ahura-Mazda in der Welt zu sorgen, die man sich damals

wohl nicht viel grösser dachte als das persische Reieh. Die fünf

Götter dachte man als sehr wichtig und verehrungswürdig für die

Menschen, auf Ahura hatten sie keineu Einfiuss weiter, denn sie

waren ja von ihm geschaffen und abhängig so gut wie die Menschen.

Diese Religion erhielt sicb, so lange das altpersische Reich bestand.

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746 c. Spiegel, Uber den Zoroastrismus.

Von den Achämeniden findet sich nur wenig Spur in den Keil¬

inschriften und die Urgeschichte geht auf eine ältere Dynastie

zurück, die vor diesen regierte.

Mit dem altpersischen Reiche endete auch diese Religion. Das

Reich des Ahura-Mazda bestand nicht mehr, der König existierte

nicht mehr.

Es bildete sich in Baktrien ein neues Königreich in geringem

Umfange , denn die Priesterschaft brauchte eineu Mittelpunkt an

der Stelle des Königs. Der König der Baktrier hatte kein Recht

sich um religiöse Dinge zu bekümmern : er erhielt dieses .jetzt durch

einen Gesandten des Ahura-Mazda, den dieser an ihn sandte. Die

Religion erhielt bedeutende Veränderungen : der bisher allmächtige Ahura-Mazda wurde zu einem Gott der GerechtigkeitO degradiert.CD

Er erhielt einen Himmel und Beisitzer, die Amesha-Spenta. Es

entstanden verschiedene Geister, die sich um die Verhältnisse der

Welt bekümmerten. Als Gegensatz des Ahura-Mazda erschien Amgra-

Mainyush, ganz ähnlich wie im alten Testament der Satan und

andere Wesen ähnlicher Art, wie in anderen Religionen. Indischer

Einfluss auf diesen Himmel ist nicht abzuleugnen. Die Macht des

Amgra-Mainyush ist sehr gross, aber sie wird verschwinden und

das Gute allein übrig bleiben. Die Bedeutung Ahura-Mazdas als

Schöpfer tritt zurück, alles spitzt sich zu auf den grossen Kampf,

der mit Amgra-Mainyush in einigen Jahrtausenden stattfinden wird,

und bei welchem die gläubigen Menschen den Ahura-Mazda als sein

Heer unterstützen werden. Dadurch erhalten sie das Recht an

seinem Reiche teilzunehmen. Für die Welt ist von Bedeutung,

dass das Gottesreich wieder entstehe, aber zur Zeit Zaratustras war

das nicht möglich. Die Fremden waren noch zu mächtig in Eran.

Man konnte sich Jahrhunderte lang nur mit Vorbereitungen dazu

beschäftigen. Endlich aber besserten sich die Zeiten und man

konnte ein zweites persisches Reich errichten , das wenigstens den

Eraniern genügte; die auswärtigen Besitzungen jenseits des Tigris

und noch mehr jenseits des Euphrat blieben allerdings dem neuen

Reiche verloren.

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ILs/ „der Mönch".

Vou Dr. Paul Riegrer.

Auf S. 5()2 des letzten Jahrg.anges dieser Zeitschrift fragt Nestle,

woher der Ausdruck „Trauernder" im Sinne von „Mönch"

stamme und wann dieser Ausdruck geprägt worden ist. Ich glaube,

dass das hebräische bSN in der Zeit zwischen 70—130 diese Be-

" T

deutung angenommen hat.')

b;:N ist „der um einen Verstorbenen Trauerbräuche Haltende"

(Gen. 37", 38; Ps. 35, 14); b^Nnrt hat Gen. 37, 34 wie 2 Sam. 14, 2

die Bedeutung „Trauerbräuche halten" (vgl. bat! Jer. 16, 7). Der

Begriff baNnii wird Dan. 10, 2 f. dahin erklärt: „sich des Fein¬

brotes, des Fleisches, des Weines und der Salbungen enthalten".

Insbesondere sind Jes. 61, 2 ö''baN die im dritten Vers näber be¬

zeichneten ivi: ■'bSN, die um Zions Sturz Trauernden.

Es war nach der Zerstörung des Tempels zu Jerusalem. Die

Vernichtung des Heiligtums , das Blutbad bei der Eroberung der

Gottesstadt , die Wegführung der Edelsten hatte eine Verbitterung sonder Gleichen in Israel hervorgerufen. Die tiefe Niedergeschlagen¬

heit nach dem nationalen Sturze wird durch den Ausspruch Rabbi

Josuas ben Ch.anania trefflich char.akterisiert : „Seit dem Tage der

Tcmpelzerstörung giebt es keinen Tag ohne Fluch , der Thau hat

die Segenskraft, die Frucht hat die Süssigkeit verloren (Misnah

Sotah IX, 12)'. Der Wunsch, jede Lustbarkeit durch die Er¬

innerung an das nationale Unglück zu verdüstern , batte das Be¬

dürfnis nach Trauersymbolen geweckt. Ja , Rabban Simeon ben

Gamliel sprach geradezu den Grundsatz aus: „Für ein jedes Unglück,

welches die Gemeinde trifft, ist ein Freudenbrauch zu verbieten

(Thosiftha Sotah XV, 6)'. Denn „wer um Jerusalem trauert, wird

den Wiederaufbau Jerusalems froh miterleben' (Thos. Sotah XV, 15,

Thos. Baba Bathra II, 17, Thos. Tha'anith IV (HI) 14, b. Tha'anith

80 b, Jaiq. Jes. § 371 u. s.).

1) Ttsvd'ovvTSS Matthaeus 5, 4 (nicht in Lucas G, 21!), das auf ein hebräisches D"'53N scbliessen lässt, wäre eventuell die älteste Belegstelle fiir die Verwendung des Begriftes iu christlichen Kreisen.

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