Basismodul Pragmatik Grice 1993 4. November 2008
Thesenabgabe zu Grice (1993): Handlung, Kommunikation, Bedeutung. Kapitel "Logik und Konversation"
Grice versucht, den Unterschied zwischen Sagen und Meinen zu determinieren und zu beschreiben. Der Text ist, so denke ich, als Beitrag zu dieser sprachphilosophischen Frage zu verstehen, jedoch ist er mit einem grossen Apparat am Schluss versehen, der es auch dem unerfahrenen Leser möglich macht, die Aussagen nachzuvollziehen.
Grice stellt zuerst einige Begrie und die damit verbunden Konzepte vor:
1. Es gibt Implikaturen, die sich dadurch auszeichnen, dass Sie Informationen übermit- teln, die nicht explizit ausgesprochen werden ("das Angedeutete") und einen Kontext benötigen, aus dem heraus sie interpretiert werden können ("Äusserungsumstände").
Konventionale Implikaturen sind dabei solche, die durch die Konvention (z. B. Kon- notation/Wortbedeutung) festlegt, was der Sprecher gemeint hat. Konversationale Implikaturen sind Implikaturen, welche unten genannte Maximen "ausbeuten"(sie gezielt verletzen und daraus Nutzen ziehen) und sich durch eine Argumentation er- setzen lassen.
2. Daraus entwickelt Grice das Kooperationsprinzip, das sich mit der Richtung, dem Ziel und dem Zweck des Gesprächs selbst beschäftigen.
3. Grice entwickelt dann Maximen, die eingehalten werden sollen:
• Quantität (Menge und Informationsgehalt)
• Qualität (Wahrheit und Beweise)
• Relation (Relevanz)
• Modalität (Klarheit)
4. Anschliessend geht es darum, die 3 vorher genannten Konzepte miteinander zu verbin- den, indem er mögliche Kombinationen aufzeigt, z. B. Maximen zu verletzen, gegen sie verstossen, aussteigen oder vor einer Kollision verschiedener Maximen stehen. In- teressant ist dabei das Prinzip der "Ausbeutung": Es ermöglicht das Erschaen von Redeguren wie Tautologien, Metaphern, Hyperbeln, aber auch Ironie und Mehrdeu- tigkeit.
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