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Stoffwechsel
Vorlesung
Zell- und Molekularbiologie
Metabolismus (2)
Coenzyme
prosthetische Gruppen und
© H.Cypionka www.icbm.de/pmbio Coenzyme
Apoenzym + Coenzym
→ funktionsfähiges Holoenzym
• Das Coenzym kann nach der Reaktion verändert sein, das Enzym verlassen und mit einem anderen Enzym reagieren.
NAD FAD
NAD und FAD
• sind die wichtigsten Elektronenüberträger.
• NADP meist bei anabolischen, NAD in katabolischen Reaktionen
• FMN ist oft fest gebundene prosthetische Gruppe von Redox- Enzymen.
• Redoxpotential von NAD/NADH
2: -320 mV
• Redoxpotential von FAD/FADH
2: ≈ -200 mV
© H.Cypionka www.icbm.de/pmbio Prostethische Gruppen
Eisen-Schwefel- Zentren und Porphyrine sind wichtige prosthetische Gruppen (fest gebundene Coenzyme).
Porphyrine treten auch als
Bestandteile von Coenzymen auf.
Prosthetische Gruppen
Elektronen
Was sind Reduktionsequivalente?
• e
-?
• H ?
• H
+?
• H
2?
• H
++ e
-?
• [H] ?
← Keine freien Elektronen (Elektronenstrahl) in der Zelle!
← Wasserstoffatome ??
← Protonen ganz ohne Elektronen??
← Molekularer gasförmiger Wasserstoff??
← Das ist gemeint, manchmal zu verwenden, siehe aber erste Zeile!
← Das ist es!
• [H] beschreibt Reduktionsequivalente ohne Rücksicht auf die
beteiligten Überträger. Energetische Berechnungen sind damit nicht
möglich.
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ATP
Adenin
ATP
Adenosin
N-glykosidische Bindung
Adenosinmonophosphat Adenosindiphosphat Adenosintriphosphat
AMP ADP ATP
Nukleotide Nukleosid Ester
Anhydrid
Weshalb steckt in ATP Energie? ATP
• Zahlreiche O-Atome und negative Ladungen stoßen sich ab
• Phosphatgrupppen meist nicht abgespalten sondern übertragen
Wieviel Energie steckt in ATP?
ATP + H
2O → ADP + P
i∆ G°' = -31.8 kJ/mol (-7.6 kcal/mol)
• Hydrolyse, Wasser oft nicht aufgeschrieben
• ° bezeichnet Standard-Bedingungen (manchmal auch °):
- alle Konzentrationen 1 mol/l, Wasser 1, Gase 1 atm - Temperatur 25 °C = 298 K
• ' bedeutet [H
+] = 10
-7mol/l, d.h. pH = 7 wg. Milieu biologischer Systeme
~ ~
• Oft Mg
2+zur Kompensation benötigt
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Wieviel Energie steckt im ATP? ATP
Freie Energie ∆G
0’ einiger Reaktionen von ATP kJ/mol
ATP + H
2O → ADP + P
i-31.8 ATP + H
2O → AMP + PP
i*)-41.7 ATP + AMP → 2 ADP 0 PP
i+ H
2O → 2 P
i-21.9
Die Adenylatkinase ist eines der aktivsten Enzyme:
ATP + AMP ↔ 2 ADP
~ ~
A-R-P-P-P + P-R-A ↔ A-R-P-P + P-P-R-A
*)
PP
i= Pyrophosphat, Abspaltung bei besonders wichtigen Reaktionen, z.B.
Protein- oder DNA- Synthese
Achtung: Werte gelten nur unter Standardbedingungen bei pH = 7
Wieviel ATP ist in der Zelle? ATP
Energieladungszustand (energy charge, EC) der Zelle
EC = [ATP] + 0.5 [ADP]
[ATP] + [ADP] + [AMP] > 0.8
z.B. [ATP] ≈ 10 mM, ADP ≈ 1 mM, AMP ≈ 1 mM
EC = 10.5/12 = 0.875
D.h. die Zelle ist normalerweise immer energetisch
aufgeladen.
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Wieviel ist ATP in der Zelle wert? ATP
• In der Zelle: [ATP]≈0.01 M, [H
2O]='1', ADP≈0.001 M, [P
i] ≈0.01 M Produkt-Edukt-Verhältnis wird (0.001*0.01)/(0.01 * 1) = 0.001
∆G
biol.= ∆G
0' + RT ln 0.001 = ∆G
0' -17 = -49 kJ/mol
∆G
biol= -50 kJ/mol
Berücksichtigung von Konzentrationen für energetische Berechnungen:
∆G = ∆G ° + RT ln(c Produkt /c Edukt )
In der Zelle ist ATP mehr wert als unter Standard- bedingungen und auch nicht so leicht zu regenerieren.
• Chemiebuch (Standardbedingungen)
ATP + H
2O → ADP + P
i∆G
°' = -32 kJ/mol
• Für Regenerierung aufgewendet: meist etwa 75 kJ/mol ATP
bei mehreren Edukten und/oder Produkten wird multipliziert:
∆G = ∆G
°+ RT ln(C
P1.Cp
P2/ C
E1 .C
E2)
Aber (a)
X + ATP → X-P
i+ ADP ∆G ≤ 0 (möglich) Mechanismen der ATP-Nutzung
Typische anabole Reaktionen sind endergon und nicht spontan ablaufend:
X → Y ∆G > 0
(b)
X-P
i→ Y + P
i∆G ≤ 0 (möglich)
________________________________________________________
Summe (a + b)
X + ATP → Y + ADP + Pi ∆G ≤ 0 (möglich)
Reaktionsgleichungen und ∆G-Werte dürfen addiert und substrahiert werden.
Für mindestens eine der Reaktionen a und b muss ∆G < 0 sein.
ATP-Nutzung
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Mechanismen der ATP-Regenerierung Es gibt nur zwei Möglichkeiten.
• Ionentransport-Phosphorylierung (H
+oder Na
+)
(membrangebunden, getrieben durch elektrisches Membranpotential + chemischen Gradienten)
• Substrat-Phosphorylierung
(b + a rückwärts, gekoppelt an gleichzeitige exergone Reaktionen, z.B. Redoxreaktion)
? Substratketten-Phosphorylierung, engl. substrate level phosphorylation
!? Es gibt keine oxidative Phosphorylierung oder Elektronentransport- getriebene Phosphorylierung, und auch keine Photophosphorylierung
Lassen Sie sich durch veraltete Begriffe nicht verdummen!
Energiegewinn? 'Energie-Konservierung', 'ATP-Gewinn' Begriffe:
ATP-Regenerierung
Haupsätze
Thermodynamik - Wärmelehre 1. Haupsatz:
Die Energie eines abgeschlossenen Systems bleibt unverändert.
Verschiedene Energieformen können sich ineinander umwandeln.
2. Haupsatz:
Es gibt eine extensive Zustandsgröße Entropie S, die in einem abgeschlossenen System niemals abnimmt.
3. Haupsatz:
Beim absoluten Temperatur-Nullpunkt wird die Entropie eines idealen Kristalls 0.
Energieerhaltungssatz: Es gibt kein perpetuum mobile 1. Art.
Es gibt kein perpetuum mobile 2. Art.
© H.Cypionka www.icbm.de/pmbio Entropie
Entropie
Solange Teilchen bei einer Temperatur >0 K sind, enthalten sie Energie, die Entropie (Energie pro Temperatur). Diese kann (bei konstantem Druck und Temperatur) nicht für Arbeit genutzt werden.
Weshalb fliegen Gasmoleküle mit ≈1000 km/h durch die Luft?
Woher weiß ich, dass die Teilchen sich nach rechts oben bewegen werden?
Energie/Entropie
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Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Teilchen von rechts oben nach links unten bewegen, ist momentan Null.
Energie/Entropie
Weshalb steckt in einem Gradienten Energie?
Energie hängt ab von Information
Der Dämon lässt nur heiße Teilchen von links nach rechts.
Warum soll es ihne kann es ihn nicht geben können?
Maxwell‘s Dämon
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Weshalb steckt in einem Gradienten Energie?
Ohne Energie lässt sich kein Gradient herzaubern. Energie in Gradienten lässt sich aber nutzen.
Die drehbaren Dreiecke lassen impulsreiche (heiße) Teilchen in eine Richtung durch.
Leider verlieren die Teilchen bei der Wechselwirkung mit der Patentmembran Energie.
Patent-Membran
Wieviel Energie steckt in einem Gradienten?
C
2C
1∆G = (-)RT . ln(c 1 /c 2 )
Dieselbe Formel wie bei der Berechnung der Konzentrationsabhängigkeit
chemischer Reaktionen!
Merken!
Energie/Entropie
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Beispiel Transportenergie:
Aufnahme ungeladener Teilchen über eine Membran entlang einem Gradienten
c außen und c innen seien 100 und 1 mM Es gilt (pro Mol):
∆G = -RT ln(c a /c i ) ln(100) = 4.605
RT = 8.314 J mol -1 K -1 . 298 K = 2478 J mol -1
∆G = -11.4 kJ mol -1
Transport
o in Reaktionsmöglichkeiten, nicht in Verbindungen!
o auch Licht sofort in chemische Energie umgewandelt
o Die freie Energie ∆G entscheidet, ob eine Reaktion abläuft
Chemische Energie Chemische Energie
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∆G = ∆H - T . ∆S (Gibbs-Helmholtz-Gleichung) G : freie Energie [J] (nutzbar bei T, P = const.) H : Reaktions-Enthalpie (Bestreben der
Reaktanten) [J]
T : absolute Temperatur [K]
S : Entropie (Energie pro Temperatur, J K -1 )
Freie Energie chemischer Reaktionen
Das ∆G chemischer Reaktionen setzt sich aus dem Bestreben zu reagieren (Enthalpie) und der Änderung der Entropie (bei Raumtemperatur meist ±10 %) zusammen.
chem. Reaktionen
∆G chemischer Reaktionen kann leicht aus den tabellierten Bildungsenthalpien ∆G
°'(f)
berechnet werden:
∆G = Σ ∆G f (Produkte) - Σ ∆G f (Edukte)
∆